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  1. #1
    JC-Freak Gast

    Standard Was ich schon immer mal wissen wollte:

    Wie wird das gehandhabt?
    Gibt es noch Tieropfer? Ist das überhaupt noch erlaubt?
    Wie läuft das heutzutage?

    VLG

  2. #2
    Samu Gast

    Standard

    Na, da lasse ich mal den Anderen den Vortritt! Schlachtet aber nicht zu arg!




    Samu

  3. #3
    poetry Gast

    Standard

    Wird nicht nur im Tempel geopfert? Damit erübrigt sich dann ja auch die Frage, oder?

  4. #4
    Samu Gast

    Standard

    Stimmt poetry! Nur im Tempel! Zumindest seid der Religionsreform von Esra und Nehemia.

    Samu

  5. #5
    JC-Freak Gast

    Standard

    `So, nochmal zurück zu dem Thema.
    Wenn also nicht geopfert wird, was wird stattdessen gemacht mit den Sünden *neugierigfrag*?

  6. #6
    Samu Gast

    Standard

    Wie, was? Was wird gemacht? Gott vergibt die Sünden! So einfach ist die Antwort! Wer vergibt sie denn dir, wenn nicht Gott?

    Samu

  7. #7
    JC-Freak Gast

    Standard

    Na, ich meine: wenn früher Opfertiere zur Sündenvergebung nötig waren, jetzt aber nicht mehr geopfert wird, Juden aber auch nicht den Opfertod Jesu annehmen, wie läuft das dann jetzt?

  8. #8
    Samu Gast

    Standard

    Liebe Tamara, also das ist auch wieder so eine merkwürdige Theologie, die da dem Judentum etwas unterstellt, was es so nie tat! Der Einfachheit halber hier ein Artikel dazu!

    Opferarten und ihre Übersetzungen in der Tora
    • Olah (עלה) wird übersetzt mit: Aufstiegsopfer, Ganzopfer, Brandopfer, Holocaust
    • Mincha (מנחה) wir übersetzt mit: Speiseopfer, Getreideopfer
    • Sebach Schlamim (זבח שלמים) wird übersetzt mit: Heilsopfer, Mahlopfer, Friedensopfer
    • Chattat (חטאת) wird übersetzt mit: Sündopfer, Verfehlungsopfer, Reinigungsopfer
    • Ascham (אשם) wird übersetzt mit: Schuldopfer


    Vergebung der Sünden ohne die Erbringung von Opfern

    Die Ansicht, dass ohne die Durchführung von Tieropfern Juden nicht für ihre Sünden büssen können ist eine eklatante Falschinterpretation der jüdischen Bibel. Zunächst einmal waren die Tieropfer nur für unbeabsichtigte Sünden vorgesehen (Leviticus 4,1) und dienten als eine Motivation für den Einzelnen, die wahre Buße zu tun. Zahlreiche Stellen, darunter Hosea 14, informieren uns darüber dass unsere Gebete heute den Platz von Opfern einnehmen. Zusätzlich lesen wir: “Die Opfer G-ttes sind ein gebrochener Geist, ein gebrochenes, zerschlagenes Herz” (Psalm 51,19) und “Ich habe gefallen an Güte, und nicht Opfern, an der Erkenntnis G-ttes, mehr als an Brandopfern.” (Hosea 6,6). Durch Reue, Gebet, Fasten und rechtes Handeln, lehrt die Torah, hat jeder die Möglichkeit, zu G-tt unmittelbar zurückzukehren.

    Dieses Prinzip ist in den Büchern Jona und Esther sehr schön dargestellt, wo sowohl Juden als auch Nichtjuden bereuten, zu G-tt beteten und ihnen vergeben wurde - ohne die Erbringung von Opfern. Unsere persönliche Beziehung zu G-tt erlaubt es, uns direkt zu jeder Zeit an Ihn zu wenden, wie es in Malachi 3,7 und Sacharja 1,3 heißt: “Kehre um zu mir und ich kehre um zu dir.” und in Ezechiel 18,27, “wenn der Frevler umkehrt von seinem Frevel, den er tat, und Recht und Wahrhaftigkeit tut, der belebt seine Seele.” König Salomon sagte, daß der Hauptzweck der Menschheit ist, an G-tt zu glauben und seine Gebote zu halten, wie es im Buch Ecciesiastes (Kohelet) 12,13-14 steht: “Am Ende der Rede ergibt sich als alles zu hören. Fürchte G-tt und hüte seine Gebote, denn dies ist der Mensch allzumal.” (Deuteronomium 30,1 1-14) lehrt, daß dieser Weg zu G-tt ganz sicher innerhalb unserer Möglichkeiten liegt.


    Die Tempelzerstörung und Verschriftlichung der Ersatzhandlungen
    Die Rabbinen diskutieren nach der Tempelzerstörung darüber, welche Handlungen nun an die Stelle der Tieropfer treten könnten. Sie kamen zu drei Ergebnissen:

    • das Gebet (damit ist die Amida gemeint)
    • gute Werke
    • das Studium der Tora

    Auf der Basis von prophetischen Texten wie Hosea 14,3 oder Psalm 51,17-19, eine Umfangreichere Quellensammlung finden Sie im Anschluß an diesen Artikel, setzte sich schließlich rechtsgültig das Gebet als liturgische Opfer-Ersatzhandlung für die tägliche Olah durch. Im Judentum wurde das Gebet daher eine religiöse Pflicht, die wie das antike Opfer zu festgelegten Zeiten (Morgens und Nachmittags) mit einem festgelegten Bittenkanon erfüllt wird.



    Quellensammlung:

    Äußerliche G-ttesdienste sind unzureichend - Die so erbrachten Opfer sind überflüssig

    1 Samuel 15,22
    Amos 5,22
    Jeremia 6,20
    Jesaja 1,11-14
    Micha 6,7
    Hosea 6,6
    Psalm 51,17-19


    Brand und Speiseopfer sind faktisch für Sühne nicht nötig

    Amos 5,25
    Micha 6,8
    Hosea 14ff


    Weiterführende Informationen zum Thema Opfer im Judentum:

    Sidra Wajikra: Die Begründung der Opfer
    Paraschat HaSchawua kommentiert von Nechama Leibowitz

    Parashat Vajikra (Leviticus 1-5)
    Von Eli Erich Lasch und Cornelia Fuchs

  9. #9
    Samu Gast

    Standard

    - Noch einmal zusammen gefasst, es waren nie Opfertiere nötig für die Sündenvergebung! Wäre es so gewesen dann wären wohl innerhalb nur eines Tages alle Tiere Israels weg gewesen, geopfert!

    - Was hätten all die Leute gemacht, als sie in Persien oder sonst wo in der Verbannung waren? Opfern war da nicht möglich!

    - Gott sagt selbst, dass er das Schlachten nicht will! Er ist kein Blutsüchtiger Gott!

    - Die Pädagogik des Opfersinns ist der entscheidende Faktor hinter diesen Ritual!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Samu

  10. #10
    JC-Freak Gast

    Standard

    Danke Samu!
    Sehr hilfreich.


 

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