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Z.B. daß Jesus keine historische Person, sondern eine literarische Figur ist? Der man gar nicht treu und gehorsam sein kann und muß, sondern die man an sich anpassen kann?
Das ist für mich keine Option.
Und genau hier ist der Knackpunkt scheint mir. Wenn es für dich keine Option ist, weil du es infrage gestellt hast, die biblische Überlieferung geprüft hast, dann ist das ja durchaus legitim. Wenn du hingegen gar nicht erst bereit bist diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dann wärst du eben nicht bereit diese Ansicht zu hinterfragen. Aber vielleicht reden wir auch ein wenig aneinander vorbei. Denn mir scheint du redest primär von der biblischen Interpretation und kreidest den Unwillen traditionele Interpretationen hinterfragen zu wollen als falsch an. Ich hingegen rede von einem Umgang mit der Bibel im allgemeinen, denn wenn die Bibel als Massstab nicht zu hinterfragen ist, dann wird auch hier wie du selbst es sagst eine Vorwegnahme gemacht (das nämlich alles in der Bibel gründen muss) und alles verworfen, was der Vorwegnahme widerspricht. Das ist eine Glaubensüberzeugung und grundsätzlich ist dies eine Entscheidung, die es zu respektieren gilt. Aber wenn man das tut, dann sollte das auch dazu führen, dass man andere aufgrund eines solchen Vorgehens (!!dessen man sich ja selbst bedient!!) nicht geringschätzt. Sonst entzieht man sich selbst jede Glaubwürdigkeit. Das macht dann auch z.B. mit den Unterschied aus zwischen einem gemäßigten Fundamentalismus und einem radikalen.

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Vorzuweisen hätte ich lediglich meine in meinem zuvorgehenden Beitrag (Nummer 56) dargelegte Betrachtung, ... Vorzuweisen hätte ich mein Gespür für unsere Sprache
Also, nichts konkretes, handfestes. Nur Bauchgefühl.
Nein ed, lies richtig. Erstens habe ich etwas handfestes vorgewiesen – nämlich meine Analyse in Beitrag 56 in der ich dargelegt habe, dass du in deinen Ausführungen zum Unvermögen und den bösartigen Absichten der nicht mit dir einig gehenden Mitmenschen vorverurteilend bist, und dir deine Meinung scheinbar bereits gebildet hast – noch vor und damit unabhängig von unseren Antworten, was zur Schlussfolgerung führt, dass deine Fragen nicht ehrlich bzw. offen gestellt sind. Es steht dir frei dieser zu widersprechen und mir aufzuzeigen, dass ich dich falsch zitiert habe.
Zweitens habe ich von einem Gespür gesprochen, nicht von einem Bauchgefühl. Damit trage ich dem Umstand Rechnung, dass die Erfassung von Sprache und deren Bedeutung i.d.R. eine instinktive Leistung ist (daher Gespür). Und ich verweise damit indirekt auf den Umstand, dass – würden wir 100 Menschen nach dem Tenor deiner Formulierungen befragen – meiner Vermutung nach eine deutliche Mehrheit kein wirkliches Interesse sondern eine rein vorführende Provokation aus deiner Frage herauslesen würde. Dennoch halte ich mich der Möglichkeit gegenüber aufgeschlossen, dass ich mich hier irre. Würdest du dich also für die unglückliche Formulierung entschuldigen und deine Frage anders formulieren wollen, dann werde ich gerne annehmen, dass ich dich tatsächlich nur falsch verstanden habe.
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Aber eigentlich habe ich nichts vorzuweisen.
Unterstellst aber mir den Unwillen, meine Ansichten zu hinterfragen. Nur weil es modern ist, eigentlich schon immer war, den Bibelfundamentalisten alles mögliche zu unterstellen.
Auch hier Ed, liest sich deine Erwiderung, als hätte sich dir der eigentliche Sinn meiner Aussage nicht erschlossen.
Erstens richte ich mich in meiner Kritik weniger nach der Mode sondern mehr nach sachlichen Aspekten.
Zweitens hast du mich unvollständg zitiert. Ich habe davon gesprochen, dass ich nichts vorzuweisen habe, nur anzubieten.Und ich beziehe mich dabei auf den Umstand, dass ich niemanden weisen, d.h. etwas zeigen muss (wie ein Lehrer), sondern meine Ansicht zur Verfügung stelle (anbiete), auf das jeder sie für sich selbst bewerten mag. Die Gegenüberstellung dieser beiden Verben ist das wesentliche und geht natürlich verloren, wenn du nur einen Teil zitierst.
Drittens unterstelle ich dir nichts, sondern analysiere DEINE Aussage und deren Implikation für dich. Mir erscheint das offensichtlich, aber um es ganz deutlich zu machen…. Bist du nun willig die Bibel als Fundament, als Maßstab und als Wort Gottes infrage zu stellen? Und wenn die Antwort Nein ist, dann bist du doch unwillig diesen Aspekt deiner Ansicht zu hinterfragen, oder nicht? An dieser Feststellung hängt zumindest bei mir keine Wertung. Auch ich habe Ansichten, deren Hinterfragung ich für mühselig erachte, von denen ich aber zumindest zugebe, dass man sie hinterfragen könnte.

Ich weiß, wir werden vermutlich selten einer Meinung sein, und ich habe Verständnis dafür wenn du sagst, dass es dir vor allem um Gott und sein Wort geht. Aber weder für das eine noch für das andere musst du dich in einem Forum beteiligen. Ich gehe also davon aus, dass deine Beteiligung hier noch anderen Zwecken dient, die im Zusammenhang mit dem kommunikativen oder öffentlichen Charakter eines Forums steht. Wenn es dir nun nicht nur um die (Selbst)darstellung im öffentlichen Raum sondern um den Austausch geht (wovon ich ausgehen möchte) dann wäre es manchmal hilfreich, wenn du dich um ein unvoreingenommenes Verständnis meiner Ausführungen bemühst, statt überall nur Boshaftigkeit und Zersetzung zu wittern. Denn es liegt weder in meiner Absicht dich in Versuchung zu führen noch dich herabzuwürdigen.
Viele Grüße
Lior[/QUOTE]