Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
Vielleicht darf ich es auch noch einmal versuchen, DaVinnci. Die Bedingungslosigkeit der Liebe ist nicht gleichzusetzen, dass ich meinem Kind keine Regeln setze und es bei Übertretung nicht maßregle. Ich denke da missverstehst du mein/unser Verständnis dessen was bedingungslos meint. Regeln sind nötig, ganz ohne Fragen. Sicherlich braucht es in vielen Dingen auch Rahmenbedingungen – aber nicht um zu wachsen, sondern um nicht zu wuchern. (Der „Rahmen“ des Blumentopfes bringt die Blume schließlich auch nicht zum blühen, sondern setzt ihr nur wünschenswerte Grenzen.^^) Ich muss meinem Kind die Einsicht vermitteln, was rechtes und was unrechtes Handeln ist, ganz ohne Frage. Aber du hast selbst vier Söhne DaVinnci, wie war das bei denen? Haben deine Söhne gelernt sich dir anzuvertrauen und dir im Falle eines Fehlers die Wahrheit zu sagen, weil sie wussten, dass ihre Strafe zu ihrem besten ist? Oder konnten sie dieses Vertrauen überhaupt erst haben, weil sie wussten, dass sie zwar die Konsequenzen zu tragen haben, du sie ungeachtet dessen aber weiter lieben und ihnen beistehen wirst, weil eben deine Liebe an keine Bedingung geknüpft ist?
Das mir wichtigste, dass ich meinem Sohn immer schon mitgegeben habe, ist das Wissen darum, dass ich immer zu ihm stehe – egal was er auch tun wird. Dass er immer zu mir kommen darf, ohne Angst haben zu müssen, dass ich ihn aus irgend einem Grund von mir wegstoße oder nicht mehr liebe. Das meint eben Bedingungslosigkeit – eine Liebe die frei ist von Bedingung, die also ihre Liebe nicht an Voraussetzung festmacht, und dann nicht länger liebt, wenn das Kind diese Voraussetzung nicht erfüllt. Es ist eine Liebe die immer da ist und niemals müde wird. Eine solche Liebe steht meines Erachens auch nicht im Konflikt mit der Gerechtigkeit, oder siehst du das anders?
Mit den Begriffen Immer und Niemals gehe ich recht sparsam um, aber ich weis wie Du es meinst.

Es ist ein Unterschied ob ich an die Liebe Bedingungen stelle, oder ob die Liebe Bedingungen stellt.

Und so stellt auch Gott Bedingungen, damit ich möglichst seelisch unversehrt durchs Leben gehen kann.

Und diese Bedingung lautet: "DaVinnci, alter Knabe, achte auf Dein Saatgut, denn deine Ernte richtet sich unabänderlich danach!"

Und in seiner großen Liebe und Gnade sagt Gott: "DaVinnci, da haste aber ganz schon viel "Dornen und Disteln" gesät, gehe noch einmal zurück aufs Feld und säe neu".

Und wenn ich zu den Uneinsichtigen und Unbelehrbaren gehöre, der für seine Mitmenschen immer und immer wieder zur "Qual" wird, passiert genau das, was auch unserer Körper mit "Störenfriede" macht, er wird entfernt, d.h. ausgelöscht aus dem Buche des Lebens.