Lieber User Kerzenlicht,
du schreibst von Gaben des Heiligen Geistes, dem Pfingsten. Griechisch schreibt man Pfingsten πεντηκοστή ἡμέρα pentekostē hēmera und ins deutsche übersetzt heißt es „der fünfzigste Tag“, welcher dem christlichen Fest der Entsendung des Heiligen Geistes an die Apostel entspricht. Apostel schreibt man auf Griechisch απόστολος, spricht es apóstolos und sinngemäß heißt Apostel „Gesandte“.
Ich glaube dir und den meisten Lesern ist bekannt und bewusst, dass mit Apostel ein תלמיד, sprich Talmid, ein Schüler des Nazareners gemeint ist und dieser mit großer Sicherheit nichts von den Bezeichnung Apostel und Pfingsten wusste.
Ebenso ist dir und den Lesern sicher bekannt, dass die Talmidim des Nazareners zum Schawuot Fest waren, welches von ihnen, weil sie Juden waren, 50 Tage nach Pessach gefeiert wurde.
Dir und den Lesern ist sicherlich ebenfalls bekannt, dass die Pfingstgeschichte aus der Apostelgeschichten stammen, also kein Teil aus den Evangelien selbst ist, sondern eine Geschichten vorgeblicher Taten und Ereignissen der Apostel sein sollen. Der Autor der Apostelgeschichten ist unbekannt und die christliche Tradition meint, der Autor der Apostelgeschichten, wäre derselbe Autor, wie der vom Lukasevangelium und dieser Lukas wäre Wegbegleiter von Paulus gewesen. Es spricht viel dagegen, dass der Autor der Apostelgeschichte der Schüler Jesu, mit Namen Lukas ist und allein der christliche Glauben will es so verstehen.
Hier im Thread „Gnaden Reich“ geht es aber nicht um christliche Theologie und christlichen Glauben, sondern um die Gnade des Ewigen.
Daher die Frage: Was könnten die Talmidim des nazareners bewegt haben zu einem jüdischen Fest, dem Schawuot, zu gehen? Vielleicht ihr Jüdischsein? Was wussten die Talmidim vom Nazarener vom Schawuot? Eher Traditionelles? Sollen sie nicht eher aus Fischer, Zöllner und aus eher nicht hoch gebildetem jüdischen Familien und Berufen stammen? Sie wussten aber vielleicht dennoch vom Schawuotfest einiges und erinnerten sich an die Entsendung und das Empfangen der Zehntworte, vom Ewigen und Einzigen G“tt am Sinai. Mit Wind und Feuer, mit g“ttes Wort, mit Wolke und Licht war diese Offenbahrung.
Meine Frage ist nun, haben die Talmidim vom Nazarener tatsächlich in verschiedenen Sprachen gesprochen? Waren wirklich Flamen über ihren Köpfen?
Oder hat der Unbekannte Autor der Apostelgeschichte etwas übersehen, während er diese Geschichte schrieb?
Hat der Autor der Pfingstgeschichte übersehen, auf den für uns Juden wichtigen Zusammenhang deutlich herauszustreichen, auf den Zusammenhang vom Schawuot und Pfingsten, also auf die zusammengehörigen Quelle von g“ttes Geist hinzuweisen? Dieser Zusammenhang ist in der Pfingstgeschichte so undeutlich dargestellt, so dass viele Christen nicht einmal wissen, dass der Geist g“ttes am Sinai, der Selbe ist wie am Schawuot (Pfingsten) welcher an die jüdischen Talmidim (Aposteln) gegangen sein soll. Des weiteren bleibt unklar warum der Ewige zwei mal zu Juden seinen Geist über uns in dieser Weise hätte kommen lassen sollen?
Ich frage mich, ob der Autor der Apostelgeschichte und somit auch der Pfingstgeschichte überhaupt Jude war, denn es mangelt derart an einfachstem jüdischem Wissen.
Ich empfinde bei der Pfingstgeschichte ein christliches Neuerklären, welches so viel sagen will, „Der Geist G“tt Jisrael hat sich vom Bund am Sinai, mit Jisrael zurückgezogen und nun in alle Völker ergossen, so sie Jesus, über seine Apostel sich anschließen.“ Ist das so? Hat G“tt sich aus dem Bund mit Jisrael zurückgezogen?
Ich habe schon mit sehr vielen Priestern, Pfarrern und Christen gesprochen und einige wussten nicht so wirklich wie sie den Geist g“ttes verstehen und wahrnehmen könnten. Diese Menschen empfand ich als ehrlich zu sich selbst, G“tt suchend und sehr geistbegabt.
Hingegen andere Christen, welche direkt, oder indirekt vom Ergießen g“ttes Geistes sprechen, nicht deutlich sagen, ob sie sich selbst oder andere, welchen sie folgen, damit gemeint sind, diese entsprachen oft tüchtigen Geschäftsmännern, welche aus Glauben und Religion Gewinn fließen lassen können und zu denen gehören dann den vielen vielen leichtgläubigen, autoritätliebenden, geistfaulen, als nicht gerne selbst denkenden Mitmenschen.
Der Geit g“ttes ist aber der Selbe, ob am Sinai, oder am Schawuot und vielleicht sogar an Pfingsten. Und die welche mit IHM fließen, an diesen kann man die Gnade g“ttes spüren und das völlig unabhängig davon, ob Geschichten vom Sinai, von Schawuot (Pfingsten) richtig und wahr aus der wahren Geschichte weiter gegeben wurden oder nicht, oder ob diese und jene Überlieferung für neue Religionen und neuen Glauben neu, oder abgeändert erfunden wurden.
Shalom
Isaak
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