Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
Nochmal aber zu seiner Arbeit... Mir geht es weniger um die Frage der Plausibilität an sich. Sondern um die Behauptung, dass seine Arbeiten wissenschaftliche Tatsachen darstellen und als solche anerkannt sind. Und das ist eben nicht der Fall.
Hallo Lior,
wie kommst Du zu dieser Behauptung? Alle wissenschaftlichen Reinkarnationsforscher sind der Auffassung, dass sich die Fälle nur durch Reinkarnation schlüssig erklären lassen. Nur einer stellt sich quer, der Australier Jürgen Keil. Seine "Erklärung", die ich jetzt nicht parat habe, weil diese in der wissenschaftlichen Welt wirklich keine Rolle spielt, ist sehr abenteuerlich.
Es mag sein, dass seine Anhänger von der Wissenschaftlichkeit überzeugt sind. Und es mag sein, dass sie seine Theorie damit als bewiesen ansehen.
Wer sollen diese Anhänger sein? Laien?
Aber wer eine allgemeine Anerkennung durch die Wissenschaft als wissenschaftlicher Tatsache für sich in Anspruch nimmt, der wird diesem nicht gerecht, indem er wiederholt darauf verweist, dass es sich angeblich um Fakten handelt. Es bedürfte dessen erstens der allgemeinen Anerkennung durch die Wissenschaft, d.h. nicht durch Laien oder einen kleinen Teil von Fachleuten. Und diese allgemeine Anerkennung ist zur Zeit nicht gegeben.
Bekanntlich ist die Parapsychologie eine Fachwissenschaft. Reinkarnationsforscher sind wieder ein spezielles Fachgebiet davon.
Von der materialistischen Wissenschaft wird das natürlich nicht anerkannt, ja nicht einmal zur Kenntnis genommen. Das ist eben weltanschaulich bedingt. Es kann einfach nichts Übernatürliches geben...
Zweitens bedarf es einer Theorie, die wissenschaftlich überprüfbar ist.
Nein. Man kann nicht Die Voraussetzungen von Wissenschaftlichkeit, die im materiellen Bereich gilt auf einen anderen, hier den lebendigen, übertragen. Jede Wissenschaft hat ihre eigenen Kriterien.
Mit physikalischen Gesetzmässigkeiten lässt sich zum Beispiel nicht feststellen, ob ein Satzbau gut oder schlecht ist.
Womit wir wieder bei der falschen Schlussfolgerung sind, wenn andere Erklärungsmodelle versagen, sei eine metaphysische Erklärung der einzige und zwingend logische Schluss. (Deshalb hinkt auch dein Vergleich mit Galilei)
Wieso "falsche Schlussfolfgerung"?
Ebenso könnte jemand wie z.B. Kurt Koch dies als Beweis für die Existenz von Dämonen anführen würde, die durch diese Einflüsterungen Menschen vom Glauben an eine falsche Reinkarnation zu überzeugen und von der wahren christlichen Heilslehre abzubringen versuchen.
Kurt Koch beweist gar nichts. Was er schreibt, kann man leicht widerlegen. Seine Ausführungen haben keine Stimmigkeit, was allein schon beweist, dass die Schlussfolgerungen falsch sind.
Diesen logischen Fehlschluss, den ich bereits angesprochen hatte, nennt man auch Sherlock-Holmes-Fallacy. Aus diesem Grund ist es z.B. auch fast unmöglich zu behaupten, dass alle anderen möglichen Quellen ausgeschlossen waren. Weil wir immer noch zu wenig über die Funktion unseres „Bewusstseins“ wissen, um das zu tun.
Ich denke, Du musst nochmals Stevenson lesen. Da fehlt nichts, was eine andere Erklärung möglich machen würde.
Wie du zu der Annahme kommst, dass bereits alles in diesem Zusammenhang bekannt sei, kann ich offen gesagt nicht nachvollziehen, aber es entspricht nicht der mir bekannten Realität im wissenschaftlichen Diskurs.
Also, ich stelle nochmals fest, die Reinkarnation ist eine wissenschaftlich abgesicherte Tatsache. Die Reinkarnation wird aber auch durch philosophisches Denken, z.B. Schopenhauer (s. hier) überzeugend dargelegt. Dazu gibt es Erinnerungen an früherer Erdenleben, wenn sich die Seele teilweise vom Körper löst, also bei Absturz von einem Berg, bei Nahtoderlebnissen. Dann gibt es Erinnerungen, die unter Hypnose hochkommen. Dann gibt es die Berichte von Eingeweihten, wie bsw. Rudolf Steiner. Ja, und dann erkennt man ja als Christ - wenn man will - auch immer mehr die unsichtbare Welt. Da ist man gar nicht auf andere, oder gar die Wissenschaft angewiesen.
Nun kann ich verstehen, wenn Einzelne fordern, dass Wissenschaft auch eine „geistige“ Welt berücksichtigen muss. Aber es gibt Spielregeln in der Wissenschaft, und eine dieser Spielregeln besagt nun einmal, dass metaphysische Elemente in wissenschaftlichen Arbeiten keine Erklärungs- und Beweiskraft haben.
Im materiellen Bereich hat natürlich metaphysisches nichts zu suchen. Aber dieser ist ja der unbedeutendste.

Aber es wäre unseriös und für mich offen gesagt auch unverständlich, warum man eine von sich selbst als glaubwürdig vertretene Theorie durch falsche Zuschreibungen und unzutreffende Behauptungen künstlich in ihrer Glaubwürdigkeit zu erhöhen versucht.
Da gebe ich Dir völlig recht. Man würde sich da ja selbst und andere betrügen!

Wie dem auch sei – eine andere Frage stellt sich mir noch. Diese führt zwar vom ursprünglichen Thema weg, vielleicht willst du sie entweder in einer privaten Nachricht oder in einem separaten Thema erläutern. Aber letztlich scheint das Thema Reinkarnation im Zuge der Reform auch eine Rolle zu spielen. Du bist der Themenstarter, vermutlich kannst du das besser beurteilen.
Wenn ich jedenfalls deine Bemerkung gegenüber Padma richtig verstanden habe, glaubst du auch an UFOs. Wenn wir nun (wovon du überzeugt bist) reinkarnieren, und wenn – wie ich vermute – dein Glaube an UFOs auch den Glauben an eine Außerirdische Existenz einschließt, besteht dann die Möglichkeit, dass wir in einer außerirdischen Existenz reinkarnieren, oder ist der Kreislauf der Seelen auf diesen bzw. den jeweiligen Planeten beschränkt?
Mit neugierigen Grüßen
Lior
Diese letzte Frage wäre für mich Spekulation. Ich denke nicht - aber das ist jetzt wirklich nur eine Meinung - dass wir, jedenfalls im gegenwärtigen Äon, auf andere Planeten reinkarnieren. Ich weiß, dass das von manchen behauptet wird. Aber ich hatte bisher keinen Anlaß dieser Frage nachzugehen.

LG,
Digido