Nein!
Kleiner OT-Exkurs:
Eigentlich gibt es schon seit 1723 eine unabhängige AKK (Niederlande), die aus einem Streit um das Erzbistum Utrecht entstanden ist. Daran haben sich dann die deutschen, östereichischen und schweizer (und noch weitere) ak Bistümer Ende des 19. Jh. angeschlossen. Warum erst da? Weil sich das römische Papsttum genau zu diesem Zeitpunkt mit dem ersten Vat. Konzil auf den aboluten Höhepunkt seiner Macht hiefen wollte. Dh. nicht nur Unfehlbarkeit (ex cathedra), sondern auch eine sehr viel tiefgreifendere, weltweite Jurisdiktionsgewalt der Kurie, also weltlicher Machterhalt und geistliche Kontrolle mittels restriktiver Zentralisierung. Was schon unter der Oberfläche lange schwelte, kam beim Konzil an die Oberfläche und führte zum Bruch. Allerdings vom anfangs großen Kreis der rebellischen Bischöfe blieb nur noch ein kleiner übrig.
Trotzdem hängen RKK und AKK geistlich noch eng zusammen. Auch wir akzeptieren 99 % der Dogmen, mit Ausnahme der Unfehlbarkeit und der Mariendogmen. Eine Absolutheit unserer immer noch katholischer Glaubenslehre erstreckt sich allerdings nur auf die gläubigen Christen, die sich unserer Kirche freiwillig und überzeugt angehören oder anschließen. Wir sagen also nicht aus, dass andere Glaubenslehren nicht zum Heil führen können. Denn Glaube ist nicht Wissen.
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