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lior

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thalestris
Denk nur an den Film „Der Name der Rose“ den du kürzlich gesehen hast…
Ja... an den Film erinnere mich. Auch wenn ich von dem Film nicht ganz so viel in Erinnerung habe weil ich durch andere Dinge etwas abgelenkt war^^
Das ist schade. Denn er ist wie ich finde wirklich gut. Und bei so einem Film lässt man sich doch nicht ablenken. Meine Empfehlung… nochmal anschauen. Vielleicht hat er dich aber auch einfach nicht genug gefesselt?

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Lior

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thalestris
„Toben“ ist ein Verb, das ein wildes, unkontrolliertes, hemmungsloses und rasendes Verhalten beschreibt.
Nein..ich hab das extra so genannt. Mein Leben lang war ich wie gefesselt...die ganzen Dogmen und Gebote die mir aufgezwungen wurden und die angeblich von Gott gewollt sind... immer hatte ich Angst Gott nicht zu genügen, falsch zu sein. Ich will das nicht mehr. Ich bin nur einmal jung und ich will endlich ich selbst sein dürfen. Ohne das die Moralkeule immer im Hintergrund schwebt. Verstehst du das. Darum hab ich ein Wort gewählt was meinen Lebenshunger ausdrückt.
Ah, es tobt also sozusagen der Lebenshunger… dann verstehe ich und will auch nichts gesagt haben. Aber erinnere mich bei unserem nächsten Austausch an diesen Punkt… da habe ich ohne nun den tadelnden Finger erheben zu wollen vielleicht noch eine Geschichte dazu, die du wie ich denke dir mal durch den Kopf gehen lassen solltest.

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thalestris
Und weil ich weiß das du eine offene Monogamie lebst, obwohl du auch gläubig bist, dachte ich, ich frag dich mal wie du dieses Beziehungsmodell mit deinem Glauben in Einklang bringst. Weil es ja streng genommen laut Glauben Ehebruch ist...[…] Wie kamst du eigentlich dazu, dich für ein offenes Konzept zu entscheiden?
Nach christlicher Vorstellung vielleicht ja. Aber meine Ehe gründet sich auf anderen Qualitäten als Sexualität. Und auch Treue bestimmt sich über andere, "geistige" Qualitäten und nicht über körperliche Aktivitäten. Warum sollte also gelebte Sexualität außerhalb der Ehe diese brechen?^^ Für mich ist wie gesagt Sexualität ein mögliches (wenn auch nicht notwendiges) Ausdrucksmittel einer innigen Zuneigung. Warum sollte es nicht möglich sein, außerhalb der Ehe auch andere, qualitative und innige Freundschaften zu führen, die den Wunsch verspüren lassen, diesem Gegenüber die eigene Zuneigung auch durch körperliche Nähe zu vermitteln? Und ggf. auch das Geschenk körperliche Freuden und der damit verbundenen Intimität mit ihm zu teilen, wenn denn der Wunsch danach vorhanden ist? Denn für mich ist diese Gemeinschaft ein Geschenk. Ich käme daher nie auf die Idee einen Besitzanspruch auf meine Partnerin anzumelden oder sie anderweitig unter Druck zu setzen. Der Anspruch aber, sie müsse unter Androhung der Trennung ausschließlich mir die sexuelle Treue halten, wäre genau das. Und hier legen wir in einem ganz bestimmten Lebensbereich (nämlich der Sexualität) moralische Richtlinien an, die wir in keinem anderen Lebensbereich als moralische Forderung akzeptieren würden.
Aber die Gründe für meine Überzeugung ausführlich darzulegen, würde den Rahmen eines Forums sprengen. Es ist die Folge langjährigen Nachsinnens und einer intensiven Beschäftigung mit dem Thema und seinen philosophischen und psychologischen Aspekten. Wenn es dich interessiert, dann kann ich dir gerne entsprechende Literatur zu dem Thema empfehlen. Nur mittlerweile müssten sich meine Literaturempfehlungen zu den diversen Themen auf deinem Nachttisch stapeln.^^

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thalestirs
Das finde ich schön...wie du das beschreibst. Das dir das kommunikative Gegenüber dann fehlt... wie sieht in dem Fall denn Kommunikation aus?
Nun ja, kennst du das, dass du in einer wunderschönen Situation sitzt, vielleicht auf einer Bank in der nächtlichen Natur, z.B. am einem Waldrand … und das du in den Himmel schaust auf all die Sternenpracht. Und der Moment, so schön er auch ist, dich doch betrübt, weil du ihn mit niemandem teilen kannst?….. Sicherlich, Sexualität kann einer einfachen Befriedigung dienen. Die kurzfristige aber wie ich finde oberflächliche und schale Lustgewinn. Aber sie kann auch sehr viel mehr sein. Ein Moment, in dem man sich seinem gegenüber ganz öffnet und sich darbietet. Auch auf die Gefahr hin übertrieben poetisch zu klingen kann es ein Moment größter Hingabe sein, denn in keinem anderen Moment des Erwachsenenlebens sind wir so abhängig und so entblößt wie in diesem. Es ist eine Begegnung, die alles andere in den Hintergrund drängen und vergessen lassen kann. Die intensive Glücksmomente beschert – aber nicht weil man auf sich selbst und seinen Lustgewinn schaut, sondern weil man seine Freude und seine Glückseligkeit aus der Freude und Glückseligkeit des anderen zieht. Man gibt und empfängt zugleich, versinkt immer tiefer in diesen Moment…. und nicht wenige die ich kenne würden behaupten, dass sie in diesem Moment der gegenseitigen Hingabe ein Hauch jener Ewigkeit verspüren, die möglicherweise als Erinnerung an die Einheit und Gemeinschaft mit Gott tief in uns schlummert. Aber letztlich ist dies nur der klägliche Versuch mit sehr blumigen und übertriebenen Worten etwas auszudrücken, was sich der sprachlichen Beschreibung entzieht.

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thalestris
Das ist bestimmt eine ganz intensive Ebene.. und ich kann mir einfach nicht vorstellen das Gott gegen sowas etwas hat... auch wenn es ausserhalb einer Ehe passiert. […] Wow... klingt schön. So würde ich das gerne auch mal erleben :)
Aber thalestris… mit Blick auf den Umstand, dass wir ja nun auch etwas näher befreundet sind und obschon dich dieser Teil meines Lebens bisher wenig interessiert hat)…. muss ich ob deinem Interesse befürchten, dass nun bald das Bekunden eines konkreten in diese Richtung schielenden Wunsches folgen mag.

So.. und nachdem mein Wortspiel mit Schalk und Schakal daran scheitert, dass dieses Icon ja Hyänen sind, sage ich nun gute Nacht und schaue mich nach meinem Büßergürtel um.^^
Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.
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