
Zitat von
absalom
Lieber Herold, natürlich gibt es auch das N.T. in hebräischer Version. Also bitte, erzähle nicht solche Sachen! Z.B. erschienen bei Jered Publishing bvba. Ich sprach mit keinem Wort von hebräischen „Urtexten“! Die gibt es leider nicht mehr. Allerdings gibt es einige Aussprüche Jesu, die sich in der israelitischen Religionsliteratur erhalten haben. ich hab doch geschrieben:keine direkten! damit ist ja klar, dass es indirekte gibt.
Dann hast aber die letzten 20 Jahre Textforschung verschlafen. Allerdings ist dir ein Fehler unterlaufen, wenn du sagst, dass in Qumran Textteile aus dem N.T. zu finden sind.ich hab geschrieben, sie sind nicht zu finden. hast du leseprobleme? Es ist umgekehrt, aus Qumran finden sich in der Tat Textteile im N.T. wieder. Besonders bei Paulus und Johannes. Aber ein Verweis auf eingehende Fachliteratur ist wohl überflüssig. ja, ich glaube dir das schon. muss ich nicht nachprüfen.
Natürlich kenne ich diesen Kommentar und ebenso die Quellenlage. Es gehört zu meinem Job so etwas zu kennen. das ist ja schön. dann hast du ja genügend zeit dich um solche dinge zu kümmern. nur:ich hab ein paar andere, für mich wesentlichere jobs. aber ich bin dankbar, wenn ich von leuten, die ihren job tun, lesen darf. wie heisst es doch: jeder wirke an dem platz, wo er hingestellt ist, seine pflicht und darüber hinaus.
Noch gibt es sie nicht! Zur Peschitta selbst muss ich mich jetzt nicht groß äußern. Ihre Textverlässlichkeit ist äußerst umstritten in der Fachwelt. Hintergrund dafür ist die Textwertigkeit, vergleichbar mit einer Vulgataversion. Die Peschitta oder "einfache" Übersetzung ins Syrische (Aramäische) wurde wohl gegen Mitte des 5. Jhdts angefertigt. Zu der Zeit hatte der Text seine endgültige Gestalt erreicht, und diese Bibelübersetzung wurde von beiden Teilen der sich spaltenden Syrischen Kirche anerkannt. Der Begriff "peschitta" (oder auch "peschitto") bedeutet "einfach", und wird benutzt im Gegensatz zu der schwieriger zu lesenden Form, der Harklensis Bibel.umstritten heisst:noch hat sich keine these durchgesetzt. dann kann man auch keine generell vertreten. in der "primacy theorie", eine jüngere forschung, wird auch nach thesen gesucht, was von wem stammt:griechisch aus aramäisch, oder aramäisch aus griechisch.
Über die Frage, welche Sprache Jesus und seine Jünger gesprochen haben gibt es wirklich gute linguistische Fachliteratur, die keine Rücksicht auf eventuelle religiöse Befindlichkeiten nimmt. Hier gibt es ein gleich lautendes Forschungsergebnis. Ich verwies schon darauf. Herr Stern hat übrigens darauf auch mehrfach verwiesen. nun, der link, den ich angegeben habe, ist wohl aktuelleren datums, als stern.
Deine Wissenschaftsfeindlichkeit, insbesondere bezogen auf die Textforschung ist deine Ansicht und die muß man wohl so akzeptieren. Allerdings erlaubt es dir gerade diese Wissenschaft überhaupt erst Zugang zur Bibel zu haben. Das solltest du nicht vergessen. oh, ich bin gar nicht wissenschaftsfeindlich, im gegenteil. aber ich denke anders in der frage:wer beweist wen?
Deiner Argumentation kann ich nur schwerlich folgen. dann sag ich es einfacher:dein beitrag ist sehr interessant, auch von einigem wahrheitsgehalt, aber in der hierigen diskussion: off topic.
In der Tat, alles Wissen ist Stückwerk. Ob Gott Wissenschaft wollte oder nicht, kann ich nicht beurteilen, ich bin nicht Gott. Allerdings schuf er die intellektuelle Basis dafür bei uns Menschen. Das schien diesem Allmächtigen Wesen wohl bewusst gewesen zu sein. Die Auseinandersetzung mit Gott ist der eine Punkt, die Auseinandersetzung mit dem Schriftgut, welches sich mit der Gemeinschaft zwischen Mensch und Gott auseinander setzt, ist ein ganz anderer Punkt. Das muß man trennen können. dem schliesse ich mich voll an.
Absalom
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