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  1. #1

    Standard

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Aber hast Du Dich nicht selbst auch schon einmal gefragt warum sich eine akk erst im 19. Jh. bildete?
    Nein!

    Kleiner OT-Exkurs:

    Eigentlich gibt es schon seit 1723 eine unabhängige AKK (Niederlande), die aus einem Streit um das Erzbistum Utrecht entstanden ist. Daran haben sich dann die deutschen, östereichischen und schweizer (und noch weitere) ak Bistümer Ende des 19. Jh. angeschlossen. Warum erst da? Weil sich das römische Papsttum genau zu diesem Zeitpunkt mit dem ersten Vat. Konzil auf den aboluten Höhepunkt seiner Macht hiefen wollte. Dh. nicht nur Unfehlbarkeit (ex cathedra), sondern auch eine sehr viel tiefgreifendere, weltweite Jurisdiktionsgewalt der Kurie, also weltlicher Machterhalt und geistliche Kontrolle mittels restriktiver Zentralisierung. Was schon unter der Oberfläche lange schwelte, kam beim Konzil an die Oberfläche und führte zum Bruch. Allerdings vom anfangs großen Kreis der rebellischen Bischöfe blieb nur noch ein kleiner übrig.

    Trotzdem hängen RKK und AKK geistlich noch eng zusammen. Auch wir akzeptieren 99 % der Dogmen, mit Ausnahme der Unfehlbarkeit und der Mariendogmen. Eine Absolutheit unserer immer noch katholischer Glaubenslehre erstreckt sich allerdings nur auf die gläubigen Christen, die sich unserer Kirche freiwillig und überzeugt angehören oder anschließen. Wir sagen also nicht aus, dass andere Glaubenslehren nicht zum Heil führen können. Denn Glaube ist nicht Wissen.

  2. #2

    Standard

    Hast Du Dich selbst nicht auch schon einmal gefragt warum sich eine akk erst im 19. Jh. bildete?
    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Nein!
    Ich mich schon...

    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Das römische Papsttum [hat sich] genau zu diesem Zeitpunkt mit dem ersten Vat. Konzil auf den aboluten Höhepunkt seiner Macht hiefen wollte. Dh. nicht nur Unfehlbarkeit (ex cathedra), sondern auch eine sehr viel tiefgreifendere, weltweite Jurisdiktionsgewalt der Kurie, also weltlicher Machterhalt und geistliche Kontrolle mittels restriktiver Zentralisierung.
    So und nicht anders kommen auch bei mir die Dogmen der rkk an... Aber eben halt nicht erst seit dem 19. Jh. Hatte ja schon mal ein Auszug aus der "Dogmenliste" durch die Jahrhunderte kurz gepostet...

    "Geistliche Kontrolle mittels restriktiver Zentralisierung"... Fuer mich ist das schon immer die Dauer-Agenda der rkk gewesen...

    Spirituell als auch "innerkirchlich" ... Die eine allgemeine Kirche Gottes zu sein ueber den "gesamten Erdkreis". Die eine einzige Authoriaet die "befugt" ist den "wahren Glauben Christi" zu verkuenden...(ich sprech jetzt grad nur von der rkk... aber die akk scheint das ja fuer sich nur "in ihrem Kreis" zu beanspruchen... wie Du selbst schriebst)

    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Trotzdem hängen RKK und AKK geistlich noch eng zusammen. Auch wir akzeptieren 99 % der Dogmen
    Ja... das seh ich so. Fuer mich zumindest sind, wie schonmal erwaehnt, die "offiziellen Unterschiede" die zur Spaltung fuehrten eh kaum der Rede Wert.

    Ausser wenn es die Ablehnung dieses "globalen Absolutheitsanspruch der spirituell-geistlichen Fuehrung" war... der waere dann imho sehr Erwaehnenswert.

    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Eine Absolutheit unserer immer noch katholischer Glaubenslehre erstreckt sich allerdings nur auf die gläubigen Christen, die sich unserer Kirche freiwillig und überzeugt angehören oder anschließen. Wir sagen also nicht aus, dass andere Glaubenslehren nicht zum Heil führen können.
    Das (Unterstrichene) ist mir in der Tat sympathisch... Wenn ich mich recht erinnere war das auch eine der Aussagen des 2. vatikanischen Konzils. Muesste die Quelle nochmals "rauskramen" aber ich hab das Sinngemaes so zumidnest noch in Erinnerung...

    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Eine Absolutheit unserer immer noch katholischer Glaubenslehre erstreckt sich allerdings nur auf die gläubigen Christen, die sich unserer Kirche freiwillig und überzeugt angehören oder anschließen
    Ja.

    Fuer mich waer auch das nichts.... gelinde gesagt.

    Eine Glaubens-Ansicht kann, bei mir zumindest, nicht nur durch "Traditions-Dogma" und den Absoluitheitsanspruch darauf, "inner-Haeuslich" Bestand haben...

    Sie muss, fuer mich zumidnest, spirituell schluessig sein und auch Zeit und Kultur muss beruecksichtigt werden... mir zB reicht es nicht wenn "etwas" vor sagen wir mal 1600 Jahren oder noch frueher jemand oder ein Konzil "festlegte"... als zB "katholischer"=allgemeiner oder christlicher Glaube... wenn das in die heutige Zeit zB einfach nicht mehr reinpasst... vieleicht damals... (vieleicht aber auch nur...).

    Da gibt es unzaehlige Beispiele... aber vom Prinzip her meine ich es so.

    Anders gesagt: Die "Langzeit-Wahrheiten Gottes" sind fuer mich eh "Zeit- und Kutlur- los"... Ich halt deshalb vor allem danach Aussschau.... das Kulturelle (worunter fuer mich zB auch die "Lithurgieform" zaehlt) spielt fuer mich da kaum und meistens auch gar keine Rolle.

    Von allen Arten der "Macht-Streits" halt ich mich eh fern... da erinnere mich mich grad an die Aussagen Jesus: "Der Groesste unter euch soll euer Diener sein... "... in etwa so. Allein von daher verbietet sich eh jegliches "geistliches Macht-Streben".

  3. #3

    Standard

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Anders gesagt: Die "Langzeit-Wahrheiten Gottes" sind fuer mich eh "Zeit- und Kutlur- los"... Ich halt deshalb vor allem danach Aussschau.... das Kulturelle (worunter fuer mich zB auch die "Lithurgieform" zaehlt) spielt fuer mich da kaum und meistens auch gar keine Rolle.
    Typisch menschliches Denken. Ich glaube nicht, dass Gott die menschlichen Begrifflichkeiten Zeit und Kultur interessieren. Aber mir ist es gleich, ob Menschen nun meinen, der Katholizismus sei nicht mehr zeitgemäß. Sollen sie sich halt was anders suchen und damit glücklich werden - oder auch nicht.

  4. #4

    Standard

    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Sollen sie sich halt was anders suchen
    Das tun sie ja auch. Zumindest in DE. Stetiger Rueckgang: https://de.wikipedia.org/wiki/Mitgli...en#Deutschland

    Es liegt imho eben genau daran... es wird an zuviel alten Dingen festgehalten die auch in meinen Augen schon lange nicht mehr relevant sind.

    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Ich glaube nicht, dass Gott die menschlichen Begrifflichkeiten Zeit und Kultur interessieren.
    Genau das mein(t)e ich auch.. wenngleich ich es anders formulieren wuerde.

    Eben zB: Die "Allgemein-Gueltigen" (also im wahrsten Sinne des Wortes: katholischen) "Langzeit-Wahrheiten" Gottes koennen ja nur "Zeit und Kulturlos" sein.

    Sie gelten, imho, zB vor 3000 Jahren genauso wie heute. Letztendlich im ganzen Universum... aehnlich wie die Physikalischen Naturgesetze. Aber natuerlich jetzt auf spiritueller Ebene gemeint.
    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Typisch menschliches Denken
    Ich find das eher "logisch".

  5. #5

    Standard

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Das tun sie ja auch. Zumindest in DE. Stetiger Rueckgang: https://de.wikipedia.org/wiki/Mitgli...en#Deutschland

    Es liegt imho eben genau daran... es wird an zuviel alten Dingen festgehalten die auch in meinen Augen schon lange nicht mehr relevant sind.
    Falsch formuliert: Sind sind Für Dich (und Gleichgesinnte und die sog. modernen Menschen, Nichtgläubigen, etc., etc.) nicht relevant.

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Ich find das eher "logisch".
    Jau, menschlich logisch eben...

  6. #6

    Standard

    Es liegt imho eben genau daran... es wird an zuviel alten Dingen festgehalten die auch in meinen Augen schon lange nicht mehr relevant sind.
    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Falsch formuliert: Sind sind Für Dich [...] nicht relevant.
    Nein, richtig formuliert. Naemlich: "in meinen Augen"... und "imho"...

    Oder findest Du es einen nennenswerten Unterschied wenn ich jetzt geschrieben haettte:

    "Sie sind fuer mich nicht relevant"

    zu

    "sie sind in meinen Augen nicht relevant"

    Das waere dann eine ziemliche gramatikalische Haarspalterei dann... oder?

    Und das auch noch im Kontext eines Dialoges wo es um eine ziemlich "Dogmen-Reiche" Konfession geht... die ja nun selbst wirklich nicht an "Absolutheits-verneinenden-Formulierungen" spart. Mein "imho" und "in meinen Augen" aber "ueberlesen" (?)... *Kopfkratz*...

    Aber da sind wir eh abermals an einen Punkt angelangt wo ich eh nie hin will... Diesmal an "Grammatik"... letztens war es (beim Kollegen) die Rechtsschreibung... anders mal um einen "Prof. Titel"... immer und immer wieder das gleiche :-)

    Ich frag mich da eben nicht umsonst warum die Dialoge da immer ins "akademisch Haarspalterische" muenden muessen? Ich will da gar nicht hin...
    Geändert von net.krel (08.05.2016 um 13:43 Uhr)

  7. #7

    Standard

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Es liegt imho eben genau daran... es wird an zuviel alten Dingen festgehalten die auch in meinen Augen schon lange nicht mehr relevant sind.

    Nein, richtig formuliert. Naemlich: "in meinen Augen"... und "imho"...

    Oder findest Du es einen nennenswerten Unterschied wenn ich jetzt geschrieben haettte:

    "Sie sind fuer mich nicht relevant"

    zu

    "sie sind in meinen Augen nicht relevant"

    Das waere dann eine ziemliche gramatikalische Haarspalterei dann... oder?
    Keine Haarspalterei, sondern menschliche Logik. Wenn Du schreibst, dass etwas in Deinen Augen nicht relevant ist, bist Du der Meinung, dass etwas insgesamt nicht relevant ist. Schreibst Du hingegen, dass etwas für Dich nicht relevant ist, gilt das nur für Deine Person. Aber egal, ich weiß ja jetzt, wie Du's gemeint hast.

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Aber da sind wir eh abermals an einen Punkt angelangt wo ich eh nie hin will... Diesmal an "Grammatik"... letztens war es (beim Kollegen) die Rechtsschreibung... anders mal um einen "Prof. Titel"... immer und immer wieder das gleiche :-)
    Tja, mit dem schriftlichen Ausdrücken ist das eben so'ne Sache. Man muss sich schon genau überlegen, was man schreibt, damit es rüberkommt, wie man es meint. Besonders bei solch empfindlichen Themen wie Religion und Politik. Da ist keiner perfekt, auch ich nicht.

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Ich frag mich da eben nicht umsonst warum die Dialoge da immer ins "akademisch Haarspalterische" muenden muessen? Ich will da gar nicht hin...
    Das kommt ganz automatisch, insbesondere dann, wenn man sich umfangreich und teils kompliziert und verschachtelt ausdrückt, wie Du zB. Die Hauptursache liegt dabei ganz einfach in der Tatsache begründet, dass man grundverschiedene Anschauungen vertritt und den Diskussionspartner nicht hört und nicht sieht. Man muss sich da ganz auf das geschriebene Wort verlassen. Da entstehen schnell mal Missverständnisse. Alles menschlich und wahrlich längst nicht akademisch.

  8. #8

    Standard

    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Weil sich das römische Papsttum genau zu diesem Zeitpunkt mit dem ersten Vat. Konzil auf den aboluten Höhepunkt seiner Macht hiefen wollte.
    Das sehe ich etwas anders. Das 19. Jahrhundert war das Zeitalter der Aufklärung und der beginnenden Demokratiebewegung. Feudale Strukturen wie Adelsherrschaft waren auf dem Rückgang, und der weltliche Einfluss der Kirchen wäre davon mitgerissen worden. Wenn die römische Kirche diesen Niedergang überstehen wollte, musste sie rechtzeitig etwas schaffen, was einen absoluten Vorherrschafts-Anspruch zumindest im religiösen Bereich begründete, und das waren die Dogmen von 1871. Sie hat sich damit also nicht zu Höhepunkten aufgeschwungen, sondern sie hat versucht, zu retten, was zu retten war.

    Immerhin war sie damit erfolgreicher als die meisten weltlichen Adeligen. Ihre religiöse Vorherrschaft hatte danach noch über 100 Jahre flächendeckend Bestand, und als es in den 1970ern und 80ern massiv zu bröckeln begann (was bis heute anhält), waren die Grafen und Fürsten schon lange vergessen. Das stelle ich jetzt einfach mal wertfrei fest.

    Trotzdem hängen RKK und AKK geistlich noch eng zusammen. Auch wir akzeptieren 99 % der Dogmen ...
    Auch das sehe ich nicht so. Die Prozentzahl der Dogmen habe ich nicht nachgezählt, aber die Hindernisse in der täglichen Praxis sind zu groß und auf absehbare Zeit nicht überwindbar. Von "geistlich eng zusammenhängend" möchte ich da nicht reden.

  9. #9

    Standard

    Zitat Zitat von Sunigol Beitrag anzeigen
    Das sehe ich etwas anders.
    Das ist Dir unbenommen, ich bleibe bei meiner Einschätzung. Es war ein Dogma, auf das jahrhunderte lang hingearbeitet wurde und hat nicht nur mit dem Niedergang des Adels zu tun.

    Zitat Zitat von Sunigol Beitrag anzeigen
    Auch das sehe ich nicht so. Die Prozentzahl der Dogmen habe ich nicht nachgezählt, aber die Hindernisse in der täglichen Praxis sind zu groß und auf absehbare Zeit nicht überwindbar. Von "geistlich eng zusammenhängend" möchte ich da nicht reden.
    Die Prozentzahl ist natürlich auch geschätzt. Ich kenne sonst keine Dogmen, die von der AKK offiziell abgelehnt werden. Inwiefern sich die AKK noch in Richtung "nicht-mehr-zeitgemäß" und Anbiederei an den Protestantismus verbiegt und dabei Dogmen nicht mehr betrachten wird, wird sich zeigen.

  10. #10

    Standard

    Es war ein Dogma, auf das jahrhunderte lang hingearbeitet wurde und hat nicht nur mit dem Niedergang des Adels zu tun.
    Sicher nicht nur. Geschichtliche Zusammenhänge sind ja häufig etwas komplizierter als es hier in drei Sätzen dargestellt werden kann. Ich bin mir aber sicher, dass die Krise des alten Herrschaftssystems die Sache beschleunigt hat. Die Kuh musste vom Eis, und zwar schnell.

    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Inwiefern sich die AKK noch in Richtung "nicht-mehr-zeitgemäß" und Anbiederei an den Protestantismus verbiegt ...
    Ach ja, der Zeitgeist, das allgegenwärtige Gespenst.

    Sarandanon, bei manch einem, der fest an den "alten Traditionen" festhält, ist die Verbiegung viel schlimmer.


 

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