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Hybrid-Darstellung

  1. #1

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    Zitat Zitat von Plueschmors Beitrag anzeigen
    ... darum sind die Werke rein gar nichts und der Glaube ist alles.
    Eben nicht, Plüschmors. Du hast doch selber aus Matthäus zitiert: "... und lasst das Wichtigste im Gesetz beiseite, nämlich das Recht, die Barmherzigkeit und den Glauben!" Ich stimme zu, dass man glauben kann, ohne einen Finger für andere zu rühren. Das wäre nicht meine Art zu glauben, aber es ist möglich. Aber rechtschaffen und barmherzig sein kann man wohl nur in Taten, oder?

  2. #2

    Standard

    Hallo Sunigol,

    Zitat Zitat von Sunigol
    Ich stimme zu, dass man glauben kann, ohne einen Finger für andere zu rühren. Das wäre nicht meine Art zu glauben, aber es ist möglich.
    es ist gut, daß man auch glauben kann, ohne einen Finger rühren zu müssen, denn es gibt wohl Menschen genug, gerade unter Christen, denen es auch gar nicht mehr möglich ist, einen Finger für andere zu rühren, meist infolge schwerer Erkrankungen. Doch sind diese in ihrem Glauben mit ihren Gebeten und aller Hoffnung nicht weniger wertvoll als die tatkräftigen Extrovertierten, die unter uns und aller Welt ein Ansehen gewonnen haben durch offenbare gute Werke.

    Zitat Zitat von Sunigol
    Aber rechtschaffen und barmherzig sein kann man wohl nur in Taten, oder?
    Warum? Wenn das Herz erst rechtschaffen und barmherzig ist, wie sollte es möglich sein, das die Taten dieses Herzens nach außen unrechtschaffen und unbarmherzig sind? Ist das Herz erst rechtschaffen und barmherzig, so sind auch alle Früchte dieses Herzens rechtschaffen und barmherzig. Wie sollte ein fauler Baum gute Früchte tragen können? Und was sind überhaupt rechtschaffene und barmherzige Werke? Sie haben keinen Namen, doch sind die stets die, die aus einem rechtschaffenen und barmherzigen Herzen entspringen, auch wenn sie vor der Welt kein Ansehen haben. Gott aber sieht sie an.

    Und wenn schon Werke, dann allein der Glaube als allernötigstes "Werk", wie Christus sagt Joh 6,28-29: "Da fragten sie ihn: Was sollen wir tun, dass wir Gottes Werke wirken? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat", aber auch das ist nicht unser Tun, sondern Gottes Wirken in uns, wie es heißt: "Das ist Gottes Werk".

    Und wie soll wohl der rechtschaffen und barmherzig sein, der zwar streng nach dem Buchstaben lebt, aber keinen Glauben hat? Paulus lehrt Röm 14,23, daß alles Sünde ist, was nicht dem Glauben entspringt. Das ist auch wahr, denn nicht darum ist ein Ding gut oder schlecht, weil es einen gewissen Namen hat - z.B. "Geld spenden für eine gute Sache ist gut" -, sondern erst der Glaube macht ein Ding gut oder schlecht.

    Summa: Wer gute Werke tun will, der tue sie Gott zur Ehre und danke ihm fürs gute Gelingen, aber er setze nicht sein Vertrauen darauf, als habe er Gott damit die Gnade abgekauft oder nur Gutes getan, um sich vor den Menschen ein Ansehen zu geben.

    Liebe Grüße,
    Plueschmors.

  3. #3

    Standard

    Zitat Zitat von Plueschmors Beitrag anzeigen
    es ist gut, daß man auch glauben kann, ohne einen Finger rühren zu müssen, denn es gibt wohl Menschen genug, gerade unter Christen, denen es auch gar nicht mehr möglich ist, einen Finger für andere zu rühren, meist infolge schwerer Erkrankungen. Doch sind diese in ihrem Glauben mit ihren Gebeten und aller Hoffnung nicht weniger wertvoll ...
    Natürlich jeder nach seinen Möglichkeiten. Niemand muss sich dabei selbst überfordern, das ist entweder keine wirksame Hilfe oder es schadet auf Dauer dem Helfenden. Und wer selber hilfsbedürftig ist, kann natürlich nur sehr eingeschränkt (wenn überhaupt) für andere tätig sein. Aber das meine ich eigentlich gar nicht.

    Warum? Wenn das Herz erst rechtschaffen und barmherzig ist, wie sollte es möglich sein, das die Taten dieses Herzens nach außen unrechtschaffen und unbarmherzig sind? Ist das Herz erst rechtschaffen und barmherzig, so sind auch alle Früchte dieses Herzens rechtschaffen und barmherzig.
    Und wenn es keine erkennbaren Früchte gibt? Wenn jemand lamentiert "ich finde das so ungerecht, was in der Welt passiert, und die Menschen tun mir so leid", dann sind das sicher rechtschaffene und barmherzige Gedanken. Wenn jetzt aber keine Taten folgen, weil derjenige meint, mit seinem guten Glauben genug getan zu haben, und schließlich sei ja "der Glaube alles und das Werk nichts", dann kann ich dem nicht zustimmen.

    Ich weiß, dass es Christen gibt, die dieses "sola fide" absolut wörtlich nehmen und meinen, man müsse wirklich nur glauben und könne sich ansonsten zurücklehnen und auf die Rückkehr des Herrn warten. Meiner Meinung nach liegen die falsch, das wäre Luther so nie eingefallen.

    Und wie soll wohl der rechtschaffen und barmherzig sein, der zwar streng nach dem Buchstaben lebt, aber keinen Glauben hat? Paulus lehrt Röm 14,23, daß alles Sünde ist, was nicht dem Glauben entspringt. Das ist auch wahr, denn nicht darum ist ein Ding gut oder schlecht, weil es einen gewissen Namen hat - z.B. "Geld spenden für eine gute Sache ist gut" -, sondern erst der Glaube macht ein Ding gut oder schlecht.
    Ich hab jetzt keine Zeit, den Römerbrief zu lesen und drüber nachzudenken. Aber wenn das wirklich so gemeint ist, dann muss ich Paulus widersprechen: Es gibt definitiv auch gute Werke von nicht-gläubigen Menschen.

    Summa: Wer gute Werke tun will, der tue sie Gott zur Ehre und danke ihm fürs gute Gelingen, aber er setze nicht sein Vertrauen darauf, als habe er Gott damit die Gnade abgekauft oder nur Gutes getan, um sich vor den Menschen ein Ansehen zu geben.
    Dem stimme ich - von meinem christlichen (?) Standpunkt aus - zu. Ich begrüße es aber ausdrücklich, wenn andere Leute, die einen anderen oder gar keinen Glauben haben, aus anderen Motiven Gutes tun. Hauptsache, sie tun es. Übrigens ist das auch nicht das, worüber wir bisher gesprochen haben. Und wenn doch, dann haben wir aneinander vorbeigeredet.

    Gruß,
    Sunigol.
    Geändert von Sunigol (04.04.2016 um 09:36 Uhr)


 

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