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  1. #61

    Standard

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen

    Daher finde ich es wichtiger, einzelne zu ermutigen, sich auf den persönlichen Weg mit Gott einzulassen.
    Nicht die Kirche oder die Bibel zu reformieren.
    Ja, das finde ich auch sehr gut, dass du das so machst.
    Im Austausch kannst du so anderen gute Impulse geben - und ich hoffe, du bist auch offen dafür, selbst Impulse mitzunehmen, denn nur so profitieren beide Seiten davon.

    Ich habe auch nur ein Fragezeichen an die Idee gemacht, den persönlichen Weg des Einzelnen mit Gott einerseits entinstitutionalisieren zu wollen und dann aber doch wieder für alle verbindlich neu zu organisieren.

    Vielleicht sehe ich den fundamentalistischen und Institutionsdruck auch nicht so stark wie du.
    Denn ich komme aus der ev Landeskirche und da ist sehr viel Individualität möglich und auch erwünscht.

  2. #62

    Standard

    Ich seh gerade, ich hab beim Zitieren etwas durcheinander gebracht.
    Ich meinte:

    Zitat Zitat von net.krel
    Er paart sich naemlich auch zu gerne mit wirklich einer zu engen Sichtweise der Dinge und auch oft mit einer "buchsaetblichen" Auslegung der Dinge wo es schon lange gar nicht mehr um den persoenlichen Bezug zu Gott geht sondern um ganz andere Dinge die damit gar nichts mehr zu tun haben ... das ist einfach das was mir immer und immer wieder auffaelt.

    Und das schreib ich dann auch wenn mir das auffaelt.

  3. #63

    Standard

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Vielleicht sehe ich den fundamentalistischen und Institutionsdruck auch nicht so stark wie du.
    Das... und/oder Du auch nicht (so) (stark) davon betroffen (gewesen) bist.

    Weil Du schreibst ja eben auch, dass Du den "Institutionsdruck" bzw. "Fundamentalismus" in Deinem Umfeld bzw. Gemeinschaft nicht oder kaum vorfindest.

    Glaub ich dir uebrigens auch gerne.

    Bei mir dagegen ist es da etwas anders verlaufen und daher auch die "Empfindlichkeit" bzw. der Kontrast anders... als auch die Anliegen.

    Es gibt (leider) in allen Religionen (und letztendlich in allen "Bereichen") wirklich auch das glatte Gegenteil dessen, fuer was Religion eigentlich im positiven Sinne steht.

    Fuer mich bedeutet (im positiven Sinn) "Religion": lat: religio, wörtlich: "die Rückbindung [zu Gott]".

    Oder auch den Definitionsvorschlag von "Gustav Mensching" (evangelischer Theologe) finde ich sehr treffend: "Religion ist erlebnishafte Begegnung mit dem Heiligen".. .sofern mit "dem Heiligen" Gott oder zumindest "alles was von Gott ist" gemeint ist.

    Und ich kann einfach (und leider) in den meisten Faellen diese "Definition" gerade in den Christentumen kaum mehr als Mittelpunkt finden.... die mystischen Christentume (die aber eher selten vorhanden sind) sind mir da noch die liebsten deshalb... einfach weil diese in meinen Augen "Religion" noch am naechsten sind.

    Ich bin der Grundlegenden Ansicht, dass der Zustand unserer aktuellen Welt, wirklich darauf zurueck zu fuehren ist, dass die Menschheit einfach den Kontakt zu Gott verloren hat... also jetzt natuerlich nicht jeder Mensch... aber "die Mehrheit des Kollektivs" schon.

    Ich kann mir nur so den [fatalen] Zustand unserer Gesellschaften erklaeren.

    Ich kann mir nur so die immer und immer wieder wiederkehrenden Kriege erklaeren... vom Krieg im privaten Bereichen bis hin zum internationalen (also Welt) Krieg(en).

    Ich glaube nicht daran, dass der Frieden eine Frage der politischen Staatsform ist sondern daran dass es eine Frage ist in wie fern die Menschen, die "kritische Masse" zumindest, sich in Einklang mit Gott befindet.

    Das gilt in meinen Augen fuer famliaeren Frieden und Glueck, als auch und bis hin eben zum Frieden innerhalb der Nationen.

    Deshalb waere, imho, das eigentlich das Wichtigste, was innerhalb Familie als auch Gesellschaft zu lehren es gilt.

    Ich kann mich nicht erinneren dass dies jemals Thema meiner Schulzeit war... insbesondere nicht im Religionsunterricht wo es ja nun mindestens dort dann wenigstens hingehoert haette.

    Ich kann mich nicht erinneren dass dies jemals Thema im TV ist.

    Ich kann mich nicht erinneren dass dies jemals Thema innerhalb der "Gemeinschaft" (wenn man das ueberhaupt so nennen will in meinen Fall) war, in der ich Aufgewachsen bin...

    Und ich kann mich nicht erinneren dass dies jemals Thema der rkk war so wie ich sie zumindest kennen lernte.

    Alles moeglich war Thema... aber ausgerechnet das wichtigste war es quasi nie. Und das, egal wann und wo ich hin guck(t)e.

    Eigentlich ist es mir mittlerweile klar, warum die Gesellschaften in diesen Zustand sind, in der sie nunmal sind...

    Von "In Ordnung" kann da in meinen Augen ueberhaupt keine Rede sein wenngleich sie so tun als ob.

    Ich erwaehn das nur grad alles noch zusaetzlich, weil Du fragtest, was denn so mein "Reform-Anliegen" ist... weil letztendlich geht es mir darum aus oben genannten Gruenden.

  4. #64

    Standard

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Dachts mir schon :-) Super!
    Hast Du noch weitere Punkte? Wuerd mich ebenso interessieren.
    Hallo net.krel,

    mit Punkten habe ich es nicht so. Das klingt dann schon wieder zu sehr nach Parteiprogramm und irgendwelchen Forderungen, die erfüllt werden müssten.
    Eine Reformation kann es m.E. nur geben, wenn die Unhaltbarkeit bestimmter Denkstrukturen aufgezeigt wird, sodass die Menschen guten Willens wieder zum Wesentlichen kommen. Glaube darf nicht länger Zustimmung zu gewissen Glaubenssätzen sein und wieder zu einer Ideologie verkommen, sondern muss neues und neue Möglichkeiten erschließendes Leben sein. Schließlich kommt es nicht darauf an, nach dem Tod in der "Himmel" zu kommen, sondern darauf, dass sich mein persönliches Leben hier auf der Erde bessert, ohne dass dabei irgendwem geschadet wird. Es kommt also auf die Transformation jedes einzelnen an. Glauben heißt Vertrauen in die tieferen Kräfte des Menschen.Und dieses Vertrauen fällt ja den Menschen so schwer. Da sieht man, dass selbst die, die sich als sehr gläubig und christustreu sehen, lieber zum Arzt gehen, der sie mit materiellen Mitteln heilt, anstatt zu erkennen, welche Fehleinstellungen in mir, gerade zu dieser besonderen Krankheit führten. Mit der Änderung der Einstellung würde die Krankheit wirklich verschwinden, anstatt, dass nur die Symptome behandelt werden. Das nur als Beispiel.

  5. #65

    Standard

    Zitat Zitat von Digido Beitrag anzeigen
    mit Punkten habe ich es nicht so. Das klingt dann schon wieder zu sehr nach Parteiprogramm und irgendwelchen Forderungen, die erfüllt werden müssten.
    ok. bin ich uebrigens (auch) ganz bei dir (trotz meiner "Punkte Liste" :-) )

    Zitat Zitat von Digido Beitrag anzeigen
    Eine Reformation kann es m.E. nur geben, wenn die Unhaltbarkeit bestimmter Denkstrukturen aufgezeigt wird, sodass die Menschen guten Willens wieder zum Wesentlichen kommen.
    Seh ich ebenfalls genau so. Gut Formuliert...

    Zitat Zitat von Digido Beitrag anzeigen
    Glaube darf nicht länger Zustimmung zu gewissen Glaubenssätzen sein und wieder zu einer Ideologie verkommen, sondern muss neues und neue Möglichkeiten erschließendes Leben sein. Schließlich kommt es nicht darauf an, nach dem Tod in der "Himmel" zu kommen, sondern darauf, dass sich mein persönliches Leben hier auf der Erde bessert, ohne dass dabei irgendwem geschadet wird.
    Ja... auch da geh ich mit weil es generell auch meiner Ansicht enspricht.
    Wobei ich, nebst dem "Wohl des aktuellen Lebens hier auf Erden [fuer einen selbst und allen anderen]", den spirituellen Aspekt von "in den Himmel kommen" da nicht ausser Acht lassen moechte.

    Unter "in den Himmel kommen" gibt es ja viele Verstaendnisse. Meines wuerde ich als "spirituelles Verstaendnis" bezeichnen.
    Ich verstehe darunter letztend Endes, dass die [eigene] Seele und Bewustsein in Einklang mit Gott [wieder] kommt... etwas was hier auf Erden, aber auch danach, das Ziel ja ist... imho.

    Zitat Zitat von Digido Beitrag anzeigen
    Es kommt also auf die Transformation jedes einzelnen an.
    Ja. Gutes Wort auch: "Transformation"...

    Zitat Zitat von Digido Beitrag anzeigen
    Glauben heißt Vertrauen in die tieferen Kräfte des Menschen.Und dieses Vertrauen fällt ja den Menschen so schwer.
    Und in Gott... falls mit "tieferen Kraeften" nicht auch gleichzeitig Gott gemeint ist.

    Zitat Zitat von Digido Beitrag anzeigen
    Da sieht man, dass selbst die, die sich als sehr gläubig und christustreu sehen, lieber zum Arzt gehen, der sie mit materiellen Mitteln heilt, anstatt zu erkennen, welche Fehleinstellungen in mir, gerade zu dieser besonderen Krankheit führten.
    Eines meiner "Lieblingsthemen"... Gesundheit und Medizin.
    Ich denke ich weis auf was Du hinaus moechtest und ich seh das Grundsaetzlich auch so.

    Krankheit, als [auesserlicher] Ausdruck der Seele.

    Allerdings lehne ich die klassische Schulmedizin, inkl. Medikamente, nicht per'se ab.
    Ich halte es also fuer legitim, Medikamente zu benuetzen, fuer den Heilungsweg. Vorausgesetzt natuerlich wenn sie der Heilung nicht im Wege stehen oder ihr gar widersprechen... das ist ja grad die Kunst dies zu ermitteln als wirklich guter Arzt... ob, und falls ja, in welcher Dosis und Zeitraum Medikamente Notwendig sind und die [vor allem] inneren Ursachen aufzudecken und begreiflich zu machen damit diese geloest werden koennen.

    Zitat Zitat von Digido Beitrag anzeigen
    Mit der Änderung der Einstellung würde die Krankheit wirklich verschwinden, anstatt, dass nur die Symptome behandelt werden. Das nur als Beispiel.
    Das seh ich in vielen Faellen auch so.

  6. #66

    Standard

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Ich kann mir nur so die immer und immer wieder wiederkehrenden Kriege erklaeren... vom Krieg im privaten Bereichen bis hin zum internationalen (also Welt) Krieg(en).

    Ich glaube nicht daran, dass der Frieden eine Frage der politischen Staatsform ist sondern daran dass es eine Frage ist in wie fern die Menschen, die "kritische Masse" zumindest, sich in Einklang mit Gott befindet.

    Das gilt in meinen Augen fuer famliaeren Frieden und Glueck, als auch und bis hin eben zum Frieden innerhalb der Nationen.

    Deshalb waere, imho, das eigentlich das Wichtigste, was innerhalb Familie als auch Gesellschaft zu lehren es gilt.
    Ja, das Thema Frieden müsste mehr im Vordergrund stehen, finde ich auch.

    Bei Jesus ist es ein wichtiger Punkt im Zusammenhang mit dem Heiligen Geist.

    Joh 14,27 Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.

    Und Paulus schreibt bei einer Streitfrage über Sitten und Gebräuche:

    Röm 14,17 Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geist.

    In Gal 5,22 steht Frieden mit an vorderer Stelle bei den Früchten des Heiligen Geistes.
    Nur, um mal ein paar Beispiele zu nennen.

    Aber das Thema ist so komplex, dass es einen eigenen Thread wert wäre.

    Nur kurz dazu:
    Ich denke nicht, dass Frieden irgendwie organisiert oder institutionalisiert werden kann, gar nicht von aussen an Menschen herangetragen durch andere Menschen.

    Es gibt eine chinesische Weisheit, die besagt, dass, wer ein Land beherrschen will, der soll im Kleinen damit anfangen und die Fähigkeit dazu entwickeln, in den Strukturen direkt um ihn herum. Und ansetzen bei sich selbst, sich selbst beherrschen.

    Mit Frieden ist es auch so.
    Wer keinen inneren Frieden hat, kann auch keinen Frieden nach aussen bringen und bewahren.

    Und im NT steht noch eine wichtige Voraussetzung für diesen inneren Frieden: der Friede mit Gott.

    Röm 5,1 Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus;

    Der Friede Gottes kann keinen Menschen erfüllen, der sich von der Sünde beherrschen lässt.

    Und erst wenn ein Mensch diesen tiefen inneren Frieden hat und ihn die innere Unruhe nicht mehr dazu treibt, in Äusserlichkeiten sein Glück suchen und erkämpfen zu müssen, dann wird es ihm auch möglich, den Frieden nach aussen zu tragen in die Gemeinschaft mit anderen.


  7. #67

    Standard

    Noch ein Nachtrag:
    Hier diese Bibelstelle dazu ist mir in der letzten Zeit häufiger durch den Kopf gegangen:

    Kol 3,15 Und der Friede Christi, zu dem ihr auch berufen seid in "einem" Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar.

    Das ist ein Hauptkennzeichen des Reiches Gottes, wie es sich hier schon im Leben derer, die sich da hineinnehmen lassen, zeigt: die Herrschaft des Friedens Gottes in den Herzen.
    Nur so können Menschen auch untereinander Frieden haben, gemeinsam in diesem messianischen Friedensreich unter seiner Friedensherrschaft.

  8. #68

    Standard

    @Padma
    Ich kann nur einmal mehr Dein Posting nur vollstens zustimmen...

    Vor allem Roemer 14,17... ist mir noch nie aufgefallen. Muss ich mir aufjedenfall merken:

    "Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geist."


    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Aber das Thema ist so komplex, dass es einen eigenen Thread wert wäre.
    Da waer ich gespannt darauf.

    Ergaenzend zu allen von Dir genannten (hervoragenden) Stellen bzgl. des Friedens noch eine aus dem Evangelium... (frei zitiert)

    "Selig die Friedenstifter, denn sie werden Soehne Gottes genannt werden" (Bergpredigt, Seligpreisungen)

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Wer keinen inneren Frieden hat, kann auch keinen Frieden nach aussen bringen und bewahren.
    Auch hier: Einfach nur vollste Zustimmung.

  9. #69
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    Hallo NetKrel,

    ich möchte einige Sätze von dir zitieren, und vor diesen meine Gedanken weiter ausführen. Um nicht durch mehrfache Auslassungseichen zu verwirren, habe ich mir zudem erlaibt einige Passagen hervorzuheben.

    Zitat Zitat von NetKrel Beitrag anzeigen
    Und dann muss man im vertrauen auf Gott, bzw. im vertrauen auf "die innere Stimme"... im vertrauen auf "die Intuition"... im vertrauen darauf dass "Inspiration geschieht" lernen "innerlich zu horchen". Das ist also das eine. Das andere, naemlich die eigene "Fehlertraechtigkeit" dabei nicht ausser Acht zu lassen... zu wissen dass man sich "ver-horchen auch kann"... um diesen Umstand kann man nur aus der Erfahrung lernen, und zwar ab dem Zeitpunkt wenn man damit erstmal angefangen hat. Es ist, in meinen Augen, unmoeglich hier keine Fehler zu machen.
    Es ist unmoeglich, gleich vom ersten Augenblick an, hier "stabil Fahrad fahren" zu koennen. Kein Meister ist jemals vom Himmel gefallen sozusagen... Man wird, mit der Zeit, aber immer sicherer und sicherer werden, wann man auf die "falsche Stimme" oder auf die "ego Stimme" hoerte, und wann es die "richtige Stimme", wann es echte und somit gute Inspiration war.

    Ich muss gestehen, dass ich vom Grundsatz her keine so negative Sicht auf die Intuition der westlichen Kultur habe bzw. diese Sicht beeinflusst von einer ganz bestimmten Geschichtsperspektive halte, aber vom Grundsatz könnte ich dir durchaus zustimmen. Verstehe meine Einwände auch bitte nicht als Verteidigung eines biblizistischen Verständnisses der Bibel. Auch würde ich deiner Bemerkung über das Vorhandensein der Falsch-Stimmen nicht widersprechen – ich würde aber sogar noch einen Schritt weiter gehen und behaupten wollen, dass im Gegenteil man mit Blick auf die immerwährende Unvollkommenheit des Menschen einräumen muss, dass es so etwas wie die „Richtig-Stimme“ für uns nicht geben kann. Bzw. dass wir nicht in der Lage sind sie vollständig zu erfassen.
    Deshalb ist in meinen Augen auch die Fahrrad-Fahr-Lern- Allegorie ein wenig unglücklich, denn sie deutet an, dass es ein für uns bereits jetzt feststellbares und objektivierbares Kriterium für „das richtige“ Fahrradfahren gibt. Denn entweder man kann Fahrrad fahren oder man kann es nicht. Tatsächlich scheint es mir aber sinnvoll eine Allegorie zu wählen, die in ihrem Ziel nicht abgeschlossen sondern nach oben hin offen ist. Wie z.B. „gut zu kochen“ (um nun einfach mal irgend etwas zu wählen) Denn wenn wir als Menschen unvollkommen sind und daher immerzu Fehler machen, besteht immer auch die Möglichkeit es „besser“ im Sinne von weniger falsch zu machen – verstehst du was ich meine? Das könnte man auch bei dem Fahrradfahren anwenden, im Sinne eines „schneller“ fahren – aber dieser Umstand drängt sich nicht direkt auf. Und dann wird hier nämlich das Problem offensichtlich, dass ich sehe wenn du davon sprichst, dass man lernen muss der Intuition und Inspiration zu vertrauen. Denn so wie ich mich beim Kochen an einen bestimmten Geschmack gewöhnen kann, kann ich auch einer falschen Intuition derart auf dem Leim gehen, dass sie mein anschließendes Empfinden nachhaltig beeinflusst und im schlimmsten Fall sogar völlig in die Irre gehen lässt. Nichts anderes geschieht ja auch bei vielen Bibelfundamentalisten. Dann aber, (so denke ich und so scheint es mir bei dir ja auch anzuklingen) kommen wir zu dem Schluss, dass wir als Menschen nie „am Ziel“ sind, sondern nur fortwährend danach streben können diesem näher zu kommen, „besser“ zu werden. Eine Arbeitsweise, die sich beispielsweise auch in der Wissenschaft findet. Aber dann wäre doch jede Denkweise eines jeden Menschen gleichermaßen unvollkommen und fehlerhaft, aber zum jeweiligen Zeitpunkt vielleicht Ausdruck der eigenen Reife bzw. des Wegstückes, auf dem man sich befindet.
    Damit will ich nun nicht sagen, dass es falsch wäre (s)einer Intuition zu folgen, aber ich wäre sehr skeptisch wenn dies als der bessere bzw. der (möglicherweise einzig) richtige Weg vertreten wird. Auch mir war es einfach wichtig das noch einmal herauszustellen, da auch ich deine Ausführungen teilweise etwas feindselig empfunden habe. Aber du schreibst ja selbst, dass du da womöglich vorbelastet ist - insofern ist es verständlich.

    Aber deiner eigentlichen Denkrichtung schließe ich mich völlig an. Ganz sicher ist die persönliche Beziehung zu Gott das wesentliche. Und ich habe auch meinen (menschlichen) Vater durch den persönlichen Kontakt kennen gelernt - und nicht etwa indem ich ein Buch über ihn gelesen habe.^^
    Herzlichen Gruß
    Lior
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  10. #70

    Standard

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    [dass] man mit Blick auf die immerwährende Unvollkommenheit des Menschen einräumen muss, dass es so etwas wie die „Richtig-Stimme“ für uns nicht geben kann.
    Das kann ich so wie es da steht nicht untertreichen. Es klingt zu sehr nach "keine Chance", und das seh ich nicht so. Nicht in dieser Radikalitaet.

    Eine Perfektion, falls Du diese Ansprichst, gibt es zwar auch in meine Augen nicht [hier auf Erden]... aber das stellt fuer mich kein Grund dar, dass streben nach Gott als "Hoffnungslos" zu betrachten augrund unserer menschlichen Unvollkommenheit.

    Wuerde man das auf andere Bereichen des Lebens anwenden koennte man ja nahezu zu allem sagen "bringt nichts weil wir eh immer wieder auch Fehler machen" ... oder?

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Bzw. dass wir nicht in der Lage sind sie vollständig zu erfassen.
    Dass wiederum sehe ich auch so. "Vollkommenheit" in der "Gotteserkenntnis"... das ist absolut hochkaraetig.

    Nur... kennst Du einen Bereich des menschlichen Lebens, wo man von 100% Vollkommenheit sprechen kann? Also ich nicht... damit muss man sich also einfach abfinden und ich finde das auch nicht so "schmerzhaft".

    Beispiel: Eine Mutter liebt ihr Kind. Aber manchmal ist sie halt auch Sauer. So ist das nunmal und ich glaube keine Mutter oderVater kann sich davon frei sprechen... Aber macht es deshalb das gesamte "Mutter/Vater Kind Verhaeltnis" "unerstrebenswert"? Nein.

    Und so sehe ich das mit unserer Unvollkommenheit und der Beziehung mit Gott ebenso...

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Deshalb ist in meinen Augen auch die Fahrrad-Fahr-Lern- Allegorie ein wenig unglücklich, denn sie deutet an, dass es ein für uns bereits jetzt feststellbares und objektivierbares Kriterium für „das richtige“ Fahrradfahren gibt. Denn entweder man kann Fahrrad fahren oder man kann es nicht.
    Irgendwas stoert mich daran... es ist [mir], denke ich, zu "technokratisch" formuliert...


    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Tatsächlich scheint es mir aber sinnvoll eine Allegorie zu wählen, die in ihrem Ziel nicht abgeschlossen sondern nach oben hin offen ist. Wie z.B. „gut zu kochen“ (um nun einfach mal irgend etwas zu wählen) Denn wenn wir als Menschen unvollkommen sind und daher immerzu Fehler machen, besteht immer auch die Möglichkeit es „besser“ im Sinne von weniger falsch zu machen – verstehst du was ich meine?
    Versteh ich voll und ganz. Stimme dem auch [gerne] zu. Wir koennen uns gerne auch auf diese Analogie bzgl. "Gottes Stimme hoeren" einigen. Ich finde sie [ebenfalls] sehr passend.

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Und dann wird hier nämlich das Problem offensichtlich, dass ich sehe wenn du davon sprichst, dass man lernen muss der Intuition und Inspiration zu vertrauen. Denn so wie ich mich beim Kochen an einen bestimmten Geschmack gewöhnen kann, kann ich auch einer falschen Intuition derart auf dem Leim gehen, dass sie mein anschließendes Empfinden nachhaltig beeinflusst und im schlimmsten Fall sogar völlig in die Irre gehen lässt. Nichts anderes geschieht ja auch bei vielen Bibelfundamentalisten.
    Auch hier stimme ich Dir voll und ganz zu.

    Ab einem bestimmten Mass an Verblendung bzw. "auf die falsche Stimme[n] hoeren" kommt es unweigerlich zur immer Hoffnungsloseren und Hoffnungsloseren Abwaertsspirale.

    Ich finde da uebrigens Paulus ein gutes Anschauuungsbeispiel (natuerlich Spiegelverkehrt :-) ). Einst erbitterster und radikalster (verblendeter) Gegner der "Bewegung Jesus"... dann einer der eifrigsten Verfechter dergleichen. Ich finde seine Rueckblicke in seinen(?) Briefen da immer sehr Aufschlusreich wie er seine damalige Verblendung [als "juedischer Pharisaer"] beschreibt.

    Aber wieder zurueck: Ja... ich stimme Dir zu. Man muss nachwievor aufpassen auf was man sich einlaesst. Auf welche Stimme[n] man hoert. Keine Frage...

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Dann aber, (so denke ich und so scheint es mir bei dir ja auch anzuklingen) kommen wir zu dem Schluss, dass wir als Menschen nie „am Ziel“ sind, sondern nur fortwährend danach streben können diesem näher zu kommen, „besser“ zu werden.
    Ja. Das sehe ich auch sehr aehnlich wenn Du mit "am Ziel" die "Vollkommenheit" der Angelegenheit meinst.
    Wie gesagt: Das soll uns nicht entmutigen... find ich zumindest.

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Damit will ich nun nicht sagen, dass es falsch wäre (s)einer Intuition zu folgen, aber ich wäre sehr skeptisch wenn dies als der bessere bzw. der (möglicherweise einzig) richtige Weg vertreten wird.
    Vorschlaege? Bin ich gern offen dafuer...

    Ich seh es so: Gerade wenn man doch, wie Du (zurecht uebrigens) und aber auch ich, die menschlichen Faehigkeiten als "potentiell gefaehrlich Fehlerhaft" betrachtet... was gibt es dann besseres, als "stehts danach zu streben" (einigen wir uns darauf?) als sein inneres Gehoer auf Gott zu richten bzgl. der "Fuehrung"?

    ZB in Form von "Intuition" ... "Inspiration" ... ich leg mich da nicht auf die Begrifflichkeiten fest.

    Wenn Du eine andere oder gar bessere Moeglichkeit kennst... ich bin immer offen fuer Verbesserungen oder Erweiterungen aller Art.

    Der Bibelfundamentalismus ist es in meinen Augen aber nicht :-) (ich weis dass Du diesen aber auch nicht vertrittst :-) )

    Persoenlich ist mir noch keine bessere Moeglichkeit bzw. "Weg" bekannt, als sich auf Gott auszurichten. (gilt natuerlich nur fuer Gott Glaeubige... Atheisten koennen mit "Gott" natuerlich nichts anfangen und da wuerde ich auch ganz anders schreiben als hier in einem Forum wo, denke ich, die Frage nach der (nicht)Existenz um Gott grad nicht zur Debatte steht)

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Auch mir war es einfach wichtig das noch einmal herauszustellen, da auch ich deine Ausführungen teilweise etwas feindselig empfunden habe. Aber du schreibst ja selbst, dass du da womöglich vorbelastet ist - insofern ist es verständlich.
    Dir gegenueber nicht (bzgl. der Feindseligkeit).... das weist Du glaub ich ja auch :-)

    Ich halte Feindseligkeit immer fuer ein schlechtes Zeichen (selbstverstaendlich auch bei mir... soviel Selbstreflektion hab ich da schon :-) )... 100% Freisprechen davon koennen sich wohl die wenigsten in ihrem Leben... oder hier im Forum auch.... es gibt immer Situationen wo man Sauer oder sogar auch Feindselig wird...

    Jesus war davon auch nicht befreit wenn ich mir die Streitgespraeche in den Evangelien durchlese... da flogen heftigst die Fetzen... es kommt auf die Dosis an denke ich, ab wann es kritisch wird, und in wie fern die Feindseligkeiten den Dialog bestimmen oder generell ueberwiegen.

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Aber deiner eigentlichen Denkrichtung schließe ich mich völlig an. Ganz sicher ist die persönliche Beziehung zu Gott das wesentliche.
    *Handschuettel* ... freut mich natuerlich sehr... vor allem von Dir.

    Lass uns da dann auch nicht an den Nebengleisen haengen bleiben bzgl. "sich durch Gott fuehren lassen und seine Stimme [immer besser und klarer] hoeren zu koennen".

    Ich bin da auch sehr auf Deine Ansichten gespannt. Wie wuerdest Du vorgehen um es stehts zu verbessern?

    Wie gesagt: Ich bin diesbzgl. fuer alles was dabei hilft und nuetzlich ist immer offen.

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Und ich habe auch meinen (menschlichen) Vater durch den persönlichen Kontakt kennen gelernt - und nicht etwa indem ich ein Buch über ihn gelesen habe.^^
    :-) Absolut gut den Nagel auf den Kopf getroffen. :-)
    Geändert von net.krel (29.07.2015 um 16:45 Uhr)


 

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