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  1. #51
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    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Ich suchs bei Gelegeneheit raus... aber Max Planck und Einstein sind darunter :-)
    Bitte sei mir nicht böse, Bruder net.krel, aber den Max Planck hatte ich gerade parat, deshalb poste ich ihn einfach mal:

    "Meine Herren, als Physiker, der sein ganzes Leben der nüchternen Wissenschaft, der Erforschung der Materie widmete, bin ich sicher von dem Verdacht frei, für einen Schwarmgeist gehalten zu werden.
    Und so sage ich nach meinen Erforschungen des Atoms dieses: Es gibt keine Materie an sich.

    Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Alls zusammenhält. Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente Kraft noch eine ewige Kraft gibt - es ist der Menschheit nicht gelungen, das heißersehnte Perpetuum mobile zu erfinden - so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewußten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche - denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht - , sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre!

    Da es aber Geist an sich ebenfalls nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen zugehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen. Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selber sein können, sondern geschaffen werden müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu benennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: Gott! Damit kommt der Physiker, der sich mit der Materie zu befassen hat, vom Reiche des Stoffes in das Reich des Geistes. Und damit ist unsere Aufgabe zu Ende, und wir müssen unser Forschen weitergeben in die Hände der Philosophie."

    LG
    Provisorium

    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  2. #52

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    Danke Provisorium... das ist eines meiner Lieblingszitate von ihm. Mit diesen Saetzen fing er seine Rede vor der anwesenden Weltpresse an, bei der Verleihung des Nobelpreises fuer Physik an ihn.

    Man kann also im wahrsten Sinne des Wortes sagen er gab alle Ehre Gott... und das vor aller Welt, am Tag der hoechst erreichbaren akademischen Auszeichnung der Naturwissenschaft in Physik.

    "Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche - denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht - , sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre! [...] Gott."

    Ist wirklich ganz genau auch meine Ansicht :-)


    Auch seine Lebensbiographie ist eine Interessante...
    Geändert von net.krel (06.09.2015 um 01:54 Uhr)

  3. #53
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    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Nein. Der Bibelfundamentalist fordert in erster Linie dass die Bibel - und im zwar nach seiner ja bekanntlich meist buchstaeblichen und/oder gar ungeistlichen Auslegung nach - das Mass aller Dinge ist... auch in der Wissenschaft. Und das ist natuerlich auch in meinen Augen inaktzpetabel.
    Vielleicht hätte ich eher Kreationist schreiben sollen. Am Anfang aber steht Gott, ansonsten würde die Bibel auch nicht Sein Wort sein können, oder?^^ Und du hattest dich doch in einem anderen, uns bekannten Forum an der damaligen Diskussion beteiligt, wenn ich mich nicht irre. Damals lag die wesentliche Kritik darin, dass die Wissenschaft angeblich Gott ablehne....

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Du glaubst ja auch an Gott Lior... ich denke Du kannst dem ja dann kaum widersprechen... oder? [...]
    Mir ist auch das zu "maschinell" formuliert werter Lior. Ausserdem frage ich mich auch gerade in wie fern Du *die* spirituelle Realitaet anerkennst? Du sprichst da etwas mit "Abstand" darueber... von "einer spirituellen Realität"... das liest sich so als ob Du dieser recht skeptisch gegenueber stehst... oder kam mir das grsd so vor nur?[...]Bei Dir merke ich viel zu viel "Blocker" und "Skepsis" und "Revier-Panik" :-) bzgl.. der Spirituallitaet ... also nicht nur in diesen Beitrag sondern in fast jeden wenn es um dieses Thema geht...
    Nein, ich würde da nicht widersprechen. Mein Bezug zum Spirituellen ist ein zutiefst persönliches Erleben, ganz ohne Frage. Ich anerkenne sie, weil ich sie erlebe. Aber wenn ich wissenschaftlich arbeite, darf ich dieses Erleben nur bedingt eine Rolle spielen, sondern ich muss mich vielmehr auf jenes beschränken, dass per Definition mein zulässiger Arbeitsbereich ist. Weißt du NetKrel, ich setze mich sogar dafür ein, dass innerhalb der psychotherapeutischen Arbeitsweise mehr Offenheit gegenüber der spirituellen Lebenswelt eines Betroffenen möglich wird. Denn für die Betroffene ist dies eine Wirklichkeit, die meines Erachtens in einer Therapie nicht ignoriert werden darf. Zahnschmerzen bereitet es mir nur dann - und hier habe ich wie du richtig bemerkst ein großes Anliegen - wenn dem wissenschaftlichen Forschungsansatz entsprechende Vorwürfe gemacht werden, er würde hier etwas ablehnen, was er vielmehr einbeziehen sollte. Denn ersteres tut er nicht, zweiteres darf er nicht. Um das auch von dir geschätzte Zitat von Max Planck noch einmal aufzugreifen „Und damit ist unsere Aufgabe zu Ende, und wir müssen unser Forschen weitergeben in die Hände der Philosophie." Wenn ich philosophiere, dann stelle ich durchaus auch Überlegungen an zum Wesen Gottes und der Welt. Und wenn ich in der Wissenschaft nach Erkenntnissen strebe, dann aus meinem spirituellen Verlangen danach Gottes Wesen und seine Handschrift in den Gesetzen der Natur immer deutlicher zu erkennen. Aber ich muss die jeweiligen Grenzen respektieren. Und dieses Respektieren der Grenzen gehört meines Erachtens ebenfalls zu einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe. ^^
    Vielleicht mag das zur Zeit noch nicht möglich sein, aber mir scheint wir arbeiten beide daran die jeweiligen Missverständnisse auszuräumen um eine solche Zusammenarnbeit irgendwann zu ermöglichen. Und werden darin nicht müde noch verlieren wir die gegenseitige Wertschätzung. Ein guter Anfang wie ich finde.^^

    P.S.: Mein Lieblingszitat von Einstein, aus seinem Glaubensbekenntnis von 1932 war dies: "Das Schönste und Tiefste, was der Mensch erleben kann, ist das Gefühl des Geheimnisvollen. Es liegt der Religion sowie allem tieferen Streben in Kunst und Wissenschaft zugrunde. Wer dies nicht erlebt hat, erscheint mir, wenn nicht wie ein Toter, so doch wie ein Blinder. Zu empfinden, dass hinter dem Erlebbaren ein für unseren Geist Unerreichbares verborgen sei, dessen Schönheit und Erhabenheit uns nur mittelbar und in schwachem Widerschein erreicht, das ist Religiosität."
    Geändert von Lior (06.09.2015 um 02:19 Uhr)
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  4. #54
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    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    "Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche - denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht - , sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre! [...] Gott."
    Ja, dieser Satz hat weitreichende Konsequenzen, denen man sich eventuell nicht so ohne weiteres bewusst ist.

    Einmal bezogen auf unsere Unterhaltung bzgl des Themas "Reich Gottes" heißt das nämlich nichts anderes, als das die Welt unserer Vorstellung, also die Welt in der wir leben und die wir gemeinhin als real betrachten, gar nicht real, sondern eben lediglich nur geschaffen, respektive konstruiert, aber letztlich eben substanzlos ist. Das Reale, Substantielle kennen wir also gar nicht, sondern wir kennen immer nur die geschaffene, konstruierte Welt unserer Vorstellung. Realität und Substanz steht dementsprechend nicht, wie allgemein angenommen, dieser Welt auf der wir leben zu, sondern real ist allein das Reich Gottes, dass dieser Welt unserer Vorstellung als Urgrund zu Grunde liegt.

    Erkenntnistheoretisch müsste man also, wenn man dieser Vorstellung glauben schenkt, einen Konstruktivismus annehmen, bei dem, so hatte es Immanuel Kant ausgedrückt, sich die Erkenntnis nicht nach den (wahrgenommenen) Gegenständen richtet (also als reine Abbildfunktion), sondern andersrum, sich die Gegenstände nach unserer Erkenntnis richten. Die Gegenstände, die wir in jedem Moment wahrnehmen, haben also gar keine Substanz, sie sind sozusagen gar nicht wirklich und real, sondern sie werden erst im Erkenntnisprozess geschaffen, oder konstruiert. Und dementsprechend leben wir gar nicht in einer realen Welt, sondern in einer idealistischen. Ist das nicht faszinierend?

    Allerdings und das muss ganz klar gesagt werden, geht es in den Wissenschaften gar nicht anders, als von einer realen Welt auszugehen. Allerdings würde ich es persönlich sehr begrüßen, wenn man neben den wissenschaftlich, materialistischen Lösungen, auch idealistische Lösungen verstärkt miteinbeziehen, oder zumindest, als plausibel, grundsätzlich möglich und sinnvoll betrachten würde.

    Das Reich Gottes, als dieser Welt zu Grunde liegende Reich des Idealen, werden wir zwar niemals erkennen und es also auch nicht mit Begriffen bestimmen können, was unserem instinkthaften Bedürfnis nach überprüfbaren und konkreten Festlegungen zuwider läuft, weshalb es nur logisch ist, dass wir uns lieber im "Realen dieser Welt" aufhalten, aber besonders im Bereich des Religiösen und Spirituellen, sollte meiner Meinung nach der Idealismus wieder verstärkt gelehrt und bekannt gemacht werden. Denn im Grunde hat man irgendwann das Sein zugunsten des Seienden vergessen, wie Martin Heidegger meinte.

    Aber leider wird in den Religionen, oder besser, im "klassischen Christentum", kaum noch philosophiert, weil es wohl so ist, dass vielen Christen die Philosophie "verdächtig ist". Lieber frönt man einem Biblizismus ohne "echte Philosophie", was insbesondere allein deshalb schon sehr schade ist, weil man im Mittelalter schon einmal sehr viel weiter war und ohne Probleme Aristoteles, Platon und andere Philosophen in sein Denken und seine Bibelauslegung miteinbezog. Für mich persönlich, wie könnte es anders sein, kam die christliche Philosophie mit Meister Eckhart zu ihrem Höhe- und leider auch Endpunkt, weil er nun einmal der Inquisition zum Opfer fiel. Aber wenn man sich mit Eckhart beschäftigen möchte, dann muss man sich fast zwangsläufig auch mit der Philosophie, insbesondere dem Neuplatonismus beschäftigen, damit man ihn richtig verstehen kann. Das haben damals schon die Ankläger von Eckhart nicht berücksichtigt, weshalb sie ihn folgerichtig auch falsch verstehen mussten. Und heute, besonders auch in evangelischen und evangelikalen Kreisen, mag man von der Philosophie meist gar nichts mehr wissen, weshalb es unter anderem auch zunehmend schwierig wird, kritische Geister für den christlichen Glauben zu gewinnen und sich der Atheismus, zumindest in Europa, immer weiter ausbreitet.

    Würde man die Menschen, anstatt sie von ihrer grundlegenden Sündhaftigkeit überzeugen zu wollen, zunächst einmal mit dem Platonismus und Neuplatonismus vertraut machen, würden sich sicher auch wieder mehr Menschen mit dem christlichen Glauben identifizieren können, weil der (Neu)Platonismus ganz einfach auch ein ganz anderes Gottesbild lehrt (Stichwort "negative Theologie"), als die Menschen für gewöhnlich haben. Der gemeinhin im christlichen Glauben gelehrte "positiv wissbare" Gott, dem allerlei Attribute wie z.B. Allmacht zugesprochen wird, ist heutzutage nämlich (zu Recht, wie ich finde) kaum noch einem denkenden Menschen vermittelbar und ganz einfach verdächtig geworden, so dass er folgerichtig auch zunehmend als "Hirngespinst" betrachtet wird.

    Sollte es also eine Krise im christlichen Europa geben, dann liegt das meiner persönlichen Meinung nach auch ganz einfach daran, dass wir aufgehört haben zu philosophieren und die Menschen nicht mehr für die Philosophie begeistern können. Platt gesagt könnte man deshalb auch sagen: Es ist unsere eigene Schuld, wenn heute immer weniger Menschen zum christlichen Glauben finden und wenn Jesus heute wieder zurückkäme, um mal auf das Thread Thema zurückzukommen, dann würde ich ihn gerne fragen, ob er denn einverstanden und glücklich damit ist, was wir Menschen aus seiner Lehre gemacht haben...

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  5. #55

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    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Am Anfang aber steht Gott
    Ja.

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    ansonsten würde die Bibel auch nicht Sein Wort sein können, oder?
    Also ich vertrete das ja nicht in dieser Art. Ich vertrete die Ansicht dass "Gottes Wort" lebendiger geistiger Natur ist und ja auch nur sein kann. Das ist ein ziemlich grosser Unterschied bei genauerer Betrachtung. Die Bibel kann also, aus meiner Sicht, sehr wohl auch Dinge enthalten, die nicht "sein Wort" entsprechen. Ebenso kann sie in jegliche Richtung interpretiert werden und diese Interpretation haengt vorwiegend von der spirituellen Entwicklung des Menschens ab.


    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Und du hattest dich doch in einem anderen, uns bekannten Forum an der damaligen Diskussion beteiligt, wenn ich mich nicht irre. Damals lag die wesentliche Kritik darin, dass die Wissenschaft angeblich Gott ablehne....
    Das kann durchaus sein und liegt ganz sicher Nahe. Wobei man das natuerlich nicht so pauschal sagen darf (falls ich das damals tat :-) )...

    Weil "die Wissenschaft" besteht ja aus vielen Menschen, vom Atheist wie zB Hawking, ueber Agnostiker wie zB Einstein, bis hin zum "Gott allein die Ehre Gebenden" wie zB Max Planck... also jetzt grad nur bezogen auf die physikalischen Disziplinen.

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Weißt du NetKrel, ich setze mich sogar dafür ein, dass innerhalb der psychotherapeutischen Arbeitsweise mehr Offenheit gegenüber der spirituellen Lebenswelt eines Betroffenen möglich wird.
    Das glaube ich Dir auf jeden Fall und befuerworte ich natuerlich auch.

    Nur mein Ansatz ist ein anderer Lior... mir geht es nicht nur lediglich darum, dass der "spirituellen Lebenswelt" des Betroffenen gegenueber mehr Offenheit entgegen gebracht wird, sondern vor allem und primaer, dass der Psychologe und Therapeut entweder selbst ein Fachmann auf dem Gebiet der Spirituallitaet ist... und falls nicht, er dann mit diesen Zusammenarbeitet...

    Darum geht es mir.

    Umso erfahrener dann beide sind... umso besser. Und die Kroenung waere, sie wuerden sich zzgl. aller eigener Erfahrung von Gott insipirieren lassen bei ihrer Arbeit.

    Also das ist das Idealbild zumindest :-)

    Gott ist die beste Inspirationsquelle... Gott ist die beste Fuehrung... ich denke darin sind sich Grundsaetzlich ja alle die an Gott glauben einig.

    Warum sich nicht von Gott also inspirieren lassen? Warum es nicht lernen "wie das geht"? Warum es nicht zur als Grudvoraussetzung machen fuer sich selbst?...

    Was gibt es besseres als "goettliche Inspiration"? Gerade im Bereich der Gesundheit oder psychischen Therapie? Ja gerade sogar dort... weil wer hat denn am meisten "Fachwissen" ueber jeden einzelnen Menschen in allen Details seines Schicksals und Wunden und wie alles zusammen haengt...

    Wir Menschen? Oder Gott?

    (Wohl gemerkt: Ich spreche damit natuerlich jetzt nur alle an die an Gott glauben... ein Atheist denkt sich natuerlich da seinen Teil dann nur :-) )

    Was also gibt es besseres als sich von Gott ganz bewusst zu inspireren lassen, ja gerade sogar bei dieser Arbeit.

    Und wer es nicht kann bzw. die Frage aufkommt "ja aber wie mache ich das"... dann, finde ich, waere es doch eine Selbstverstaendlichkeit (also als Gottglaeubiger) dem solange Nachzugehen bis man dazu in der Lage ist bzw. es gelernt hat und Gewissheit hat.

    Natuerlich braucht das Zeit... und auch "spirituelle Motivation", Gottglaeubigkeit... Offenheit..... aber es ist es Wert!

    Auch ist es gleichzeitig eine Arbeit an sich selbst... man muss offen fuer Inspiration sein.

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Aber ich muss die jeweiligen Grenzen respektieren. Und dieses Respektieren der Grenzen gehört meines Erachtens ebenfalls zu einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
    Hier schwingt in meinen Augen nach wie vor noch die "Revier Panik" :-) mit... es ist zwar sehr schoen und auch loyal und diplomatisch Formuliert... aber ich denke nicht in diesen "hier Deins und hier meins und respektiere nur ja nur unsere Grenzen"... so in etwa schwingt da noch vieles mit... nicht nur jetzt sondern wie gesagt in nahezu fast jeden Beitrag disbzgl...

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Vielleicht mag das zur Zeit noch nicht möglich sein, aber mir scheint wir arbeiten beide daran die jeweiligen Missverständnisse auszuräumen um eine solche Zusammenarnbeit irgendwann zu ermöglichen.
    Was die Psychologie betrifft: Ich lehne die Schulpsychologie in keinster Weise ab. Im Gegenteil. Nebst der Spirituallitaet ist sie eines meiner Hauptthemen.

    Sprich: Ich habe keine Skepsis oder Blocker der Psychologie gegenueber. Im Gegenteil...

    Und die Zusammenarbeit, weis ich auf Erfahrung, klappt wunderbar, wenn das bzgl. der Spirituallitaet gegenueber ebenso die Grund-Einstellung ist.

    Psychotherapeutische und spirituelle Zusammenarbeit harmonieren im Prinzip wunderbar... wie koennte es anders sein? Beides liegt Schichtenmaessig in einander.

    Folgendes ist als konsturktive Kritik gemeint... auf keinen Fall als negative: Aber ich sehe bei Dir wesentlch mehr "blocker" bzgl. der Spirituallitaet als ich solche bei mir sehe bzgl. der Psychologie...

    Weil sonst wuerde es nicht so oft zB darum gehen in unseren Dialogen in wie fern nun der andere nicht ins Revier des anderen gehen darf... um nur ein Beispiel zu nennen...

    Solange das der Fall ist... solange kann keine auf gleicher Augenhoehe Hand in Hand zusammenarbeit standfinden... auch das sag ich aus Erfahrung :-) ... nicht nur aus der Theorie... und nicht nur bezogen auf die zwei in-einander liegenden Disziplinen "Spirituallitaet und Psychologie" sondern auch in anderen, aehnlichen, in einander Liegenden Diszplinen wie zB "Hardware" und "Software"... oder auch "Software-Systemintegration" ... rein vom Prinzip her, ist es hier sehr aehnlich.

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Und werden darin nicht müde noch verlieren wir die gegenseitige Wertschätzung. Ein guter Anfang wie ich finde.
    Ja. Das sehe ich auch so Lior

    lg
    Geändert von net.krel (06.09.2015 um 03:41 Uhr)

  6. #56

    Standard

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Ja, dieser Satz hat weitreichende Konsequenzen, denen man sich eventuell nicht so ohne weiteres bewusst ist.

    Einmal bezogen auf unsere Unterhaltung bzgl des Themas "Reich Gottes" heißt das nämlich nichts anderes, als das die Welt unserer Vorstellung, also die Welt in der wir leben und die wir gemeinhin als real betrachten, gar nicht real, sondern eben lediglich nur geschaffen, respektive konstruiert, aber letztlich eben substanzlos ist. Das Reale, Substantielle kennen wir also gar nicht, sondern wir kennen immer nur die geschaffene, konstruierte Welt unserer Vorstellung. Realität und Substanz steht dementsprechend nicht, wie allgemein angenommen, dieser Welt auf der wir leben zu, sondern real ist allein das Reich Gottes, dass dieser Welt unserer Vorstellung als Urgrund zu Grunde liegt.

    Erkenntnistheoretisch müsste man also, wenn man dieser Vorstellung glauben schenkt, einen Konstruktivismus annehmen, bei dem, so hatte es Immanuel Kant ausgedrückt, sich die Erkenntnis nicht nach den (wahrgenommenen) Gegenständen richtet (also als reine Abbildfunktion), sondern andersrum, sich die Gegenstände nach unserer Erkenntnis richten. Die Gegenstände, die wir in jedem Moment wahrnehmen, haben also gar keine Substanz, sie sind sozusagen gar nicht wirklich und real, sondern sie werden erst im Erkenntnisprozess geschaffen, oder konstruiert. Und dementsprechend leben wir gar nicht in einer realen Welt, sondern in einer idealistischen. Ist das nicht faszinierend?
    Das ist es. Und letztendlich ist es auch (m)eine "Weltanschauung" :-) Dieses Wort trifft es am bessten finde ich um was es sich hierbei an diesen Aussagen (auch von Planck... und grad von Dir ebenso) handelt.

    Ja selbst sogar Ex-Papst Ratzinger musste ich sogar zustimmen ( :-) ) als er einmal schrieb: "Materie ist letzten Endes 'geronnener Gedanke' " (im Buch: "Ihr seid das Salz der Erde") ... also zumindest falls er es auch in diesem Sinne so gemeint hatte... es war nur ein kurzer Nebensatz...

    Der Buddhismus vertritt - in seiner Sprache - eine aehnliche Weltanschauung... Stichwort: "Maya"...

    In meinen Worten: Eine "objektiv-reale und von unseren Bewustsein/Geist (ebenso vom "grossen" Geist Gottes) gaenzlich unabhaengige Aussenwelt" gibt es in meinen Augen nicht.

    Letztendlich sehe ich es so, dass "die Welt" (inkl. Raum und Zeit) und auch wir "als Bewustsein selbst" innerhalb Gottes Geist existieren. Wobei "innerhalb" ein ungeeignetes Wort ist weil es ein "ausserhalb Gottes" impliziert... aber dieses "ausserhalb Gottes" kann es in meinen Augen nicht geben weil Gott ueberall ist. ("Gottes Geist schwebt ueberall" rkk-Credo :-) ) ... wir hatten es ja letztens auch gehabt diese Sache: "Es gibt nichts wo Gott nicht ist"...

    Letztendlich sagen wir (zumindest wir Beide) da das gleiche aus, jeder nur mit seinen eigenen Worten... siehst Du das auch so @Provisorium?



    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Das Reich Gottes, als dieser Welt zu Grunde liegende Reich des Idealen, werden wir zwar niemals erkennen und es also auch nicht mit Begriffen bestimmen können, was unserem instinkthaften Bedürfnis nach überprüfbaren und konkreten Festlegungen zuwider läuft, weshalb es nur logisch ist, dass wir uns lieber im "Realen dieser Welt" aufhalten, aber besonders im Bereich des Religiösen und Spirituellen, sollte meiner Meinung nach der Idealismus wieder verstärkt gelehrt und bekannt gemacht werden.
    Ja. Seh ich auch so und befuerworte ich auch. Ich mein: Gibt es einen groesseren Idealismus als: "Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde"? Fuer mich stellt das zumindest den ultimativen Idealismus dar... also nicht dass ich es im Falle des Falle koennte... das wage ich auf keinen Fall zu behaupten weil ich - diesbzgl. - wirklich ein "armer Suender" bin :-)

    Nee aber ganz klar @Provisorium: Ich denk ich weis wie Du es meintest... sehr gut Formuliert finde ich auch... und ich kann es nur begruessen und mich dahin auch zu gesellen ... eindeutig... ja.


    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Für mich persönlich, wie könnte es anders sein, kam die christliche Philosophie mit Meister Eckhart zu ihrem Höhe- und leider auch Endpunkt, weil er nun einmal der Inquisition zum Opfer fiel. Aber wenn man sich mit Eckhart beschäftigen möchte, dann muss man sich fast zwangsläufig auch mit der Philosophie, insbesondere dem Neuplatonismus beschäftigen, damit man ihn richtig verstehen kann.
    Das sehe ich sehr sehr aehnlich. Wobei ich jetzt die entsprechenden Philosophien ( zB Neuplatonismus) nicht besonders gut kenne... meine ich aber eigentlich schon dass ich M. Eckhart meist recht gut folgen kann... ebenso Dir wenn Du M. Eckhart mit einbeziehst... zumindest meistens :-)

    Zumindest was die Grundaussage(n) betrifft... und notfalls musst Du es mir dann nochmals Erklaeren :-) ich frag da ja manchmal nach wie dieses oder jenes nun gemeint war :-)



    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Sollte es also eine Krise im christlichen Europa geben, dann liegt das meiner persönlichen Meinung nach auch ganz einfach daran, dass wir aufgehört haben zu philosophieren und die Menschen nicht mehr für die Philosophie begeistern können. Platt gesagt könnte man deshalb auch sagen: Es ist unsere eigene Schuld, wenn heute immer weniger Menschen zum christlichen Glauben finden und wenn Jesus heute wieder zurückkäme, um mal auf das Thread Thema zurückzukommen, dann würde ich ihn gerne fragen, ob er denn einverstanden und glücklich damit ist, was wir Menschen aus seiner Lehre gemacht haben...
    Ja.Das einzige was ich persoenlich diesem Absatz noch hinzufuege, waer auch noch die "authentische Spirituallitaet"... aber die geht ja auch einher mit der Philosophie vor allem der "Meister Eckkhartschen"...
    Geändert von net.krel (06.09.2015 um 04:44 Uhr)

  7. #57

    Standard

    [QUOTE] Zitat von Provisorium Für mich persönlich, wie könnte es anders sein, kam die christliche Philosophie mit Meister Eckhart zu ihrem Höhe- und leider auch Endpunkt... [QUOTE]

    Endpunkt? Aber wohl nur für den der sich nicht mehr bewegt.

  8. #58

    Standard

    net.krel: Ich mein: Gibt es einen groesseren Idealismus als: "Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde"?

    Und was bedeutet das für die "christliche Praxis" wenn der Feind kommt und deine Familie töten will?

    Etwa so: "Oh geliebter Feind, sag bescheid sollte dir die Munition ausgehen, kannst dann meine nehmen."

  9. #59
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    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Letztendlich sehe ich es so, dass "die Welt" (inkl. Raum und Zeit) und auch wir "als Bewustsein selbst" innerhalb Gottes Geist existieren. Wobei "innerhalb" ein ungeeignetes Wort ist weil es ein "ausserhalb Gottes" impliziert... aber dieses "ausserhalb Gottes" kann es in meinen Augen nicht geben weil Gott ueberall ist. ("Gottes Geist schwebt ueberall" rkk-Credo :-) ) ... wir hatten es ja letztens auch gehabt diese Sache: "Es gibt nichts wo Gott nicht ist"...

    Letztendlich sagen wir (zumindest wir Beide) da das gleiche aus, jeder nur mit seinen eigenen Worten... siehst Du das auch so @Provisorium?
    Ja, ich denke schon. Wobei das "innerhalb Gottes" meiner Meinung nach nicht mit einem Pantheismus verwechselt werden darf. Die Welt ist also in ihrem Vollzug nicht mit Gott identisch, sondern Gott bleibt immer der Eine, der mit keiner weltlichen Struktur identifizierbar ist.

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Ja. Seh ich auch so und befuerworte ich auch. Ich mein: Gibt es einen groesseren Idealismus als: "Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde"? Fuer mich stellt das zumindest den ultimativen Idealismus dar... also nicht dass ich es im Falle des Falle koennte... das wage ich auf keinen Fall zu behaupten weil ich - diesbzgl. - wirklich ein "armer Suender" bin :-)
    An dieser Stelle nutzt du das Wort "Idealismus" anders, als ich es meine. Ich meine mit Idealismus immer den philosophischen Idealismus, also im weitesten Sinne die Vorstellung, dass die Welt ideel, d.h. geistig beschaffen ist. Mit einem Ideal, wie z.B. die von dir genannte Feindesliebe, hat das nun eigentlich nichts zu tun.

    LG
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    Geändert von Provisorium (06.09.2015 um 08:41 Uhr)
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  10. #60
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    Zitat Zitat von daVinnci Beitrag anzeigen
    Endpunkt? Aber wohl nur für den der sich nicht mehr bewegt.
    Also ich persönlich bleibe an dieser Stelle wirklich sehr gerne stehen. Ich habe, ganz ehrlich, für den Rest meines Lebens genug damit zu tun, Eckharts Philosphie zu verstehen und zu verinnerlichen. Allerdings darf man das natürlich auch sehr gerne anders sehen und anders halten.

    Es ist ja auch nicht so, dass nach Eckhart im Christentum nicht mehr philosophiert wurde, aber meiner Meinung nach war danach niemand mehr so konsequent und so hellsichtig hinsichtlich des christlichen Glaubens und insofern ist Echkart für mich persönlich tatsächlich Höhe- und Endpunkt.

    LG
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