Guten Morgenmittag,
Ist Nahrungslosigkeit ein Zeichen für Heiligkeit? Warum sind Menschen, die nahrungslos leben Heilige? Ich hab immer ein Problem damit wenn Menschen sich selbst als heilig betiteln. Nicht weil ich nicht anerkenne das sie auf Grund ihrer Taten etwas besonderes sind, sondern weil ich mir so denke... es sind doch auch blos Menschen. Wie jeder andere. Wie kann ein Mensch heilig sein? Das klingt dann für mich immer so, als würden die Menschen sich mit Gott auf eine Stufe stellen und manchmal(!) finde ich das sogar arrogant. Das mit dem heilig sein ist mir n Rätsel. Es gibt Menschen, die sich selbst als Heilige betiteln, weil sie ihr Verhalten als etwas ganz besonderes empfinden. Und es gibt Heilige die zuerst verfolgt, verteufelt, gequält und getötet wurden (z.B. Jeanne d´arc) und die erst hunderte Jahre später heilig gesprochen wurden. Und dann gibts noch die, die selig gesprochen wurden, als Vorstufe? von Heilig. Dieses Stufendenken und das abheben von anderen als jemand mit besonderen Fähigkeiten empfinde ich als eher sehr menschlich... und nicht so heilig.
Christof schrieb glaube ich iwo, dass Menschen die heilig sind sich nicht damit "brüsten". Aber... wenn Leute in Foren schreiben das sie selbst heilig sind, wenn Menschen ein Buch darüber schreiben und andere eine neue Religion lehren (wie diese Australierin), dann geht man ja iwie damit hausieren was man für tolle Fähigkeiten hat und macht Werbung für den eigenen Weg? Ob das dann wirklich richtige "Heilige" sind....?
Aber... alle Lebewesen müssen früher oder später sterben. Zumindest körperlich. Man kann sich natürlich einreden dass der Körper unsterblich ist (ich versehe physisch als körperlich?). Wie soll man auf einer physischen (=körperlichen) Ebene unsterblich werden? Das geht doch gar nicht. Der Körper altert und wird irgendwann sterben. Das geht jedem Lebewesen auf der Erde so. Wenn nicht, wäre die Erde sehr schnell überbevölkert. Und wenn man physisch wirklich unsterblich werden kann, was ist dann mit der Reinkarnation an die du/ihr glaubt? Dann wäre die ja auch hinfällig...? Ein mensch der physisch unsterblich ist wird nicht sterben und somit auch weder nach seinem Tod zu irgend einem Gott kommen noch in einem anderen Leben wiedergeboren werden. Oder verstehe ich das mit der physischen Unsterblichkeit grade total falsch? Ich muss leider so doof fragen weil mir das gerade total spanisch ist.In neuerer Zeit hat die Australierin "Jasmuheen" eine Praxis verbreitet, mit der die Fähigkeit ohne Nahrung zu leben "jedermann" möglich sein soll. Sie setzt aber voraus, dass die Menschen seelisch stabil sind. Ihr Antrieb war physische Unsterblichkeit (= Auferstehung) zu erreichen:"Physische Unsterblichkeit ist nicht machbar ohne entsprechende Resonanz oder den Glauben, daß diese Möglichkeit für uns besteht. Um unsterblich zu werden (auf einer physischen Ebene, was eine logische, bewußte Ausdehnung der Unsterblichkeit der Seele ist), muß man folgendes tun:
1.Den Glaubenssatz, daß wir sterben müssen, loslassen. 2.Alle Negativität -in deinen Gedanken und Gefühlen -aus den Energiefeldern des Körpers gehenlassen. 3.Den physischen, emotionalen und mentalen Körper meistern. "
Infolge ihrer Tätigkeit haben sich eine beträchtliche Anzahl Menschen entschlossen, ihren Anleitungen zu folgen.
Ne ich glaube du hast mich da falsch verstanden. Ich meinte, dass mein Körper immer wieder schwach wird und Nahrung will. Ohne Nahrung auszukommen weil der Geist den Körper steuert das empfinde ich als Stärke. Also sind auch Menschen die nahrungslos leben in meinem Augen stark. Weil sie es schaffen von dem körperlichen Bedürfnis loszukommen.Menschen, die nahrungslos leben sind nicht schwächer als wo sie noch Nahrung zunahmen, oder vielleicht ein bischen.
Mein Geist will keine Nahrung haben weil mich die Vorstellung, was die Nahrung in meinem Körper macht tief anekelt. Wenn ich das schon sehe (beim kochen z.B. oder wenn Essen vor mir steht) wie da ein glänzender Fettfilm auf dem Essen ist, oder wenn ich weiss dass dieses Essen eine reinste Kohlenhydrat und Kalorienbombe ist, wenn ich mir vorstelle dass das Fett davon in meinem Magen ist und von da aus in meine Blutbahn gelangt und überall einlagert, meinen Bauch und meine Beine dick macht, dann ekel ich mich so sehr das ich das nicht essen will. Manchmal halte ich das gut aus aber manchmal hab ich auch einfach hunger oder Gelüste und esse sowas. Und dann wird mir sofort übel und ich kriege ein schlechtes Gewissen und fühle mich dick und unwohl damit. Aber mein Körper hat diese Gelüste auf Essen oder Süßes, nicht mein Geist. Nur manchmal übernimmt dann der Körper die Kontrolle und ich gebe nach.Weshalb will dein Geist keine Nahrung haben? - Bist Du appetitlos? Ich jedenfalls esse noch recht gern. Wenn ein Körper schwach wird, dann liegt der Seele immer noch das Glaubensmuster zu grunde, dass man ohne Nahrung nicht leben kann.
Das ist ja die normale Suggestion, der wir Menschen erst einmal erliegen.
Du schreibst noch, das wenn der Körper schwach wird, die Seele immer noch dem Glauben folgt man könnte ohne Nahrung nicht leben. Was ja umgekehrt bedeutet das du daran glaubst das man ohne Nahrung leben kann. Seit 5 Jahren sagen mir Ärzte und Therapeuten immer wieder, das ich ohne Nahrung nicht überleben kann. Das es mir schadet wenn ich nicht esse. Und ich merke das auch selbst. Wenn ich wenig esse oder gar nichts, dann bin ich immer ziemlich müde und kraftlos, mir ist dann viel schwindelig und mein Herz stolpert manchmal. Seltsamerweise fühle ich mich dann aber glücklicher weil ich das Gefühl habe, ich habe alles richtig gemacht. Genau das ist das gefährliche, das wird mir immer wieder gesagt. Von den Medizinern. Wenn du mir jetzt sagst der Körper kann ohne Nahrung überleben...sogar unsterblich werden... dann macht mein essgestörtes Herz einen Freudensprung und sieht darin die Lösung ever- die Religion- um weiter esssgestört zu bleiben. Und mein Verstand sagt mir, dass das nicht funktionieren kann ohne das ein Mensch schäden davon trägt und am Ende doch stirbt. Die vernünftige Seite in mir sagt mir, dass jeder Mensch mit einer Sucht denkt das nichts passiert. Ein Raucher denkt auch nicht daran dass er in 30 Jahren an Krebs sterben könnte weil er raucht, ein Alkoholiker findet es auch nicht schlimm jeden Abend sein Bier zu trinken um zu entspannen und denkt nicht daran, dass seine Leber in 20 Jahren vll kaputt sein könnte. Und mein Verstand sagt mir das auch Menschen die nahrungslos leben denken das sie nichts schlimmes tun und dabei nicht dran denken wie ihr Körper in 10 Jahren dran ist. Ich schließe mich da selbst nicht aus... ich gebe zu ich mache mir auch keine Gedanken darüber ob meine Essstörung in 15 Jahren Konsequenzen für mich hat. Eig denke ich nur an jetzt.
Aber meine andere Seite findet es interessant und lacht sich ins Fäustchen das Nahrungsverweigerung aus religiösen Gründen das beste Hintertürchen ist das man nur haben kann
Bin aber leider nicht stark, sorry. Ich bin ganz bestimmt nicht in jeder Hinsicht stark, ganz im Gegenteil. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie ich im Alltag kämpfen muss um nicht unter zu gehn. Und was das fasten betrifft.... ich denke nicht das ich das üben muss. Ich weiss sehr gut wie man seine Nahrungszufuhr verringern kann. Ich weiss sogar sehr gut wie man fastet und wie man ohne viel Nahrung durch eine Woche kommt.Wenn Du in der Hinsicht doch etwas tun willst, dann würde ich Dir empfehlen erst einmal die physische Ernährung beibehalten, aber intensiv den Glauben pflegen, dass Du nicht schwach bist, sondern in jeder Hinsicht stark.
Man kann sich ja auch erst einmal im Fasten üben, was übrigens die meisten gemacht haben, die dann zur Nahrungslosigkeit übergegangen sind. Wenn Du in den Tagen des Fastens die gleiche Leistungsfähigkeit hast als an den Tagen, wo Du normal lebst, dann ist das schon gut.Das wichtigste ist immer der Glaube. Glaube als Vertrauen verstanden, dass das Gewünschte eintreten wird.
Nur Leistungsfähig fühle ich mich dann nie.
Aber mal ne andere Frage... wie ist das denn. Hungern Menschen, die sich nur von Licht ernähren in deinen Augen? Oder haben die gar kein Hungergefühl mehr?
Bin ich zu ungläubig? Ist Gott zu weit von mir entfernt?Niemand macht etwas an Deiner Stelle. Wo der Glaube fehlt, kommen auch keine Resultate. Das ist überall so.
Naja dafür gibts ganz viele verschiedene Gründe, das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Für manche ist es leider schon ein Schönheitsideal. Manchen gehts nur darum möglichst dünn und leicht zu sein, andere machen das weil sie unter Leistungsdruck stehn und sich das Gefühl den Körper zu kontrollieren dagegen als Entlastung anfühlt, manche machen das weil sie Stress haben und sich dadurch besser fühlen, wieder andere weil sie mal was schlimmes erlebt haben und hungern das Ventil dafür wurde und und und... gibt viele Hintergründe für Magersucht.Die entscheidende Frage ist aber, weshalb will der Magersüchtige dünn sein? Das ist doch kein Schönheitsideal.
Ehm... ich will ja niemandem auf die Füsse treten aber ich entscheide mich auch dafür...weil ich abnehmen will und mich dann besser fühle. Ich könnts ja auch lassen, mir sagen das alles okay ist so wie es ist und essen. Aber ich esse nicht, weil ich es nicht will. Oder entscheide mich dafür heute mal nur ganz wenig zu essen. Das sind ja auch Entscheidungen. Die werden mir ja nicht von aussen aufgedrängt, sondern ich hab die Wahl wenn ich morgens aufstehe... esse ich heute was oder nicht? Und dann entscheide ich mich, je nach dem wie es mir geht, und mache es so oder so. Kommt immer auf meine Stimmung an und wie zufrieden ich mit mir bin. Oder ob ich das Gefühl habe ich brauche das jetzt weil wieder iwas gewesen ist. Dann mag ich manchmal das Gefühl das ich bestimme was und wieviel ich esse.Es ist ja bei denen, die von "Licht" leben ja keine Essstörung. Sie entscheiden sich ja bewusst für diese Art Leben.
Traurige Vorstellung. Also das in der Welt sowieso nichts zu finden ist, was einen glücklich macht. Sowas bestätigt immer mein inneres Gefühl das unser Leben keinen wirklichen Sinn hat. Ausser vll das wir uns vermehren. Ich hoffe das es da draussen in der Welt vieles gibt was schön ist...ich ertrage den Gedanken nicht so richtig das es in der Welt nichts zu finden gibt.Genau wie bei den Leuten, die einfach ins Kloster aus Weltflucht gegangen sind und nicht in dem Bewusstsein, dass in der Welt ohnehin nichts zu finden ist.Wenn alle gestorben wären, die diesen Weg angetreten haben, dann würde ihn längst keiner mehr gehen. Aber, wie gesagt, werde zuerst seelisch stark, ehe Du etwas ausprobierst, das Dich überfordern könnte.
LG,
Digido
LG Thalestris
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