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Baum-Darstellung

  1. #11
    Zeuge Gast

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    Hebräische Bibel

    Die beherrschende Produktionsweise der Antike war die Sklavenhaltergesellschaft, die meist religiös begründet wurde. Ausnahme war im Vorderen Orient nur der Stämmebund der Zwölf Stämme Israels. Schon die ältesten Gesetzestexte der Bibel enthalten die Forderung, das Land regelmäßig so umzuverteilen, dass jeder Bauer sein Auskommen findet (Lev 25 EU). Die Begründung lautet (V. 23):

    „Darum sollt ihr das Land nicht verkaufen für immer. Denn das Land ist mein, und ihr seid Fremdlinge und Gäste bei mir.“

    Die Israeliten sahen das „gelobte Land“ also als Geschenk JHWHs, der sich Israel als Befreier aus der Sklaverei bekannt gemacht hatte (Ex 3,7 EU). Daher könne man es eigentlich nicht besitzen und verkaufen. Weil alle Erbgüter bloß von Gott „gepachtet“ seien, seien menschliche Besitz- und Herrschaftsprivilegien nicht ewig, sondern veränderbar. Die vermeintlichen Herren seien selber nur „Gäste“ und „Fremde“ wie die, die aktuell besitzlos und von ihnen abhängig waren. Daraus leitet die Tora die regelmäßige gerechte Umverteilung des Bodenbesitzes ab. Die geforderte Gleichstellung der Landbewohner sollte den verarmten, in Schuldenabhängigkeit geratenen Landlosen eine Zukunftsperspektive eröffnen und die Enteignung der Sklavenbesitzer anbahnen.

    Nachdem Israel und Juda um 1000 v. Chr. Monarchien geworden waren, geriet dieses Recht in Vergessenheit. Der Königshof eignete sich frei gewordenes Erbland an oder erzwang dessen Verkauf durch hohe Abgaben. Dagegen traten seit etwa 900 v. Chr. Propheten auf, die die Herrscher an das Gottesrecht der Besitzlosen erinnerten (1_Kön 21 EU; Am 2 EU). Dieses setzte sich jedoch historisch in Israel nicht als Gesetz durch. In der exilischen Heilsprophetie nach 722 v. Chr. wird die gerechte Umverteilung und Überwindung der sozialen Gegensätze daraufhin fester Bestandteil der endzeitlichen Zukunftshoffnung (Jes 65,21f EU):

    „Sie werden Häuser bauen und bewohnen, sie werden Weinberge pflanzen und ihre Früchte essen. Sie sollen nicht bauen, was ein anderer bewohne, und nicht pflanzen, was ein anderer esse.“

    Diese Utopie einer gerechten Sozialordnung ohne Ausbeutung, in der alle gemeinsam leben und arbeiten und sich die Früchte ihrer Arbeit aneignen, ging einher mit einer scharfen Sozialkritik an der Gegenwart (Am 5,11f EU):

    „Darum, weil ihr die Armen unterdrückt und nehmt von ihnen hohe Abgaben an Korn, so sollt ihr in den Häusern nicht wohnen, die ihr von Quadersteinen gebaut habt. Denn ich kenne eure Freveltaten, die so viel sind, und eure Sünden, die so groß sind, weil ihr die Gerechten bedrängt und Bestechungsgeld nehmt und die Armen im Tor [, wo Recht gesprochen wurde,] unterdrückt.“

    Die Verheißung einer gerechten Zukunft für die aktuell Unterdrückten und Bedrängten wird hier zur scharfen Anklage gegen die Unterdrücker; außenpolitische Niederlagen werden als zwangsläufige Folge innenpolitischer Korruption des Rechts durch die Besitzenden gedeutet. Die erhoffte Zukunft bildete also einen kritischen Kontrast zur Realitätserfahrung und gegen ungerechte Politik gerichteten Maßstab, der sich in der jüdischen Religionsgeschichte immer wieder Geltung verschaffte.

    Neues Testament

    Jesus von Nazaret bezog sich in seinem ersten Auftritt nach dem Lukasevangelium genau auf das alte Gottesrecht des regelmäßigen Jubeljahres (Lk 4,18ff EU). Um zu seinen Nachfolgern zu gehören, war für Arme der Verzicht auf materielle Absicherungen (Mt 10,9ff EU), für Reiche das Aufgeben allen Besitzes zugunsten der Armen Vorbedingung (Mk 10,21 EU).

    Die Apostelgeschichte stellt die Urchristliche Gütergemeinschaft der Jerusalemer Urgemeinde als beispielhaftes Abbild des kommenden, alle Besitzverhältnisse umwälzenden Reiches Gottes dar (Apg 2,44 EU):

    „Alle, die gläubig geworden waren, waren beieinander und besaßen alle Dinge gemeinsam.“

    Mittelalterliche Armuts- und Ketzerbewegungen

    Damit die Kirche zur alleinherrschenden Staatsreligion des Römischen Reiches aufsteigen konnte (380), mussten die radikalen Forderungen der Bergpredigt Jesu und der biblischen Propheten verdrängt oder umgedeutet werden. Während die kirchlichen Amtsträger durch Adelsprivilegien eng mit politischen Herrschaftssystemen verbunden waren, knüpften verschiedene Minderheiten im Lauf der Christentumsgeschichte Europas an das Ideal der Urgemeinde an.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Religiöser_Sozialismus


    „Sozial“ (von lat.: socius) Ein Sozius, ist im heutigen Sprachgebrauch, die Sitzfläche bei einem Motorrad. Zwei Personen nehmen, fast auf gleicher Höhe Platz. Danach sind beide gleich schnell und kommen gemeinsam ans Ziel. Das ist „sozial“: Ich nehme jemanden „an“ und „auf“ und bin in gewisser Hinsicht mit ihm verbunden. „Sozial“ bedeutet übersetzt: „Menschenfreundlich“. Jemand der mir nahe steht und es gut mit mir meint, der Gemeinschaft mit mir sucht. Ein „Gefährte“, ein Weggenosse – d.h. jemand der mit mir geht und um den ich besorgt bin.
    Titus 3,4: „Es ist erschienen die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes unseres Heilandes.“ So gesehen bezieht sich das Wort „sozial“, auf das ganze Wesen Gottes - und auf Jesus. Sozial = Menschenfreundlich!!! Es gibt niemanden der menschenfreundlicher ist als Gott. Gott ist das sozialste Wesen im ganzen Universum!!! Der grösste „Sozialplan“ aller Zeiten lautet: Joh. 3,16: („Also hat Gott…“) Gott geht mit uns, er sorgt für uns (Fürsorge)! Er will unser „Gefährte“ sein. Weggenosse! Übrigens hat der sozialistische Kommunismus einen biblischen Hintergrund: Der „sozialistische“ Grundgedanke im Kommunismus, ist der Bibel entnommen: „Wir sind alle Brüder“. „Alle Menschen sind gleich“. „Einer für alle – alle für einen!“ Die sozialistische Idee ist in der Theorie prima, sie scheitert aber an der sündigen, „Ich-bezogenen Haltung“ des natürlichen Menschen; und wird niemals funktionieren wenn nicht Christus im Zentrum ist.Jesus ist unser Vorbild. Er handelte immer „sozial“ (Menschenfreundlich, helfend) Alles was Jesus auf dieser Erde tat: Heilungen, Speisungen, Erlösung… war geprägt von einem sozialen Verhalten (Menschenfreundlichkeit). Sogar hängend am Kreuz, handelt er sozial (Fürsorglich): Johannes 19, 26+27: Siehe, das ist dein Sohn, siehe das ist deine Mutter (Praktische Fürsorge – über den Tod hinaus…)
    http://www.pfimi-thun.ch/uploads/med...r_Gemeinde.pdf


    Der Westen ist durch die Praktik des Marxismus von der Idee des Sozialismus und des Kommunismus abgeschreckt
    Nur jemand aus dem Osten kann diese zwei Ideen - Gott und Kommunismus - verbinden.


    "Aber Freiheit, Freiheit! Daß jeder Mensch für seinen Nächsten leben wird! Das Prinzip ist da. Es wird Jahr brauchen, bis es sich herauszukristallieren vermag, aber dennoch wird aus Russland die Hoffnung der Welt kommen." (Edgar Cayce 1877-1945.)
    Geändert von Zeuge (22.02.2010 um 07:55 Uhr)


 

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