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So ist es. Denn, ob wir was hören oder lesen, es weckt bei uns bestimmte Gefühle. Die wiederum, wie es im Video erklärt wurde, in unseren vorherigen Wissens und Erfahrungen gründen.
Wenn also das Gehörte oder Gelesene unseren vorherigen Wissen und Erfahrungen wiedersprechen, dann lehnen wir das Gehörte oder Gelesene ab. Und nehmen nur das an, was mit unserem Wissen übereinstimmt.



Die Kernbotschaft des Evangeliums ist der stellvertretende Kreuzestod Jesu Christi, und seine Auferstehung.
Wer das ablehnt, lehnt das Evangelium an sich ab. Selbst wenn er etliche Stellen darus anerkennt und gebraucht für seine Zwecke.
Und was sind das für Zwecke? Das Evangelium zu verdrehen. Ob es dem Mensch bewußt ist oder nicht.
Das ist der sogenannte Hermeneutische Zirkel. Er besagt, dass das Verständnis einer Sache oder eines Menschen stets von einem vorgeprägten Vorverständnis ausgeht und damit voraussetzt, was es erst gewinnen will, nämlich das vorurteilsfreie und vorbehaltlose Verstehen der betrachteten Sache. Aus dem hermeneutischen Zirkel führt nur ein selbstkritisches Bewusstsein heraus, das durch die Selbsterfassung des der Betrachtung hingegebenen Geistes diesem ein Bewusstsein von den Kategorien verschafft, die er in seinem hermeneutischem Bemühen verwendet.
Selbstbeobachtung ist Voraussetzung für das Bewusstwerden der eigenen Verstehensstruktur und für die Möglichkeit, Vorurteile aus der Interpretation des Anderen herauszuhalten. Selbstbeobachtung ist Voraussetzung für kritische Besonnenheit und selbstlose Hingabe, die der Hermeneutiker benötigt, wenn er seinem Gegenstand gerecht werden will.


Gerade aber der Biblizist hinterfragt nicht, weshalb er sich entschieden hat, die Bibel in allen Teilen für wahr und verbindlich zu halten. Diese Entscheidung basiert eben auf etwas ganz Persönlichem. Etwa auf dem Bauchgefühl?




18 Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft. (1Kor. 1)
Das ist mein Konfirmationsspruch, den ich für mich persönlich im Laufe des Lebens als zutreffend erfahren habe. Wie kommt es also, dass ich, der das Wort vom Kreuz nicht als Torheit betrachtet, und auch die Kraft erfahren hat und weiter erfahren wird, von Dir als Quatscher diffamiert wird? Wie kommt es, dass wir nicht übereinstimmen? Ich aber mit denen übereinstimme, die Du auch ablehnst?
R. Huch schreibt in „Luthers Glaube“: "Sobald der Kopf das Herz verdrängen und ersetzen will, ist der Mensch dem Tode geweiht, wird er aus einem lebendigen Organismus zu einem Automaten.“ Was man ja sehr deutlich an den Biblizisten sieht. Und Walter Nigg:"„Das hartnäckige Festhalten an der buchstäblichen Auslegung fällt nach Origenes sogar unter das Gericht der Weherufe Jesu über die Schriftgelehrten."

Anstatt also hier als Profet und Lehrer aufzutraten, dem man zu folgen hätte, solltest Du Dich mal ordentlich hinterfragen.

LG,
Digido