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  1. #11
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    Hallo zusammen.

    Lieber NetKrel, in deine Richtung vorweg.... ein Programmierer, der manchmal zu emotionalen Ausbrüchen neigt …. das ist eine erfrischende weil dem Klischee eher widersprechende Kombination.^^ Und wenn du schon nach Komplimenten fischst (mit einem Schmunzeln geschrieben)... ich kann nun zwar nicht 10 Jahre überblicken, aber in den 6 Jahren die ich hier bin, bist du in vielen Dingen gemäßigter geworden. ;-)

    Aber du hast natürlich recht – auch das Streitgespräch gehörte und gehört zu einem gesunden Austausch dazu. Entscheiden finde ich dabei, dass man bei aller Ablehnung der Ansichten eines anderen, den Träger dieser Ansichten als Menschen respektiert und wertschätzt. Und hier sind wir an einem Punkt, in dem ich Padma recht geben muss. Wenn man sich die Art der Gesprächsführung in solchen Streitgesprächen anschaut, dann kommen auch mir von Zeit zu Zeit Zweifel, ob diese Wertschätzung des anderen wirklich immer gegeben ist. Z.B. das Thema Reinkarnation. Also vorweg – ich selbst würde nicht abstreiten wollen, dass im frühen Christentum zum Teil auch Ansätze einer Reinkarnationslehre diskutiert wurden. Ob Origenes hier ein gutes Beispiel ist, sei mal dahingestellt. Ich denke hier ist seine Präexistenzlehre oftmals einfach falsch verstanden worden bzw. wurde bewusst vor den eigenen Karren gespannt, denn es gibt – wenn ich das noch richtig im Kopf habe - verschiedene Stellen, in denen er die Lehre der Reinkarnation als „falsch“, „Unsinn“ und „verblendet“ bezeichnet hat. Aber er richtet sich in diesen Formulierungen ja gegen bestehende Ansichten und deren Vertreter (eine namentliche Nennung war wenn ich mich irre Basilius), was das Vorhandensein derartiger Vorstellungen indirekt belegt. Trotzdem würde ich selbst nicht so weit gehen, dass bereits in der Bibel Vorstellungen einer ständigen Seelenwanderung immanent gewesen sind und man entsprechende Textstellen dahingehend interpretieren sollte. Aus einem historisch-kritischen Verständnis der Schrift sehe ich dafür keine Veranlassung. Was nicht heißt, dass ich die Schrift nicht auch anders interpretieren kann, wenn ich das möchte – gerade wenn die Schrift als Inspirationsquelle und nicht als geschichtliches Werk dient. Nur um das klarzustellen, ich persönlich würde die Reinkarnation als Möglichkeit nicht kategorisch ausschließen wollen. Ich halte sie nicht für sehr wahrscheinlich bzw. wenn nur für ein sehr seltenes Phänomen.... aber das ist nur meine persönliche Überzeugung dazu.

    Was aber – um auf meinen eigentlichen Gedanken zurückzukommen – dann eben zum Problem in einer wertschätzenden Diskussion werden kann ist, wenn anderslautende Ansichten als Unsinn bezeichnet werden. Und fast schon „fundamentalistisch“ wird es dann, wenn man andere Ansichten nicht nur nicht gelten lässt, sondern von der eigenen Ansicht als absolute Gewissheit spricht und sich dabei eigentlich fast ausschließlich auf eine einzige Quelle bezieht. Auch deine Ansichten, lieber Digido, ist nun in mehreren Beiträgen schon angeklungen, aber wie ich auch schon andernorts meine Zweifel äußerte, wäre es mir zumindest neu, dass die Reinkarnation eine wissenschaftliche und ohne jeden Zweifel bewiesene Tatsache wäre, die nur von Unwissenden nicht als Tatsache angesehen wird. Mir scheint deine Einschätzung hier ist etwas... sagen wir freundlich formuliert übertrieben euphorisch, oder aber du verwendest den Begriff „wissenschaftlich“ in einer gelinde gesagt unüblichen Weise. Die Radikalität deiner Darstellung als allgemeingültig anerkannt und bekannte Tatsache jedenfalls entspräche nicht dem mir bekannten Stand.

    Eine Reform mag gut und schön sein – und von Zeit zu Zeit auch notwendig. Aber eine Reform bedeutet in meinen Augen Überzeugungsarbeit, ein gemeinsames Vorgehen unterschiedlicher Fraktionen und oftmals auch (in unwesentlichem) einen Kompromiss, zumindest aber einen Dialog, in dem man die Ansichten des anderen nicht übernehmen aber doch gelten lassen muss. Wer eine radikale Umwälzung der bestehenden Verhältnisse anstrebt, muss sich eher um eine Revolution bemühen. Und sollte aufpassen, dass seine Versuche rückblickend nicht als kleine Revolte bezeichnet wird.
    Dem Ansinnen einer Reformation jedenfalls würde ich viel Erfolg wünschen. Einer Revolution hingegen... nun ja, da wäre ich sehr viel vorsichtiger.^^

    Viele Grüße
    Lior
    Geändert von Lior (03.08.2015 um 11:53 Uhr)
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.


 

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