Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
So wie ich das Thema verstanden habe, sollte es doch eigentlich darum gehen, mehr Toleranz gegenüber Andersdenkenden und Offenheit für andere Meinungen und Erkenntnisse durch eine Reform zu erreichen.
Soziologisch betrachtet: Ja.

Spirituell betrachtet koennte man sagen dass man sich quasi ein Paradigmenwechsel wuenscht.

Theologisch geht es mitunter auch darum, an der (aus "reformwilliger" Sicht) "alten, erstarrten, festsitzenden" und in unseren Augen auch falschen Sicht des sog. "doppeltenden Ausgang" zu ruetteln.

Die "alte Deutung" lautet ja vom Prinzip:

= Es gibt nur dieses eine Erdenleben.

- Unsere Seele wurde "hier" geboren.

- In dieser Zeit muss sie 'zum rechten Glauben' bzw. 'zu Gott' finden.

- Nach dem leiblichen Tod gibt es dann die ultimative Entscheidung:

- Ewiger Himmel oder ewige Verdammnis/Hoelle/Trennung_von_Gott.

- Ende.


Das, denke ich, ist die traditionelle Sicht "des Weges"...

"wir" (reformwilligen) sehen die Sache jedoch anders.
Meine Sicht zumindest, ist diese:

- Hier, auf Erden, ist nur eine der zahlreichen "Zwischenstationen" der Seele.

- Ziel ist, in die Einheit mit Gott [wieder] zu kommen

- Alles was diesem Ziel dienlich ist, ist willkommen

- Gottes Barmherzigkeit, Gnade und Liebe ist gross und ragt ueber den leiblichen Tod hinaus.

- Nach unseren leiblichen Tod geht "der Weg" dorthin weiter falls das Ziel noch nicht erreicht wurde



Es ist schwer (und oft auch einfach nicht moeglich) fuer die meisten Christen, Reinkarnation selbst zumindest als "potentielle Moeglichkeit" zu betrachten.

Uebrigens: Ein Glaube an die [zumindest potentielle] Existenz an Reinkarnation bringt in meinen Augen nichts, wenn die Konsequenz von Karma nicht wirklich verinnerlicht bzw. nicht danach gelebt wird.

Und das hab ich viel zu oft eben auch schon gesehen...

Da ist dann ein traditioneller aber dafuer authentisch gelebter christlcher Glaube (nach Mt 7,12) natuerlich wesentlich dienlicher und mir persoenlich auch lieber, als "ein Glaube" der zwar Reinkarnation beinhaltet, Karma (so wie in Mt 7,1.12 gelehrt) dabei jedoch im praktischen Leben ignoriert wird... denn das gibt es zu genuege naemlich auch...


Kurz zum Abschluss noch:
Karma und Reinkarnation dienen in meinen Augen vorallem dem Ziel, eben wieder "zu Gott zu finden".

Es geht nicht darum "Reinkarnation" zu "verherrlichen".

Es geht auch nicht darum Karma als "Vergeltungs-Gesetz" zu betrachten im Sinne von Strafe und vor allem nicht im Sinne von Rache.

Wer meint, das "Karma Gesetz" (siehe: Mt 7,12) diene als Strafe, der irrt in meinen Augen genauso, wie diejenigen zu AT Zeiten die an einen "Angry-Rache-God" glaubten und auch heute noch glauben viele an solch einen.

Das christliche Konzept von "Saat und Ernte" ist mMn. das gleiche, wie das Prinzip von Karma.

Gut an der Bibel, speziell NT, ist, dass dort noch einiges der Lehre von Saat und Ernte enthalten ist.

Die Stellen sind es auf jedefall Wert.