Mhhmm, ich weiß gar nicht so genau, ob da nun wirklich etwas schief gelaufen ist, weil es so viele unterschiedliche christliche Konfessionen und Glaubensgemeinschaften gibt, sondern ich denke, dass sich in dieser Vielfalt auch die Vielfalt der Glaubensvorstellungen der Menschen ausdrückt. Sobald eine Glaubensgemeinschaft nämlich Dogmen, also unumstößlich zu glaubende Inhalte predigt und festlegt, wird es immer auch eine Gruppe von gläubigen Menschen geben, die diesen Dogmen nicht aus reinem Herzen folgen wollen/können und also spalten sie sich dann mit der Zeit ab und differenzieren immer genauer und expliziter, was dann notwendigerweise zu den vielen unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften führt.

Wenn man also sagen will, dass da etwas schief gelaufen ist, dann ist es wohl die Dogmenbildung, die nicht jeder mitgehen konnte. Und das war ja von Beginn an in der Kirche so. Über Jahrhunderte hat man z.B. darüber gestritten, wie es mit der Trinität ausschaut und heute glauben manche Christen an die Dreieinigkeit Gottes und manche eben nicht. Und das führt immer dann zu Spaltungen, wenn diese Glaubensvorstellung, es müsse ein dreieiniger Gott sein, absolut gesetzt und damit der Glauben an die Trinität quasi als heilsnotwendig erachtet wird.

Lehrsätze, die dem Gläubigen keinen Spielraum lassen, können halt sehr schnell ausschließenden Charakter haben und viele Gläubige hängen mit ganzen Herzen an ihren Glaubens- und Lehrsätzen. Dabei ist besonders traurig zu sehen, dass die einigende Kraft des Glaubens offensichtlich nicht stark genug ist, um diese Spaltungen zu verhindern, Gräben und Mauern zu überwinden und die Gemeinschaft der Gläubigen zu einigen, auch wenn man in manchen Dingen unterschiedlicher Auffassung ist.

Wir hatten ja bereits im "Reform-Thread" ein bisschen darüber gesprochen und festgestellt, dass es tatsächlich 44000 unterschiedliche christliche Konfessionen gibt. Nun gilt es wohl die Einheit in der Vielfalt zu suchen...

LG
Provisorium