Hallo,
ich will jetzt mal wieder weitermachen, wo ich letztens aufhörte.
Also, ich meine alle Schwierigkeiten, die wir mit der Bibel und dem Gottesverständnis haben, rühren im Wesentlichen daher, dass die Menschen damals - wie heute - nur die Natur erlebten.
Sie interpretierten diese aber als Ausdruck des Handelns Gottes an den Menschen. Daher auch die Vorstellung vom Zorn Gottes. Diese Vorstellung von Gott, die der Mensch damals hatte, in in denen die Bibel geschrieben ist, nennt man anthropomorph. Sie gibt also nicht die Realität wieder, sondern wie der Mensch damals die Realität interpretierte.
Wir haben uns aber inzwischen weiterentwickelt. Heute können wir deshalb, wie das besonders bei net.krel zum Ausdruck kommt, nicht mehr Aufforderungen zur Ausrottung ganzer Völker, wie sie z.B. im A.T. zu lesen ist, nicht mit dem Begriff der Liebe in Einklang bringen. Ebensowenig kann man heute denken, dass Gott Eigenschaften, wie Zorn, haben könnte. Ein Gott muss abgeklärt sein.
Wir können deshalb die Realität nur verstehen, wenn man auch die Offenbarungen Gottes als Offenbarungsgeschichte betrachtet, also als immer tieferes Eindringen des Menschen in die Realität.
Damit haben alte Offenbarungen nur zeitgeschichtlichen Charakter.
Die Gesetze des Mose sind da nichts anderes als "Staatsverordnungen" eines Volkes, das sich gegenüber den sie umgebenden Völkern, an einer tieferen Realität orientieren wollte, und damit seine eigene Integrität auf die eine oder andere Weise schützen musste. Dass Gott ein Gott der Liebe ist, konnte man damals noch nicht erkennen. Das machte im jüdischen Raum erstmals Jesus so richtig deutlich.
Auch andere Völker leiteten zur damaligen Zeit alles, was staatlicherseits geschah, von Anordnungen der Götter ab.
Soweit erst einmal.
LG,
Digido
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