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  1. #1

    Standard Der böse liebe Gott

    Da gibt es ja im Forum User, die die begründete Auffassung vertreten, Gott wäre grausam, Schizophren usw.

    Ich möchte dieses Thema einfach mal aufgreifen, weil ich bei meinem ersten Bibelstudium de selben Eindruck bekam und meinte, man müsse dagegen etwas unternehmen.

    Ich versuche, dieses Thema in einem größeren Zusammenhang darzustellen. Ich gehe davon aus, dass Gott gerecht ist und nicht mit der geringsten Nachsicht auf Sünde blicken kann. Ich gehe weiterhin davon aus, das Gott die Sünde, nicht den Sünder verurteilt. Weiter gehe ich davon aus, dass Gott barmherzig ist und dem Sünder helfen will, die Sünde zu überwinden. Und zum Schluss gehe ich davon aus, dass Gott eine andere Vorstellung davon hat als der Mensch, was Sünde ist.

    Die Gerechtigkeit macht es erforderlich, dass Gott in die Menschheitsgeschichte eingreift, wenn der Mensch in seinen Sünden reif ist. Wann dieser Zeitpunkt kommt, weiß kein Mensch und wenn dieser Zeitpunkt da ist, erkennen die Menschen sein eingreifen häufig nicht. So kann es passieren, dass manche meinen, irgendwelche Ereignisse seien Gerichte Gottes, andere sagen, das seien natürliche Ereignisse.

    Ich halte mich da ganz heraus und es genügt mir zu sagen, dass Gott den großen Besen herausholt, wenn es ihm reicht. Und es reicht ihm, wenn Menschen oder Völker nicht mehr fähig zur Umkehr sind.

    Sodom und Gomorrha waren solche Fälle und als Israel unter Josua in Kanaan einfiel, war das auch so ein Fall. Aber auch Israel ging es nicht besser. Als sie die Propheten ausstießen und steinigten, bekamen sie die Gerechtigkeit Gottes zu spüren und gerieten in Gefangenschaft.

    Und wer weiß, vielleicht war der Zusammenbruch des Dritten Reiches auch so ein Gericht Gottes. Es gibt Menschen, die glauben das.

    Was meint ihr? wie seht ihr das?
    Ein Leben ohne Liebe ist ein Leben gegen das Leben

  2. #2

    Standard Manche Gedanken sind gefährlich

    Manche Gedanken sind gefährlich und doch habe ich das Bedürfnis, sie auszusprechen.

    Ein paar Vergleiche von den (biblischen?)Gottesvorstellungen einiger Leute mit dem Dritten Reich (sie drängen sich mir geradezu auf)

    1. Der totalitäre Herrscher

    - Gott verlangt, keinen anderen Gott neben ihm zu haben und nur ihn anzubeten, sonst gibt es schreckliche Strafen

    - Adolf Hitler ist der totalitäre Führer des Dritten Reiches und kein Führer wird neben ihm geduldet. Wer "Konkurrenten" unterstützt, hat nicht mehr viel zu lachen

    2. Die Verblendung der Anhänger

    - die Anhänger der abrahamitischen Religionen, insbesondere des Christentums und Islams, sehen sich als eine exklusive Gruppe, Auserwählte, alleinige Kenner der Wahrheit. Ungereimtheiten, Fehler und menschlich eigentlich inakzeptable Aspekte der Lehre werden ignoriert, verfälscht oder zurechtgedreht. Die Anhänger der Religionen werden oft gerne "dumm gehalten" (besonders in islamischen Ländern ein beliebtes Mittel um das Volk gefüfig zu halten)

    - die Nazis hielten sich für eine höhere Rasse, Eigentümer der einzig wahren und erfolgbringenden Lehren und Strategien, auserwählt um die Welt zu beherrschen. Menschliche Grausamkeiten und Fehler wurden totgeschwiegen, ignoriert oder mit allen Mitteln gerechtfertigt. Bildung hatte einen niedrigeren Stellenwert, damit man gar nicht auf die Idee kam sich kritisch mit allem auseinanderzusetzen

    3. Die Vernichtung aller "Außenseiter"

    - es existiert die Vorstellung, wieder besonders im Christentum und Islam, daß Gott alle, die nicht einem bestimmten Glauben angehörten, also nicht in der "Christenpartei" oder Islampartei waren, vernichten wird

    - in Nazideutschland wurden die, die dem Regime und der Ideologie nicht nachfolgen wollten, gefangengenommen und getötet

    4. Völkermord

    - Gott schickt in der Bibel immer wieder sein Volk aus, um andere Völker zu vernichten

    - Hitler veranlasst die Vernichtung des jüdischen Volkes sowie aller sonstigen Staatsfeinde



    Die Liste könnte man wohl noch weit führen aber ich belasse es hierbei.
    Nehmt es nicht persönlich bitte aber es sind Gedanken in mir die geradezu danach schreien ausgesprochen zu werden
    Alle sinnlichen Genüsse regen bei edlen Naturen den Geist an. Bei unedlen Naturen jagen sie ihn davon. - Waldemar Bonsels

    Von der Natur aus gibt es weder Gutes noch Böses. Diesen Unterschied hat die menschliche Meinung gemacht. - Sextus Empiricus



    )O(


  3. #3

    Standard

    Hallo Sawel

    Zitat Zitat von Sawel Beitrag anzeigen
    Manche Gedanken sind gefährlich und doch habe ich das Bedürfnis, sie auszusprechen.

    Ich finde Deine Gedanken nicht gefährlich und ich denke, dass auch andere User fähig sein werden, sachlich mit Deinen Gedanken umzugehen. Eigentlich ist es sogar faszinierend, weil ich dort Zusammenhänge sehe, die nicht wegzuleugnen sind. Ich will mal Punkt für Punkt darauf eingehen.

    Ein paar Vergleiche von den (biblischen?)Gottesvorstellungen einiger Leute mit dem Dritten Reich (sie drängen sich mir geradezu auf)

    1. Der totalitäre Herrscher

    - Gott verlangt, keinen anderen Gott neben ihm zu haben und nur ihn anzubeten, sonst gibt es schreckliche Strafen

    - Adolf Hitler ist der totalitäre Führer des Dritten Reiches und kein Führer wird neben ihm geduldet. Wer "Konkurrenten" unterstützt, hat nicht mehr viel zu lachen

    Sicherlich kann man das so auslegen und darauf sogar ein totalitäres System aufbauen. Da beruft man sich dann auf die Bibel und rechtfertigt seine brutale Herrschaft.

    Was aber ist, wenn man sich Gott als einen Vater vorstellt der seinen Kindern sagt: Hört auf mich, denn wenn ihr es nicht tut bringt ihr euch in Gefahr. Geht mit keinen fremden Menschen mit, sie können Böses mit euch vorhaben usw.


    2. Die Verblendung der Anhänger

    - die Anhänger der abrahamitischen Religionen, insbesondere des Christentums und Islams, sehen sich als eine exklusive Gruppe, Auserwählte, alleinige Kenner der Wahrheit. Ungereimtheiten, Fehler und menschlich eigentlich inakzeptable Aspekte der Lehre werden ignoriert, verfälscht oder zurechtgedreht. Die Anhänger der Religionen werden oft gerne "dumm gehalten" (besonders in islamischen Ländern ein beliebtes Mittel um das Volk gefüfig zu halten)

    - die Nazis hielten sich für eine höhere Rasse, Eigentümer der einzig wahren und erfolgbringenden Lehren und Strategien, auserwählt um die Welt zu beherrschen. Menschliche Grausamkeiten und Fehler wurden totgeschwiegen, ignoriert oder mit allen Mitteln gerechtfertigt. Bildung hatte einen niedrigeren Stellenwert, damit man gar nicht auf die Idee kam sich kritisch mit allem auseinanderzusetzen

    Das Volk Israel stand in der Antike tatsächlich als exklusives Volk da. Während andere Völker ihren Götzenkulten frönten, kannte Israel nur den einen Gott. Dadurch, dass sie nur diesen einen Gott akzeptierten, was nicht immer so war, bewahrten sie sich eine Gesellschaftsordnung, die frei war von Menschenopfern und anderen Unmenschlichkeiten.

    Natürlich kann das auch verdreht werden. Wenn man zum Beispiel meint, man wäre auserwählt, die Schrift verdreht und sich dann in seinem Stolz über andere erhebt. Auch so etwas hat es gegeben. Auch in Israel. Jesaja sprach viel davon, als er Israel anklagte.


    3. Die Vernichtung aller "Außenseiter"

    - es existiert die Vorstellung, wieder besonders im Christentum und Islam, daß Gott alle, die nicht einem bestimmten Glauben angehörten, also nicht in der "Christenpartei" oder Islampartei waren, vernichten wird

    - in Nazideutschland wurden die, die dem Regime und der Ideologie nicht nachfolgen wollten, gefangengenommen und getötet

    Ja, es gibt diese Vorstellungen. Sie sind ein sicheres Zeichen für den Abfall vom wahren Christentum. Wir sollten das Gericht Gott überlassen. Er ist barmherziger als der Mensch in seiner Engherzigkeit. Er ist aber auch gerecht


    4. Völkermord

    - Gott schickt in der Bibel immer wieder sein Volk aus, um andere Völker zu vernichten

    - Hitler veranlasst die Vernichtung des jüdischen Volkes sowie aller sonstigen Staatsfeinde

    Immer wieder? Wenn ich mir die Kriege der Hebräer anschaue, dann eroberten sie Kanaan, breiteten sich dort aus und blieben da. Alle andren Kriege würde ich eher unter der Rubrik "Landesverteidigung" sehen. Verbessere mich bitte, wenn Dir da ein besonderer Krieg einfällt.

    Kanaan erlitt ein schweres Schicksal. Allerdings sollen die Kanaaniter auch nicht die feinsten Leute gewesen sein. Aber das müssen wir der Gerechtigkeit Gottes überlassen, denke ich mal.

    Richtig ist, dass oft im Namen der Religion Kriege geführt werden. Das hört ja bis heute nicht auf. Ich glaube allerdings nicht, dass diese Kriege von irgendeinem Gott angeordnet wurden. Das glaube ich wirklich nicht.



    Die Liste könnte man wohl noch weit führen aber ich belasse es hierbei.
    Nehmt es nicht persönlich bitte aber es sind Gedanken in mir die geradezu danach schreien ausgesprochen zu werden
    Vielleicht gibt es noch mehr interessante Beiträge dazu.

    Bis dann
    Ein Leben ohne Liebe ist ein Leben gegen das Leben

  4. #4
    herold Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Sawel Beitrag anzeigen
    Manche Gedanken sind gefährlich und doch habe ich das Bedürfnis, sie auszusprechen.

    Ein paar Vergleiche von den (biblischen?)Gottesvorstellungen einiger Leute mit dem Dritten Reich (sie drängen sich mir geradezu auf)

    1. Der totalitäre Herrscher

    - Gott verlangt, keinen anderen Gott neben ihm zu haben und nur ihn anzubeten, sonst gibt es schreckliche Strafen

    - Adolf Hitler ist der totalitäre Führer des Dritten Reiches und kein Führer wird neben ihm geduldet. Wer "Konkurrenten" unterstützt, hat nicht mehr viel zu lachen

    2. Die Verblendung der Anhänger

    - die Anhänger der abrahamitischen Religionen, insbesondere des Christentums und Islams, sehen sich als eine exklusive Gruppe, Auserwählte, alleinige Kenner der Wahrheit. Ungereimtheiten, Fehler und menschlich eigentlich inakzeptable Aspekte der Lehre werden ignoriert, verfälscht oder zurechtgedreht. Die Anhänger der Religionen werden oft gerne "dumm gehalten" (besonders in islamischen Ländern ein beliebtes Mittel um das Volk gefüfig zu halten)

    - die Nazis hielten sich für eine höhere Rasse, Eigentümer der einzig wahren und erfolgbringenden Lehren und Strategien, auserwählt um die Welt zu beherrschen. Menschliche Grausamkeiten und Fehler wurden totgeschwiegen, ignoriert oder mit allen Mitteln gerechtfertigt. Bildung hatte einen niedrigeren Stellenwert, damit man gar nicht auf die Idee kam sich kritisch mit allem auseinanderzusetzen

    3. Die Vernichtung aller "Außenseiter"

    - es existiert die Vorstellung, wieder besonders im Christentum und Islam, daß Gott alle, die nicht einem bestimmten Glauben angehörten, also nicht in der "Christenpartei" oder Islampartei waren, vernichten wird

    - in Nazideutschland wurden die, die dem Regime und der Ideologie nicht nachfolgen wollten, gefangengenommen und getötet

    4. Völkermord

    - Gott schickt in der Bibel immer wieder sein Volk aus, um andere Völker zu vernichten

    - Hitler veranlasst die Vernichtung des jüdischen Volkes sowie aller sonstigen Staatsfeinde



    Die Liste könnte man wohl noch weit führen aber ich belasse es hierbei.
    Nehmt es nicht persönlich bitte aber es sind Gedanken in mir die geradezu danach schreien ausgesprochen zu werden
    deine vergleiche sind ja nicht schlimm, weil es sicher irgendwo solche menschen gibt, die danach handeln.
    aber wie du dieses gottesbild aus der bibel selbst interpretierst, zeugt auch nicht von tieferem wissen über das wesen des bibelgottes.

  5. #5
    Registriert seit
    02.01.2009
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    37

    Standard

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in Sodom und Gomorrha schlimmer zugegangen ist als im alten Rom oder im heutigen New York. Rom steht heute noch. Warum reichte es da Gott nicht schon längst?

    Wie wertest du eigentlich Pompeji: auch ein Gottesurteil oder hatten die einfach Pech? Oder war das sogar absehbar? Wie kann man denn auch seine Stadt am Fuß eines aktiven Vulkans baun? Da kann man sich doch ausrechnen, wann es kracht.

  6. #6
    poetry Gast

    Standard

    Ich möchte auch meine bescheidene Sicht auf die Punkte von Sawel schreiben:

    Zu der totalitäre Herrscher
    Ich denke es ist ein Unterschied, ob der "Herrscher" das Wohl der Menschen will oder die Macht über die Menschen, auch um Menschen dabei zu zerstören. Mein Gott ist kein Rassist wie Hitler und ich denke, dass ER einfach weiß, dass es Götter gibt, deren Anbetung in die Misere führt.


    Zu die Verblendung der Anhänger
    Ich denke diese Verblendung ist Menschenwerk. Ich merke auch in den neuerlichen Diskussionen, dass man zwar betont dass zum Beispiel alle Christen gleich seien, aber andere doch ein wenig gleicher, weil sie die "Geheimnisse des Glaubens kennen" Für mich bloßer Unfug, denn ich halte mich da an den Spruch eines klugen Menschen: "Wenn man sich einbildet Gott am nächsten zu sein ist man am weitesten von ihm entfernt."

    Zu die Vernichtung aller "Außenseiter"
    Siehe den oberen Punkt - menschgemachter Gedankenmüll

    Zu Völkermord
    Da bin ich ratlos oder besser - es fehlt mir das Hintergrundwissen auch was den historischen Kontext dieser Kriege angeht. Aber auch wenn ich jetzt nach Israel schaue bin ich ratlos.

    Poe

  7. #7
    Isaak Gast

    Daumen runter der große Besen

    Ich verwundere mich nicht über Sawel’s Posting #2

    Immerhin darf man die Antwort von Sawel im Zusammenhang mit Posting #1 lesen.

    Kerzenlicht postet hier etwas woraus er sich selbst vorgibt raus zuhalten und fragt dennoch nach Meinungen.

    Zitat Zitat von Kerzenlicht Beitrag anzeigen
    …Ich halte mich da ganz heraus und es genügt mir zu sagen, dass Gott den großen Besen herausholt, wenn es ihm reicht. Und es reicht ihm, wenn Menschen oder Völker nicht mehr fähig zur Umkehr sind. …
    Damit meint er doch nicht etwa Israel? Oder andere nichtchristliche Völker?

    Wenn doch, dann sollte er vielleicht selbst den großen Besen fürchten. (lach)

    Shalom
    Isaak

  8. #8

    Standard

    Zitat Zitat von Jana_G Beitrag anzeigen
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in Sodom und Gomorrha schlimmer zugegangen ist als im alten Rom oder im heutigen New York. Rom steht heute noch. Warum reichte es da Gott nicht schon längst?

    Wie wertest du eigentlich Pompeji: auch ein Gottesurteil oder hatten die einfach Pech? Oder war das sogar absehbar? Wie kann man denn auch seine Stadt am Fuß eines aktiven Vulkans baun? Da kann man sich doch ausrechnen, wann es kracht.
    Ich habe nur biblische Beispiele genannt. Die Vernichtung dieser Städte durch Gottes Einwirken wird hier geschildert. Das ist keine Meinung oder Erfindung von mir. Was nun andere Städte wie Pompeji, Rom oder New York betrifft, da kann und will ich mir kein Urteil bilden. Die Meinungen werden da wohl sehr auseinander gehen.
    Ein Leben ohne Liebe ist ein Leben gegen das Leben

  9. #9

    Standard

    Zitat Zitat von Isaak Beitrag anzeigen
    Ich verwundere mich nicht über Sawel’s Posting #2

    Kerzenlicht postet hier etwas woraus er sich selbst vorgibt raus zuhalten und fragt dennoch nach Meinungen.

    Damit meint er doch nicht etwa Israel? Oder andere nichtchristliche Völker?

    Wenn doch, dann sollte er vielleicht selbst den großen Besen fürchten. (lach)

    Shalom
    Isaak
    Ich meine Niemanden und habe nur darauf hingewiesen, dass wir im Alten Testament sehen können, dass Gott gelegentlich den großen Besen rausholt.

    Und da mische ich mich nicht ein.
    Ein Leben ohne Liebe ist ein Leben gegen das Leben

  10. #10
    Isaak Gast

    Reden G"tt Jisreal und sein großer Besen

    So so lieber User Kerzenlicht.

    Okay, ein Paar saloppe Worte sind immer auflockernd.

    Also weiter am Thema: Der böse liebe Gott

    Ich lache so gerne.

    Shalom
    Isaak


 

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