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    Guten Morgen Sir Lior

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Hallo Thalestris,
    eine interessante Frage, die der Erfahrung nach durchaus auch ein gewisses Konfliktpotential besitzt.
    Ich weiss... aber was muss, das muss eben (aus meinem Kopf..^^)

    Und es ist eine Frage, die sch kaum in nur ein paar Sätzen beantworten lässt.^^ Aber ein zwei Gedanken will auch ich hier zu deiner Frage beisteuern.
    Kannst auch drei, vier, hundert, tausend Gedanken dazu schreiben :}

    Bereits hier würde ich gerne widersprechen. Es ist tatsächlich so, dass in fast allen Religionen die Sexualität des Menschen eine besondere Aufmerksamkeit erfährt und mit einem Tabu belegt ist. Jedoch meint Tabu hier nicht zwangsläufig eine negative Konnotation im Sinne einer Sünde o.ä., sondern kann ebenso etwas „Reines“, etwas „Heiliges“ beschreiben. Es gibt sogar verschiedene Religionen, in denen Sexualität selbst Teil einer sakralen Handlung sein kann. Und ich würde eher denken, dass jene Glaubenswelten, in denen Sexualität etwas negatives ist, eher den kleineren Teil ausmachen.
    Ahso....echt? o.O Vll hab ich, als ich das geschrieben hab, zu sehr an die kath. Kirche gedacht ^^ Das sie überall besondere Aufmerksamkeit hat, das ist klar aber ich war mir jetzt sicher das die eher negativ ist. Habsch mich wohl geirrt.

    Das nun die Sexualität eine so große Aufmerksamkeit erfährt, mag in der Bedeutung für den Menschen liegen. Den mit der Einsicht, dass natürlicherweise nur Sexualität Leben hervorbringt, wohnt dieser eine existentielle als auch schöpferische Kraft inne. In diversen Kulturen lassen sich daher auch Lebensweisen finden, in denen das Weibliche einen besonderen Stellenwert genießt und freizügige Darbietungen von Weiblichkeit nicht als negativ sondern durchweg positiv empfunden wird.
    Und wieso ist das im Christentum und im Islam nicht so? Da gilt alles weibliche immer nur als sündig und schlecht. Dabei gehts ohne die Frauen auch nicht...^^ Mir hat sogar mal jemand gesagt, das Mädchen und Frauen während ihrer Menstruation als besonders unrein und unheilig gelten O.o So sehr das sie aus der Gemeinschaft für diese Zeit ausgeschlossen werden und nicht berührt werden dürfen (war in nem anderen Religionsforum das wir beide kennen..^^). Und da bekam ich das Gefühl das alles, aber auch wirklich alles an der Weiblichkeit verteufelt wird. Dabei ist das eben von der Ntaur so gemacht worden, dafür können wir doch nichts. Als hätte sich das einer von uns ausgesucht. Und wenn dann auch noch Adam und Eva und die Schlange ins Spiel kommen, ab da war ich dann raus :X

    Dennoch ist deine Bemerkung, dass die Lust auf Sexualität in der Natur des Menschen liegt eine zwar richte Beobachtung, daraus aber eine moralische Beurteilung im Sinne von „es ist richtig“ abzuleiten, macht einen Fehler, den man meist als naturalistischen Fehlschluß bezeichnet. Der Gedanke hierbei ist, dass nur weil etwas natürlich ist, es deshalb nicht automatisch auch richtig ist. Auch Aggression, Gewalt und Egoismus gehören zur Natur des Menschen dazu – dennoch würden wir kaum behaupten, dass daraus eine Rechtfertigung für ein solches Verhalten erfolgt.
    Sorry :) das stimmt. Die Bemerkung von mir ist aber nicht aus der Überlegung entstanden ist natürlich=ist richtig= darf man machen wie man will. Sondern ich kam darauf mit dem Hintergedanken ob man etwas natürliches wirklich so einfach unterdrücken kann. Ich kam darauf weil Digido schrieb er hat sich von Sexualität befreit und lebt sie nicht mehr, weil er damit glücklicher ist und Erlösung gefunden hat und näher zu Gott kam.
    Und da hab ich mich eben gefragt ob man natürliche und angeborene Verlangen unterdrücken kann. Komplett meine ich. Das eigene Ego oder Gefühle wie Wut kann man ja auch nicht für immer komplett ausschalten. Man kann das vll zügeln oder kurzzeitig unterdrücken..aber für immer?
    Aber klar, einfach ausleben wozu man grade Bock hat geht nich...das Thema hatten wir die letzten Tage ja oft.

    Und auch im Zusammenhang mit der Unterdrückung der Frau kämen wir hier in Bedrängnis. Denn wir sehen auch in der Natur ein Verhalten, dass die Männchen ihre Weibchen von anderen, männlichen Nebenbuhlern fernhalten. Grund ist hierbei, dass bei der möglichen Nachkommenschaft die Frage der Mutterschaft aus naheliegenden Gründen unstrittig ist, die Vaterschaft hingegen nicht. Was spätestens in einer Lebenskultur, in der die eigene sowohl genetische als auch soziale Nachkommenschaft gesichert werden muss, fast zwangsläufig dazu führt, dass die Weibchen „kontrolliert“ werden. Und schon hätten wir eine Rechtfertigung der weiblichen Verhüllung aus der Natur. Du siehst also, das klappt nicht so recht.^^
    Süß. Alphamännchengehabe. Das ist ja wie Biounterricht :D Aber ich muss ja gestehn, das es manchmal auch ein schönes Gefühl ist so ein bisschen beschützt zu werden...^^ Ich sehs aber deswegen trotzdem nicht ein das ich mich voll verstecken muss nur damit niemand anderes mich sieht... O.o

    Das wir nun in einer Kultur leben, die durch sexualfeindliche Denkweisen geprägt ist, das hat verschiedenste Gründe, deren Komplexität es verbietet, sie in einem kurzen Forenbeitrag angemessen zu erörtern. Auch dürfen wir nicht vergessen, dass einen langen Zeitraum in der Geschichte Ehen nicht aus Liebe sondern meist aus wirtschaftlichen Erwägungen geschlossen wurde, gewisse aus unserem heutigen Denken sich ergebende Fragestellungen also so eigentlich gar keine Anwendung erfahren können.
    Weisst du was, ich glaube das es das bis heute immer noch gibt. Ich denke da an Zwangsehen in anderen Kulturen oder an Scheinhochzeiten um ne Staatsbürgerschaft zu ergattern. Mein Onkel hat mal zu mir gesagt "Och, wir haben geheiratet wegen der Steuerklasse, da hat man andere Vorteile. Gebraucht hätten wir das beide nicht, wir wissen auch so das wir zusammen gehören". Also Ehe weil es Vorteile hat..., Ehe den Kindern zuliebe, Ehe weil es sich so gehört (meine Eltern haben nur deswegen geheiratet weil meine Mum schwanger war) usw... schrecklich :S

    Und schließlich gibt es auch nicht nur eine Form von Sexualität, sondern ganz verschiedene Ausprägungen. Sexualität kann Ausdruckmittel sein indem sie z.B. Liebe kommuniziert. Ebenso kann sie Lustbefriedigung sein, ohne ein tieferes Interesse am Gegenüber. Sie kann der eigenen Entspannung dienen, der Psychohygiene, dem religiösen Ritual (z.B. im Sinne eines Opfers oder "Gottesdienstes") oder aber sogar im schlimmsten Fall der Gewalt und Unterdrückung - z.B. in Form von Missbrauch oder aber auch gezielter Folter (ich denke bei letzterem z.B. an die Gewalt im Zuge der Hexenverfolgung). Kurz gesagt, die ursprüngliche Verknüpfung von Sexualität mit der Fortpflanzung ist schon lange nicht mehr der einzige Aspekt und spätestens seit Erfindung der Verhütungsmittel nicht einmal mehr der vordergründigste.
    In meinem Kopf gab es bis jetzt immer nur eine Form von Sexualität: Lustbefriedigung. Im Moment rattert es da viel in meinem Kopf. Ich muss aber mal kurz fragen....was ist Psychohygiene?

    Dann wäre meine Antwort – musst du nicht,
    gut^^ will ich nämlich auch nicht. Es wird mir aber oft eingeredet. Mein Opa z.B. "Schätzchen, Abends auf der Strasse kannst du DEN Rock aber nicht mehr tragen". (war ein ganz normaler Rock... wieso soll ich bei 37 Grad abends ne lange Hose anziehen?? Machen die Kerle auch nicht). Oder auch die Meinung hier, das lange offene Haare, enge Kleidung oder schminken unnötig die Männer stimulieren, im Gegensatz aber Männer rumlaufen dürfen wie sie wollen, da umgekehrt sowas ja nicht passieren kann :D
    Wieso soll ich mich so verstecken... wieso darf ich nicht zeigen wie bin. Wenn ich schlank bin, dann darf ich doch auch mal ein enges T-Shirt anziehen.. Wenn ich grade beim Frisör war und mich freue, dann darf ich doch meine Haare offen tragen. Wenn sich dadurch ein Mann schon gereizt fühlt, kann ich doch nix dafür Ich will mich aber nicht verhüllen wie ne Mumie. Ich bin jung, ich will nicht rum nennen wie ne alte Nonne nur weil Männer das so wollen.


    Tatsächlich könnte man z.B. fragen, wie wir die Verknüpfung von Sexualität, Liebe und Partnerschaft bewerten wollen. Bestimme ich z.B. Intimität über Sexualität und betrachte Liebe als die Folge aus praktizierter Sexualität? Oder bestimme ich Intimität hingegen über Liebe und betrachte Sexualität als Folge oder körperliche Ausdrucksmittel praktizierter Liebe?
    Das check ich grade nicht... nochmal bitte :)

    Und man könnte durchaus berechtigt fragen, ob Sexualität und Liebe ausschließlich auf eine Person beschränkt sein muss.
    Diese Frage macht mir jeden Tag Kopfschmerzen.

    Aber das sind Fragen, die eine kritische Distanz zum Inhalt der Bibel einnehmen.
    Na und?^^

    Sofern du der Ansicht bist, dass die biblische Lehre entsprechendes Verhalten von und Menschen fordert, und wenn du weiter der Ansicht bist, dass die Gedanken der Schrift hier Ausdruck eines göttlichen Gebotes sind, dann wäre ein solches Verhalten die notwendige Konsequenz sofern du gottgefällig leben wolltest.
    Nnnnö! Du kennst mich doch..

    Wenn du hingegen der Meinung bist, dass die Schrift für dich entweder keine Relevanz besitzt oder aber in ihren Inhalten die Glaubensvorstellungen und -erfahrungen früherer Generationen beschreibt, nicht aber zwingend Gottes Willen
    Ganz genau das denke ich. Menschen haben die Bibel verfasst und ich muss nicht alles glauben was Menschen für richtig halten. Und schon gar nicht das was Menschen vor tausenden von Jahren für richtig hielten.

    LG vom Zappellieschen
    Geändert von thalestris (26.08.2015 um 12:08 Uhr)
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

    Wenn ich mit Gott spreche, dann nennt man das beten. Wenn Gott mit mir spricht, dann nennt man das Psychose :D :D


 

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