@Padma
Ein paar Gedanken zu Deinen Beitrag (den ich uebrigens, versetzt in Deine Sicht, nachvollziehen kann)
Zuerst:
Reinkarnation betrachte ich zumindest nicht als "(fern) oestliche Weisheit" sondern als "gegebene Realitaet".
Von daher ist also (von meinen Standpunkt aus gesehen) nicht von einer "Vermischung der Religionen" die Rede.
Vielmehr betrachte ich es so, dass dem Christentum dieser wichtige Punkt fehlt.
Aehnlich verhaelt es sich mit Karma nur aber mit einem "besonderen" Unterschied.
Die Bibel, vor allem das NT, speziell Jesus in den Evangelien, lehrt das Prinzip des Karmas. Ich hatte dazu ja schon was geschrieben.
Es wird lediglich anders benannt. zB "Saat und Ernte". Oder das mit der "goldenen Regel". Mt 7,12. Das ganze Kapitel koennte genauso gut von einen Buddhisten zB stammen der Karma gerade lehrt.
Ich denke, das kann man wirklich nicht abstreiten.
Und sollte zu denken geben...
Mein zweiter Punkt ist "das Kreuz".
Auch hier scheiden sich die Geister.
Die Lehre von "Saat und Ernte" alias Karma, so wie sie Jesus in den Evangelien stehts lehrt, ist schlichtweg inkompatibel mit der paulinischen Ansicht "vom suendenvergbenden Kreuzglauben".
Das ist nicht nur meine Feststellung... sondern auch immer und immer wieder "inner-christlicher" Streit zur Frage "des Kreuzes".
Ich erinnere nur grad daran an die EKD. Die hat naemlich erst vor kurzem ein 160 Seiten langes "Statement" heruasgegeben zur Frage des Kreuzes.
Ich hab mir das auch alles durchgelesen. Und mein Fazit ist, dass sie es selbst bemerken dass "mit dem Kreuz" so wie es traditionell gelehrt wird als angebliche "Suendenvergebene Sache"... dass da gewaltig was nicht stimmt.
Denn wenn die Sache ja mit "dem Kreuz" so klar waere warum dann ein 160 Seiten langes Dokument veroeffentlichen wo dermassen um den heisen Brei geredet wurde wie ich es selten bei einem Thema erlebt habe?
Wohl gemerkt: Die evangelische Kirche Deutschland veroeffentlichte dieses Dokument... nicht irgendeine "unbekannte Freikirche"...
Der Glaube an "das Kreuz" vergibt keine Suenden... das ist fuer mich die schlichte Wahrheit.
Es ist nichts weiter als der "ver-christianisierte" Opferglaube des ATs, welcher von Jesus durch seine Lehren quasi verworfen wurde... denn Jesus lehrte keine Suendevergebung durch ein Opfer in den Evangelien.
Ich kenne die Abendsmalstelle zwar wo von "vergebung der Suenden" gsprchen wird, aber dieser eher (einmalige) mystische Satz hat in meinen Augen nichts aber absolut gar nichts mit der paulinisch abgeleiteten Kreuztheolgie zu tun.
Paulus ist der einzige Apostel der sich so stark auf das Kreuz konsentrierte und sich hier bei, wie so oft, schlichtweg irrte falls er so interpretiert wird wie es die traditionelle Kreuztheologen halt nunmal tun.
All anderen Apostel und auch Jesus selbst lagen ihren Schwerpunkt, auch und vor allem bzgl. der Vergebung der Suenden, wo anders... Jesus vor allem naemlich viel mehr auf das Prinzip von "Saat und Ernte".
Wir koennen die Reinkarnation auch gerne weg lassen... weil es gibt im Christentum zB mit dem grossen Missverstaendnis bzgl. "des Kreuzes" da eh noch ein haufen zu tun.
Die Kreuztheologie steht im unaufloesbaren Konflikt mit den Lehren in den Evangelien von Jesus bzgl. der Suendenvergebung.
Mich "erschrecken" solche Stellen wie "Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden" von Paulus nicht... sofern er damit uerhaupt auch die heutige "Kreuztheologie" meinte.
Paulus war kein sonderlich heiliger oder "erleuchteter" Mensch als andere spirituelle Menschen... samt ihren Fehlern und Irrtuemern. Seine Schriften zum Wort Gottes zu machen halte ich fuer einen sehr schweren Fehler.
Selbst Paulus macht bzgl. "des Kreuzes" und der Vergebung der Suenden sich widersprechende Aussagen.
Auch das ist nicht wegzuwischen...
Gerade der Dialog mit Dir und anderen zeigt mir eigentlich nur, dass das "Mainstream Christentum" kaum mehr was damit zu tun hat, wie ich die Dinge betrachte.
Aber ich halte das "Mainstream Christentum" auch nicht fuer das, was Jesus damals lehrte.
Da gibt es so viele Dinge eigentlich die da verzerrt betrachtet werden... das faengt eben schon an mit dem Bibelfundamentalismus, oder dass "Jesus = Gott" angeblich gewesen waere... oder dass der Glaube an sein "biologisches"? Blut Suenden vergeben wuerde... dass er angeblich der einzige(!) Sohn Gottes sei... auch die LEhre von "Saat und Ernte" neutralisiert sich quasi in der "Kreuztodtheologie"...
Alleine schon der Glaube dass es eine bestimmte Religion gaebe, welche "die Religion Gottes" sei halte ich fuer falsch... das ist wieder einmal mehr einfach nur ein menschliche Satzung...
Es gibt also in der "Reformation" da echt noch viel zu tun... :-)
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