Ein treffendes Beispiel. Der kindliche Glauben an den Osterhasen wird nicht dazu beitragen, dass es ihn, den Osterhasen, gibt.Der Sprechende weiß dagegen, dass es keinen Osterhasen gibt. Insofern hängt "glauben" hier wie in Beispiel 1 eng mit "nicht wissen" zusammen – anders als dort wird dem Glaubenden (also Hänschen) hier Verblendung unterstellt.
4. "Hänschen glaubt seinen Eltern": Hier liegt gewissermaßen die tiefere Wahrheit bezüglich des Osterhasen aus Beispiel 3. "Glauben" heißt, jedenfalls in Verbindung mit einem Dativobjekt, der Aussage des anderen zu trauen. Es handelt sich hier \wieder um einen existenziellen Vorgang auf der Beziehungsebene. Für den Glaubenden drückt "ich glaube" hier keineswegs die Unsicherheit seines Wissens aus, sondern Vertrauen und die Bereitschaft, sich auf dessen Aussage zu verlassen.
Nun wird "Hänschen" zum Hans und Hans ist (im Idealfall) auf eine höhere Bewusstseinsebene gelangt und nun weis Hans: Es gibt keinen Osterhasen. Es wird ihn auch dann nicht geben, wenn der Osterhase zum Dogma erklärt wird.
Für mich gibt es auch ein Dogma: Der Schöpfer macht keine Fehler, denn ER ist vollkommen und aus Vollkommenes kann nur Vollkommenes kommen und...ER richtet sich nicht nach meinem Glauben.
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