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Thema: Für den Tag

  1. #1

    Standard Für den Tag

    Montag, 19 Oktober 2015


    Montag der 29. Woche im Jahreskreis


    Brief des Apostels Paulus an die Römer 4,20-25
    .
    Brüder!Er zweifelte nicht im Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern wurde starkim Glauben, und er erwies Gott Ehre,
    fest davon überzeugt, dass Gott dieMacht besitzt zu tun, was er verheißen hat.
    Darum wurde der Glaube ihmals Gerechtigkeit angerechnet.
    Doch nicht allein um seinetwillen steht inder Schrift, dass der Glaube ihm angerechnet wurde,
    sondern auch umunseretwillen; er soll auch uns angerechnet werden, die wir an den glauben,der Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt hat.
    Wegen unsererVerfehlungen wurde er hingegeben, wegen unserer Gerechtmachung wurde erauferweckt.



    Evangelium nach Lukas 1,68-69.70-71.72-73.74-75.Gepriesensei der Herr, der Gott Israels!
    Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen;
    er hatuns einen starken Retter erweckt
    im Hause seines Knechtes David.

    So hat er verheißen vonalters her
    durch den Mund seiner heiligen Propheten.
    Er hat uns errettet vorunseren Feinden
    und aus der Hand aller, die uns hassen;

    Er hat das Erbarmenmit den Vätern an uns vollendet
    und an seinen heiligen Bund gedacht.
    Er hat an den Eid gedacht,
    den er unserm Vater Abraham geschworen hat.

    Er hat unsgeschenkt,
    dass wir, aus Feindeshand befreit, ihm furchtlos dienen
    inHeiligkeit und Gerechtigkeit
    vor seinem Angesicht all unsre Tage.






    Evangelium nach Lukas 12,13-21.In jenerZeit bat einer aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er solldas Erbe mit mir teilen.
    Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zumRichter oder Schlichter bei euch gemacht?
    Dann sagte er zu den Leuten:Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebensbesteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens imÜberfluss lebt.
    Und er erzählte ihnen folgendes Beispiel: Auf denFeldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte.
    Da überlegte er hinund her: Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringensoll.
    Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meineScheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreideund meine Vorräte unterbringen.
    Dann kann ich zu mir selber sagen: Nunhast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, issund trink, und freu dich des Lebens!
    Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Nochin dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann alldas gehören, was du angehäuft hast?
    So geht es jedem, der nur für sichselbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist.




    Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel



    Kommentar zum heutigen Evangelium :

    Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien,Kirchenlehrer
    Homilie 6, Über den Reichtum

    „Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernteunterbringen soll“
    „Was soll ich tun?“ Hierauf gäbe es eine prompte Antwort: „Ich werdedie Hungernden sättigen; ich werde meine Speicher für alle öffnen [...] Ichwerde sie großzügig einladen: Kommt alle zu mir, die ihr nicht genug zuessen habt; holt euch – jeder was er braucht – euren Teil der GabenGottes: sie fließen wie aus einem öffentlichen Brunnen.“ Du aber, dureicher Narr, bist weit davon entfernt so zu handeln. Warum? Du vergönnst esden anderen nicht, sich des Wohlstands zu erfreuen; du stellst kleinlicheBerechnungen an; du machst dir nicht etwa Gedanken darüber, wie du einemjeden das Nötige zuteilen könntest, sondern darüber, wie du alles, was dubesitzt, zusammenhalten und die anderen daran hindern kannst, in dessen Genusszu kommen [...]


    Nehmt euch in acht, liebe Brüder, dass euch nicht das gleiche Loszuteil wird wie diesem Menschen! Die Schrift bietet uns dieses Beispiel, damitwir uns ja nicht genauso verhalten. Mach es wie die Erde: bring Früchtehervor und erweise dich nicht minderwertiger als sie, die doch keine Seelehat! Sie bringt ihre Erträge nicht zum eigenen Ergötzen, sondern um dirdamit zu dienen. Im Gegensatz dazu erntest du den ganzen Ertrag deinerWohltätigkeit für dich selber. Denn der Segen, der guten Werken entspringt,kehrt zu denen zurück, die sie tun. Du hattest eine offenen Hand für dieHungrigen: was du gegeben hast, das bleibt aber bei dir und kommt sogar miteinem Zuschlag zu dir zurück! Wie das Getreidekorn, wenn es in die Erdefällt, dem nützt, der es ausgesät hat, so bringt dein Brot für denHungernden später für dich selbst einen überreichen Ertrag. Das Ende deinerBemühungen möge für dich zum Beginn der Aussaat im Himmel werden.








    Geändert von Odai (19.10.2015 um 01:43 Uhr)
    "Jeder prüfe seine eigenen Taten, dann wird er schon für sich allein herausfinden, was gut daran ist und braucht nicht das Lob eines anderen. Denn jeder hat seine eigene Last zu tragen" (Gal 6,4)

  2. #2

    Standard

    Dienstag der 20. Oktober 2015
    29. Woche im Jahreskreis


    Brief des Apostels Paulus an die Römer 5,12.15b.17-19.20b-21.
    Brüder! Durch einen einzigen Menschen kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod, und auf diese Weise gelangte der Tod zu allen Menschen, weil alle sündigten.
    Sind durch die Übertretung des einen die vielen dem Tod anheimgefallen, so ist erst recht die Gnade Gottes und die Gabe, die durch die Gnadentat des einen Menschen Jesus Christus bewirkt worden ist, den vielen reichlich zuteil geworden.
    Ist durch die Übertretung des einen der Tod zur Herrschaft gekommen, durch diesen einen, so werden erst recht alle, denen die Gnade und die Gabe der Gerechtigkeit reichlich zuteil wurde, leben und herrschen durch den einen, Jesus Christus.
    Wie es also durch die Übertretung eines einzigen für alle Menschen zur Verurteilung kam, so wird es auch durch die gerechte Tat eines einzigen für alle Menschen zur Gerechtsprechung kommen, die Leben gibt.
    Wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen zu Sündern wurden, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen zu Gerechten gemacht werden.
    Wo jedoch die Sünde mächtig wurde, da ist die Gnade übergroß geworden.
    Denn wie die Sünde herrschte und zum Tod führte, so soll auch die Gnade herrschen und durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben führen, durch Jesus Christus, unseren Herrn.



    Psalm 40(39),7-8.9-10.17.
    An Schlacht- und Speiseopfern hast du kein Gefallen,
    Brand- und Sündopfer forderst du nicht.
    Doch das Gehör hast du mir eingepflanzt;
    darum sage ich: Ja, ich komme.
    In dieser Schriftrolle steht, was an mir geschehen ist.

    Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude,
    deine Weisung trag' ich im Herzen.
    Gerechtigkeit verkünde ich in großer Gemeinde,
    meine Lippen verschließe ich nicht; Herr, du weißt es.

    Alle, die dich suchen, frohlocken;
    sie mögen sich freuen in dir.
    Die dein Heil lieben, sollen immer sagen:
    Groß ist Gott, der Herr.





    Evangelium nach Lukas 12,35-38.
    In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Legt euren Gürtel nicht ab, und lasst eure Lampen brennen!
    Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist, und die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft.
    Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen.
    Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie.

    Kommentar zum heutigen Evangelium
    Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
    12. Predigt zum Psalm 119
    „Die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft“
    Das Wort Gottes scheucht den Faulen auf und weckt den Schläfer. Wer an die Tür klopft, möchte doch immer auch eintreten. Es liegt an uns, wenn er nicht immer hereinkommt oder nicht immer bei uns bleibt. Deine Türe sei für den, der kommt offen! Öffne deine Seele, erweitere die Möglichkeiten deiner Seele, um den Reichtum der Einfachheit, die Schätze des Friedens, die Süße der Gnade entdecken zu können! Mach weit dein Herz, lauf der Sonne des ewigen Lichts entgegen, das „jeden Menschen erleuchtet“ (Joh 1,9)! Dieses wahre Licht leuchtet gewiss für alle. Schließt jedoch einer sein Fenster, bringt er sich selber um das ewige Licht.

    Auch bleibt Christus selber draußen, wenn du die Türe deiner Seele zuschlägst. Zwar könnte er eintreten, aber er will sich nicht mit Gewalt Eintritt verschaffen; er möchte denen keinen Zwang antun, die ihn ablehnen. Hervorgegangen aus dem Schoß der Jungfrau, sendet er seine Strahlen ins ganze Universum, um für alle zu leuchten. Wer das unaufhörlich strahlende Licht in sich aufnehmen möchte, der öffnet ihm; keine Nacht wird sein Strahlen je unterbrechen. Die Sonne, die wir jeden Tag sehen, macht der Dunkelheit der Nacht Platz; die Sonne der Gerechtigkeit (Mal 3,20) jedoch kennt keinen Untergang, denn die Ewige Weisheit ist vom Bösen nicht besiegt.
    Geändert von Odai (19.10.2015 um 23:53 Uhr)
    "Jeder prüfe seine eigenen Taten, dann wird er schon für sich allein herausfinden, was gut daran ist und braucht nicht das Lob eines anderen. Denn jeder hat seine eigene Last zu tragen" (Gal 6,4)

  3. #3

    Standard

    Mittwoch der 29. Woche im Jahreskreis

    Brief des Apostels Paulus an die Römer 6,12-18. Brüder! Die Sünde soll euren sterblichen Leib nicht mehr beherrschen, und seinen Begierden sollt ihr nicht gehorchen.
    Stellt eure Glieder nicht der Sünde zur Verfügung als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch Gott zur Verfügung als Menschen, die vom Tod zum Leben gekommen sind, und stellt eure Glieder als Waffen der Gerechtigkeit in den Dienst Gottes.
    Die Sünde soll nicht über euch herrschen; denn ihr steht nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade.
    Heißt das nun, dass wir sündigen dürfen, weil wir nicht unter dem Gesetz stehen, sondern unter der Gnade? Keineswegs!
    Ihr wisst doch: Wenn ihr euch als Sklaven zum Gehorsam verpflichtet, dann seid ihr Sklaven dessen, dem ihr gehorchen müsst; ihr seid entweder Sklaven der Sünde, die zum Tod führt, oder des Gehorsams, der zur Gerechtigkeit führt.
    Gott aber sei Dank; denn ihr wart Sklaven der Sünde, seid jedoch von Herzen der Lehre gehorsam geworden, an die ihr übergeben wurdet.
    Ihr wurdet aus der Macht der Sünde befreit und seid zu Sklaven der Gerechtigkeit geworden.



    Psalm 124(123),1-2.3-4.5-6.7-8.
    Hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt
    - so soll Israel sagen -,
    hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt,
    als sich gegen uns Menschen erhoben,

    dann hätten sie uns lebendig verschlungen,
    als gegen uns ihr Zorn entbrannt war.
    Dann hätten die Wasser uns weggespült,
    hätte sich über uns ein Wildbach ergossen.

    Dann hätten sich über uns die Wasser ergossen,
    die wilden und wogenden Wasser.
    Gelobt sei der Herr,
    der uns nicht ihren Zähnen als Beute überließ.

    Unsre Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen;
    das Netz ist zerrissen, und wir sind frei.
    Unsre Hilfe steht im Namen des Herrn,
    der Himmel und Erde gemacht hat.





    Evangelium nach Lukas 12,39-48.
    In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht.
    Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.
    Da sagte Petrus: Herr, meinst du mit diesem Gleichnis nur uns oder auch all die anderen?
    Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt?
    Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt!
    Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen.
    Wenn aber der Knecht denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht zurück!, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen; wenn er isst und trinkt und sich berauscht,
    dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen.
    Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen.
    Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man um so mehr verlangen.

    Kommentar zum heutigen Evangelium
    Hl. Fulgentius von Ruspe (467-532), Bischof in Nordafrika
    Predigt I, 2-3 ; CCL 91 A, 889
    „Diener Christi und Verwalter von Geheimnissen Gottes“ (1Kor 4,1)
    Um die Rolle der Diener festzulegen, die Jesus an die Spitze seines Volkes gestellt hat, spricht der Herr folgende im Evangelium berichteten Worte (Mt 24,45-46): „Wer ist der treue und kluge Knecht, den der Herr eingesetzt hat, damit er dem Gesinde zur rechten Zeit gibt, was sie zu essen brauchen? Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt.“ [...] Wir fragen uns, welches dieses rechte Maß an Getreide ist und der hl. Paulus gibt uns hierüber Auskunft; es ist „das Maß des Glaubens, das Gott uns zugeteilt hat“ (Röm 12,3). Was Christus Getreidemaß nennt, nennt Paulus Glaubensmaß, um uns zu sagen, dass es keine andere spirituelle Nahrung gibt als das Mysterium des christlichen Glaubens. Dieses Maß an Getreide geben wir euch jedes Mal im Namen des Herrn, wenn wir, erleuchtet durch die geistige Gnadengabe, nach der Regel des wahren Glaubens zu euch sprechen. Ihr bekommt dieses Maß von den Verwaltern des Herrn jeden Tag, an dem ihr aus dem Mund der Diener Gottes das Wort der Wahrheit hört.

    Dieses Maß an Getreide, das Gott uns zuteilt, möge unsere Nahrung sein. Ziehen wir daraus die Kraft für gutes Verhalten, damit wir mit dem ewigen Leben belohnt werden. Glauben wir an den, der sich selbst uns zur Nahrung gegeben hat, damit wir nicht unterwegs zusammenbrechen (Mt 15,32); und der selber unsere Belohnung sein will, damit wir die Freude finden in der ewigen Heimat. Glauben wir an ihn und hoffen wir auf ihn, lieben wir ihn über alles und in allem! Denn Christus ist unsere Speise und wird unser Lohn sein. Christus ist Nahrung und Trost der Pilger, die unterwegs sind; er ist Sättigung und Jubel der Seligen in ihrem himmlischen Frieden.
    "Jeder prüfe seine eigenen Taten, dann wird er schon für sich allein herausfinden, was gut daran ist und braucht nicht das Lob eines anderen. Denn jeder hat seine eigene Last zu tragen" (Gal 6,4)

  4. #4

    Standard

    22. Oktober

    Donnerstag der 29. Woche im Jahreskreis


    Brief des Apostels Paulus an die Römer 6,19-23. Brüder! Wegen eurer Schwachheit rede ich nach Menschenweise: Wie ihr eure Glieder in den Dienst der Unreinheit und der Gesetzlosigkeit gestellt habt, so dass ihr gesetzlos wurdet, so stellt jetzt eure Glieder in den Dienst der Gerechtigkeit, so dass ihr heilig werdet.
    Denn als ihr Sklaven der Sünde wart, da wart ihr der Gerechtigkeit gegenüber frei.
    Welchen Gewinn hattet ihr damals? Es waren Dinge, deren ihr euch jetzt schämt; denn sie bringen den Tod.
    Jetzt, da ihr aus der Macht der Sünde befreit und zu Sklaven Gottes geworden seid, habt ihr einen Gewinn, der zu eurer Heiligung führt und das ewige Leben bringt.
    Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.



    Psalm 1,1-2.3.4.6.
    Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt,
    nicht auf dem Weg der Sünder geht,
    nicht im Kreis der Spötter sitzt,
    sondern Freude hat an der Weisung des Herrn,
    über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht.

    Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist,
    der zur rechten Zeit seine Frucht bringt
    und dessen Blätter nicht welken.
    Alles, was er tut,
    wird ihm gut gelingen.

    Nicht so die Frevler:
    Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.
    Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten,
    der Weg der Frevler aber führt in den Abgrund.





    Evangelium nach Lukas 12,49-53.
    In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!
    Ich muss mit einer Taufe getauft werden, und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist.
    Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung.
    Denn von nun an wird es so sein: Wenn fünf Menschen im gleichen Haus leben, wird Zwietracht herrschen: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei,
    der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.Donnerstag der 29. Woche im Jahreskreis

    Kommentar zum heutigen Evangelium
    Dionysius der Kartäuser (1402-1471), Mönch
    Kommentar zum Lukasevengelium ; Opera omnia, 12, 72
    „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“ (Joh 14,27)
    „Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen.“ Das klingt, als ob Christus sagen würde: „Denkt nicht, ich sei gekommen, den Menschen Frieden zu bringen, so wie das Fleisch und die Welt ihn will, Frieden ohne jedwedes Gesetz, wodurch sie einträchtig im Bösen leben könnten und ihnen hier auf Erden Wohlstand garantiert wäre. Nein, sage ich euch. Ich bin nicht gekommen, solch einen Frieden zu bringen, sondern die Spaltung. Und so werden die, die an mich glauben, weil sie eben Gott lieben und den inneren Frieden suchen, in ganz natürlichem Gegensatz zu den Bösen stehen. Sie werden sich von denen absondern, die sie davon abhalten wollen, auf dem geistlichen Weg Fortschritte zu machen und nach einem reinen Herzen zu streben, oder die ihnen nach Kräften Schwierigkeiten bereiten wollen.“

    Geistiger Friede, innerer Friede, guter Friede also bedeutet Ruhen der Seele in Gott und gutes gegenseitiges Einverständnis in Gerechtigkeit. Diesen Frieden vor allem hat Christus gebracht [...] Innerer Friede ist auf Liebe gegründet. Er besteht in einer beständigen Freude der Seele, die in Gott ruht. Er wird Friede des Herzens genannt. Er ist der Beginn und in gewissem Sinn der Vorgeschmack des Friedens, den die Heiligen in der ewigen Heimat, im ewigen Frieden genießen.
    "Jeder prüfe seine eigenen Taten, dann wird er schon für sich allein herausfinden, was gut daran ist und braucht nicht das Lob eines anderen. Denn jeder hat seine eigene Last zu tragen" (Gal 6,4)

  5. #5

    Standard

    Freitag der 29. Woche im Jahreskreis

    Brief des Apostels Paulus an die Römer 7,18-25a. Brüder! Ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; das Wollen ist bei mir vorhanden, aber ich vermag das Gute nicht zu verwirklichen.
    Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will.
    Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, dann bin nicht mehr ich es, der so handelt, sondern die in mir wohnende Sünde.
    Ich stoße also auf das Gesetz, dass in mir das Böse vorhanden ist, obwohl ich das Gute tun will.
    Denn in meinem Innern freue ich mich am Gesetz Gottes,
    ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das mit dem Gesetz meiner Vernunft im Streit liegt und mich gefangenhält im Gesetz der Sünde, von dem meine Glieder beherrscht werden.
    Ich unglücklicher Mensch! Wer wird mich aus diesem dem Tod verfallenen Leib erretten?
    Dank sei Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn!



    Psalm 119(118),66.68.76-77.93-94.
    Lehre mich Erkenntnis und rechtes Urteil!
    Ich vertraue auf deine Gebote.
    Du bist gut und wirkst Gutes.
    Lehre mich deine Gesetze!

    Tröste mich in deiner Huld,
    wie du es deinem Knecht verheißen hast.
    Dein Erbarmen komme über mich, damit ich lebe;
    denn deine Weisung macht mich froh.

    Nie will ich deine Befehle vergessen;
    denn durch sie schenkst du mir Leben.
    Ich bin dein, errette mich!
    Ich frage nach deinen Befehlen.





    Evangelium nach Lukas 12,54-59.
    In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Sobald ihr im Westen Wolken aufsteigen seht, sagt ihr: Es gibt Regen. Und es kommt so.
    Und wenn der Südwind weht, dann sagt ihr: Es wird heiss. Und es trifft ein.
    Ihr Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr deuten. Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?
    Warum findet ihr nicht schon von selbst das rechte Urteil?
    Wenn du mit deinem Gegner vor Gericht gehst, bemüh dich noch auf dem Weg, dich mit ihm zu einigen. Sonst wird er dich vor den Richter schleppen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und der Gerichtsdiener wird dich ins Gefängnis werfen.
    Ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast.

    Freitag der 29. Woche im Jahreskreis

    Kommentar zum heutigen Evangelium
    Römisches Messbuch
    3. Hochgebet für besondere Anliegen „Jesus, unser Weg"
    Die Zeichen der Zeit verstehen
    Wir danken dir, Vater, Herr des Himmels und der Erde,
    und preisen dich durch unseren Herrn Jesus Christus.
    Durch ihn, dein Wort, hast du die Welt geschaffen
    und lenkst sie in deiner Weisheit.
    Ihn, deinen menschgewordenen Sohn,
    hast du uns zum Mittler gegeben.
    Er hat deine Botschaft verkündet
    und uns gerufen, ihm zu folgen.
    Er hat uns erlöst durch sein Kreuz
    und mit deinem Geiste besiegelt.
    Er ist der Weg, der uns zu dir führt,
    er ist die Wahrheit, die uns frei macht;
    er ist das Leben und erfüllt uns mit Freude.
    Durch ihn führst du deine Söhne und Töchter
    zusammen zu einer einzigen Familie.
    Darum rühmen wir jetzt und in Ewigkeit dein Erbarmen
    und singen mit den Chören der Engel
    das Lob deiner Herrlichkeit [...]

    Barmherziger Gott,
    schenke uns durch die Teilnahme an dieser Feier
    den Geist, der uns mit Leben erfüllt.
    Erneuere uns nach dem Bild deines Sohnes. [...]
    Lass die Gläubigen die Zeichen der Zeit verstehen
    und sich mit ganzer Kraft für das Evangelium einsetzen.
    Mache uns offen für das, was die Menschen bewegt,
    dass wir ihre Trauer und Angst,
    ihre Freude und Hoffnung teilen
    und als treue Zeugen der Frohen Botschaft
    mit ihnen dir entgegengehen.

    "Jeder prüfe seine eigenen Taten, dann wird er schon für sich allein herausfinden, was gut daran ist und braucht nicht das Lob eines anderen. Denn jeder hat seine eigene Last zu tragen" (Gal 6,4)

  6. #6

    Standard

    24.Oktober 2015

    Samstag der 29. Woche im Jahreskreis


    Brief des Apostels Paulus an die Römer 8,1-11. Brüder! Jetzt gibt es keine Verurteilung mehr für die, welche in Christus Jesus sind.
    Denn das Gesetz des Geistes und des Lebens in Christus Jesus hat dich frei gemacht vom Gesetz der Sünde und des Todes.
    Weil das Gesetz, ohnmächtig durch das Fleisch, nichts vermochte, sandte Gott seinen Sohn in der Gestalt des Fleisches, das unter der Macht der Sünde steht, zur Sühne für die Sünde, um an seinem Fleisch die Sünde zu verurteilen;
    dies tat er, damit die Forderung des Gesetzes durch uns erfüllt werde, die wir nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist leben.
    Denn alle, die vom Fleisch bestimmt sind, trachten nach dem, was dem Fleisch entspricht, alle, die vom Geist bestimmt sind, nach dem, was dem Geist entspricht.
    Das Trachten des Fleisches führt zum Tod, das Trachten des Geistes aber zu Leben und Frieden.
    Denn das Trachten des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott; es unterwirft sich nicht dem Gesetz Gottes und kann es auch nicht.
    Wer vom Fleisch bestimmt ist, kann Gott nicht gefallen.
    Ihr aber seid nicht vom Fleisch, sondern vom Geist bestimmt, da ja der Geist Gottes in euch wohnt. Wer den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm.
    Wenn Christus in euch ist, dann ist zwar der Leib tot aufgrund der Sünde, der Geist aber ist Leben aufgrund der Gerechtigkeit.
    Wenn der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus Jesus von den Toten auferweckt hat, auch euren sterblichen Leib lebendig machen, durch seinen Geist, der in euch wohnt.



    Psalm 24(23),1-2.3-4.5-6.
    Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt,
    der Erdkreis und seine Bewohner.
    Denn er hat ihn auf Meere gegründet,
    ihn über Strömen befestigt.

    Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn,
    wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?
    Der reine Hände hat und ein lauteres Herz,
    der nicht betrügt und keinen Meineid schwört.

    Er wird Segen empfangen vom Herrn
    und Heil von Gott, seinem Helfer.
    Das sind die Menschen, die nach ihm fragen,
    die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs.





    Evangelium nach Lukas 13,1-9.
    Zu jener Zeit kamen einige Leute zu Jesus und berichteten ihm von den Galiläern, die Pilatus beim Opfern umbringen ließ, so dass sich ihr Blut mit dem ihrer Opfertiere vermischte.
    Da sagte er zu ihnen: Meint ihr, dass nur diese Galiläer Sünder waren, weil das mit ihnen geschehen ist, alle anderen Galiläer aber nicht?
    Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt.
    Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms von Schiloach erschlagen wurden - meint ihr, dass nur sie Schuld auf sich geladen hatten, alle anderen Einwohner von Jerusalem aber nicht?
    Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt.
    Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine.
    Da sagte er zu seinem Weingärtner: Jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen?
    Der Weingärtner erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen.
    Vielleicht trägt er doch noch Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen.

    Kommentar zum heutigen Evangelium
    Wilhelm von Saint-Thierry (um 1085-1148), Benediktiner, dann Zisterzienser
    Meditative Gebete, Nr. 5
    „Wenn ihr euch nicht bekehrt, werdet ihr genauso umkommen“
    Ich Armer, mein Gewissen klagt mich beständig an und die Wahrheit vermag nicht, mich zu entschuldigen, indem sie sagt: Er wusste nicht, was er tat. Verzeihe also, Herr, um den Preis deines kostbaren Blutes, alle meine Sünden, in die ich gefallen bin, ob nun wissentlich oder unwissentlich [...] Ja, Herr, ich habe gesündigt, und das willentlich und oft. Nachdem ich die Erkenntnis deiner Wahrheit empfangen hatte, habe ich den Geist der Gnade beleidigt. Und doch hatte er mir bei meiner Taufe unverdient die Vergebung der Sünden geschenkt. Ich aber bin zu meinen Sünden zurückgekrochen, nachdem ich die Erkenntnis der Wahrheit empfangen hatte, „wie ein Hund zu seinem Erbrochenen“ (vgl. 2Petr 2,22; Spr 26,11).

    Oh Sohn Gottes, habe ich dich mit Füßen getreten, indem ich dich verleugnete? Doch vermag ich nicht zu sagen, dass Petrus dich mit Füßen trat, als er dich verleugnete, da er dich so sehr liebte, obwohl er dich einmal, ein zweites Mal und ein drittes Mal verleugnete [...] Auch mir hat der Satan manches Mal meinen Glauben vorgehalten, um ihn auszusieben, wie man das Getreide trennt. Doch dein Gebet ist zu mir niedergestiegen, so dass mein Glaube niemals wankend wurde (vgl. Lk 22,31-32), und er sich niemals von dir abgewandt [...] Du weißt, wie ich dir immer glaubend verbunden sein wollte. Bewahre mir also bitte diesen Willen bis zum Ende.

    Ich habe immer an dich geglaubt [...] habe dich immer geliebt, selbst wenn ich gegen dich gesündigt habe. Meine Sünden habe ich bereut und mich zu Tode gegrämt. Doch meine Liebe bereue ich nicht im Geringsten, es sei denn, dich nicht so tief geliebt zu haben, wie ich es sollte.
    "Jeder prüfe seine eigenen Taten, dann wird er schon für sich allein herausfinden, was gut daran ist und braucht nicht das Lob eines anderen. Denn jeder hat seine eigene Last zu tragen" (Gal 6,4)


 

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