@Ed: Ist schon ziemlich hanebuechen was du da alles rauslaesst...
Zumindest darin sind wir uns in etwa einig... ich wuerd die goldene Regel zwar eher als "logische Konsequenz" der Naechstenliebe bezeichnen... aber da will ich jetzt auch nicht Haarspalten...
Nur soviel: Die mosaischen Gesetze aus dem AT sind nicht(!) kompatibel mit der goldenen Regel... und genau das war bzgl. dem damaligen Streit um "das Gesetz" auch der Knackpunkt.
Willst Du mir ernsthaft erzaehlen dass zB. all die Steinigungs- und Toetungsaufrufe etwas mit Naechstenliebe und "behandle alle so wie Du selbst behandelt werden willst" (=goldene Regel) zu tun haben?
Oder die ganzen "Metzger-Anweisungen" in welcher Art man nun exakt das "Schlachtopfer" schlachtet irgendwas mit der goldenen Regel zu tun haben soll?
Jesus kann erst gar diese mosaischen Gesetze nicht gemeint haben wenn er vom "Gesetz Gottes" sprach...
Und auch die bekannte Szene mit der Ehebrecherin... wo er sich gegen die Steinigung aussprach, derweil diese Steinigungs-Auffordung exakt und buchstaeblich so im "mosaischen Gesetz" verordnet war.
Und noch vieles mehr dergleichen...
Faktisch liesen Jesus und seine Nachfolger nicht viel uebrig von den "mosaischen Gesetzen"...
Waeren sie diese Schrift-Fundis gewesen wie Du (sie darstellst)... niemals haetten sie die mosaischen Gesetze faktisch abgeschafft sondern - im Gegenteil - sich mit Haenden und Fuesen gewehrt an diesen zu ruetteln...
Paulus war ja vor seiner "Damaskus-Bekehrung" einer dieser Fanatiker, der die "Gemeinschaft Jesus" bis auf den Tod verfolgte... weil er sie [mitunter] als "Gesetzes-Verbrecher" betrachtete... und als solche verdienten sie [in seiner "dunklen Verblendung"] auch den Tod...
Ich betrachte mich nicht als Mystiker (sondern als Realist... zumindest ist das meine "stehts angestrebte" :-) Selbstdefinition) ... sympathisiere aber mit ihnen... in der Regel :-)
Das war vielmehr die angehende rkk, die eine "Bibel" und "Sakramente" entworfen haben nach ihrem [stark roemisch beeinflussten] "Geschmack"...
Mystiker habens naemlich erst gar nich so mit den "Schriften" sondern sie reden aus sich selbst heraus...
Paulus und sein Zwiespalt bzgl. "dem Gesetz" und "Glauben" und "Saat und Ernte":
Paulus war voller Widersprueche... so auch seine Texte, und das verwundert auch nicht.
Niemand kann von heut auf morgen, so mir nix dir nix, eine "perfekte 180° Drehung" machen... vom Erz-Fundamentalistischen Pharisaeer zum "Apostel Christi der Voelker"... Niemand.
Sein "Damaskus Erlebnis" war nur der "Wendepunkt" seines bisherigen falschen Weges den er Zeitlebens bis dahin gegangen ist... er hatte danach noch einen langen Weg vor sich, und er hatte noch lange nicht "alles er/begriffen"... und war auch noch lange nicht "am Ziel"...
Das sage nicht [nur] ich... das sagte er von sich selbst... siehe Philipper, Kapitel 3.
Die angehene rkk hat ihn (respektive die Auswahl seiner? Briefe) ungeachtet dessen zum "irrtumslosen Wort Gottes" empor gehoben und der Grossteil der "Christenheit" macht dies bis zum heutigen Tag auch noch...
Es bedarf echt nicht viel Menschenkenntnisse, um seine noch zahlreich vorhandenen Portionen an "spiritueller Arroganz", Hochmut, Fanatismus, Radikalitaet, "Gschaftelhuberrisches" und sehr wohl auch noch die "Diskirminierung der Frau" aus seinen Briefen raus "zu profile'en"...
Als das - inkl. seine innere Zwiespaeltigkeit und innere Zerissenheit - faerbte unweigerlich auf seine "Theologien" und Monologe ab... deutlich erkennbar.
Nennen die Schrift-Fundis dann: "Gottes Wort"...
Mich wundert in der "Geschichte der Christentume" echt nix mehr was da alles schon passiert ist unter diesen Voraussetzungen...
Paulus sollte, in meine Augen, jedem eine Warnung sein... denn nachdem er seinen radikalen falschen Weg, den er Zeit seines Lebens bis "vor Damaskus" gegangen ist, erkannt hsat, draengte es ihn, alles wieder gut zu machen. Das ist ihm aufjedenfall anzurechnen...
Denn sonderlich "schoen" war sein Leben nach Damaskus sicherlich nicht mehr... denn dann wurde auch er verfolgt (von seinem eigenen EX-Pharisaeern und co.) und ins Gefaengnis geworfen und am Ende wurde er vermutlich genauso ermordet, wie Jesus und eine unbekannte Zahl seiner Nachfolger...
Wer erstmal (wahrhaftig) erkennt und in der Regel anschliesend bereut, was er fuer einen schweren Schaden anderen gegenueber angerichtet hat... dem draengt es dann automatisch nach Wiedergutmachung... so wie Paulus der sein weiteres Leben darin "opferte" nun "fuer Jesus zu werben" unter den widrigsten Bedingungen inkl. unter Lebensgefahr.
Weil solch eine Erkenntnis quaelt in der Seele!!! Und deshalb will man es wieder gut machen.
Saat und Ernte eben...
Bzw.: "Mit welchem Mass ihr messt, das wird euer eigenes (Richt)mass einmal sein" (frei zitiert)...
Dieses "Gesetz" gilt (imho) fuer jeden Menschen...
Umso laenger man sich einbildet, sich der Verantwortung seiner schlechten Taten (und Worte) zu entziehen, umso schwerer wird die Reue nach der Erkentniss sein, und auch umso staerker der "Wiedergutmachungs-Drang"...
Beispiel: Paulus...
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