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  1. #1
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    Huhu aio,

    Zitat Zitat von aio Beitrag anzeigen
    Ich meine, hier wird sehr deutlich davon gesprochen, welche Sorge die rechte Sorge ist und welche Sorgen nachrangig sind oder gar unnütz. Ich habe schon viel über dieses Gleichnis nachgedacht, denn ich muß euch gestehen, daß ich in meinem Leben noch keinen einzigen Menschen (Familie, Gruppe, ...) getroffen hätte, wo sich diese Verheißung und Zusage bewahrheitet hätte.

    Wie kann das sein, nach 2000 jähriger Tradition?
    Eigentlich wollte ich ja schon längst mal einen Thread zum Thema "geistige Armut" eröffnet haben, aber ich komm' irgendwie dann doch nie dazu. :-(
    Aber deine Fragen geben mir nun zumindest die Möglichkeit, dass Thema "geistige Armut" kurz anzusprechen, denn in dem Gleichnis von den Lilien geht es exakt darum.

    Weißt du, der Mensch hat ja in seinem Leben und Alltag immer eine ganz bestimmte Blickrichtung, er verfolgt also ganz bestimmte Ziele und sein Streben und Trachten folgt einer ganz bestimmten Motivation. Meist ist das in heutiger Zeit, ich denke das kann man mit einigem Recht sagen, das liebe Geld, generell Besitz und damit verbunden dann auch der Konsum.

    Ganz offensichtlich war das wohl auch schon zu Jesu Zeiten gar nicht so viel anders. Die Menschen sind tagein tagaus damit beschäftigt den schnöden Mammon zu verdienen und fragen sich dann, was sie mit der Kohle anfangen sollen, also z.B. was sie an Kleidung tragen und was sie essen und trinken sollen (die "Essensfrage" ist z.B. eine der Standardfragen meiner Kindheit und Jugend gewesen, denn meine Mutter stellte sie täglich:-)).

    Die Blickrichtung des Menschen geht also in dem eben skizzierten Fall in Richtung der Alltagssorgen. Man will ordentlich essen und trinken, insgesamt gut versorgt sein und dann vielleicht noch bisschen seine Eitelkeit pflegen, indem man sich darüber Gedanken macht, was man für Klamotten tragen könnte. Tatsächlich ist das so ein typisches Verhalten, dass man es wirklich überall beobachten kann. Jesus nennt dieses Verhalten, dass Verhalten der Kleingläubigen und Heiden, man könnte also sagen, dass es das "Standardverhalten des Menschen" ist, die "Standardausrichtung" des Menschen, bei der der Blick auf die zweckgebundenen Mittel geht, mit denen man die Ziele des Alltags verfolgt.

    "Geistige Armut" richtet den Menschen nun anders aus und damit steht auch in Verbindung, was Jesus mit dem Reich Gottes meinte, nach welchem man zuerst trachten soll. Net.krel hatte in seinem Post ja gemeint, dass es in Lukas 17,21 heißen würde, dass das Reich Gottes inwendig in uns wäre. Das ist zwar nicht wirklich falsch, aber das ist lediglich eine Alternativübersetzung und bibelwissenschaftlich korrekter ist die Übersetzung: "Siehe das Reich Gottes ist mitten unter euch".

    Jesus macht also mit diesem Vers weniger darauf aufmerksam, dass Gott in der Seele des Menschen anwesend ist (was ja schon stimmt), als vielmehr bewusst, dass das Reich Gottes bereits ausgebreitet da ist, man es also nicht erst noch als von irgendwoher kommend betrachten sollte.

    Die Unterscheidung ist mir persönlich insofern wichtig, da bei der Vorstellung, Gottes Reich wäre im Menschen, sehr schnell der Eindruck erweckt werden könnte, dass die Welt um uns herum, nicht in dem Maße zu Gottes Reich gehören würde, wie die innere Welt. Und tatsächlich gibt es sehr viele Beispiele dafür, wie im christlichen Glauben (und nicht nur dort), die Außenwelt (und übrigens auch der Körper) als etwas Geringes, etwas Übles, vor dem man besser fliehen sollte, betrachtet wurde.

    Jesus lehrte meiner Meinung nach aber nie eine Weltflucht, oder eine ganz bestimmte Form von Innerlichkeit, sondern vielmehr das dem Nächsten und Gegenüber Zugewandtsein und die Identifikation des Nächsten mit Gott, insofern man all das, was man seinem Nächsten tut, Gott tut (Matthäus 25,40).

    Das Innen und Außen des Menschen wird also nicht gegeneinander ausgespielt, so als wäre entweder das Innen oder das Außen wertvoller oder wichtiger, sondern das Eine bedingt das Andere und drückt sich in ihm aus. "Geistige Armut" kennt nun auch einen ganz ähnlichen Prozess, den man verkürzt und unvollständig wohl so darstellen könnte, dass in dem Maße, wie der Mensch von allem Eigenen lässt, in demselben Maße Gott in den Menschen eingeht.

    Mit "dem Eigenen des Menschen" ist all das gemeint, was der Mensch als seine Eigenschaft, als sein ihm eigensten Besitz begreift. Also wenn man z.B. sagt, dass eine ganz bestimmte Sache nur deshalb so gut ausgegangen ist, weil man selbst, aufgrund seiner ganz persönlichen Eigenschaften, so gut gehandelt habe, dann spricht man sich selbst Gutheit, das Gutsein zu, eben so als wäre Gutsein und Gutheit eine persönliche Eigenschaft, die man besitzen und über die man verfügen könnte.

    "Geistige Armut" und das zu Grunde liegende "Gedankengebäude" dazu, sagt aber, dass der Mensch keine eigene Gutheit besitzt, sondern dass er nur insofern gut sein und gut handeln kann, insofern ihm Gott (verstanden als Gott der Gute) das Gute zukommen lässt. Das Gute das man tut, tut man also quasi gar nicht selbst und aus sich heraus, sondern man tut es, weil Gott das Gute zuerst ermöglicht hat und wir dies lediglich zulassen und im Guten wandeln (siehe auch Epheser 2,10).

    Das klingt nun erst einmal sehr theoretisch, hat aber ganz praktische Auswirkungen auf die Perspektive und das Selbstverständnis, aus der heraus der Mensch handelt und sein Sein verstehen kann. Die Perspektive des Menschen ist ja für gewöhnlich die Perspektive eines sich sorgenden Menschens, der überlegt was er essen und trinken, was er für Klamotten tragen soll. Er ist also mit seinen Gedanken immer ein bisschen in der Zukunft, oder auch in der Vergangenheit, weil ihm z.B. die Sorgen vergangener Tage immer noch stark präsent sind, aber er ist meistens gar nicht richtig im Moment, im Augenblick, im Nun und Jetzt zuhause.

    Besonders auch in der heutigen, sehr schnelllebigen Zeit klagen ja viele Menschen darüber, dass sie beständig irgendeinen Stress haben, beständig irgendetwas ansteht, erledigt werden will und Termindruck herrscht. Viele Menschen leiden entsprechend auch sehr darunter und gar nicht so selten werden sie sogar krank, es kommt zum Burn-Out, oder sie haben Depressionen, oder es zeigen sich körperliche Symptome aufgrund beständiger Überforderung und weil man immer und in jedem Augenblick funktionieren muss.

    Tatsächlich ist es doch sehr häufig so, dass wir in ein System eingebunden sind, dass uns massiv antreibt und in dem von uns erwartet wird, dass wir Leistung bringen. Deshalb nennt man solch eine Gesellschaft ja auch Leistungsgesellschaft. "Geistige Armut" ist nun quasi ein "Gegenentwurf" zur heutigen Leistungsgesellschaft, denn die Grundsätze der "geistigen Armut" sind eben nicht leistungsbezogen, sondern ganz im Gegenteil, man braucht gar nichts leisten. Es soll zu einem "nicht Wissen", "nicht Wollen" und "nicht Haben" kommen, was sich aber nicht durch besondere Leistung erreichen lässt, sondern was ganz einfach geschieht, wenn man sich denn dafür öffnet.

    Es ist nun in diesem Rahmen gar nicht notwendig, dass großartig weiter auszuführen, aber ich will dann jetzt doch noch konkret auf deine Anmerkungen, unter dem Gesichtspunkt der "geistigen Armut" eingehen.

    Zitat Zitat von aio Beitrag anzeigen
    Tatsache scheint doch zu sein, daß sich nicht nur die 'Heiden' zu allererst um ihre Existenz sorgen, sondern auch in der Regel alle Christen. Wer keine Arbeit findet, um für sich und seine Familie Sorge zu tragen und diese zu ernähren (wovon sollen wir leben, was sollen wir essen, womit sollen wir uns kleiden, etc.), der landet in der Regel auf der Strasse.

    Ich finde, daß gerade dieses Gleichnis jene Kluft offenbart, die scheinbar existiert, zwischen Theorie und Praxis, Anspruch und Realität. Was mich verblüfft, daß ist die Tatsache, wie diese Differenzen immer wieder relativiert werden, wo doch dieses Gleichnis sehr klar und eindeutig aussagt, daß wir uns um all diese existentielle Anforderungen nicht zu sorgen brauchen.
    Die Kluft von der du sprichst besteht tatsächlich immer dann, wenn man davon ausgeht, dass Jesus in diesem Gleichnis unsere körperlichen und existentiellen Bedürfnisse, als im absoluten Sinne "nicht der Sorge wert" betrachten würde. Das würde dann bedeuten, dass sich der Mensch in dieser Welt um rein gar nichts mehr sorgen müsse, also auch nicht um seine Ernährung und um der Witterung entsprechend angemessener Kleidung. Das kann aber schon allein deshalb nicht sein, weil wir ja ganz klar essen, trinken und uns kleiden müssen, damit wir überhaupt leben und überleben können.

    Und wie bereits oben erwähnt, lehrt Jesus, meiner Meinung nach, ja auch nie eine Weltflucht, oder einen radikalen Asketismus, in dessen Praxis man sich selbst dem Essen und Trinken enthalten und beständig fasten und sich in "Sack und Asche" kleiden müsse. Aber er lehrt "das Reich Gottes" und das dieses Reich bereits mitten unter uns ist, also ausgebreitet da ist, weshalb sich die Frage stellt, was das mit einem selbst zu tun hat, also inwiefern ich Teil bin, oder Anteil habe an diesem Reich Gottes?

    Jesus beantwortet nun diese Frage und um dieses Anteilhaben zu verdeutlichen, nutzt Jesus dann die Vögel und Lilien als veranschaulichende Sprachbilder, indem er sagt:

    Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch.

    ...und...

    Und warum sorget ihr für die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist wie derselben eins. (1. Könige 10.1) So denn Gott das Gras auf dem Felde also kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr euch tun, o ihr Kleingläubigen?

    Anteil am Reich Gottes hat der Mensch demnach also nicht durch seine Leistung, nicht durch das, was er als seine Eigenschaften definiert und vermöge dessen er z.B. gut handelt und daraus resultierend sich dann das Reich Gottes verdienen könnte, sondern man hat vielmehr dadurch Anteil an dem Reich Gottes, dass man ganz einfach ist, eben dadurch, dass Gott dem Menschen Sein geschenkt hat, wie er auch den Vögeln und den Lilien auf dem Feld Sein geschenkt hat. Das, was Gott ins Sein setzt, das muss sich also insofern keine Sorgen um seine Existenz machen, weil es immer schon im göttlichen Sein gehalten ist, immer schon verbunden ist mit dem göttlichen Sein. Jedoch das, was den Menschen sorgt, ist seine weltliche Existenz, seine geschaffene Kreatürlichkeit, die selbstverständlich sehr bald schon vergehen würde, würde der Mensch nicht essen und nicht trinken und sich nicht dem Wetter entsprechend kleiden.

    Jesus will also mit dem Gleichnis unsere Perspektive ausrichten und darauf aufmerksam machen, aus welchem Blickwinkel heraus man auf sein Leben schauen sollte. Und da ist dann ganz klar gesagt, dass wir zuvorderst nicht um unsere weltliche Existenz besorgt sein sollen, oder besser, nicht besorgt sein müssen, weil wir über unsere weltliche Existenz hinaus, immer schon substantiell Anteil am Reich Gottes haben, das weder Essen, noch Trinken, noch unangemessene Kleidung kennt.

    Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass Jesus sehr wohl bewusst war, dass der Mensch essen, trinken und sich auch kleiden muss, weshalb er mit seinem Gleichnis nun nicht die Empfehlung aussprechen möchte, fortan ziel- und planlos durch den Alltag zu gehen, weil Gott sich schon irgendwie darum kümmern wird, dass der Mensch nicht verhungert, oder verdurstet, oder erfriert. Die Bedürfnisse des Menschen, hinsichtlich seiner weltlichen und kreatürlichen Existenz, sind Jesus also völlig klar und ebenso ist ihm auch bewusst, dass der Mensch hier auf Erden Sorge tragen muss, weil er eben z.B. Geld verdienen muss, eine Familie zu versorgen hat, oder eben auch ganz einfach dafür verantwortlich ist, dass sein Körper nicht krank wird, weshalb es natürlich eine absolut notwendige Voraussetzung ist, dass er isst und trinkt und sich auch darum kümmert, also sorgt, dass er immer essen und trinken kann.

    Jesus geht es aber in diesem Gleichnis (und übrigens auch noch in ganz vielen anderen Gleichnissen ebenso) um einen Perspektivwechsel, weg von unsrem weltlichen und kreatürlichen Sein, hin zu unserem "übernatürlichen, göttlichen Sein". Als Prediger, der das Reich Gottes verkündigt, geht es ihm eben immer um das göttliche Reich, sozusagen die Perspektive Gottes. Und hinsichtlich dieser Perspektive sind Sorgen und Nöte über die Frage danach, was man essen und trinken soll, oder wie man sich kleiden soll, völlig unnötig und obsolet.

    Im Grunde sagt Jesus also in diesem Gleichnis, dass man, wenn man nach dem Reich Gottes trachtet, das heißt, wenn einem bewusst wird und es somit Teil unseres Blickwinkels auf das Leben ist, dass das Reich Gottes mitten unter uns ist, dass es da ist und ich daran Anteil habe, alle weltlichen Sorgen vergessen kann. Er sagt quasi:

    "Alles ist gut und du hast es nur noch nicht gemerkt, du lebst noch nicht im Bewusstsein dafür, dass alles gut ist und das liegt unter anderem daran, weil du viel zu sehr mit weltlichen Sorgen und Nöten beschäftigt bist, viel zu sehr an deiner Kreatürlichkeit hängst und an all dem, was mit deiner Kreatürlichkeit verbunden ist. Wechsle die Perspektive, aus der heraus du auf das Leben, auf dein Leben blickst, trachte also nach dem Reich Gottes und dir wird bewusst werden, dass du gar nichts leisten brauchst (wie es hier in der Welt aber immer und ganz grundsätzlich gefordert ist), dass alle Sorge unnötig ist, weil, dass Reich Gottes ist mitten unter euch und auch du hast Anteil daran - alles ist gut!"

    Es ist nun einmal so, dass wir Menschen hier auf Erden beständig in Sorge sind. Wir müssen Verantwortung übernehmen, müssen Leistung erbringen, müssen uns täglich um tausend Dinge kümmern, ja, wir müssen beständig funktionieren und das erwartet man auch von uns und man erwartet es auch von sich selbst (und wir erwarten es übrigens auch von anderen!). Solange das noch gut funktioniert und man den Erwartungen der Gesellschaft gemäß und den eigenen Maßstäben entsprechend gut funktioniert, ist weitestgehend alles in Butter, auch wenn uns der damit verbundene Stress und Leistungsdruck häufig unglücklich macht und wir durchaus merken, dass das nicht auf ewig so weiter gehen kann und auch immer wieder Sehnsucht nach einem anderen, einfacheren und vielleicht glücklicheren Leben entsteht.

    Aber wenn wir mal nicht mehr so gut funktionieren, wenn man vielleicht krank wird und alles was man tut, nur mit größter Mühe und Anstrengung getan werden kann, dann wird es in unserem Leben dunkel und vielleicht fühlt man sich nicht nur unglücklich, sondern sogar nutzlos und überflüssig, wovon ganz besonders stark ältere und alte Menschen betroffen sind und darunter leiden; dann besteht also die ganz große Gefahr, dass man depressiv und verbittert wird und das Leben ganz einfach überhaupt keinen Sinn mehr macht, weil der Sinn des Lebens für einen immer mit der eigenen Leistungsfähigkeit verbunden war.

    Jesus sagt dazu nun quasi "Moment mal, Stopp, eure weltlichen Sorgen und Nöte und auch das damit verbundene Selbstbild, ist doch nur eine Seite der Medaille und es ist dazu auch noch die ohnehin vergängliche, quasi nur vorübergehende Seite. Hängt euer Herz nicht an diese Seite, quält euch nicht mit dieser Seite unnötig herum, sondern seit gewiss: das Reich Gottes ist mitten unter euch und ihr habt Anteil daran. Trachtet nach diesem Reich und macht euch bewusst, wer ihr eigentlich seit (nämlich Söhne und Töchter Gottes) und denkt nicht soviel darüber nach, was ihr tun sollt, oder wer ihr hier auf Erden sein wollt. Werdet geistig arm, denn selig sind die geistig Armen (Matthäus 5,3) und ihr sollt und werdet selig sein, sobald ihr von einem Wissen in ein Nichtwissen und von einem Wollen in ein Nichtwollen und von einem Haben in ein Nichthaben kommt, das heißt, sobald ihr die weltlichen Fesseln lasst, die euren Geist an eure Kreatürlichkeit binden und euch alles nur aus der Perspektive der weltlichen Notwendigkeiten heraus betrachten lassen. Diese Fesseln gibt es eigentlich gar nicht und ihr legt sie euch nur selber an, oder lasst sie euch anlegen - ich aber sage euch, alles ist gut!"

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  2. #2

    Standard

    Danke Provisorium fuer Deinen (imho sehr guten und auch detailierten) Beitrag... bin auch auf Aio's Antwort gespannt...

    Anbei nur meine Kommentare ...

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Net.krel hatte in seinem Post ja gemeint, dass es in Lukas 17,21 heißen würde, dass das Reich Gottes inwendig in uns wäre. Das ist zwar nicht wirklich falsch, aber das ist lediglich eine Alternativübersetzung und bibelwissenschaftlich korrekter ist die Übersetzung: "Siehe das Reich Gottes ist mitten unter euch".
    Dazu auch interssant die "Paralellstelle" aus dem Thomasenvagelium, Vers 3:

    Jesus sprach: „Wenn die, die euch führen, euch sagen: Seht, das
    Königreich ist im Himmel, so werden die Vögel des Himmels euch
    vorangehen. Wenn sie euch sagen: es ist im Meer, so werden die Fische
    euch vorangehen. Aber das Königreich ist in euch, und es ist außerhalb von
    euch.
    Wenn ihr euch erkennen werdet, dann werdet ihr erkannt, und ihr werdet
    wissen, daß ihr die Söhne des lebendigen Vaters seid. Aber wenn ihr euch
    nicht erkennt, dann seid ihr in der Armut, und ihr seid die Armut
    .“
    (hab das mir grad wichtige unterstrichen)

    Ich finde dass dieser Vers, nur in konzentrierter Form, auch das aussagt was Du @Provisorium im Beitrag aussagtest.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Die Unterscheidung ist mir persönlich insofern wichtig, da bei der Vorstellung, Gottes Reich wäre im Menschen, sehr schnell der Eindruck erweckt werden könnte, dass die Welt um uns herum, nicht in dem Maße zu Gottes Reich gehören würde, wie die innere Welt.
    Dem schliesse ich mich uebrigens auch an...

    In meinen Worten wie folgt: Es besteht, in meinen Augen zumidest, letztendlich alles aus "der Kraft/Geist oder aber auch Energie Gottes"... inkl. "die Materie" bzw. unsere physikalische Welt. Und da wir Bestanteil Gottes sind (Kinder Gottes) formen - respektive "schoepfen" - wir auch alles zuammen mit.

    Also jetzt nicht nur offensichtlich mit unseren physikalischen Koerper (aber natuerlich auch... klar...) sondern aber auch mit jedem einzelnen Gedanken den wir haben. Ich betrachte unsere Gedanken also auch als Bestandteil "des Schopefungsprozess".

    Viele trennen hier jedoch. Sprich: Oft wird "dem Gedanken" keine nennenswerte "Schoepfungs-Auswirkung" zugeschrieben... oder allenfalls nur die Beeinflussung auf die "innere Psyche" des Menschens als "Wirkung" erkannt.

    Aber in meinen Augen reicht die "Schopefungswirkung" unserer Gedanken noch weiter als "nur" auf unsere Psyche (wobei da natuerlich schon auch)... sprich: "Energetisch" wirken unsere Gedanken auch ebenso direkt auf all unsere auesserlichen Umstaende... quasi "durch unsere Psyche"... Wir beeinflussen mit unseren Gedanken uns selbst (auf psychischer Ebene), und somit indirekt aber auch "energetisch direkt" auch unsere Umgebung (die "energetische" Ebene ist fuer unser physikalisches Auge jedoch unsichtbar.. deshalb wird dieser Umstand auch oft ignoriert). So meine ich es also.

    Ich erwaehne es deshalb weil...

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Anteil am Reich Gottes hat der Mensch demnach also nicht durch seine Leistung, nicht durch das, was er als seine Eigenschaften definiert und vermöge dessen er z.B. gut handelt und daraus resultierend sich dann das Reich Gottes verdienen könnte, sondern man hat vielmehr dadurch Anteil an dem Reich Gottes, dass man ganz einfach ist, eben dadurch, dass Gott dem Menschen Sein geschenkt hat, wie er auch den Vögeln und den Lilien auf dem Feld Sein geschenkt hat.

    [...]

    Jesus macht also mit diesem Vers weniger darauf aufmerksam, dass Gott in der Seele des Menschen anwesend ist (was ja schon stimmt), als vielmehr bewusst, dass das Reich Gottes bereits ausgebreitet da ist, man es also nicht erst noch als von irgendwoher kommend betrachten sollte.
    Ich hab dazu letztens wo einen "Spruch" gelesen wo es hies: Wir koennen nicht aufhoeren "zu schoepfen". Wir sind staendiger Mitschoepfer... angefangen durch unsere lebendigen Gedanken die allesamt Schoepfungskraft innehaben.

    In meinen Augen kann aber die (uns von Gott geschenkte) Schopefungskraft unserer Gedanken genauso "missbraucht" werden wie wir die Muskelkraft zB unserer Arme missbrauchen koennen oder sonstige jegliche (aussere und innere) "Kraft" missbaucht werden kann.

    Was ich sagen will @Provisorium: Ich finde auf keinen Fall dass (weder damals noch heute) auf physikalischer Ebene "das Reich Gottes bereits ausgebreitet da ist" ... ich bin mir manchmal nicht sicher in wie fern das aber Deine Aussage ist... so in etwa: "es ist doch alles gut in dieser Welt schon"... weil das wuerde ich, so, wirklich verneinen.

    Unsere physikalische Welt ist in meinen Augen letztendlich [bzw.: auch] ein Spiegel unserer Seele und all unserer Gedanken im Kollektiv... und viele Dinge passierten/passieren hier auf Erden, wo ich nur noch von einem Missbrauch der Schoepfungskraft Gottes die uns zur Verfeugung steht sprechen kann in all diesen Faellen, angefangen in unseren Gedanken(!) bis hin zur Manifestation dieser.

    Wenn wir also auch auf Erden das Reich Gottes "ausgebreitet vor uns liegen" haben wollen... und wir staendiger Mitschoepfer dieser unserer physikalischen Welt ja auch sind, dann muessen wir mit der Schoepfungskraft Gottes die angefangen in unseren Gedanken "ihren Weg" bis hin zur aueseren Manifestation geht, entsprechend umgehen.

    Sprich: Hass, Neid, Eifersucht und all das was Paulus zB "die Freuchte des Fleisches" nennt, ist in meinen Augen eine Art "Missbrauch der Schoepfungskraft Gottes"... weil Gott (in den Worten des Johannes) "Licht ohne jegliche Finsternis ist"...

    Anders gesagt: Wir koennen nicht erwarten, dass das Reich Gottes "ausgebreitet vor uns liegt" (was es ja wirklich sehr offensichtlich und auch nicht-abstreitbar nicht tut, guckt man in "unsere Welt")... solange wir nicht Verantwortungsvoller mit unserer innewohnen Schoepfungskraft "handtieren"... angefangen bei jedem einzelnen Gedanken, bis hin zur physikalischen Tat. Beides.

    Da aber jeder (und das auch voellig zu Recht) "der Herr seiner Gedanken ist" (also zumindest im "optimalen Fall") kann man daran nur appelieren und die Dinge eben zu verdeutlichen wie sehr "die Innenwelt" Auswirkungen auf die Aussenwelt auch hat. Ich will jetzt zwar nicht Trennen zwischen "Innenwelt und Aussenwelt" weil diese Trennung uns aufgrund unserer begrenzten Sichtweise auch nur so "erscheint"... in Wahrheit gibt es da eigentlich keine wirklche Trennung... die "Ebenen von Geist und Materie" gehen nur ineinander ueber, und wir sehen diese Uebergaenge (aller meistens) nur nicht vollstaendig... deshalb ercheinen die unterschiedlichen "Welten" uns als getrennte... aber in Wirklichkeit bildet alles eine Einheit... inkl. unserrer "innenwelt" bis hin zur "Aussenwelt" und welche "Ebenen" es da noch geben mag...

    Sprich: Wir sehen eine (scheinbar) "auessere Welt" - eben unsere sog. "physikalische/materielle Welt" - und wir wissen aber auch dass wir eine "innere Welt" haben... aber getrennt sind beide Welten nicht wirklich... es scheint uns nur die aller meiste Zeit nur so...

    Also das wollte ich nur noch hinzusagen... dass um das "Reich Gottes" auf Erden "ausgebreitet vor uns liegen zu sehen"... da noch ein, in meinen Augen, "weiter Weg" uns Menschen bevor steht, bevor man das so sagen kann.

    Dazu muessen wir, angefangen bei jeden einzelnen unserer Gedanken, wirklich noch um einiges verantwortungsvoller umgehen mit der ihrer innen liegenden Schoepfungsquallitaeten ... so meine ich das letztendlich.

    Es gibt eine Realitaets-Ebene dort ist das sicherlich schon geschehen... nennen wir diese "Realitaets-Ebene" gerne "den Himmel"... bzw. "das Reich Gottes"... welches "nicht von dieser [physikalischen] Welt" ist...

    Aber dass es auch auf Erden "ausgebreitet vor uns liegt"... dazu muss sich die Menschheit als Ganzes schon noch um einiges mehr auf die Ebene "des Reich Gottes" begeben... "ein schwingen", diese auch oft erstmal (an)zu erkennen, und diese Ebene dann als "Vorbild" fuer unsere Gedanken und Taten nehmen. (was ja einher geht)

    Und das haengt auch mit unsere "Selbst-Identifikation" zusammen ... sprich: dass wir auch uns selbst als Kinder Gottes identifizieren... wir sind das ja eigentlich auch alle... nur liegt leider einiges "dazwischen" einfach noch (wenngleich nicht "substantiell") ... waere es nicht so, dann wuerde auch unsere (physikalische) Welt einfach anders aus sehen wo sich zB jeder einig ist: "Ja, das Reich unseres Vaters liegt ausgebreitet auch hier in dieser physikalischen Welt vor uns."... "Der Himmel auf Erden"... aber dies ist nicht der Fall... ich denke da sind sich wirklcih nahezu alle Menschen sogar Einig :-) Selbst sogar egal ob Glaeubig oder nicht ...

    Also das wollt ich noch hin zu sagen bzgl. "Das Reich Gottes liegt schon ausgebreitet vor uns"... in meinen Augen: Nein... nicht in dieser physikalischen Ebene. Aktuell "nur" Fragmental... aber da wuerd ich noch nicht von einem "ausgebreiteten Reich Gottes" sprechen :-)

    Vergessen wir auch nicht: Das Himmelreich gleicht auch der Sache mit dem Sauerteig... Es also auch ein Entwicklungsprozess ist bis das "Himmelreich aufgegangen" ist... sei es individiuell... sei es Kollektiv... ich denke Jesus hat da "langfristiger" gesprochen bgzl. diesem Vergleich als es einem manchmal lieb ist :-)
    Geändert von net.krel (02.09.2015 um 04:24 Uhr)

  3. #3
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    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Es gibt eine Realitaets-Ebene dort ist das sicherlich schon geschehen... nennen wir diese "Realitaets-Ebene" gerne "den Himmel"... bzw. "das Reich Gottes"... welches "nicht von dieser [physikalischen] Welt" ist...

    Aber dass es auch auf Erden "ausgebreitet vor uns liegt"... dazu muss sich die Menschheit als Ganzes schon noch um einiges mehr auf die Ebene "des Reich Gottes" begeben... "ein schwingen", diese auch oft erstmal (an)zu erkennen, und diese Ebene dann als "Vorbild" fuer unsere Gedanken und Taten nehmen. (was ja einher geht))
    Dass das Reich Gottes mitten unter uns ist und also ausgebreitet vor uns liegt, darf bitte nicht so missverstanden werden, als wäre die Welt unserer Vorstellung und unseres Lebens vollständig identisch mit dem Reich Gottes! Sondern diese Welt ist ja die geschaffene, die vergängliche und die zeitliche Welt, in der wir als ebenfalls geschaffene Kreatur unser Leben leben. Sie wird also von Gott geschaffen, sozusagen im Sein gehalten, so wie auch wir von ihm geschaffen und im Sein gehalten sind.

    Diese Welt hat also sozusagen ihren Urgrund in Gott und insofern ist sie eben mehr Schöpfung Gottes, als dass sie Reich Gottes wäre. Sie hat aber immer Anteil am Reich Gottes und insofern besteht sie nur allein deshalb, weil das Reich Gottes immer schon da ist. Wäre das Reich Gottes nicht, wäre auch keine Schöpfung und insofern ist es deshalb auch richtig, wenn Jesus sagt, dass das Reich Gottes mitten unter uns ist, dass es ausgebreitet vor uns liegt.

    Es geht ja, wie gesagt, in dem Gleichnis um einen Perspektivwechsel und zu dieser Perspektive gehört eben die Einsicht, dass die geschaffene Welt unserer Vorstellung und unseres weltlichen Daseins, seinen Urgrund in Gott hat, von Gott abhängt und nur durch Gott überhaupt existiert. Es wäre deshalb völlig falsch zu wähnen, dass Reich Gottes komme erst noch, weil es eben grundlegend unbedingt bereits da sein muss, damit es überhaupt etwas geben kann. Und wir müssen zwangsläufig mit diesem Reich in Verbindung stehen, weil wir unser Leben eben nur aus diesem Reich schöpfen/empfangen können.

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  4. #4

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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Dass das Reich Gottes mitten unter uns ist und also ausgebreitet vor uns liegt, darf bitte nicht so missverstanden werden, als wäre die Welt unserer Vorstellung und unseres Lebens vollständig identisch mit dem Reich Gottes!
    Genau. Weil dazu wuerde echt noch einiges Fehlen, wenn unsere Erden-Welt in der wir jetzt grad "inkraniert" sind, als "ausgebreitetes Reich Gottes" verglichen werde wuerde... find ich zumindest :-)

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Sondern diese Welt ist ja die geschaffene, die vergängliche und die zeitliche Welt, in der wir als ebenfalls geschaffene Kreatur unser Leben leben. Sie wird also von Gott geschaffen, sozusagen im Sein gehalten, so wie auch wir von ihm geschaffen und im Sein gehalten sind.
    Persoenlich find ich fehlt da noch ein kleiner aber wichtiger Zusatz... naemlich dass wir Menschen im Kollektiv verantwortlich sind, wie diese unsere Welt "geformt" ist. Gerne auch Mehrdeutig betrachtet... aber auch ganz Praktisch gesehen sind es wir Menschen (in unserer Gesamtheit) die fuer die auch "Gesellschaftlichen Dinge" hier auf Erden verantwortlich sind...

    Nicht Gott war es der die Kriege und all die schlechten Sachen "geschaffen" hat.. das will ich nur damit gesagt haben. Es waren "wir" Menschen... und solange dies anhaelt (all die Kriege und all "das boese") solange wissen wir zumindest dass wir in unserer spirituellen Entwicklung noch einiges zu tun haben... also die Menschheit im Kollektiv betrachtet mein ich das jetzt.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Diese Welt hat also sozusagen ihren Urgrund in Gott und insofern ist sie eben mehr Schöpfung Gottes, als dass sie Reich Gottes wäre. Sie hat aber immer Anteil am Reich Gottes und insofern besteht sie nur allein deshalb, weil das Reich Gottes immer schon da ist. Wäre das Reich Gottes nicht, wäre auch keine Schöpfung und insofern ist es deshalb auch richtig, wenn Jesus sagt, dass das Reich Gottes mitten unter uns ist, dass es ausgebreitet vor uns liegt.
    Also ich denk, ich weis, wie Du es im Eckhartschen Sinne meinst... aber die Begrifflichkeiten koennen da imho verwirrend und unpassend wirken...

    Man muss mindestens noch eins dazu sagen, find ich... dass "vor dem ausgebreiteten Reich Gottes" uns noch einiges an Nebel vor den Augen liegt... ich denke das ist dazu wichtig zu erwaehenen... weil es imho auch unserer Subjektiven Realitaet (oft) entspricht... eben weil sonst saehe auch die Welt anders aus... wuerden wir das Reich Gottes klar und deutlich vor uns ausgebreitet sehen und erkennen ... es geht imho darum, diesen Nebel zu entfernen...

    Oder wie siehst Du das @Provisorium? Was nuetzt es uns Menschen dass das "Reich Gottes ausgebreitet vor uns liegt"... wenn wir es, im Kollektiv, vor lauter "Nebel" (sehr?) oft erst gar nicht sehen?

    Wie betrachtest Du diese Angelegenheit @Provisorium?

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Es geht ja, wie gesagt, in dem Gleichnis um einen Perspektivwechsel und zu dieser Perspektive gehört eben die Einsicht, dass die geschaffene Welt unserer Vorstellung und unseres weltlichen Daseins, seinen Urgrund in Gott hat, von Gott abhängt und nur durch Gott überhaupt existiert. Es wäre deshalb völlig falsch zu wähnen, dass Reich Gottes komme erst noch, weil es eben grundlegend unbedingt bereits da sein muss, damit es überhaupt etwas geben kann. Und wir müssen zwangsläufig mit diesem Reich in Verbindung stehen, weil wir unser Leben eben nur aus diesem Reich schöpfen/empfangen können.
    Ahh ok... Danke Provisorium... das war ja dann schon die Antwort :-) :-)
    Genau... ja das sehe ich auch so.

    "Der Nebel" wuerde/wird weg gehen, durch einen "Perspektivwechsel"... kann man das so sagen auch in Deinen Augen?
    Geändert von net.krel (04.09.2015 um 15:34 Uhr)

  5. #5
    Registriert seit
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    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Persoenlich find ich fehlt da noch ein kleiner aber wichtiger Zusatz... naemlich dass wir Menschen im Kollektiv verantwortlich sind, wie diese unsere Welt "geformt" ist. Gerne auch Mehrdeutig betrachtet... aber auch ganz Praktisch gesehen sind es wir Menschen (in unserer Gesamtheit) die fuer die auch "Gesellschaftlichen Dinge" hier auf Erden verantwortlich sind...

    Nicht Gott war es der die Kriege und all die schlechten Sachen "geschaffen" hat.. das will ich nur damit gesagt haben. Es waren "wir" Menschen... und solange dies anhaelt (all die Kriege und all "das boese") solange wissen wir zumindest dass wir in unserer spirituellen Entwicklung noch einiges zu tun haben... also die Menschheit im Kollektiv betrachtet mein ich das jetzt.
    Also ich persönlich betrachte die Schöpfung Gottes immer gerne als die von Gott im Sein gehaltene Welt. Die Welt kann also nur deshalb sein, weil Gott sie schafft, die Welt hat ihren Bestand allein in und von Gott.

    Jedoch das, was sich in dieser Welt vollzieht, ist bestimmt durch Naturgesetze und dem Verhalten der in diesem naturgesetzlichen Rahmen lebenden Wesen, die in ihrem Handeln ja frei sind und also der Welt auch immer ihren ganz "eigenen Stempel aufdrücken".

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Man muss mindestens noch eins dazu sagen, find ich... dass "vor dem ausgebreiteten Reich Gottes" uns noch einiges an Nebel vor den Augen liegt... ich denke das ist dazu wichtig zu erwaehenen... weil es imho auch unserer Subjektiven Realitaet (oft) entspricht... eben weil sonst saehe auch die Welt anders aus... wuerden wir das Reich Gottes klar und deutlich vor uns ausgebreitet sehen und erkennen ... es geht imho darum, diesen Nebel zu entfernen...

    Oder wie siehst Du das @Provisorium? Was nuetzt es uns Menschen dass das "Reich Gottes ausgebreitet vor uns liegt"... wenn wir es, im Kollektiv, vor lauter "Nebel" (sehr?) oft erst gar nicht sehen?

    Wie betrachtest Du diese Angelegenheit @Provisorium?
    Jesus hat meiner Meinung nach als "Verkünder des Reiches Gottes", beständig versucht diesen Nebel zu entfernen und beständig erklärt, aus welcher Perspektive heraus man über diesem Nebel stehen und schauen kann, so das der Blick klarer wird.

    Selbstverständlich kann es sein, dass das Reich Gottes für den Einzelnen keinerlei Rolle spielt und er davon auch rein gar nichts weiß (vielleicht auch nichts wissen will). Das liegt also im Ermessen des Einzelnen, ob er diese Perspektive, von der Jesus spricht, überhaupt einnehmen will. Man muss das nicht, aber es kann sehr tröstend und Mut machend sein, wenn man diese Perspektive einnimmt.

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  6. #6

    Standard

    Jesus hat meiner Meinung nach als "Verkünder des Reiches Gottes", beständig versucht diesen Nebel zu entfernen und beständig erklärt, aus welcher Perspektive heraus man über diesem Nebel stehen und schauen kann, so das der Blick klarer wird.
    Und das war auch sein Erlösungswerk, nicht sein Tod. Diesen nahm er in Kauf um uns das Wort zu bringen.

    Ablösen muss ein Jeder seine Schuld selbst.

  7. #7
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    Standard

    Zitat Zitat von daVinnci Beitrag anzeigen
    Ablösen muss ein Jeder seine Schuld selbst.
    Das steht sogar in der Bibel. :-)

    Hesekiel 18,20:

    Die Seele, die sündigt, sie soll sterben. Ein Sohn soll nicht an der Schuld des Vaters mittragen, und ein Vater soll nicht an der Schuld des Sohnes mittragen. Die Gerechtigkeit des Gerechten soll auf ihm sein, und die Gottlosigkeit des Gottlosen soll auf ihm sein.

    Jeder ist also für seine eigene Schuld verantwortlich...

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)


 

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