Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen



Also ist alles, was ist, notwendig auch Eines, und zwar in der Weise, dass es eben darum ist, weil es Eines ist. Denn, wie gesagt, wäre es nicht Eines, dann wäre es nichts. Dass etwas ist, gründet also darin, dass es Eines ist. Einheit ist also der Grund des Seins, der Existenz für alles Seiende und damit haben wir schon einen Hinweis auf die "Göttlichkeit" des Einen, denn wir betrachten Gott (als Schöpfer) ja als den Grund für alles Seiende und wenn der Grund des Seins und die Existenz für alles Seiende (gemäß unseres Denkens) vom Einen abhängt, dann ist das Eine zumindest insofern göttlich, weil es das grundlegende Wesen von allem ist, was wir denken und uns vorstellen können.
Die reine Einfachheit (also Gott) ist richtig verstanden also die absolute Negation aller Bestimmtheit, weil sie selbst völlig unbestimmt sein muss und gleichzeitig doch der Urgrund für alles Bestimmte. Und die so verstandene absolute Einfachheit ist dann also der reine Begriff des Absoluten, welche sich somit überhaupt nur negativ denken lässt. In der als Negation aller Bestimmtheit richtig verstandenen absoluten Einfachheit liegt also die reine Transzendenz des Absoluten. Durch seine reine Einfachheit ist das Absolute herausgenommen aus allem schlechthin, also "jenseits von Allem", "über Allem" und "verschieden von Allem" und dies zum Ausdruck zu bringen, ist der Sinn der negativen Theologie!
Das ist der Spagat von: "die Schöpfung entspricht dem Wesen Gottes" und "Gott ist so rein, das er jenseits seiner Schöpfung sein muss"
Es gibt da sehr viele Versuche Welt und Gott zu vereinen, oder zu trennen - aber richtig - Plotins Versuch war ein interessanter und wurde ja von Thomas v. Aquin in sein Scholastisches System integriert.