Die Bibel vermittelt unmittelbar keine einheitliche Lehre. Sie legt sich nicht selbst aus. Jeder liest also die Bibel mit der Brille seiner eigenen Persönlichkeit. Aus allen diesen Gründen kann sie kein Kriterium für Wahrheit sein. Wahrheit ist nur etwas, was in jedem Menschen sich persönlich manifestieren kann, indem sich zwischen allem Wissen, das er besitzt, ein widerspruchsfreier, sich gegenseitig erhellender Zusammenhang ergibt. Wahrheit gibt es nicht isoliert, sondern immer nur in Zusammenhang mit anderen Wahrheiten. Wahrheit hat also nichts mit Glauben, sondern nur mit Erkennen zu tun.
Wenn es eben ed nötig hat, die Bibel so zu sehen, dann hält er das für sich wichtig. Ist aber für jeden anderen belanglos. Vielleicht wäre er ein schlechterer Mensch, wenn er die Bibel so nicht sähe? Vielleicht hätte er weniger Trost?
Übel ist eben nur, wenn jemand seine subjektive Sicht anderen aufzwingen will.
LG,
Digido
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