@saved ... ich versuch Deine Frage so klar und kurz wie moeglich zu beantworten:
Das AT halte ich fuer ein Apokryph... also fuer Schriften unbekannter Quelle. Es wird traditionell geglaubt dass die Bibel und somit auch das AT "Gottes Wort" sei... quasi ein Synonym fuer Gottes aufgeschriebene Stimme bzw. Inspiration. Ich halte das, bezogen auf alle Texte und Schriften und Buecher in der Bibel, fuer einen der schwersten Irrtuemer im Christentum.

Speziell die Mosesbuecher sind voll von Grausamsten Anweisungen die angeblich alle direkt von Gott oder von Moses damals gesagt wurden.
Und selbst wenn man es so dreht dass diese Grausamen Anweisungen ja nur fuer die Israelilten damaliger Zeit galt (wird ja auch gern so argumentiert) aendert das nach wie vor nichts an der Grausamkeit und auch Anti-Weisheit (!) der Anweisungen wie zB 5 Mose 21, 18 ...

Fuer mich war das nicht Gott der das sagte oder anwies. Da kann Kirche und Theologen und Tradition mir noch 1000 mal ins Ohr fluestern dass die Bibel durchgehendes Wort Gottes sei... ich kann darin nicht die Stimme Gottes und somit auch nicht einer seiner (authentischen) Propheten erkennen.

Apokryphen, wie in meien Augen das AT eines ist, haben die Eigeneschaft dass nicht alles Falsch oder Gelogen oder gefaelscht ist oder wie auch immer falsch ueberliefert wurde sondern - und das ist auch wenn man so will das "Gefaehrliche" an ihnen - eine Mischung ziwschen wahren und aber eben auch falschen Elementen.

Hier ist also ein Schwarz Weis denken auf jedenfall nicht angebracht. Lehnt man alles per se ab, so lehnt man auch die wahren Elemente ab. Aktzpetiert man aber alles als unumstoesiche Wahrheit Gottes so glaubt man auch die falschen Elemente und das ist natuerlich Fatal wenn es sich bei diesen um unwahre und falsche gar Grausame Dinge handelt wie sie in den Mosesbuechern eben zahlreich vorhanden sind. Ist ja nicht nur diese eine Stelle die ich nannte.

Das AT und vor allem die Moses Buecher behandle ich (rein fuer ich) also entsprechend so. Wenn man so will wie es Paulus ja empfahl: Weissagungen verachtet nicht, das gute behaltet und vom Boesen aller Art haltet euch fern.

Die Buecher "Sprueche" und die Psalmen aber auch Jeremia hab ich zB sehr gern und bin bis zum heutigen Tag immer wieder aufs neue Fasziniert von deren Weisheiten die fuer mich Zeitlos sind.

Die Moses Beucher halte ich fuer Gefaherlich wenn man darin alles glaubt was dort Gott angeblich gesagt haben soll. Gut ok... tut heute im praktischen Sinn eh niemand mehr. Nicht mal der Bibeltreuste Christ ist fuer die Toetung von Eherbrechern oder die Steinigung von "ungehorsamen Soehnen", richtig? Und sie (er)finden natuerlich auch ein haufen Erklaerungen warum man der Bibel und ihren Anweiungen dort nicht mehr treu sein muss :-) Ist ja auch gut so... aber dann sollten sie sich halt auch nicht mehr Bibeltreu nennen :-) Sondern eher "Bedingt Bibeltreu" denn das traefe ihre Vorgehensweisen imho dann besser.

Zum NT:
Auch das ist fuer mich ein Apokryph. Schriften unbekannter Quelle und Herkunft.
Aber deutlich nicht mehr ganz so Brutale Stellen enthalten wie in den Mosesbuechern.

Es heist dass dort von Jesus und seinen ersten Juengern berichtet wird.
Ich schlies das nicht nicht aus. Aber auch hier zaehlt fuer mich dass man auch dort nicht alles beindungslos glauben darf so als waere es die absolute allgemeingueltige Wahrheit Gottes.

Das NT ist in meinen Augen ein Machwerk der angehenden Kirchen zu fruehchristlichen Zeiten, vor allem als sie unter der Herrschaft der damaligen Kriegsnation Roms standen.

Im NT steht in meinen Augen garantiert nicht alles ueber Jesus Lehren. Sondern nur das wass die Konzile von damals erlaubten und ihren persoenlichen Glauben nicht widersprachen. Und das wiederum hing auch von der Staatsmacht Roms ab und auch von der "Vor-Religion" die die Roemer hatten. Es wurde eine neue Religion geschaffen und die Bibel war elementarer Bestandteil dieses Prozesses und ist es immer noch.

Mir ist eins im laufe der Zeit immer und immer wieder aufgefallen: Umso fundamental Bibeltreue sich jemand nennt, und vor allem umso buchstaeblicher die Auslegung der gleichen ist... umso entfernter sind diejenigen meist von Gott und haben kaum Geistlichkeit und Spirituallitaet aufzuweisen sondern folgen eher starren Gesetzlichkeiten wo hinten udn vorne jegliche geistliche Vernunft und auch eine natuerliche und gesunde Intelligenz fehlt. Traurig aber wahr.

Jesus lehrte so eine Art von "Nachfolge" auch nirgends... nicht mal in den Evangelien...

Fuer mich ist das Mainstream Christentum so wie es samt Bibelfundamentalismus und Ent-Spirituallisierten Theologen und Kirchen aktuell den "Markt" beherrscht komplett auf dem Holzweg... seien es ihre Dogmen... seien es ihre Haupt- Theologien...

Ein innerer Kontakt zu Gott und sich dadruch fuehren zu lassen wird nicht nur nicht gelehrt sondern es wird sich stehts mit allen Mitteln sogar dagegen ausgesprochen wie mir auch immer und immer wieder auffaellt. Da muss man sich schon mal fragen was fuer einen Grund eigentlich da hinter steckt. Wer kann denn wohl kein interesse haben inneren Kontakt zu Gott zu haben? Schon mal daran gedacht?

Sattdessen wird auf ein angeblich durchgehendes "Wort Gottes" Verwiesen was die Bibel angeblich darstellen soll. Dort drin sind Grausamkeiten sondersgleichens als "Lehre" und Anweisungen enthalten und dieses Offensichtliche stoert dann aber komicherweise niemand. Aber persoenlicher Kontakt zu Gott wird missbilligt oder erst gar nie zum Thema gemacht.

Allein daran sieht man doch schon wie sehr das Mainstram jeglicher Geist fehlt. Und das was ich grad beschrieben habe begegnent mir staendig wenn ich im Dialog mit Christen bin. Ist kein Einzelfall also sondern eben der Mainstream.

So... hab Dir hoffentlich klar und deutlich auf Deine Frage geantwortet. Kurz ist es leider doch nciht geworden :-)

Mich wuerde nun aber auch bei Dir interessieren:

5 Mose 21, 18... Bist Du der Ansicht dass diese Stelle jemals gueltiges und auch anzuwendendes authentisches Wort Gottes war?


lg