Liebe Inara,
ein wenig kenne ich mich im Christentum schon aus. Und was den Gelehrtenstreit betrifft, da mache ich nicht mit. Das Christentum gehört aus der Sicht des Islam zu den "Bücherbesitzern". Es verehrt die Bibel als Heilige Schrift und es gibt sogar Christen, die berufen sich ausschließlich nur auf die Bibel. Die Bibel aber besteht aus einem Kanon von Schriften, die Zeugnis geben vom Umgang Gottes mit dem Haus Israel. Die Bücher des Mose sind Teil der Tora
Der Gott des Alten Testaments, den das Haus Israel mit JHWH bezeichnete und dessen Namen sie nicht aussprachen ist auch der Gott der Christen. Sie nennen ihn Jehova. Alle Lehren und alle Prophezeiung des Alten Testaments weist auf Christus hin und Christus wiederum verwies auf die Propheten des alten Testaments.Die Tora erzählt von der Schöpfung und Urzeit, den Erzvätern, dem Auszug aus Ägypten, der Offenbarung der Gebote am Sinai und der Wanderung der Israeliten durch die Wüste bis zu ihrer Landnahme im gelobten Land Kanaan. In diese Geschichtsüberlieferung eingebettet sind 613 Einzelgebote.
Auf ihre Verschriftung und Kanonisierung (ab ca. 1000 bis ca. 250 v. Chr.) folgte eine lange mündliche Auslegungstradition, die die Rabbiner seit 70 n. Chr. in der Mischna und im Talmud sammelten und für alle Juden verbindlich machten. Danach sind die Zehn Gebote und das Gebot der Nächstenliebe die wichtigsten Toragebote.
Dies entspricht der Tora-Auslegung des Jesus von Nazaret und des Paulus von Tarsus im Neuen Testament. Die Tora gilt mit dem ganzen Alten Testament auch im Christentum als normatives Wort Gottes.
So unterschiedlich Juden- und Christentum auch sind, sie schöpfen aus derselben Quelle.
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