Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
:-) :-) Kleine Korrektur, wertes Provisorium: "roemisch... katholischer Herkunft"... soviel Spezifikation muss sein, da leg ich Wert drauf :-) :-)
Oh, hast Recht! Soviel Zeit und Präzision muss sein! Also römisch Rechtgläubig also! :-)

Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
Ja. Der Wille muss natuerlich auch da sein. Ohne geht gar nichts. Und es ist das Recht eines jeden Menschens das zu Glauben was er fuer richtig haelt und auch daran fest zu halten. Ich bin da ein grosser Verfechter dafuer fuer dieses "Grundrecht"... trotz "Reform-Willigkeit" meinerseits... aber dieses Recht darf man dabei auf keinen Fall jemanden absprechen... und man muss es aktzpetieren.
Selbstverständlich! Es liegt mir ja auch völlig fern, das auch nur im Ansatz in Zweifel zu ziehen. Es ist ganz einfach nur so, dass es innerhalb des christlichen Glaubens schon immer große Verwerfungen und Entzweiungen gegeben hat, weil sich die Gläubigen ob ihrer Vorstellungen nicht einig werden konnten.

Warum hat denn Luther bei der Übersetzung der Bibel auch bisschen geschummelt? Weil ihm der Vers dann besser als Argument zur Untermauerung seiner persönlichen Vorstellungen dienen konnte. Und schon bei der Erstellung des Kanons wurde ganz genau ausgesiebt und was nicht in die Vorstellungswelt passte, hat man kurzerhand weggelassen. Deshalb ist ja z.B. das Thomasevangelium nicht kanonisch, obwohl es heute vielen Gläubigen wichtig ist und ein genauso wertvoller Text ist, wie jedes andere Evangelium auch.

Vorstellungen bergen aber meiner Meinung nach noch eine andere Gefahr. Sie können zur Dogmatik führen und fördern, wenn sie erst einmal dogmatisch geworden sind, ideologische Grausamkeiten. Das heißt, dass Vorstellungen per se gar nichts Schlimmes sind, aber den Keim der Herzensverhärtung in sich tragen, wenn man sich von seinen Vorstellungen nicht mehr trennen kann.

Im oben bereits angesprochenen Thomasevangelium sagt Jesus einmal: "Seid Vorübergehende!" Eine tiefe spirituelle Wahrheit, wenn man mal über dieser Aufforderung meditiert und ich denke, das gilt auch für unsere Vorstellungen...

Zum Schluss noch ein Satz Meister Eckharts: "Der Mensch soll sich nicht genügen lassen an einem gedachten Gott; denn wenn der Gedanke vergeht, vergeht auch der Gott."

Ich wünsche allen Menschen, dass sie nicht bei einem gedachten Gott der persönlichen Vorstellung "hängen bleiben" sondern das sie die Erfahrung eines wesenhaften Gottes machen, der weit über alle Vorstellungen erhaben ist.

Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
Das Konzept der "geistigen Armut" waer echt ein eigener Thread Wert. Weil da haette ich viel Fragen an Dich noch...
Das können wir sehr gerne demnächst mal thematisieren. Wenn ich frei habe und bisschen Zeit, eröffne ich dazu sehr gerne einen Thread!

Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
Ahh... ok. Nee also ich irre mich da gerne dann. Mir kommt sie (im grossen Mainstream) zumindest entspiritualisiert vor... im grossen ganzen.
Ich denke man kann schon am Erfolg von spiritueller Literatur ganz gut erkennen, dass da Menschen eine Sehnsucht haben und das sie nur nicht so genau wissen, wie und wohin sie gehen, sich wenden sollen.

Wie gesagt, ich persönlich halte den Menschen ganz grundsätzlich für ein spirituelles Wesen und falls der Mensch ein solches tatsächlich sein sollte, dann hat er diesbezüglich ganz sicher Bedürfnisse, die nach Befriedigung verlangen. Nur ist es halt so, dass man diese Sehnsucht heutzutage z.B. durch Konsum sehr häufig ersatzbefriedigt, weil Konsum eben zu diesem Zeitgeist(!) gehört.

Nur wird man durch Konsum halt nicht wirklich satt. Man isst und hat doch wieder Hunger, man trinkt und bekommt doch wieder Durst...

LG
Provisorium