"Ja Vater!"
Auf meinem Schreibtisch stand lange Zeit der Spruch: "Ja, Vater".
Immer wieder fiel mein Blick darauf. Und immer wieder wurde dieses Wort zu einer neuen Herausforderung.
Es gibt unzählige Dinge im Leben, die es uns schwer machen, dieses "Ja, Vater" zu sprechen. Schwierige Situationen, ungünstige Lebensumstände und manche Krisen und Probleme, die auch einem Nachfolger Jesu nicht erspart bleiben. Und doch kommt es immer darauf an, von welchem Standpunkt aus man sie betrachtet.
Entweder haben wir die negative Einstellung des Klagens, die Unzufriedenheit zur Folge hat, oder wir sehen die Sache positiv, d.h. wir bejahen sie als Führung Gottes. Je nachdem, wie wir uns verhalten, werden nicht nur unser Charakter und unsere Umwelt geprägt, sondern ganz entscheidend unser Glaubensleben.
Immer wieder schleicht sich die Frage ein "Herr, warum?" Gott ist es ein Kleines, alle Beschernisse und Nöte durch ein Wunder wegzunehmen, aber er tut es oft nicht sofort und auch immer wieder gar nicht.
Gottes Verhalten liegen bestimmte Erziehungsmethoden zugrunde. Er will uns dadurch Lebenswahrheiten einsichtig machen. Solange wir im Nein, im Gegensatz zu seiner Wegführung bleiben, solange wir ein "aber" einzuwenden haben, ist ein Überwinden und ein wirkliches "Ja-sagen" zur Führung Gottes in unserem Leben unmöglich.
Nur ein bedingungsloses Vertrauen zu dem Führen Gottes öffnet den Weg aus der negativen Lebenshaltung. Vertrauen ist das Gegenteil zum Klagen. Vertrauenslosigkeit ist praktisch Unglaube. Er kann nur überwunden werden, wenn ich zu der positiven Haltung des Herzens finde, das spricht: "Ich will nicht klagen - es ist der Herr!"
Es lohnt sich, dieses Bekenntnis zum Leitsatz seines Lebens zu machen: "Ja, Vater!" Wir sind dann nicht mehr versklavt an Menschen und Umstände, sondern gebunden an den lebendigen Gott, der uns kennt, versteht und liebt.
Zu "seiner Zeit" werden wir dann sein Eingreifen erfahren.
Kurt Scherer
aus "Zu seiner Zeit"
Hänssler Verlag
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