Hi starangel,
manchmal frage ich mich, wie weit ein Glaube gehen kann. Also das meine ich jetzt weder negativ noch positiv...es ist ein neutraler Gedanke. Am Sonntag vormittag hab ich so im Fernsehn rumgezapped. Ich bin ein ziemlicher Morgenmuffel, ohne die heilige Kaffeebohne ;) geht morgens nix und ich schalte oft ein bissl im Fernsehn rum bis ich "wach" bin. Jedenfalls bin ich kurz bei einer Doku hängen geblieben, war glaube ich auf Phoenix oder EinsPlus... weiß nimmer genau, da ging es darum, dass um die Ostertage tausende von gläubigen Christen in Jerusalem(?) anreisen und dort ein echtes Holzkreuz den Weg entlang tragen den Jesus damals gegeangen ist. Dann gab es dabei sogar noch welche, denen das nicht ausgereicht hat. Die haben nicht nur das schwere Kreuz den Weg entlang geschleppt sondern haben sich auch peitschen lassen. Ein paar haben sich zum Schluss dann tatsächlich ans Kreuz nageln lassen
Ganz stolz haben sie dem Kamerateam ihre Narben gezeigt von früheren Kreuzigungen, mit der Bemerkung das sei normal und jährliche Tradition...
Die Händler hats gefreut. Einer sagte dem Kamerateam das sie in dieser Zeit riesen Umsätze machen, weil jeder ein Holzkreuz tragen will und iwelche Jesus-Souveniers haben möchte.
Ich hab da mit meinem Kaffee auf dem Sofa gesessen und die Welt nicht mehr verstanden. Und mich gefragt, wie weit kann Glaube eigentlich gehen, dass Menschen sich freiwillig an ein Kreuz nageln lassen. Freiwillig diese extremen Schmerzen haben wollen. Und Peitschenhiebe sind ja auch nicht grade angenehme Streicheleinheiten.
Ob Jesus das wohl so wollte? Ob er wohl wollte das Menschen sich diesen Qualen aussetzen und die Händler sich freudig die Hände reiben bei dem Gedanke an die Umsätze, die die Touris bringen...?
Ich kann mir gut vorstellen das die Kreuzigung für Jesus die schlimmste Qual war. Ob er wohl wirklich wollte, das die Menschen genau das nachahmen, was für ihn Qual und Leid bedeutet hat? Ich denke er hätte es lieber gehabt, die Menschen würden seine guten Taten weiter leben, halt, die positiven Dinge weiter treiben, anstatt das schlimme wie in einer Trance nachzuerleben.
Davon, das Menschen sich ans Kreuz nageln lassen, hat die Welt nix. Die hätte mehr von guten Taten...
Vielleicht verstehe ich das als Nicht-Christin aber auch nicht. Ich denke immer, das Kreuz müsste doch für Jesus ein schlechtes Symbol sein, denn er wurde daran gequält und hingerichtet. Aber genau dieses Symbol löst Faszination bei den Christen aus, so sehr, das manche sich dran nageln lassen.
Und so sehr das überall Kreuze hängen müssen... eigentlich müsste doch jeder Christ beim Anblick des Kreuzes schaudern und traurig werden, weil dort ihr Messias qualvoll dran gestorben ist... stattdessen wird dieses Folterinstrument angebetet. Vll wäre es schöner wenn überall Fische hängen würden (ist doch Symbol der Christen) oder das XP oder eine weiße Taube oder sowas....
Warum fixieren sich viele im Glauben so auf negatives...? Das hab ich mich da gefragt....
LG Thalestris
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