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Thema: Gnaden Reich

Hybrid-Darstellung

  1. #1

    Standard

    Sei gegrüßt, Isaak,

    nun, da musste ich mal nachdenken über das "Warum NUR über Christus?", und hättest du mich als Christin damals gefragt, ich würde ebenso wenig wie heute eine Antwort darauf wissen. Der einzige Unterschied ist: Damals war es für mich eine unumstößliche Wahrheit, weil das jeder sagte, "NUR über Christus". In christlichen Kreisen sagt ja auch jeder "Jesus ist Gott"; darüber hatte ich früher auch nicht nachgedacht. Heute bin ich anderer Meinung, und ich habe (für mich) gute Gründe.


    "Gemeinsam auf das Thema eingehen" - das ist mit gewissen Menschen schwer möglich. Soweit ich richtig informiert bin, ist es im Judentum "gang und gäbe", miteinander zu diskutieren, sich (im Gottesdienst) auszutauschen, Fragen zu stellen, kritisch zu hinterfragen...sprich: Input-Output. In christlichen Gottesdiensten - zumindest so weit ich das erlebte - ist es eine Input-Situation: Der Pastor predigt, die Gemeinde hört brav zu, und wenn du kritische Fragen stellst...naja...

    Es ist immer legitim - und wichtig! - nach dem Warum zu fragen. Warum sollte ich blind etwas glauben? Ich glaube, es ist ein bisschen deutsche Mentalität, auf eine solche Frage mit Ablehnung zu reagieren. Die Schulzeit empfand ich als eine Erziehung zum "Friss oder stirb"-Prinzip; "keine Widerrede, mach, was ich sage!" Auch Eltern reagieren oft so auf ihre Kinder, wenn sie fragen: "Warum?" - "Weil ich es sage!" Es beweist einfach nur, dass man am Ende seiner Weisheit ist. Ehrlicher wäre es dann, zu sagen, dass man keine Antwort weiß, aber das geht ja auch nicht: zuzugeben, dass man "Schwächen" hat. Dabei öffnet die Frage nach dem Warum und das Verstehen so viele Türen.

    Am Anfang meines neuen Glaubensweges hörte ich mal jemanden sagen: "Du kommst zu Gott nicht nur über Jesus, da gibt es so viele Wege." Ich hab das absolut nicht verstanden. Ich konnte damit gar nichts anfangen. Ich fragte mich: "Ja, wie geht das denn?" Ich habe nachgefragt, ich habe nachgedacht, ich habe viel nachgedacht, und heute verstehe ich es. Heute tut es mir weh, dass ich den Ewigen so derart eingeschränkt habe, dass ich die Dreistigkeit hatte, IHM und anderen zu sagen, wie man zu IHM kommen könne - über NUR diesen EINEN Weg. Dass ich so vielen Menschen mit dieser Einstellung "verboten" habe, anders zu IHM zu kommen.
    Ich bin natürlich immer noch nicht bildfrei, aber ich denke, es hat sich gebessert. Und da ich heute weiß, wie falsch ich in der Vergangenheit bereits lag, da ich weiß, dass ich heute falsch liege und dass ich falsch liegen werde in Zukunft, bin ich etwas vorsichtiger geworden.




    Liebes Kerzenlicht,

    hast du nach dem Usprung des Christentums einmal wissenschaftlich geforscht? (Also, soweit wie wir Laien wissenschaftlich forschen können. :-)) Und dein Ergebnis war, dass der Ursprung beim Judentum zu suchen sei? Ich denke, da werden dir die Juden vehement widersprechen. :-) Und nicht nur die Juden...Nicht nur Gläubige, nicht nur Religiöse, sondern Wissenschaftler, Atheisten etc. (Natrülich werden dir auch viele Recht geben.)
    Falls du schon mal recherchiert hast und das dein Ergebnis war...ok. Falls nicht, dann nimm dir die Zeit, dich dahinter zu klemmen und dir eine Meinung zu bilden. Egal welche Meinung es sein wird, es wird DEINE sein. Keine eingeredete, gelehrte Meinung, sondern deine eigene.
    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!" (Kurt Tucholsky)

  2. #2
    Isaak Gast

    Standard

    Liebe Inara,

    gerne habe ich wieder deinen Beitrag gelesen.
    Ich bin mir nicht sicher, aber wenn du dich selbst vielleicht dennoch als Christin verstehst, wie würdest du dann deinen christlichen Glaubensgeschwistern deinen Glauben, ohne dass Jesus der einzige Weg zum Ewigen wäre verständlich machen? Wer wäre dann Jesus und was das Christentum? Ich denke, da gibt es viele Möglichkeiten.

    Und sicher hat das Christentum keinen Ursprung im jüdischen Glauben, sondern bedient sich mit Brauchbarem aus dem Selbigen und wandelt dies völlig zum Christlichen um.

    Shalom
    Isaak

  3. #3

    Standard

    Lieber Isaak,

    ich bin keine Christin. Ich war es.
    Ich bin ein Kind des Ewigen, des einen Gottes des Volkes Israel, der sagte: "Schma Israel: Ich bin Einer!"
    Ich gehöre keiner Religion an.
    Ich gehöre zum himmlischen VATER.

    Zu Beginn meines neuen Weges hatte ich genug Schwierigkeiten mit meinen "Glaubensgeschwistern", deren wahres Gesicht man kennenlernen darf, wenn man ihnen widerspricht oder kritische Fragen stellt. Deshalb habe ich mich von ihnen distanziert; und fern sei es von mir, irgendwelche "Bekehrungsversuche" zu starten. Jeder muss - mit der Hilfe und Gnade des Allmächtigen - seine eigenen Erkenntnisse machen. Ich kann nur von meinen eigenen Erfahrungen erzählen, die NICHT absolut sind. Gewiss nicht.

    Für mich persönlich war Jeshuah letztendlich tatsächlich der Weg zum VATER, denn durch ihn durfte ich den einen wahren Gott Israels kennenlernen. Ich bezweifle, dass dies die einzige Möglichkeit gewesen wäre. Manche Menschen sind erfüllt von dem Wissen, dass es eine "größere Macht" gibt, ohne diese benennen zu können. Ohne eine Schrift, ohne "Gesetze" handeln sie, wie es dem Ewigen gefällt. Ich denke da z.b. an Hiob oder Abraham - oder noch viel früher: Noah - die keine Torah hatten, aber sie waren gerecht in den Augen JAHWEHS. (Ich weiß, Juden schreiben Seinen Namen nicht aus. Aber ich schon. :-) Das ist kein Disrespekt oder so was.) Sie hatten in ihrem Herzen, was gut war in den Augen des Ewigen. Sie haben aber auch ganz schön heftige Dinge angestellt! (Ich denke da z.b. an David.) Deshalb meine ich: Vielleicht, wenn wir ein bisschen mehr unseren natürlichen "Menschenverstand" einschalten würden, wären wir näher am Herzen Gottes als irgendein Schrifttreuer, der Wort für Wort, Buchstabe für Buchstabe einhält. Hiob war ein gerechter Mann. Er übertrat nicht das Gesetz. Aber wenn ich diese Erzählung richtig verstehe, so war er nicht mit dem Herzen bei der Sache. Und JAWEH verhalf ihm zu seinem Glück (wenn ich das so sagen darf *lach*). VATER will, dass wir IHN von Herzen lieben, und nicht dass wir IHM nachfolgen, weil wir Angst haben oder weil wir von IHM "Belohnungen" kriegen (wie ein Haustier, dass seinem Herrn folgt, weil dieser ihn mit Futter versorgt), wie z.b. "Gnade".


    Für mich ist der Ewige überreich an Gnade und sehr geduldig. Aber jede Geduld kann irgendwann mal überstrapaziert werden. Wann, das liegt allein beim Allmächtigen zu entscheiden; ich setze mich damit nicht auseinander.
    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!" (Kurt Tucholsky)

  4. #4
    Isaak Gast

    Standard

    Ho la la Inara!

    Wen das Wasser mir sagte, es sei nass und der Wein, dass er Trübnis sei, schwiege ich und trünke es.

    Shalom
    Isaak

  5. #5

    Standard

    Zitat Zitat von Isaak Beitrag anzeigen

    Wen das Wasser mir sagte, es sei nass und der Wein, dass er Trübnis sei, schwiege ich und trünke es.
    wen das wasser mit mir anfängt zu reden würde ich wohl auch schweigen und nach wieviel gläsern wein fängt der an zu reden

  6. #6
    Isaak Gast

    Lächeln

    Probiere es selbst aus, lieber Jungtroll.

    (lach)

    lehit
    Isaak

  7. #7

    Standard

    Zitat Zitat von Isaak Beitrag anzeigen
    Probiere es selbst aus, lieber Jungtroll.

    (lach)

    lehit
    Isaak
    ich red lieber mit menschen wie mit irgendwelchen elementen oder meinst das saufen bis man stimmen hört

  8. #8

    Standard

    Liebe Inara,
    ein wenig kenne ich mich im Christentum schon aus. Und was den Gelehrtenstreit betrifft, da mache ich nicht mit. Das Christentum gehört aus der Sicht des Islam zu den "Bücherbesitzern". Es verehrt die Bibel als Heilige Schrift und es gibt sogar Christen, die berufen sich ausschließlich nur auf die Bibel. Die Bibel aber besteht aus einem Kanon von Schriften, die Zeugnis geben vom Umgang Gottes mit dem Haus Israel. Die Bücher des Mose sind Teil der Tora
    Die Tora erzählt von der Schöpfung und Urzeit, den Erzvätern, dem Auszug aus Ägypten, der Offenbarung der Gebote am Sinai und der Wanderung der Israeliten durch die Wüste bis zu ihrer Landnahme im gelobten Land Kanaan. In diese Geschichtsüberlieferung eingebettet sind 613 Einzelgebote.
    Auf ihre Verschriftung und Kanonisierung (ab ca. 1000 bis ca. 250 v. Chr.) folgte eine lange mündliche Auslegungstradition, die die Rabbiner seit 70 n. Chr. in der Mischna und im Talmud sammelten und für alle Juden verbindlich machten. Danach sind die Zehn Gebote und das Gebot der Nächstenliebe die wichtigsten Toragebote.
    Dies entspricht der Tora-Auslegung des Jesus von Nazaret und des Paulus von Tarsus im Neuen Testament. Die Tora gilt mit dem ganzen Alten Testament auch im Christentum als normatives Wort Gottes.
    Der Gott des Alten Testaments, den das Haus Israel mit JHWH bezeichnete und dessen Namen sie nicht aussprachen ist auch der Gott der Christen. Sie nennen ihn Jehova. Alle Lehren und alle Prophezeiung des Alten Testaments weist auf Christus hin und Christus wiederum verwies auf die Propheten des alten Testaments.

    So unterschiedlich Juden- und Christentum auch sind, sie schöpfen aus derselben Quelle.
    Geändert von Kerzenlicht (15.12.2008 um 20:11 Uhr)
    Ein Leben ohne Liebe ist ein Leben gegen das Leben


 

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