
Zitat von
Sunigol
Demnach heißt "Gesetz der gerechten Ernte" also soviel wie "wenn dir Böses widerfährt, dann wirst du es wohl verdient haben". Richtig verstanden?
Nein, das denke ich nicht und wollte ich auch nicht andeuten. Ich hatte lediglich eine Rückfrage zu deinem Gedankengang stellen wollen, nachdem jemand „nur“ Gutes sät und doch "Böses“ ernten kann. Eben weil – und hier hat Thalestris es in meinem Sinne aufgefasst – wir zwar vielleicht moralisch uns um das Gute bemühen, unser Handeln aber doch zu einem natürlichen Bösen führen kann. So wie umgekehrt ein moralisch böses Handeln zu einem natürlichen Guten führen mag.
Was nun meine Meinung zur Frage nach Saat und Ernte betrifft, so wird dies finde ich oft aus einem neuzeitlichen Denken kommend überinterpretiert. Davon abgesehen sehe ich auch keine Notwendigkeit eine Gerechtigkeit an natürlichen Dingen festzumachen – das geschieht in meinen Augen nur da, wo das natürlich Böse eine unmittelbare Folge eines moralischen Bösen ist. Hier ist der Blick meines Erachtens aber auf die Welt gerichtet, statt auf Geistiges. Wenn ich mich moralisch gut verhalte, dann muss meine Ernte nicht zwingend ein natürlich Gutes sein - das haben wir alle schon erlebt. Sehe ich aber meinen Lohn nicht in einem natürlichen (weltlichen) Guten, sondern handle aus meiner Überzeugung, sozusagen um des in meinen Augen moralisch Richtigen willen, dann ernte ich innere Zufriedenheit, denn ich habe nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. D.h. auch da, wo mir möglicherweise ein natürliches Böses geschieht, verweile ich in der Zufriedenheit aus dem Wissen mich richtig verhalten zu haben.
Obschon ich damit keine Aussage über die Interpretation der Schrift machen will, könnte man um in der Verwendung von Saat und Ernte zu verweilen wegen mir auch dem Sinn nach sagen, wenn ich mit Blick auf die Welt und das natürlich Gute und Böse „säe“, dann werde ich die Welt vermutlich immer ungerecht empfinden. Der Regen fällt nun mal über allen Menschen. Und vielleicht brauche ich dann auch die Hoffnung auf einen ausgleichenden Lohn im jenseitigen Leben – wie immer es nun aussehen mag. Wenn ich aber mit dem Blick auf das Geistige handle und zwar um allein des Guten willen, dann bin ich mit mir selbst und Gott im Reinen – und werde „geistig“ ernten was ich säe. …. Meine spontanen 2 Cent wie man so schön sagt....
Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.
Lesezeichen