Der Stein des Anstoßes von dem du sprichst, lag immer darin begründet, dass Christen daran glauben, dass Gott Mensch geworden ist, das also ein Mensch mit Gott eins sein soll. Und heute stoßen sich eher viele Christen daran, wenn man daran glaubt, dass der Mensch mit Gott eins ist und also auch ich und du und jeder mit ihm eins ist.

Das liegt ganz einfach daran, weil sie nicht verstehen können, dass, wenn von dem "Ich", das mit Gott eins ist, die Rede ist, nicht das kreatürliche und weltliche "Ich" gemeint ist, also nicht das Ego, nicht unser "dies und das sein", sondern unser "Sohn- und Tochter sein", weil wir eben göttlichen Geschlechts sind, wie ja auch Paulus lehrte.

Jesus ist diesbezüglich einfach voran gegangen und hat den Weg zu dieser "Erkenntnis" geöffnet. Und dabei geht es doch nicht um philosophisches "Weginterpretieren", oder um irgendeine Harmonisierung, sondern um unser substantielles Sein als Kinder Gottes.

"Die Menschen sollten nicht soviel darüber nachdenken was sie tun sollen, sie sollten lieber darüber nachdenken was sie sind (welches Sein sie haben)." (Meister Eckhart)

LG
Provisorium