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Ja, je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr fällt mir auf, dass die last des Glaubens meist in solchen Situationen sichtbar wird, wenn Menschen mit aller Macht dafür kämpfen, ringen, dass nur ein Glaube richtig wäre, wohingegen ich umgekehrt Menschen in schweren persönlichen Situationen oft begegnet bin, die ihre ganze Kraft, ihre völlige Hoffnung aus dem zogen, was sie glaubten und lebten.

Ich kann mir nicht vorstellen, in einem Glauben/Religion glücklich oder sinnerfüllt zu sein, der eine lastvolle Einbahnstraße ist, aber ich lebe sehr gern mit und unter Menschen, die frei glauben und leben was sie glauben .
Hallo Firefly
Da hast du 2 Aspekte herausgegriffen, wo jemand Glaube als Last empfinden kann oder Hilfe und Kraft daraus erfährt.

Ich würde das nicht so aufteilen wollen.
Es gibt auch Christen, die in der Mission arbeiten, die ihre Tätigkeit überhaupt nicht als Last empfinden, im Gegenteil völlig darin aufgehen, das Wunderbare, was sie in ihrem Leben erfahren haben, an andere weiter zu geben.
Und es gibt eben auch genauso Menschen, die schwere Zeiten ihren Glauben verlieren, weil sie die Leiderfahrung nicht damit vereinbaren können.

Als ein Kriterium - ob der Glaube Erfüllung im Leben bringt oder zusätzlich beschwert - würde ich sagen, ist die Frage, in wiefern sich der Glaubende dadurch 'fremdbestimmt' fühlt oder 'selbstverwirklicht'- dh das Leben lebt, wie in Übereinstimmung mit seiner Bestimmung ist und somit sinnerfüllt.

Wenn er Gott als einen fordenden Gott sieht, der bestimmte Leistungen verlangt und ein Verhalten, zu dem man sich durchringen muss und auf das verzichten, was das Leben schön macht - dann kann das eigentlich nur von einem Masochisten als Erfüllung erlebt werden.
Wenn man in Gott den Schöpfer sieht, der unserem Leben eine Bestimmung gegeben hat und der den Menschen so 'angelegt' hat, dass er in der Erfüllung dieser Bestimmung das höchste Glück und die grösste Zufriedenheit erlangen kann, die im Leben möglich ist und der das erlebt, weil er sich im Glauben darauf einlässt und Erfahrungen damit macht - für den wird alles andere in gewisser Weise 'entwertet', es bedeutet ihm kaum noch etwas im Hinblick auf sein glücklich sein.
Auf der anderen Seite kann er auch mit diesen Dingen des Lebens dann ganz anders - frei - um gehen, weil sie ihm nicht das Glück bringen müssen ( denn das hat er ja schon gefunden).

Nur mal so als Gedanke dazu. ;-);