
Zitat von
birdwoman
Manchmal denk ich eine sekte ist nichts weiter als eine ungewollte religioese gruppe, die die mainstream kirchen nicht leiden koennen, weil sie anders als sie selbst ist. So in dem sinne wie ein varmint [Deutsches wort?] ein ungewolltes tier ist, und ein unkraut eine ungewollte pflanze.
Das siehst Du nicht falsch. Gern wird dieser Begriff benutzt, um einen Glauben abzuwerten. In Deutschland versucht man nun, diesen Begriff zu umgehen. Religionswisenschaftler stufen meine Kirche als "Neureligion" ein. Aber es ist eigentlich egal, wie sie wissenschaftlich eingestuft wird.
Heute hoerte ich einen der beruehmtesten calvinist herrscher [pastor] seine naechste predigt ankuendigen. Thema ist ueber seine "feinde zu zerhacken"!!!
Oh joy, ich kanns nicht abwarten zu hoeren!
Kommt sowas wohl unter die ueberschrift sich sektiererisch zu benehmen??
Ich würde das fanatisch nennen. In Deutschland wäre er ein Fall für den Staatsanwalt. Hier darf niemand das Volk gegen ein anderes Volk, eine andere Rasse, Hautfarbe oder Religion aufwiegeln.
Trotzdem, ich bin nicht an mormonism als religion interessiert.
Kenne persoenlich keine mormonen, war allerdings frueher von ihnen beeindruckt wenn zwei zusammen and meine tuer klopften. Sie waren immer hoeflich und freundlich mit mir.
Dann las ich das buch Mormon [English version] und fand heraus was die mormonenkirche von indianern haelt, obwohl viele mormonen indianische menschen besonders aufs korn nehmen mit ihrem missionieren.
Im buch Mormon las ich wie indianer mit tiefster verachtung beschrieben werden! Sie werden "a dark loathsome people" ["dunkle ekelhafte leute"] darin genannt! Da wars bei mir mit dem buch Mormon vorbei.
Nimm es nicht krumm. Nicht meine Kirche betrachtet die Indianer so, sie werden im Buch Mormon so beschrieben. Denke an das Alte Testament. Auch dort lesen wir von dem auf und ab Israels. Das gleiche auf und ab beschreibt auch das Buch Mormon. Wir können darin sogar lesen, das die Lamaniten (Indianer) rechtschaffener waren, als die hellhäutigen Nephiten. Die Nephiten waren es dann sogar, die wegen ihrer Gottlosigkeit in einer blutigen Schlacht von den Lamaniten nahezu restlos vernichtet wurden. Dieses auf und ab findest Du unter allen Völkern. Auch das deutsche Volk hatte diesen Tiefpunkt.
Leider geht auch aus der geschichte der USA klar hervor das mormonen [obwohl selbst von anderen gehasst und aus bestimmten staaten vertrieben] indianer und andere nicht-weisse genauso hassten wie andere angloamerikaner es taten. An der ausrottung von indianern haben sie sich auch beteiligt!
Also da wäre ich mir nicht so sicher. Schon Joseph Smith ging unter die Indianer, um ihnen das Buch Mormon zu bringen, dass speziell an die Indianer gerichtet ist. Wir finden ja darin die Geschichte über den Umgang Gottes mit den Ureinwohnern Amerikas. Es macht keinen Sinn, erst ein Buch hervorzubringen, das den Mormonen damals nur Ärger, Verfolgung und Tod brachte und eigentlich für die Indianer gedacht ist, um dann die Indianer auszurotten. Das macht wirklich keinen Sinn.
Es mag wohl gelegentlich Übergriffe auf beiden Seiten gegeben haben. Auf dem großen Treck in das Salzseetal versuchte man, sich mit den indianischen Stämmen friedlich zu einigen. Es wurde auch nötig, sich vor Überfällen indianischer Stämme zu schützen. Die Pawnee-Indianer waren den Pionieren gegenüber nicht sehr freundlich. Aber noch nie in der Geschichte der Kirche gab es irgendeine Anweisung zur Ausrottung von Indianern. Im Salzseetal lebten ohnehin kaum oder gar keine Indianer. Was sollen sie auch in einer unfruchtbaren Salzwüste.
Ob es einzelne Mitglieder gab, die Indianer hassten, weiß ich nicht, mag sein. Es waren ja alles Konvertiten aus anderen Religionen und die Kirche war noch jung. Da hat man viel Gedankengut hereingebracht, von denen sich die Menschen erst lösen mussten. Die Verfolgungen und der große Treck haben dann viel dazu beigetragen, was die Kirche heute ausmacht.
Heute investiert die Kirche viel Geld, um indianische Kultur zu erhalten und den Indianern in ihren Reservaten zu helfen.
Da ich, wie gesagt, keine mormonen kenne weiss ich nicht ob heutige mormonen so racist sind wie frueher, und ob sie wie meiste amerikaner und christen an die angloamerikanische superiority glauben.
Mormonen sind ganz normale Menschen, die sich - wie alle anderen auch - durch das Leben kämpfen müssen. Sie haben ihre Stärken und ihre Schwächen. Wir müssen uns als Menschen eben aushalten.
Was "angloamerikanische superiority" ist, weiß ich nicht. Wenn Du damit meinst, die Angloamerikaner sind die Größten, dann haben wir keinen Grund, daran zu glauben weil mehr als 50% der "Mormonen" gar keine Angloamerikaner sind. Mehr als die Hälfte der Kirchenmitglieder lebt ausserhalb der USA. Und diese Hälfte findet ihre eigenen Traditionen oft besser als die amerikanische. Im übrigen wird Amerika immer europäischer. Einen Trend in diese Richtung könnte es bis etwa 1980 gegeben haben. Aber die Kirche erkannte, dass sie sich mehr auf den Kern des Evangeliums konzentrieren musste, damit sie nicht in Regeln erstickt. Es durfte kein Lehrmaterial mehr verwendet werden, was vor 1980 herausgegeben wurde.
Es gibt einige wenige "sekten", deren anhaenger daran nicht glauben.
Und was mormonen in Deutschland glauben weiss ich natuerlich ueberhaupt nicht.
Die Mormonen in Deutschland glauben genau dasselbe wie die Mormonen in Amerika, in Russland, in Japan oder in der Schweiz. Sie glauben an Jesus Christus. Die Lehrpläne für den Unterricht werden von den zuständigen Kommitees am Hauptsitz der Kirche in Salt Lake City festgelegt und sind für die ganze Kirche verbindlich. Da nimmt man keine Rücksicht auf Nationalitäten, nicht auf die amerikanische und auch nicht auf die deutsche.
In meiner naehe [nur einige meilen entfernt] ist eine grosse "gated community" [eingezaeunte siedlung], ein polygamistischer mormonen compound.
Diese leute leben vollkommen abgeschlossen von allen anderen menschen in ihrer siedlung. Manchmal verlassen einige maenner die siedlung eine weile, aber frauen und kindern ist nicht erlaubt rauszukommen.
Die maenner sind bereit zu schiessen auf jemand der ihrem zaun zu nahe tritt. Zwei einfahrten in den compound sind mit schweren sperren verschlossen.
Diese mormonen sind allerdings eine besondere sorte, etwa ein "ableger" der sich absonderte von der haupt mormonenkirche in den USA. Sie sind nicht als legitimate [rechtmaessig?] angesehen von der hauptkirche.
Ich habe von diesen Gruppen gehört und finde es ärgerlich, dass sie von den Medien gern in einen Topf mit uns geworfen werden. Deswegen nannte ich sie Polygamisten, um sie sprachlich von uns zu trennen.
Interessant ist auch dass die county buerokraten im naechsten ort diese compound mormonen in frieden lassen, obwohl sie sie nicht ausstehen koennen [ich sammelte artikel von der ortszeitung darueber]!
Der einzige grund dafuer kann nur sein dass die county regierung ein schweinegeld an landsteuern von diesen compound mormonen einrakt!!!
In Deutschland und in anderen europäischen Staaten wäre so etwas nicht möglich. Schon wegen des Waffenbesitzes würde ihnen die Polizei auf den Leib rücken und erst recht, wenn sie damit schießen.
Nun, das sind nur meine eigenen erfahrungen.
Sorry, Kerzenlicht, es ist nicht gegen dich als mensch!
Ich lese gern was du hier schreibst, es passt nicht in amerikanische geschichte, auch nicht in heutigen rassenhass. Eher das gegenteil.
Egal wie gruppen sich benehmen, ich werd mein bestes tun auf die einzelnen menschen zu focus [fokussieren?], die ich treffe.
birdwoman
Lesezeichen