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"Täglich sein Kreuz auf sich nehmen" könnte dann sozusagen die Aufforderung beinhalten, ganz bewusst von allen weltlichen Dingen, von allem Kreatürlichen und Geschaffenen abzulassen, so wie wir es einst sowieso tun müssen, wenn wir sterben.

"Sein Kreuz auf sich nehmen" ist für mich also nicht zuvorderst die Aufforderung geduldig Leid und Not zu ertragen, sondern vielmehr die Aufforderung mein Herz nicht an Vergängliches zu hängen und weltliche Reichtümer zu erstreben, sondern genau umgekehrt, von ihnen zu lassen. Oder wie Jesus einmal im Thomas-Evangelium sagt: "Seid Vorrübergehende."

LG
Provisorium
Ja, so kommen wir einander schon näher, liebes Provisorium.
Und das passt auch eher zur Gesamtaussage des Kontexts, wie ich weiter vorne schrieb:

Man beachte den Kontext:

Mt 10, 37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.38 Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert.
39 Wer sein Leben findet, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden.

Parallelstelle:
Lk 14, 26 Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst,der kann nicht mein Jünger sein.27 Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.

Kreuz auf sich nehmen bedeutet Selbstaufgabe im vollständigen Sich Einlassen auf Gott als Gegenüber. Nur so ist die 'Selbst'-überwindende Liebe überhaupt möglich.
Mit anderen Worten: man kann nicht 2 Herren dienen .....