Würde ein Sprachwissenschaftler das bestätigen? Ist das eine enge Verwandtschaft, kann man sagen, dass ein heutiger Syrer sich mit Jesus von Nazareth mühelos verständigen könnte? Müheloser als ein Deutscher aus, sagen wir, Westfalen, mit einem Deutschen aus Sachsen?
Und ich stimme zu, was die grundsätzliche Problematik der Abschreibe-, Übersetzungs- und Deutefehler angeht. Aber die syrische Bibel ist doch genauso wie alle anderen aus einer griechischen Übersetzung entstanden, oder? Und zwar ohne dass der aramäische Urtext zum Vergleich vorlag. Also, warum soll die syrische Übersetzung näher am Urtext sein als alle anderen?
Übersetze einen Text aus dem Deutschen ins Englische, lass ihn im Lauf von ein paar hundert Jahren ein paarmal abschreiben, ergänze ein paar Kapitel und lass dafür andere weg und übersetz ihn dann zurück ins Deutsche (ohne dass der Übersetzer das Original kennt). Denkst du im Ernst, das wird mit dem Urtext noch große Ähnlichkeit haben? Warum meinst du, das könnte bei einer syrischen Bibel anders sein?
Und wenn sie andere Aussagen enthält als andere Bibeln, dann können die genauso verfälscht sein. Das müsste man dann erforschen. Aber die einfache Gleichsetzung "Anders = richtiger": Das funktioniert nicht!
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