Wer mein Wort aufnimmt, der nimmt mich auf“, sprach der Gottessohn zu seinen Jüngern, „der isset in Wirklichkeit mein Fleisch und trinket mein Blut“!
So lautet der Sinn der Worte, die der Gottessohn bei Einsetzung des Abendmahls sprach und die er mit dem Mahle zu dem Gedächtnis seines Erdenwallens versinnbildlichte. Wie konnte es da vorkommen, daß heftige Streite darüber entbrannten zwischen den Gelehrten und Kirchen. Es ist der Sinn so einfach und so klar, wenn der Mensch zugrundelegt, daß der Gottessohn Christus Jesus das fleischgewordene Wort Gottes war.
Wie konnte er darüber deutlicher sprechen als mit den einfachen Worten: „Wer mein Wort aufnimmt, der isset meinen Leib und trinket mein Blut!“ Auch daß er sagte: „Das Wort ist wahrhaftig mein Leib und mein Blut!“ Er mußte ja so sagen, weil er selbst das lebendige Wort in Fleisch und Blut war. Bei allen Weitergaben ist nur immer wieder die Hauptsache weggelassen worden: Der Hinweis auf das Wort, welches auf Erden wandelte! Weil es nicht verstanden wurde, so hielt man es für nebensächlich. Damit aber wurde die ganze Sendung Christi mißverstanden und verstümmelt, entstellt.
Auch den Jüngern des Gottessohnes war damals trotz ihres Glaubens keine Möglichkeit, die Worte ihres Meisters richtig aufzufassen, wie sie so vieles von ihm Gesagte nie richtig aufgefaßt hatten. Darüber gab Christus selbst ja oft genug seine Traurigkeit kund. Sie formten einfach den Sinn des Abendmahles in die Art, wie sie es in ihrer kindlichen Einfachheit aufgefaßt hatten. Dabei ist es selbstverständlich, daß sie die ihnen nicht ganz klaren Worte auch in einer ihrem eigenen Verständnis entsprechenden Weise weitergaben, nicht aber so, wie es der Gottessohn gemeint hatte. —
Jesus war das fleischgewordene Wort Gottes! Wer also sein Wort richtig in sich aufnahm, der nahm damit ihn selbst auf.
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