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  1. #1
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    Zitat Zitat von saved Beitrag anzeigen
    huhu, liebe Thalestris



    klar, da geh ich gern noch näher drauf ein.. :-)
    So ganz klar bist du nicht drauf eingegangen (mein Empfinden) :) aber ist nich schlimm. Ich weiss das Thema Sexualität ist bei gläubigen Christen schwierig. Zumindest wenns um das "nichteinhalten der Gebote" dazu geht.

    Also ich denk mir, dass Dinge, die vor Tausenden von Jahren nicht i.O. waren, uns auch heute große Probleme bereiten können und werden. Wir sollten auch im 21.Jahrhundert nicht lügen, stehlen, morden - und ja - ehebrechen.
    Aber genau das ist ja (m)eine Frage. Ist es nicht quatsch an Dingen festzuhalten die vor tausenden(!) Jahren mal beschlossen wurden?! Wenn es heute noch so zugehn würde wie damals, dann müsste ja jede Frau als Heimchen am Herd enden das ohne die Erlaubnis ihres Mannes nicht mal atmen dürfte. Ich finde es gut dass das heute lockerer und anders ist. Und die andere Frage ist...ob das ausleben von Sexualität ausserhalb einer Ehe oder in einer Ehe (aber mit einem offenen Beziehungskonzept) auch schon Ehebruch, Hurerei, Unzucht, Unreinheit usw...ist. Das ist doch die Frage die mich beschäftigt.

    Im Grunde genommen, finde ich sowieso, "musst" du dir darum noch keine Gedanken machen (wobei ich es gut und verständlich finde, dass du es tust).
    Oh doch...genau jetzt mache ich mir aber diese Gedanken. Denn jetzt gerade fange ich an mich selbst kennenzulernen, meine Bedürfnisse herauszufinden und auch mich mit Sexualität in einer Art zu beschäftigen die für mich vorher undenkbar war, die für mich falsch, belastend und quälend war. Und deswegen beschäftigen diese Fragen mich adi. Jetzt und nicht erst wenn ich iwann mal heiraten sollte.
    Ich bin jung und ich will endlich anfangen mich auszutoben, Erfahrungen zu machen und zwar ohne das immer die religiöse Keule im Hintergrund schwebt und mir eins über die Rübe zieht. Ich will mich entfalten aber kann es nicht. Weil mir jahrelang eingeredet wurde meine Weiblichkeit wäre sündhaft, was schlechtes. Mir wurde jahrelang eingeredet das Sexualität eine Abart des Menschens ist und nur in eine Ehe gehört. Und nur so, wie es dem Mann gefallen wird, denn der ist ja schliesslich die Hauptperson dabei - ich bin nur das Abbild des Mannes. Und das meine ich mit lebensfeindlich. Ich merke das ich innerlich gegen all das rebelliere. Das ich das nicht will. Ich möchte mit reinem Gewissen Sexualität leben aber ständig schwirren mir diese blöden Gedanken im Kopf rum. Und dann die Angst, das es nicht meine Gedanken sind sondern sowas wie Warnzeichen von Gott. Ich bin schonmal vor Gott in Ungnade gefallen und ich hab Angst es wieder zu tun wenn ich meinen Bedürfnissen nachgehe. Ich hab Angst das Gott mich hasst wenn ich Sexualität ausserhalb einer Ehe lebe.
    Andererseits denke ich, sind das nicht meine eigenen Gedanken sondern die meiner Eltern, die mir sowas eingeredet haben.
    Ich will mich trauen ich selbst zu sein, aber kämpfe da mit meiner religiösen Erziehung, die ich wie ein enges Korsett empfinde das mir die Luft abschnürt.
    Und ich verstehe nicht, wozu diese Regeln gut sein sollen. Verstehst du? Das sind meine Gründe warum ich darüber nachdenke.

    Ich verstehe, warum man nicht stehlen soll- einem anderen etwas einfach wegzunehmen ist gemein. Ich verstehe, warum man nicht lügen soll, denn einen Menschen zu täuschen ist nicht okay, ich verstehe warum man niemandem schaden soll...denn jemanden zu verletzen oder sogar zu töten ist grausam. Sich daran zu halten, das ergibt für mich Sinn. Und da erkenne ich auch die gute Absicht dahinter und das es Schutz bedeutet

    Bei der Sexualität aber verstehe ich das nicht. Ich verstehe nicht, wo in der heutigen Zeit(!!) Ehebruch, Hurerei, Unzucht, Unreinheit beginnt und wo da die Grenzen sind. Und noch weniger verstehe ich, was das heute noch für nen Sinn hat das man seine Sexualität nicht ausleben darf (es sei denn man ist in einer Ehe). Und ich verstehe nicht, wieso Gott das nicht leiden kann. Denn er hat mich so geschaffen. Er hat mich mit allen weiblichen Merkmalen geschaffen, mit Sexualhormonen und mit dem Bedürfnis nach Nähe. Und wenn mein Gegenüber einverstanden ist (das ist natürlich wichtig), warum darf ich dem dann nicht nachgehen. Warum hasst Gott mich dann...
    Wenn ich mir die Ehe meiner Eltern so anschaue.... meine Mutter war tot unglücklich. Es sind Dinge passiert die falsch und schlecht sind. Aber eben alles innerhalb einer Ehe. Ist das für Gott in Ordnung? Also. solange alles unter dem Deckmäntelchen einer Ehe passiert hat man seinen Segen, auch wenn man unglücklich ist und leidet? Aber wenn man glücklich ist und schöne Dinge erfährt, aber dafür nicht verheiratet ist, das mag Gott nicht?

    Ich verstehe diese Logik einfach nicht.... will Gott seine geliebten Kinder glücklich sehn oder nicht? Ist es ihm wichtiger das man glücklich ist oder ist ihm das einhalten von Geboten wichtiger?
    Geändert von thalestris (07.02.2016 um 17:26 Uhr)
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

    Wenn ich mit Gott spreche, dann nennt man das beten. Wenn Gott mit mir spricht, dann nennt man das Psychose :D :D

  2. #2

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    @Prinzessin...

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Das was Plueschmors schreibt höre ich nicht zum ersten Mal.
    Ich auch nicht.... erachte es zum einen (theologisch) als eine falsche Interpretation der entsprechenden Bibelstellen und zum anderen (soziologisch) als ein ziemlich negatives Menschenbild... was da nun "zuerst da war" weis ich nicht... wahrscheinlich zweiteres.

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Wie kommt das denn, dass das Christentum in seinen Lehren so negativ eingestellt ist?
    Fuer mich (also aus meiner Sicht) gibt es ja dieses "eine Christentum" in "der Christenheit" faktisch nicht... sondern eher eine
    Vielzahl von Glaubensansichten die sich alle den Namen "das Christentum" geben, aber teils so unterschiedlich sind dass ich da eben nur noch von "mehreren Christentumen" sprechen kann.

    Dies nur kurz vorweg...

    Letztendlich weis ich es auch nicht warum "jene Christentume" die solch ein Menschen- und Gottesbild vertreten das tun... ich kann das weder theologisch/biblisch noch soziologisch noch "die gesellschaftliche Realitaet beobachtend" nachvollziehen...

    Nicht jeder Mensch ist "ein Schaeusal" (wie oben "Formuliert")... Stichwort "Erbsuende". Und von Geburt/Kindheit auf an gleich noch viel viel weniger bzw. gar nicht... und wenn ein Mensch ein Schaeusal ist (bzw. wird) das kann das soviele Faktoren als Ursache haben die man doch gar nicht auf einen Nenner bringen kann... das kann man doch immer nur individuell betrachten find ich.

    Geistlich betrachtet kann man vieleicht sagen "weil viele von Gott getrennt sind"... aber das muss man dann auch erklaeren. Die Adam und Eva Metpaher ist da viel zu kurz... und Wortwoertlich verstanden (imho) glatt falsch...

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Wieso wird der Körper als sowas schlechtes angesehen. Bzw. die körperlichen Bedürfnisse der Menschen? Sexualität ist negativ, das Herz ist böse, der ganze Mensch ist schlecht und böse. Das empfinde ich als lebensfeindlich...iwie.
    Finde ich auch... sehr sogar, wenn das so krass pauschalisiert wird.

    In meinen Augen: Man kann nahezu alles zum Guten (bzw. Lebensfreundlichen) anwenden als auch zum Schlechten (bzw. Lebensfeindlichen) missbrauchen. Das ist, finde ich, der springende Punkt... und man muss natuerlich "wissen" wann es in die eine Richtung geht und wann in die andere... bei manchen Themen liegt es auf der Hand und bei anderen Themen gibts Streitpunkte... Generell kann man womoegich sagen das alles was einem selbst und/oder anderen Schaden zufuegt ---> Dann wurde es, in meinen Augen, falsch gemacht. Ich seh es in etwa so... aber selbst das ist dann auch oft individuell.

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Heisst es nicht der Körper ist ein kostbarer Tempel den man gut behandeln soll? Warum ist es dann schlecht körperlichen Bedürfnissen nachzugeben? Gott hat den Menschen doch genau so geschaffen. Er hat uns Bedürfnisse und Triebe gegeben (also mit Triebe meine ich jetzt sowas wie Hunger, Durst, Lust). Er hat uns ein Gehirn zum selbstständigen Denken gegeben. Warum wird es dann so gelehrt, das das Fleisch böse ist und der Mensch nicht eigenständig sein soll? Wieso erkennt Gott im Menschen nichts gutes, wieso sieht er in uns ein böses Herz schlagen? Er hat uns mit all dem ausgestattet....
    Ich seh das wie gesagt auch so... wobei ich erst gar nicht glaube "dass Gott im Menschen nichts gutes sieht"... "Gott in uns allen ein boeses Herz schlagen sieht" ... ich hab weder solch ein Gottesbild noch solch ein "pauschales Menschenbild"... und ich mass mir da auch gar nicht an zu sagen "was Gott im Menschen alles sieht und wie er es sieht"...

    Die jeweiligen Bibelinterpretationen sind da doch meistens nur total aus dem Zusammenhang gerissen und das wird dann (Un)theologisch so dargestellt als waeren diese "Verse" eine "absolute Bibel/Gottes-Aussage" ueber pauschal alle Menschen... derweil es doch eher das Schwarz/Weisdenken des jeweiligen Bibel-Lesers/Theologen ist

    Meist auch noch in Verbindung damit dass diese "persoenliche schwarz/weis Bibelinterpretation" die "absolute Wahrheit Gottes" waere...Stichwort: "Absolutheitsanspruch" der in meinen Augen noch nie berechtigt war...

  3. #3

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    Uff.., liebe Thalestris, jetzt verstehe ich, worum es dir geht, bzw. weshalb das für dich so quälende Gedanken sind.

    Also das Wichtigste vor allem auf den Punkt gebracht: ich glaube keinesfalls, dass Gott dich hasst!!!
    Stimmt, er hat dich so geschaffen, du bist jung usw. Vor allen Dingen aber kennt niemand anders besser als er deine Not, die du durch das (meiner Ansicht nach komplett falsche) Gottesbild deiner Eltern bekonmen hast - mit all den Verletzungen und Folgen. Wäre er nicht ein grausamer Gott, wenn er dir daraus einen Strick drehen wollte?
    Das wäre nicht der Gott, den ich kennen- und liebenlernen durfte. Die Gesetze hat Jesus "erfüllt", nicht weggenommen, sondern erfüllt - hat alles für uns auf sich genommen. Die Liebe ist die Größte unter ihnen, sagt die Bibel im Zusammenhang mit dem Glauben und der Hoffnung. Gott will uns annehmen wie wir sind, er liebt uns, egal, wie wir sind. Seine Liebe müssen und können wir uns nicht erarbeiten, sie ist nicht "käuflich", sondern ein Geschenk, das wir nur dankend annehmen können - im Vertauen auf seine bedingungslose Liebe.
    Wenn man diese Liebe vorher nicht erlebt hat - viele Menschen haben sie von ihren Eltern nicht bekommen, und das Problem ließe sich über Generationen zurückverfolgen - dann kann man diese nur sachte und (nicht im Nu) bei Gott erfahren und erlernen. Sie heißt: bedingungslos! (Die Gnadenzeit im NT durch Jesus macht den Unterschied zu dem "zornigen Gott" des AT. Wobei ich auch dort von seiner besorgten Liebe ausgehe, die immer wieder warnte und zur Umkehr aufrief)

    Ich bitte dich um eines: lass ab von diesem Druck, dass du jetzt gleich sofort "perfekt" sein musst! Alles hat und braucht seine Zeit! Gestern hab ich mir Videos von damaligen Metalkonzerten angeschaut und weiß, dass es heute nicht mehr mein Ding wäre. Aber Gott hat mich deshalb nicht gehasst, sondern hat mein Herz gesehen, auch wenn ich mit den Händen das "Teufelszeichen" symbolisch dargestellt habe und mit Maiden und AC DC Texte sang, die ich heute nicht mehr über die Lippen bekäme. Er wusste um meine Vorgeschichte, meine Gefühle und meine ganze Not! Und er hat mich geliebt!

    Nein, liebe Thalestris, er will uns doch nicht unglücklich und krank machen durch seine Gebote - das kommt nur von Menschen. Wenn wir ihm komplett unser Leben übergeben, entwickeln wir von selbst das Bedürfnis, etwas ändern zu wollen. Von einem Baby, das geboren wird, erwartet niemand, dass es läuft, oder Klausuren schreibt. Menschen schon eher, Gott nicht!
    Mach dir bitte keinen Stress, ok.. <3

    Zum Thema "Christen, die Probleme haben, über Sexualität zu sprechen": nee, hab ich nicht... ;-))
    Manchmal ist es doch auch so, dass" Nichtchristen" sich angegriffen, oder verurteilt fühlen, wenn Christen da deutlich(er) ihre Meinung vertreten. Das wollte ich nun nicht - im Fettnapf landen..
    Ich nehme und verstehe die Bibel da für mich und mein Leben sehr eindeutig, würde dies aber weder von Glaubensgeschwistern geschweige denn von Nichtchristen erwarten!
    Ist das als verständliche Antwort akzeptabel? ;-)

    Finde du deinen Weg und lass dich nicht kirre machen, liebe Thalestris, das wünsche ich dir von Herzen!
    Nimm dir die Zeit, die du brauchst!! Gott gewährt sie dir und steht dir zur Seite, da bin ich sicher.

    lsg, adi


    Nachtrag zum Thema Ehe: wenn innerhalb einer "christlichen Ehe" so viel falsch läuft, fehlen mir einfach die Worte. So ist es ganz sicher on Gott her nicht gemeint!!
    Nebenbei mal betrachtet... , auch wenn "Mischehen" nicht dieselbe Basis haben, daher man das Wichtigste nicht mit dem Partner teilen kann, kann ich bestätigen, dass Gott auch solche Ehen, segnet. Dass beide Christen sind, ist nicht die Garantie, wobei "das Christentum" eh ein weiter Begriff ist. Ebenso denke ich nicht, dass Gott von Nichtchristen komplette "Einhaltung seiner Gebote erwartet".
    Geändert von Anonym021 (07.02.2016 um 18:54 Uhr)

  4. #4

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    "Gefaellt mir"... @saved

  5. #5

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    huch... danke, net.krel. :-))
    hatte gerade noch was ergänzt.

    Wünsche dir noch einen schönen Abend und Gottes Segen!
    lg, saved

  6. #6
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    Danke adi für deine Worte :) das beruhigt mich. Für heute mach ich aber Pause... Schönen Abend & Gute Nacht allen
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

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    Wenn ich mit Gott spreche, dann nennt man das beten. Wenn Gott mit mir spricht, dann nennt man das Psychose :D :D

  7. #7
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    Schönen guten Morgen all ihr lieben Gnadenkinder und hallihallo liebes Gnadenkind thalestris,

    ich hab' den gesamten Thread jetzt zwar nur flüchtig überflogen, möchte aber trotzdem gerne kurz was zu deinen Fragen schreiben. :-)

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Wie kommt das denn, dass das Christentum in seinen Lehren so negativ eingestellt ist? Wieso wird alles was natürlich ist so "verteufelt"? Wieso wird der Körper als sowas schlechtes angesehen. Bzw. die körperlichen Bedürfnisse der Menschen? Sexualität ist negativ, das Herz ist böse, der ganze Mensch ist schlecht und böse. Das empfinde ich als lebensfeindlich...iwie.
    Also der christliche Glauben ist meiner persönlichen Meinung und Erfahrung nach nicht per se, also nicht zwangsläufig lebens-, oder lustfeindlich ! Er findet aber seine Erfüllung nicht in der Auslebung körperlicher Bedürfnisse, Begierden und Sehnsüchte, sondern strebt vielmehr nach (all)umfassender Verbundenheit mit Gott.

    Eine gewisse "Leibesfeindlichkeit" hat sich aber leider tatsächlich im Christentum Bahn gebrochen, das lässt sich nicht leugnen. Und da stellt sich natürlich die Frage, inwiefern denn die natürlichen, körperlichen Bedürfnisse des Menschen, seine Lust und sein Begehren, dem Streben nach göttlicher Verbundenheit im Wege stehen? Und darauf lässt sich meiner Meinung nach keine pauschale, allgemeingültige Antwort geben. Denn diese Frage kann doch eigentlich nur jeder für sich selbst, im Kontext seiner individuellen Lebensrealität (also auch hinsichtlich der Zeit, in der er lebt) und im Kontext seines Glaubens beantworten.

    Weißt du es ist doch so, dass das, was den einen Gläubigen von Gott wegbringt, für einen anderen Gläubigen vielleicht gar kein Problem darstellt und andersrum kann man auch nicht abschließend und allgemeingültig sagen, was denn genau die Verbundenheit zwischen dem einzelnen Gläubigen und Gott intensiviert und fördert und was eben nicht. So "müssen" manche Menschen mehrmals täglich zu festgelegten Zeiten ein bestimmtes Gebet sprechen, um sich mit Gott verbunden zu fühlen und andere brauchen dieses Ritual gar nicht. Manche Gläubige beachten in ihrem Alltag auch den Lauf des Kirchenjahres und fasten deshalb auch zur Fastenzeit, während andere Christen gar nicht wissen, wie, kirchlich betrachtet, das Jahr überhaupt abläuft. :-)

    Schlussendlich ist Glauben, bzw. das Gläubigsein ja eine sehr persönliche, individuelle "Angelegenheit" (also zuvorderst quasi eine Sache zwischen Gott und mir...) und wird entsprechend aus den unterschiedlichsten Perspektiven und Motivationen heraus gelebt. Da kann man deshalb, meiner Meinung nach, nicht grundsätzlich behaupten, dass das Christentum in seinen Lehren negativ eingestellt ist, wie du es nanntest.

    Aber ich glaube ich weiß schon so ungefähr was du meinst und was dir da "spanisch vorkommt". :-) Mir geht's da nämlich gar nicht soviel anders...;-)

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Heisst es nicht der Körper ist ein kostbarer Tempel den man gut behandeln soll? Warum ist es dann schlecht körperlichen Bedürfnissen nachzugeben? Gott hat den Menschen doch genau so geschaffen. Er hat uns Bedürfnisse und Triebe gegeben (also mit Triebe meine ich jetzt sowas wie Hunger, Durst, Lust). Er hat uns ein Gehirn zum selbstständigen Denken gegeben. Warum wird es dann so gelehrt, das das Fleisch böse ist und der Mensch nicht eigenständig sein soll? Wieso erkennt Gott im Menschen nichts gutes, wieso sieht er in uns ein böses Herz schlagen? Er hat uns mit all dem ausgestattet....
    Bitte korrigiere mich falls ich falsch liegen sollte, aber ich vermute dass das, was dir hinsichtlich des christlichen Glaubens lebensfeindlich vorkommt, im Zusammenhang mit den von einigen Christen immer wieder geäußerten Vorstellungen steht, dass der natürliche Mensch etwas grundsätzlich Verdorbenes, Lustbefriedigung etwas generell böses und das damit zusammenhängende Bestreben nach Befriedigung körperlicher Lust, Sünde sei. Hab' ich das richtig verstanden?

    Tatsächlich hört man sowas ja immer wieder mal, aber Jesus hat so etwas nicht gelehrt. Vielmehr entspringen solche Gedanken, denke ich zumindest, einer bestimmten Interpretation biblischer Texte. Wohl allen voran der Texte des Paulus, wenn ich mich nicht täusche...

    Weißt du, der Paulus gehörte in der Vorstellung seiner Zeitgenossen ja einer völlig neuen, bis dato unbekannten Glaubensgemeinschaft an. Man könnte fast sagen, dass er sozusagen Mitglied einer Art jüdischen Sekte war, die Glaubensinhalte lehrte, die zu lehren nicht völlig ungefährlich war. Christen wurden zu Zeiten des Paulus ja ganz gerne mal gesteinigt, gekreuzigt, oder sonstwie grausam getötet. Da war es natürlich sehr wichtig, dass man den Mitmenschen durch seine Lebensweise unverdächtig erschien und nicht in irgendeiner Art und Weise Anstoß erregte.

    Und da Paulus ja zu seiner Zeit einer der wichtigsten und einflussreichsten Christen gewesen war, musste er natürlich auch dafür Sorge tragen, dass sich die entstehende Gemeinde möglichst tadellos verhielt. Deshalb fordert er in seinen Briefen auch immer wieder dazu auf, dass sich die lieben Glaubensgeschwister hilfsbereit und liebevoll, sowohl untereinander, als auch gegenüber anderen Menschen verhalten sollen.

    Stell' dir doch nur mal vor, in der jungen Christengemeinde wäre es nach damaligen moralischen Vorstellungen drunter und drüber gegangen... Da wäre es dann aber sicher ruckzuck mit der Gemeinde zu Ende gewesen! Und die damaligen moralischen Vorstellungen waren ja sicher auch sehr viel strenger als bei uns heute, die wir ja sowas wie eine "sexuelle Revolution" hinter uns haben...:-)

    Aber es gibt auch in einigen Paulusbriefen durchaus Anzeichen dafür, dass es manche Gemeindemitglieder ziemlich bunt getrieben haben. :-))

    Du musst dir das vielleicht so vorstellen, dass durch die Lehre Jesu zunächst einmal ein großes Maß an Freiheit in das Leben der Gläubigen getreten war. Denn ein frommer Jude musste eigentlich sehr viele Regeln beachten, so dass der gesamte Tagesablauf massiv davon beeinflusst war. Es gibt ja insgesamt 613 jüdische Gesetze, deren Einhaltung von den Schriftgelehrten und Pharisäern auch durchaus "überwacht" wurde.

    In Matthäus 22, 34-40 ist so eine "Überwachung" beschrieben und dort kommt auch die Freiheit zum Ausdruck, die durch Jesu Lehre in das Leben der Christen getreten war. Dort steht:

    Als aber die Pharisäer hörten, dass er die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, versammelten sie sich miteinander. Und es fragte einer von ihnen, ein Gesetzesgelehrter, und versuchte ihn und sprach: Lehrer, welches ist das größte Gebot im Gesetz? Er aber sprach zu ihm: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand." Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite aber ist ihm gleich: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

    Das ganze Gesetz und die Propheten, also auch alle 613 Gebote, werden nach Jesus durch das Liebesgebot hinreichend beachtet und das schafft natürlich eine (Glaubens)Perspektive, die den Gläubigen dazu befreit, sich auf das Wesentliche (nämlich die Liebe zu Gott) konzentrieren zu können, ohne dabei befürchten zu müssen, dass man sich gegenüber einem der 613 Gebote unangemessen verhält.

    Tatsächlich war natürlich auch Paulus bewusst, dass im Mittelpunkt des christlichen Glaubens die Liebe steht (man denke nur an 1.Korinther 13,1ff - dem "Hohelied der Liebe"), aber er war als Apostel eben auch sehr in Sorge, dass in den Gemeinden die gewonnene Freiheit zu Problemen führen könnte. So schreibt er z.B. den Korinthern in seinem ersten Brief (1.Korinther 6,12):

    Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von nichts beherrschen lassen.

    Und der Gemeinde in Galatien schreibt er (Galater 5, 13+14):

    Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder. Nur gebraucht nicht die Freiheit als Anlass für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe! Denn das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, in dem: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."

    Du siehst also, liebe thalestris, dem Paulus war das Liebesgebot absolut bewusst und er wusste daher natürlich auch von der damit verbundenen Freiheit. Er mahnte nur davor, dass wir mit der Freiheit nicht leichtfertig umgehen sollen, weil er wusste, dass man dann ganz schnell in neue Abhängigkeiten geraten kann, die einem letztlich gar nicht gut tun.

    Der christliche Glaube will also keinesfalls alles Körperliche verdammen, oder unsere Bedürfnisse und Triebe unterdrücken, aber er möchte uns sicher davor bewahren, dass wir in schmerzhafte Abhängigkeiten geraten.

    LG
    Provisorium
    Geändert von Provisorium (08.02.2016 um 11:42 Uhr)
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  8. #8
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    Morgen...

    Ihr seid alle so fleißig am schreiben, da komme ich kaum hinterher mit antworten. Also bitte nicht böse sein wenn ich auf manche Beiträge verzögert eingehe. Eins nach dem anderen gell...
    Schade das Plueschi nicht mehr dabei ist. Aber dann wieder zum Thema zurück



    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Schönen guten Morgen all ihr lieben Gnadenkinder und hallihallo liebes Gnadenkind thalestris,
    Hi liebes Provisorium :) Ich freue mich das du mal wieder hier bei Gnakis reinschaust.

    ich hab' den gesamten Thread jetzt zwar nur flüchtig überflogen, möchte aber trotzdem gerne kurz was zu deinen Fragen schreiben. :-)
    Macht ja nix, jeder kann sich ja so intensiv einbringen wie er/sie will. Ich freue mich über alle Antworten, egal wie kurz oder wie lang.

    Also der christliche Glauben ist meiner persönlichen Meinung und Erfahrung nach nicht per se, also nicht zwangsläufig lebens-, oder lustfeindlich ! Er findet aber seine Erfüllung nicht in der Auslebung körperlicher Bedürfnisse, Begierden und Sehnsüchte, sondern strebt vielmehr nach (all)umfassender Verbundenheit mit Gott.
    Ja... man kanns natürlich auch so rum sehen... was aber die andere Sicht nicht ausschliesst finde ich.

    Eine gewisse "Leibesfeindlichkeit" hat sich aber leider tatsächlich im Christentum Bahn gebrochen, das lässt sich nicht leugnen. Und da stellt sich natürlich die Frage, inwiefern denn die natürlichen, körperlichen Bedürfnisse des Menschen, seine Lust und sein Begehren, dem Streben nach göttlicher Verbundenheit im Wege stehen? Und darauf lässt sich meiner Meinung nach keine pauschale, allgemeingültige Antwort geben. Denn diese Frage kann doch eigentlich nur jeder für sich selbst, im Kontext seiner individuellen Lebensrealität (also auch hinsichtlich der Zeit, in der er lebt) und im Kontext seines Glaubens beantworten.
    Das frage ich mich nämlich auch. Denn ich denke so... wenn Gott mich so geschaffen hat wie ich bin, mit allen Bedürfnissen, Sehnsüchten usw... warum sollte er dann verbieten das ich diesen nachgeben darf wenn es mich glücklich und ausgeglichen macht?
    Aber... ist es nicht in vielen Religionen so, das z.B. Priester oder Mönche nicht nur auf Sexualität verzichten sondern z.B. auch auf Nahrung oder sowas? Ich hatte mal was über buddhistische Mönche gesehn die haben den ganzen Tag meditiert und Kampfkunst gemacht.

    Weißt du es ist doch so, dass das, was den einen Gläubigen von Gott wegbringt, für einen anderen Gläubigen vielleicht gar kein Problem darstellt und andersrum kann man auch nicht abschließend und allgemeingültig sagen, was denn genau die Verbundenheit zwischen dem einzelnen Gläubigen und Gott intensiviert und fördert und was eben nicht. So "müssen" manche Menschen mehrmals täglich zu festgelegten Zeiten ein bestimmtes Gebet sprechen, um sich mit Gott verbunden zu fühlen und andere brauchen dieses Ritual gar nicht. Manche Gläubige beachten in ihrem Alltag auch den Lauf des Kirchenjahres und fasten deshalb auch zur Fastenzeit, während andere Christen gar nicht wissen, wie, kirchlich betrachtet, das Jahr überhaupt abläuft. :-)
    Jo... und das verwirrt mich oft auf meiner Suche. Aber vll muss ich einfach auch im Hinterkopf behalten das es nix allgemeingültiges gibt, sondern nur 100 verschiedene Ansichten zu einem Thema....^^

    Schlussendlich ist Glauben, bzw. das Gläubigsein ja eine sehr persönliche, individuelle "Angelegenheit" (also zuvorderst quasi eine Sache zwischen Gott und mir...) und wird entsprechend aus den unterschiedlichsten Perspektiven und Motivationen heraus gelebt. Da kann man deshalb, meiner Meinung nach, nicht grundsätzlich behaupten, dass das Christentum in seinen Lehren negativ eingestellt ist, wie du es nanntest.
    Ja sorry. Ich wusste nicht wie ich das, was ich meine beobachtet zu haben oder wie ich es empfinde anders in Worte packen soll. Wenn glauben etwas persönliches und individuelles ist, dann ist es ja auch okay wenn ich mich dagegen wehre, wenn jemand behauptet ich wäre von Gott entfernt wenn ich ich selbst bin. Mir wurde mal gesagt, solange ich mich auf mich konzentriere, kann Gott mich nicht erreichen. Ich muss mich selbst aufgeben. Ich will mich aber nicht aufgeben.... ich fange grade erst an mich selbst kennenzulernen. Und inwiefern soll es gut sein mich "aufzugeben".....? Wie soll ich einen anderen (Gott) kennenlernen und vertrauen, wenn ich nichmal bei mir selbst angekommen bin? Das versteht Gott doch, hoffe ich.

    Bitte korrigiere mich falls ich falsch liegen sollte, aber ich vermute dass das, was dir hinsichtlich des christlichen Glaubens lebensfeindlich vorkommt, im Zusammenhang mit den von einigen Christen immer wieder geäußerten Vorstellungen steht, dass der natürliche Mensch etwas grundsätzlich Verdorbenes, Lustbefriedigung etwas generell böses und das damit zusammenhängende Bestreben nach Befriedigung körperlicher Lust, Sünde sei. Hab' ich das richtig verstanden?
    Genau :)

    Und da Paulus ja zu seiner Zeit einer der wichtigsten und einflussreichsten Christen gewesen war, musste er natürlich auch dafür Sorge tragen, dass sich die entstehende Gemeinde möglichst tadellos verhielt. Deshalb fordert er in seinen Briefen auch immer wieder dazu auf, dass sich die lieben Glaubensgeschwister hilfsbereit und liebevoll, sowohl untereinander, als auch gegenüber anderen Menschen verhalten sollen.
    Eigentlich ist das ja ein nobles Verhalten. Allerdings frage ich mich ob das wirkliche Nächstenliebe ist, wenn das Motiv für das Verhalten nicht das Interesse an anderen ist, sondern in erster Linie dem Überleben einer religiösen Gruppe dienen soll.....?

    Stell' dir doch nur mal vor, in der jungen Christengemeinde wäre es nach damaligen moralischen Vorstellungen drunter und drüber gegangen... Da wäre es dann aber sicher ruckzuck mit der Gemeinde zu Ende gewesen! Und die damaligen moralischen Vorstellungen waren ja sicher auch sehr viel strenger als bei uns heute, die wir ja sowas wie eine "sexuelle Revolution" hinter uns haben...:-)
    Das kommt drauf an wo man lebt oder? Hier in Deutschland ist das ein lockeres Thema... aber es gibt Länder da geht es noch ganz anders zu...

    Aber es gibt auch in einigen Paulusbriefen durchaus Anzeichen dafür, dass es manche Gemeindemitglieder ziemlich bunt getrieben haben. :-))


    Du musst dir das vielleicht so vorstellen, dass durch die Lehre Jesu zunächst einmal ein großes Maß an Freiheit in das Leben der Gläubigen getreten war. Denn ein frommer Jude musste eigentlich sehr viele Regeln beachten, so dass der gesamte Tagesablauf massiv davon beeinflusst war. Es gibt ja insgesamt 613 jüdische Gesetze, deren Einhaltung von den Schriftgelehrten und Pharisäern auch durchaus "überwacht" wurde.

    In Matthäus 22, 34-40 ist so eine "Überwachung" beschrieben und dort kommt auch die Freiheit zum Ausdruck, die durch Jesu Lehre in das Leben der Christen getreten war. Dort steht:

    Als aber die Pharisäer hörten, dass er die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, versammelten sie sich miteinander. Und es fragte einer von ihnen, ein Gesetzesgelehrter, und versuchte ihn und sprach: Lehrer, welches ist das größte Gebot im Gesetz? Er aber sprach zu ihm: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand." Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite aber ist ihm gleich: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

    Das ganze Gesetz und die Propheten, also auch alle 613 Gebote, werden nach Jesus durch das Liebesgebot hinreichend beachtet und das schafft natürlich eine (Glaubens)Perspektive, die den Gläubigen dazu befreit, sich auf das Wesentliche (nämlich die Liebe zu Gott) konzentrieren zu können, ohne dabei befürchten zu müssen, dass man sich gegenüber einem der 613 Gebote unangemessen verhält.

    Tatsächlich war natürlich auch Paulus bewusst, dass im Mittelpunkt des christlichen Glaubens die Liebe steht (man denke nur an 1.Korinther 13,1ff - dem "Hohelied der Liebe"), aber er war als Apostel eben auch sehr in Sorge, dass in den Gemeinden die gewonnene Freiheit zu Problemen führen könnte. So schreibt er z.B. den Korinthern in seinem ersten Brief (1.Korinther 6,12):

    Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von nichts beherrschen lassen.

    Und der Gemeinde in Galatien schreibt er (Galater 5, 13+14):

    Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder. Nur gebraucht nicht die Freiheit als Anlass für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe! Denn das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, in dem: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."

    Du siehst also, liebe thalestris, dem Paulus war das Liebesgebot absolut bewusst und er wusste daher natürlich auch von der damit verbundenen Freiheit. Er mahnte nur davor, dass wir mit der Freiheit nicht leichtfertig umgehen sollen, weil er wusste, dass man dann ganz schnell in neue Abhängigkeiten geraten kann, die einem letztlich gar nicht gut tun.

    Der christliche Glaube will also keinesfalls alles Körperliche verdammen, oder unsere Bedürfnisse und Triebe unterdrücken, aber er möchte uns sicher davor bewahren, dass wir in schmerzhafte Abhängigkeiten geraten.

    LG
    Provisorium
    Danke für die gute Erklärung :)

    LG Thalestris
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

    Wenn ich mit Gott spreche, dann nennt man das beten. Wenn Gott mit mir spricht, dann nennt man das Psychose :D :D

  9. #9

    Standard

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Es kommt mir so vor, als wäre das Christentum (aber nicht nur das Christentum, Islam zum Beispiel auch so ähnlich) dem natürlichen Leben gegenüber feindlich eingestellt. Sorry das ich es so ausdrücke, das ist nicht böse oder als Angriff gemeint, mir fällt nur gerade keine andere Beschreibung dafür ein.

    Wie kommt das denn, dass das Christentum in seinen Lehren so negativ eingestellt ist? Wieso wird alles was natürlich ist so "verteufelt"? Wieso wird der Körper als sowas schlechtes angesehen. Bzw. die körperlichen Bedürfnisse der Menschen? Sexualität ist negativ, das Herz ist böse, der ganze Mensch ist schlecht und böse. Das empfinde ich als lebensfeindlich...iwie.
    Ein Sportler, oder Model, oder Schauspieler, oder Bänker, oder Maurer - alle haben änliche Körper und gleiche Bedürfnisse. Nur gehen nich alle mit ihrem Körper gleich um.
    Der Sprortler ist bestrebt die Leistung seines Körpers zu steigern; das Model - die Figur zu halten; der Schauspieler - der jeweiligen Rolle zu entsprechen; u s.w.
    Der Umgang mit dem Körper hängt vom Ziel ab.

    Und das Ziel Gottes für die gesammte Menschheit ist eine Gemeinschaft.
    Und zwar in diesem Sinne:
    Eine besondere Untersuchung über den grundsätzlichen Unterschied zwischen Gemeinschaft und Gesellschaft stammt von dem deutschen Soziologen Ferdinand Tönnies in Gemeinschaft und Gesellschaft von 1887 (viele Auflagen). Tönnies entwickelte darin den Ansatz, dass „Gemeinschaft“ und „Gesellschaft“ beide den Gegenstand der (von ihm damit in Deutschland begründeten) „Soziologie“ ausmachten. Beide sind ihm Formen sozialer Bejahung, wobei der Wille, sich als einen Teil eines Kollektivs zu sehen (sich selbst notfalls als Mittel, das Kollektiv als Zweck – der Wesenwille), „Gemeinschaften“ ausmache – indes der Wille, sich eines Kollektivs als eines Mittels zum eigenen Nutzen zu bedienen (der Kürwille), „Gesellschaften“ konstituiere.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinschaft


    Auf so eine Menschengemeinschaft arbeitet Gott mit uns hin.

    33 Es soll euch zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch das Übrige alles dazugegeben. (Mt. 6)

    Beim Sündenfall aber hat der Mensch einen anderen Weg eingeschlagen, den Weg der Selbstverwirklichung. Wodurch eine Gesellschaft entsteht.

    Die Gebote Gottes (das mosaische Gesetz) sind das Mindestmaß, das für eine Gemeinschaft notwendig ist.
    Jede Übertretung verletzt die Gemeinschaft.

    Allerdings hängt es vom Verständnis des Menschen ab.
    In einer Gemeinschaft z.B. hat das Stehlen einen ganz anderen Sinn als in einer Gesellschaft.
    In einer Gesellschaft (mit Privateigentum) ist stehlen, etwas nehmen, was anderen gehört.
    In einer Gemeinschaft, in der alles gemeinschaftlich ist, ist stehlen, sich mehr nehmen als man braucht.

    So bleiben die Gebote Gottes immer auf ihrem Platz.
    Ihre Deutung aber kann verschieden ausfallen.

  10. #10

    Standard

    Provisorium ( *froi* )

    Und ein ganz toller Beitrag find ich.

    Schoen dass Du wieder da bist.

    lg Net.Krel :-)


 

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