Lieber Christof,
ungeachtet dessen, dass sich euer beider Austausch gerade etwas festgefahren liest, würde auch ich gerne ein zwei Fragen an dich stellen. Bitte verstehe diese auch nicht als Vorwurf oder Vorhaltung, sondern als ehrliche Neugier um dich bzw. deine Ansicht hier etwas besser kennen zu lernen.
Du schreibst zu NetKrel, dass Gott sich nicht mit sündhaften Menschen austauschen kann. Diese Formulierung scheint auch mir ziemlich stark zu sein, anders als z.B. als die Feststellung, dass Er womöglich diesen Austausch nicht will. Denkst du bei diesem „nicht können“ tatsächlich an ein Unvermögen Gottes, ähnlich dem Unvermögen Böses zu tun? Und wenn ja, wo ordnest du dann biblische Erzählungen ein, in denen explizit die Rede davon ist, dass Gott (und eben nicht ein Engel) zu einem Menschen spricht? Z.B. alttestamentarische Begegnungen mit Moses. Oder ganz am Anfang mit Adam, der nach seiner Sünde sich vor Gottes Angesicht zu verstecken suchte und doch von Gott gefunden und gescholten wurde? Ich meine aus dem Zusammenhang des Textes ist es kaum anzunehmen, dass dies letztlich doch nur ein Engel war, oder?
Desweiteren schreibst du, erst durch die Annahme des Opfer Jesu könne der Mensch seine Sünden los werden und damit mit Gott sprechen. Wenn ich dich nun richtig verstehe, dann schließt du damit nicht konsequent aus, dass Nicht-Christen auch von Gottes Geist angeleitet werden, nur eben indirekt über Engel oder andere „Vermittler“, aber sie können eben nicht direkt mit Gott ins Gespräch kommen. Verstehe ich dich da soweit richtig?
Wie ist es im weiteren, wenn nun ein Mittler Gottes zu einem Nicht-Christen spricht, würde dieser sich als Gott selbst darstellen? Und wenn dies nicht der Fall ist (wovon ich jetzt erst einmal ausgehe) wie würdest du dann die Situation einschätzen, wenn nun ein Nicht-Christ davon spricht, dass er mit Gott unmittelbar im Gespräch ist? Ist dies in deinen Augen ein Hinweis darauf, dass hier eine andere, sprich satanische Macht wirkt?
Kann ich also deine Ansicht insgesamt damit umschreiben, dass du viele spirituelle Wege „in Richtung Gottes“ gehen siehst, aber letztlich nur einen (nämlich den christlichen) der das letzte Stück „zu Gott hin“ führt?
Und zuletzt eine kurze Frage noch. Verstehe ich dich richtig, dass für dich die bloße Anzahl der christlichen Gläubigen ein Beleg für die Wahrhaftigkeit ihres Glaubens ist?
Einen lieben Gruß
Lior
Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.
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