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Thema: Gefühle

  1. #131

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    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Sagt mal...hab ich das jetzt falsch in Erinnerung oder war Hitler sehr krass religiös? Hab mal iwo ne Doku gesehn in der von Hitlers religiösem Wahn die Rede war... da sieht man z.B. was Religion auch mit einem Menschen machen kann. Das ging aber nicht in die christliche Richtung...weiss grade nicht mehr genau
    Von Hitler waere es mir neu dass er "krass religioes" gewesen sein soll (in meinen Augen war er zeitlebens ein reiner "Namens-Katholik" (Typus: roemisch) der aber von der rkk nichts hielt sondern nur aus "politischen Gruenden" sich mit ihr arrangierte als auch umgekehrt ... Seinem Nationalsozialismus durften sie aber - wie alle anderen - auch nicht widersprechen sonst drohte auch den (deutschen)Amtstraegern der rkk ein lebensgefaehrlicher "KZ-Aufhentalt")

    Nee ich glaub da handelte es sich eher um "H. Himmler"... der war zwar (soweit ich seine Biographie kenne) auch nicht wirklich "religioes" aber eher okkult.

    Und wenn es laut dieser Doku geht (welche Du evntl. meintest www. youtube .com/watch?v=g1S6xQ7_hJo "ZDF: Himmler und Okkultismus") war er sogar sehr okkult...was ich uebrigens auch so sehe... auch ganz unabhaengig von dieser Doku.

    Sah man ihm rein auesserlich gar nicht an... seinen "tiefschwarzen Okkultismus". (was mMn. uebrigens der haeufigste Fall ist bzgl. Okkultismus... rein von Aussen sieht man es den wenigsten an... was sie um so gefaehrlicher macht)

    Von Goebbels weis man (aus seinen Tagebuechern) dass er durchaus Gottglaeubig war... und der vollen Ueberzeugung war dass er auch im Sinne Gottes handelte.

    Mir faellt da grad eine Stelle in der Bibel ein (Matthaeus Kapitel 7 glaub ich war es) wo es Sinngemaess hies: "Achtet immer nur auf die "Fruechte" und nicht auf die "Lippen-Bekenntnisse" um zu erkennen wer "echt" ist und "wer nicht" (Sinngemaess verstehe ich diese Stelle zumindest so... Der genaue Wortlaut war aber etwas anders)

    Und dem kann ich ebenfalls nur zustimmen... nur nicht von schone-klingenden-Woertern und vom reinen Auesserichen Erscheinungsbild blenden lassen... das kann alles nach "Honig" aussehen aber in Wahrheit pures schwarzes Gift dahinter stecken....
    Geändert von net.krel (02.02.2016 um 12:39 Uhr)

  2. #132
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    Ne ne krelchen... ich erinnere mich an eine Doku auf N24 glaub ich... da war von Hitlers religiösem Wahn die Rede... das er iwie auf okkulte Dinge stand, iwas noch mit Freimaurern und magischen Ritualen oder so... bin mir sicher das es um Hitler ging, weil ich noch dachte: wie krass ist das denn?!
    Allerdings ist das schon bissl her.. ich erinnere mich nicht mehr gut an die Doku. Vll weiss Lior was dazu. Der weiss sowas immer^^
    So.. ich geh jetzt duschen und dann mummel ich mich wieder ins Bett, bin leider überhaupt nicht fit gerade.
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

    Wenn ich mit Gott spreche, dann nennt man das beten. Wenn Gott mit mir spricht, dann nennt man das Psychose :D :D

  3. #133

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    ahh ok. Ja wuerd zu Hitler natuerlich genauso passen wie zu Himmler... waren ja beide von der "gleichen Sorte" letztendlich.

  4. #134

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    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    wie bilden sich denn unsere Meinungen? Bilden sie sich nicht durch Erfahrungen?
    Zum Teil. Zum anderen Teil aber durch Zufallsinformationen, die wir hier und da mitbekommen, und die bei uns gespeichert werden. Wobei wir größtenteils diese Informationen überhaupt nicht prüfen, ob sie wahr sind oder nicht.

    So z.B. wurde hier vor Kurzem der Gedanke geäußert, daß früher die Menschen glaubten, die Erde sei eine Scheibe. Was aber nicht wahr ist. Das ist eine Lüge der Aufklärung.
    Hier der Beweis dafür: http://www.mare.de/index.php?article_id=704

    Und solche Informationen, die bei uns gespeichert sind und unser Denken (und Handeln) beeinflußen gibt es viele.

    Deine Meinung basiert ja auch auf deinen Erfahrungen (von denen du hier im Thread ja sehr viel hälst, weil du sie geprüft hast usw.). Was unterscheidet also jetzt deine Meinung/deine Erfahrungen von denen anderer Menschen (vom Wahrheitsgehalt her)?
    Daß meine Meinung auf Erlebnissen aufgebaut ist, ihre aber nur auf Informationen aus dritter Hand. Denen sie blind glauben, weil sie es glauben wollen. So wie sie glauben wollen, daß die Menschen im Mittelalter an die Scheiberde glaubten. Weil sie dadurch in eigenen Augen besser dastehen.
    Die Eitelkeit treibt sie dazu.

    Im Gegensatz zu dir kenne ich Lior, ich kenne vieles aus seinem Leben und weiss das seine Meinungen kein Zufallsprodukt sind.
    Das sind sie doch. Und zwar bei jedem.

    Du gibst ihm bzw. uns allen ja nicht mal die Chance zu erzählen...woher unsere Meinungen stammen, wie wir dazu kamen...
    Lior - durch Analise. Hat er selbst gesagt. Allerding hat er nicht gesagt, was ihn dazu getrieben hat.
    Du - durch Abneigung zum Vater. Hast schon früher gesagt, und sagst es hier weiter wieder.
    Dazu komme ich noch.

    Sagt mal...hab ich das jetzt falsch in Erinnerung oder war Hitler sehr krass religiös?
    Es spielt keine Rolle wie religiös Hitler war. Er war kein Bibelfundamentalist. Denn er wollte daß die ganze Bibel umgeschrieben wird.
    Und wenn nicht die Bibel der Maßstabe der Wahrheit Gottes gilt, dann macht der Mensch sich selbst zu diesem Maßstab. Was bei Hitler auch geschah.

    Ich hatte sehr gläubige Eltern, ja. Und ihr fundamentalistisches Denken (was in erster Linie von meinem Erzeuger aus ging, meine Mutter war ihm nur hörig und hat alles mitgemacht) hat mich immer weiter weg getrieben vom Christentum und der Bibel.
    Da haben wir den Grund für deine Meinung. Ein Mensch.
    Wäre neben dir ein anderer Mensch, würde auch deine Haltung zur Bibel anders sein.

    Mir z.B. ist es gelungen meinen Kindern eine andere Haltung zur Bibel zu entwickeln.

    Die Jungs. Okay. Alle Jungs oder nur die aus gelehrten Familien?
    Alle.

    Und was ist mit den Mädchen?
    Die werden wohl in der Familie unterrichtet worden sein, wie die Eltern eben es konnten.
    Es lag also vor allem am Vater, der ja lesen und schreiben konnte.

    Und was ist mit den Mädchen? Galt das Christ sein nur für die männlichen Geschöpfe auf Gottes Erde?
    Es waren Juden. Das Christentum gab es noch nicht.

    Nimmt Gott nur Jungen/Männer zu sich?
    Nein. Und in Israel gab es auch Frauen - Prophetinen.
    Aber da es eine patriarchale Gesellschaft war, und beschnitten wurden nur Jungs, mußten sie auch die Bedeutung dessen wissen, um dementsprechend zu leben.
    Geändert von ed (02.02.2016 um 13:46 Uhr)

  5. #135
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    Zitat Zitat von ed Beitrag anzeigen
    Zum Teil. Zum anderen Teil aber durch Zufallsinformationen, die wir hier und da mitbekommen, und die bei uns gespeichert werden. Wobei wir größtenteils diese Informationen überhaupt nicht prüfen, ob sie wahr sind oder nicht.
    Wir prüfen sie nicht? Du meinst, wir nehmen Reize und Informationen wahr und speichern sie aber ohne sie zu prüfen oder iwie einzuordnen? Und ich dachte immer, unser Gehirn würde jede Wahrnehmung und Information prüfen und zu in irgend einer Erfahrung einordnen oder verwerfen. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man Dinge die man mitbekommt, zufällig oder bewusst, nicht auf wahr oder falsch prüft und in die eigenen Erfahrungen einbringt. Soweit ich weiss funktioniert so das Denken... Und ich frage mich auch ob es "die Wahrheit" oder "die Unwahrheit" überhaupt so neutral gibt. Weil doch jeder Informationen anders aufnimmt und jeder Mensch anders fühlt und empfindet. Oder seh ich das falsch?

    Und solche Informationen, die bei uns gespeichert sind und unser Denken (und Handeln) beeinflußen gibt es viele.
    Es kann schon sein das wir beeinflusst sind von Informationen oder Vorerfahrungen. Aber Ed, Meinungen und Erfahrungen können sich auch ändern. Es wäre ja schlimm wenn wir ein Mal im Leben etwas erfahren/lernen/wahrnehmen und dann für immer dort stehn bleiben. Dann hätte man im Leben ja gar keine Entwicklung mehr. Nur weil eine Gruppe von Menschen etwas behauptet, heisst es ja nicht das man das so schlucken muss und der Rest der Welt es jetzt auch so glaubt.


    Daß meine Meinung auf Erlebnissen aufgebaut ist, ihre aber nur auf Informationen aus dritter Hand. Denen sie blind glauben, weil sie es glauben wollen. So wie sie glauben wollen, daß die Menschen im Mittelalter an die Scheiberde glaubten. Weil sie dadurch in eigenen Augen besser dastehen.
    Die Eitelkeit treibt sie dazu.
    Ich weiss zwar nicht, was die Vorstellungen des Mittelalters mit den Erfahrungen von Lior zu tun haben, aber woher willst du 100% wissen, dass seine Meinungen nicht auch auf Erlebnissen basieren? Hast du ihn sein Leben lang begleitet? Du weisst doch gar nicht, welche Erlebnisse in seinem Leben vorkamen das er heute die Meinung hat, die er hat. Das weisst du bei niemandem von uns, genauso wenig wie ich weiss welche Erlebnisse du in deinem Leben hattest das du heute der bist, der du bist. Aber nur weil ich andere Erfahrungen gemacht habe wie du, kann ich doch nicht behaupten das meine Meinung auf meinen bisherigen Erlebnissen aufbaut, deine aber nicht. Die Bibel wurde von anderen Menschen geschrieben. Wenn du die Bibel liest und für dich sagst dass du diesen Informationen glaubst, weil du das, was dort geschrieben steht, auch erlebt hast, stammen deine ersten Informationen aber auch aus dritter Hand. Nämlich von den Schreibern der Bibel, der du ja folgst. Oder nicht? Wenn ich mir überlege, durch wie viele Jahrhunderte und wie viele Menschenhände, durch wie viele Sprachen und wie viele Länder die Bibel gewandert ist und übersetzt wurde, und ergänzt wurde und und und... kann ich nicht erkennen dass das alles aus erster Hand ist...


    Lior - durch Analise. Hat er selbst gesagt. Allerding hat er nicht gesagt, was ihn dazu getrieben hat.
    Du - durch Abneigung zum Vater. Hast schon früher gesagt, und sagst es hier weiter wieder.
    Dazu komme ich noch.
    Moment... er schrieb, dass er dich bzw. deine Aussagen analysiert hat. Er schrieb nicht das alle seine Meinungen das reine Produkt von Analyse ist. Er schrieb doch mehrfach schon, dass er in seinem Leben Erfahrungen durchlebt hat die ihn zu dem Menschen geformt haben der er heute ist.



    Es spielt keine Rolle wie religiös Hitler war. Er war kein Bibelfundamentalist.
    Mich hat es aber gerade interessiert.

    Da haben wir den Grund für deine Meinung. Ein Mensch.
    Wäre neben dir ein anderer Mensch, würde auch deine Haltung zur Bibel anders sein.
    Ich hasse meinen Erzeuger nicht weil er Christ war oder fundamentalistisch. Ich hasse ihn aus einem ganz anderen Grund auf den ich aber in einem öffentlichen Forum nicht eingehen will. Ich mochte zwar das streng christliche nicht aber das ist nicht der Grund für meine Abneigung gegen ihn.
    Der Grund warum ich mich früh vom Christentum abgewendet habe ist, dass ich in einen Glauben reingezwungen wurde, das mir das alles aufgezwängt wurde (auch in der FeG) und mir regelrecht gedroht wurde wenn ich diesem Weg nicht folge. Ich wurde nicht als Mensch wahrgenommen sondern als Sünderin die es zu erziehen gilt. Aber ich bin nunmal ein Mensch, ich bin kein Roboter bei dem man nur die richtigen Knöpfe drücken muss damit er so funktioniert wie andere ihn haben wollen. Ich kam nicht damit klar, das Hinterfragen und eigenständiges Denken nicht erwünscht war.
    Welchen Menschen müsste ich denn neben mir haben damit sich meine Haltung ändert?

    Mir z.B. ist es gelungen meinen Kindern eine andere Haltung zur Bibel zu entwickeln.
    Und wie hast du das gemacht?
    Geändert von thalestris (02.02.2016 um 14:35 Uhr)
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

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  6. #136
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    Weißt du Thalestris, ich kann verstehen, wenn dich diese Unterstellungen ärgern. Aber ich habe kein Problem damit, wenn mir jemand solche Beschränktheiten unterstellt oder der Meinung ist, ich sei unwissend oder habe keine Kenntnisse über die Bibel. Darüber kann ich zum Glück schmunzeln. Mir wurde auch schon gesagt, dass ich gar nicht existiere.^^ Vor Jahren, als ich meinen inneren Frieden noch nicht gefunden hatte, da hätte es mich sicherlich gewurmt und ich hätte gestänkert und wäre ebenso persönlich beleidigend geworden. Heute denke ich, dass hier niemand Rechenschaft vor dem anderen ablegen muss - und ich weiß für mich wer ich bin und was für ein Vermögen ich besitze. Wenn ein ehrliches Interesse da ist, kann jeder Fragen stellen und sich selbst ein Bild machen. Was nicht heißt, dass ich fortgesetzter Diffamierung und Beleidigung nicht auch entschiedener entgegentrete, wenn sie letztlich gar nicht mehr ausbleiben oder das Klima fortwährend vergiftet wird. Aber dann gibt es die Möglichkeit die Forenleitung oder die Moderation zu bitten entsprechend einzugreifen – sich gegenseitig daran hochzuschauckeln dient sicherlich nicht dem Frieden. Also lass es gut sein.^^ Denke an Eds Befindlichkeit bzw. seinen Hintergrund und habe Nachsehen.

    Zitat Zitat von Thalestris
    Wir prüfen sie nicht? Du meinst, wir nehmen Reize und Informationen wahr und speichern sie aber ohne sie zu prüfen oder iwie einzuordnen? Und ich dachte immer, unser Gehirn würde jede Wahrnehmung und Information prüfen und zu in irgend einer Erfahrung einordnen oder verwerfen. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man Dinge die man mitbekommt, zufällig oder bewusst, nicht auf wahr oder falsch prüft und in die eigenen Erfahrungen einbringt.
    Hier hat ed tatsächlich nicht ganz unrecht. Es gibt den sogenannten Wahrheitseffekt. Etwas vereinfacht beschrieben ist das der Umstand, dass wir Informationen in einem ersten Schritt aufnehmen (und für wahr halten) und erst in einem zweiten Schritt seinen Wahrheitsgehalt überprüfen. Was auch dazu führt, dass Dinge die wir oft hören oder anderweitig wahrnehmen uns wahrer erscheinen – unabhängig davon, ob sie es sind. Bis hin dass gewisse Aussagen sich über Jahrzehnte hinweg hartnäckig halten, obschon schon längst bekannt ist, dass sie falsch sind und zum Teil nur ein Scherz waren. Z.B. Aussagen darüber dass eine Hummel nach geltenden physikalischen Gesetzen nicht fliegen dürfte oder wir nur 10% unseres Gehirns nutzen. Dennoch lässt sich auch beobachten, dass die grundsätzliche Haltung der jeweiligen Person eine große Rolle spielt. Menschen die z.B. eher wissenschaftlichen Konzepten verbunden sind, agieren hier in der Regel reflektierter als z.B. Menschen die religiösen oder gar fundamentalistischen Konzepten verbunden sind. Das ist ja auch eine Kritik bei NetKrel, die nicht von der Hand zu weisen ist.

    Zitat Zitat von Thalestris
    ich erinnere mich an eine Doku auf N24 glaub ich... da war von Hitlers religiösem Wahn die Rede... das er iwie auf okkulte Dinge stand, [...] Vll weiss Lior was dazu. Der weiss sowas immer^^
    Nein, nicht immer.^^ Und in diesem Fall bin auch ich kein Experte. Ich meine aber zu wissen, dass die Frage nicht ganz leicht zu beantwortenden ist. Das Problem ist dabei soweit ich sehe, dass die historische Aufarbeitung oftmals auch von politischen und ideologischen Motiven eingefärbt war. Es ist z.B. ein nicht unübliches Phänomen, dass nach einer Zeit der Schreckensherrschaft die jeweiligen Führer dämonisiert und verteufelt werden. Teilweise auch ganz direkt – in einem Beitrag des Spiegels von 1989 (anläßlich 100 Jahre Hitler) beschreibt Willy Brand ihn auch ganz explizit als einen „maßlos unterschätzten Teufel“. Durch diese Dämonisierung wird es einfacher die Schrecklichkeit zu verarbeiten. Indem man sie zu etwas unmenschlichem macht, muss man sich nicht länger mit ihr als Folge menschlichen Handelns auseinandersetzen.
    Hinzu kommt, dass viele Bewertungen und Einschätzungen zur Religiosität Hitlers auf Werken beruhen, deren Qualität und deren Integrität mittlerweile stark kritisiert werden. So gab es schon zu Zeiten des Dritten Reiches z.B. von Hermman Rauschning massive Bemühungen Hitler Erfolg als Folge eine Schwindenden Christentums in Deutschland darzustellen und Hitler selbst als Heiden und Okkultisten der in Feindschaft zum Christentum steht. Seine „Gespräche mit Hitler“, die lange Zeit auch als Quelle für Hitlers Ansichten und Pläne galten, haben sich mittlerweile jedoch als Fälschung herausgestellt. Auch die heute in diesem Zusammenhang noch als wichtige Quelle geltenden „Tischgespräche im Führerhauptquaertier“, welche Hitlers Aussagen zum Thema Kirche, Religion und Christentum dokumentieren sollten, werden mittlerweile kritisiert, weil wohl– wie aus anderen Tagebüchern z.B. von Speer hervorgeht – ihr Verfasser ganz gezielt Hitler zu cholerischen Ausbrüche provoziert und sie später auch vor Buchlegung wohl ungeniert überarbeitet hat.
    Ziemlich sicher kann man sagen, dass es einen gewissen Austausch zwischen okkulten Kreisen und Kreisen der Nazionalsozialistischen Führung gab, und Vorstellungen auch bewusst genutzt wurden, um eine religiöse Hingabe bei den Beteiligten zu schaffen. (Wobei hier auch nicht unerwähnt bleiben darf, dass ich NetKrels Einschätzung zur Charakterisierung des Okkultismus als „tiefschwarz“ nicht teile und in diesem Kontext auch nicht so nutze) Die Riten und Kulte gerade auch um die SS sind dabei hinreichend gut dokumentiert, ebenso die Begeisterung für manche Nazi-Größen für das Themenfeld. Der britische Religionswissenschaftler Goodrick-Clarke hat hier z.B. ein sehr umfassendes Buch über die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus und seine Verknüpfungen zur Ariosophie geschrieben. Wobei man diese Verknüpfungen dennoch auch im historischen Kontext betrachten muss, denn im 19. Jhd. gab es im Zusammenhang nationalistischer Interessen und Identitätsfindung insgesamt eine starke Rückbesinnung auf vermeintlich heidnische bzw. vorchristliche Werte und Kulte – das ist keine Besonderheit des deutschen Volkes gewesen.
    Etwas schwieriger wird es bei der Einschätzung zu Hitlers tatsächlicher Ansicht. Ich würde mit Sicherheit nicht behaupten wollen, dass Hitler Okkultist oder gar Satanist gewesen sei. Das erscheint mir nach bestehender Faktenlage eher als fragwürdig. Ganz im Gegenteil hat sich Hitler in den Anfangsjahren ganz entscheiden dagegen ausgesprochen, dass die religiöse Überzeugung in seiner Partei eine Rolle spielen sollte. Auch nach Aussagen wie die in einem Polizeibericht von 1927 (Lagebericht Nr.54 der Münchner Polizeidirektion) festgehaltenen Äußerungen Hitlers, fühlte er sich dazu berufen Jesu unvollendetes Werk zu Ende zu führen und vertrat den Standpunkt, dass der Nationalsozialismus nichts anderes als die praktische Befolgung der Lehre Christi sei. Gesichert kann man daher denke ich sagen, dass Hitlers engste Gefolgsleute in ihm einen quasireligiösen Führer sah. Und den Nationalsozialismus als neue Religion (vgl. dazu Goebbels Ausführungen in seinen Tagebüchern), die das Christentum ablösen oder aber zu dessen Vollendung führen sollte. Möglicherweise hat es auch schon konkrete Pläne gegeben, wie man Hilter nach seinem früher oder später zu erwartenden Ableben als den wiederauferstandenen ewig in der Gralsburg Wache haltenden Messias in Szene setzen kann. Aber ich glaube nicht, dass er als okkulte und in bewusster Feindschaft zum Christentum stehende Religion bezeichnet werden darf. Das wäre die Sache zu vereinfachend und zu leichtfertig verteufelnd.
    Ist nicht viel, aber vielleicht beantwortet es deine Frage zumindest ein wenig.
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  7. #137

    Standard

    @Lior

    (Spannendes Nebengleis... die Okkultismus Sache/Frage der Nazi-Fuehrung...)

    Wollte nur kurz dazu noch was sagen:
    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Es ist z.B. ein nicht unübliches Phänomen, dass nach einer Zeit der Schreckensherrschaft die jeweiligen Führer dämonisiert und verteufelt werden. Teilweise auch ganz direkt
    Das stimmt.
    Wobei die "direkte Daemonisierung" der Nazi-Fuehrung auch schon waehrend ihrer (pech schwarzen) Schreckensherrschaft stattfand... von einigen wenigen zumindest.

    zB. 1942:
    Jedes Wort, das aus Hitlers Munde kommt, ist Lüge. Wenn er Frieden sagt, meint er den Krieg, und wenn er in frevelhaftester Weise den Namen des Allmächtigen nennt, meint er die Macht des Bösen, den gefallenen Engel, den Satan. Sein Mund ist der stinkende Rachen der Hölle, und seine Macht ist im Grunde verworfen. Wohl muß man mit rationalen Mitteln den Kampf wider den nationalsozialistischen Terrorstaat führen; wer aber heute noch an der realen Existenz der dämonischen Mächte zweifelt, hat den metaphysischen Hintergrund dieses Krieges bei weitem nicht begriffen.
    (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung, Auszug 4. Flugblatt der Widerstandsbewegung "Die weiße Rose" http://www.bpb.de/geschichte/nationa...2/flugblatt-iv)
    Geändert von net.krel (02.02.2016 um 20:36 Uhr)

  8. #138

    Standard

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Wir prüfen sie nicht? Du meinst, wir nehmen Reize und Informationen wahr und speichern sie aber ohne sie zu prüfen oder iwie einzuordnen?
    Ja.
    Als wir Kinder waren, sagten uns zwei erwachseme Menschen, daß sie unsere Eltern sind, und wir glaubten es ohne zu prüfen. Selbst als Erwachsene prüfen wir es nicht. Wir glauben's einfach.
    Es sei denn es kommt eine Information, die das widerlegt.

    Solche Informationen, denen wir einfach glauben, ohne sie zu prüfen gibt es in unserem Leben viele. Anders könnten wir gar nicht leben. Niemand kann alles prüfen. Und es macht auch keinen Sinn.
    Meistens prüfen wir etwas, wenn es die nötige (versprochene) Wirkung nicht zeigt.

    Es kann schon sein das wir beeinflusst sind von Informationen oder Vorerfahrungen. Aber Ed, Meinungen und Erfahrungen können sich auch ändern.
    Natürlich. Aber dazu muß man andere Informationen bekommen, b.z.w. in eine Lage geraten, in der unsere Meinungen und Erfahrungen nutzlos sind.
    Dann fangen wir an unsere Meinungen/Erfahrungen zu hinterfragen und nach einer Antwort/Lösung zu suchen. Sonnst nicht.

    Ich weiss zwar nicht, was die Vorstellungen des Mittelalters mit den Erfahrungen von Lior zu tun haben, aber woher willst du 100% wissen, dass seine Meinungen nicht auch auf Erlebnissen basieren?
    ... er schrieb, dass er dich bzw. deine Aussagen analysiert hat. Er schrieb nicht das alle seine Meinungen das reine Produkt von Analyse ist.
    Hir ist meine Frage:
    Zitat Zitat von ed Beitrag anzeigen
    Ich war ja halbwegs überzeugter Baptist. Dann hat Watchman Nee mit seinem Buch "Das normale Christenleben" meinen Glauben an die Richtigkeit der baptistischen Tauflehre erschüttert.
    Ich erforschte diese Frage in der Bibel, und verwarf die Baptistenlehre. Sie ist nicht biblisch.
    Weiter verwarf ich die Trinitätslehre, und zuletzt die Jungfrauengeburt. Alles nicht biblisch.

    Wie du siehst, hinterfrage ich schon mein "biblisches" Vorwissen, und ändere es, wenn es der Bibel wiederspricht.
    Und wie sieht es bei dir aus? Was hast du vorzuweisen? Welches Vorwissen hast du verworfen, und was hat dich dazu bewegt?
    Und hier ist seine Antwort:
    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Vorzuweisen? Vorzuweisen hätte ich lediglich meine in meinem zuvorgehenden Beitrag (Nummer 56) dargelegte Betrachtung, die mir den Eindruck vermittelt, dass du kein wirkliches Interesse an Antworten hast. Und die prinzipielle Nutzlosigkeit entsprechender Bemühungen, wenn sie von dir gar nicht erwünscht sind. Vorzuweisen hätte ich mein Gespür für unsere Sprache, die mir auch hier den Eindruck vermittelt, dass jemand der einen anderen nach dem befragt, was er vorzuweisen habe, sich schwer damit tut dem anderen Respekt oder ein wirkliches Interesse an seinen Erfahrungen entgegen zu bringen. .... Aber eigentlich habe ich nichts vorzuweisen. Allenfalls habe ich mein Stückwerk an Einsicht anzubieten.
    Ist das nicht deutlich genug?

    Ich hasse meinen Erzeuger nicht weil er Christ war oder fundamentalistisch. Ich hasse ihn aus einem ganz anderen Grund auf den ich aber in einem öffentlichen Forum nicht eingehen will.

    Und das, was immer er verschuldet hat, hat auf deine Einstellung zum Christentum und Fundamentalismus abgefärbt. Weil er ein Christ und Fundamentalist war/ist.
    Das ist doch immer so. Wie oft ist es, daß wenn uns ein Mensch nicht gefällt, dann gefällt uns sogar sein Name nicht. Weil wir den Mensch mit seinem Namen identifizieren.
    Und hier ist es genau so.

    Ich mochte zwar das streng christliche nicht aber das ist nicht der Grund für meine Abneigung gegen ihn.
    Auf jeden Fall hat es dazu beigetragen.

    Mir z.B. ist es gelungen meinen Kindern eine andere Haltung zur Bibel zu entwickeln.
    Und wie hast du das gemacht?

    Ich hab sie nimals gezwungen die Bibel zu lesen. Ich hab nur gesagt: "Solange ihr die Bibel nicht liest, lebt ihr noch nicht wirklich."
    Vor kurzem hatten wir ein Gespräch, und mene Tochter erinnerte sich an diese meine Worte, und was sie bei ihr bewirkt hatten. Nämlich folgendes: "Ich will doch leben. Also muß ich so schnell wie möglich die Bibel lesen.
    Und als ich ihr eine Bibel kaufte, war sie sehr froh und stolz: "Ich habe meine eigene Bibel!" Und fing sofort an darin zu lesen."
    Als andere Kinder kamen und riefen sie zum spielen, antwortete sie: "Was? spielen? Ich lese die Bibel!" Und las auf einen Stück etwa zehn Kapitel durch.

    Dann erinnerte sie sich noch an einen Vorfall. Wir lebten noch in der Notwohnung, zenköpfige Familie in einem Zimmer (60
    ), und bekamen Gäste.
    Sie lag oben auf dem Bett und ich saß mit den Gästen am Tisch. Wir unterhielten uns uber die Bibel.
    Sie lag und dachte: "Irgendwann will ich auch an solchen Gesprächen teilnehmen."

    Jetzt studiert sie althebräisch, mit den künftigen Pastoren. Und wundert sich über ihre Unkenntnis der Bibel. Selbst bei Lehrern.
    Eine Studentin hat sie gefragt: "Hast du den schon die ganze Bibel durchgelesen?"
    Sie: "Als wir noch Kinder waren, war bei uns so etwas wie ein Wettstreit, wer wieviel mal die Bibel durchgelesen hat."

    Vorleben. Wenn Kinder sehen, daß es dir wirklich ernst ist, für dich selbst, dann werden sie dir nachahmen.
    Geändert von ed (03.02.2016 um 10:07 Uhr)

  9. #139

    Standard

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Hi Ihr,

    ich kann im Moment nicht so viel online sein weil ich leider krank im Bett liege, aber ich versuche mal auf eure Beiträge an mich einzugehen. Sorry falls ich was übersehe oder nicht so ausführlich schreibe.

    @Digido:

    Ich kam leider noch nicht dazu mir deinen Link anzusehen weil ich mich hier Zuhause mit ner blöden Bronchitis rumquäle. Ich schau aber vll heute Abend mal rein. Aber wenn du schreibst "von einem wirklichen Christen".... was ist ein wirklicher Christ für dich? Was macht denn einen Christ "wirklich"?
    Hallo thalestris,

    ich hoffe Dir geht es inzwischen besser? - Ich wünsche es Dir jedenfalls.
    Ein Christ ist für mich ein Mensch der sich vom Ewigen her verwandeln lässt. Das ist etwas anderes als das was ed schreibt, der es als etwas Bedeutendes ansieht, sich von den Baptisten abgekehrt, und sich taufen lassen, bzw seine Meinung bez. Jungfrauengeburt und Trinitätslehre geändert zu haben. Das sind einfach erkenntnistheoretische Dinge, die das alltägliche Menschsein überhaupt nicht berühren. Das ist nichts existentielles. Durch solche Dinge wird man nicht vom Leid erlöst, kommt mit ihm auch in der Welt nic´ht besser zurecht, wird dadurch auch nicht glücklicher oder gesünder, wie es bei einem wirklichen Glauben der Fall ist.
    Wer also wirklich glaubt, hat, wenn das lange genug geschieht, existentielle Verbesserungen aufzuweisen.


    [/COLOR] Ich hatte in der Realschule mal eine ganz tolle Religionslehrerin, Frau Kirsten... :) Die hatte ne unglaublich tolle Art Glauben zu vermitteln und Fragen zu beantworten. Die kam nicht in die Klasse, hat befohlen die Bibel aufzuschlagen und alle zu verlorenen Sündern erklärt die mit dem Christentum nicht so viel anfangen konnten sondern sie hat die Schüler da abgeholt wo sie im Leben standen. Auf "Augenhöhe" (wenn man das so sagen kann... ich meine nicht Schüler-Lehrer auf einer Höhe sondern Mensch zu Mensch). Das hat mir als Kind sehr gut gefallen, weil die Lehrerin nicht mit Dingen ankam die völlig weit weg vom eigenen Leben waren sondern auf das eingegangen ist was uns Kinder persönlich an Gott interessiert hat, oder an den Themen allgemein (man redet ja nicht nur über Gott/Christentum im Unterricht). Leider war sie iwann nicht mehr an der Schule :(

    Ich fände es viel schöner wenn die Anhänger von Glaubensrichtungen das auch so tun würden. Die Menschen da abzuholen wo sie stehn und nicht von oben herab anfangen zu predigen, völlig neben dem, was den Interessierten im Herzen beschäftigt.

    LG Thalestris
    Ja, da hast Du eine wirklich gute Lehrerin gehabt. Solche sind selten, denn um jemanden da abholen zu können, wo er sich befindet, muss man ja die eigene Sache, die man vertritt auch verstehen, sodass man auf den anderen Menschen wirklich mit eigenen Worten eingehen kann. Das können ja gerade die Bibelzitierer nicht. Sie huschen oberflächlich über den Bibeltext, ohne ihn innerlich zu verdauen und so sich anzueignen.

    LG,
    Digido
    Geändert von Digido (03.02.2016 um 10:55 Uhr)

  10. #140

    Standard

    Zitat Zitat von ed Beitrag anzeigen
    Die waren Augenzeugen.
    Wir aber sind Zeugen dessen, was Jesus mit uns gemacht hat, seit wir an ihn gläubig wurden.
    Ja, davon was Jesus an Dir gemacht hat, hast Du nichts berichtet, außer dass Du an einigen Punkten Deine Meinung geändert hast, was ja nicht heißt, dass Du nun eine richtige Meinung zur Jungfrauengeburt oder Trinität hast.

    LG,
    Digido


 

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