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  1. #291
    herold Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Inara Beitrag anzeigen
    Hallo Herold,

    da meine Aussage ironisch gemeint war, hat Selaiah entsprechend ironisch reagiert - ich fand's lustig.


    Määääähhhh


    Ich reagiere ganz empfindlich auf Aussagen wie "Ich habe ihn gehört" - "Er hat zu mir gesprochen" usw. und noch empfindlicher auf "Fragen" der Art "Hörst du ihn etwa nicht?! - Dann gehörst du nicht zu seinen Schafen!" Zum einen kannst du nicht wissen, wie ich glaube und fühle (sprich: du kennst nicht annähernd meine Beziehung zum Ewigen, und das sollst du auch nicht), zum anderen trieft diese "Frage" wieder von Verurteilung und Erhabenheit. Und als letztes bin ich dir und keinem Menschen Rechenschaft schuldig. Außerdem will ich zu "euch" Schafen nicht gehören, sondern nur zum VATER.


    Ich will nicht damit sagen, dass der Allmächtige nicht zu uns redet - ich bin davon überzeugt. Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung (an mir selbst und bei anderen), dass man oft selber mit sich redet, was man als "Gottes Wort" versteht, oder es zu "göttlichem Wort" erhebt ("Der Heilige Geist hat zu mir gesagt, dass..."). Damit rechtfertigt man allerlei. Wenn der Allmächtige zu einem redet, dann verändert das das Leben. Sein Wort schlägt ein.
    Und so will ich weder sagen, dass der Ewige zu dir redet, noch dass ER es nicht tut, weil ich es einfach nicht weiß.


    Was dir da passiert ist, mit dem verhinderten Unfall, da freue ich mich einfach für dich und danke unserem VATER im Himmel, dass dir nichts geschehen ist.
    hallo inara

    im glauben bin ich selbst eben nicht ironisch, wenn es um direkte dinge gottes geht. ich habe davor eine art "heilige scheu". was sich auch immer mehr entwickelt.

    die geschichte mit dem unfall stammt von user ingo, nicht von mir. da musst du ihn anschreiben.

    einen schönen tag noch.

  2. #292
    Isaak Gast

    Frage nur und allein über

    Im Grunde genommen würde ich mich eher freuen, wenn an statt themenfremdes zu behandeln, hier zum Thema zurückgefunden würde.

    Hier geht es um das „NUR UND ALLEIN ÜBER“ und ob dies wirklich so sein kann, oder ob es auch anders verstehbar sein könnte.

    Parallel kann man auch im unten verlinktem Thread lesen und zwar WIE, OB und OB DOCH NICHT man dahin gelangen könnte:

    click itGnaden Reichclick it

    lehit
    Isaak

  3. #293

    Standard Kommentar zu Seite 1-5

    Kommentar zu Seite 1-5, weiter bin ich noch nicht mit dem Lesen gekommen.

    Ich habe mich als Christin auch mal länger mit einem Juden über ein ähnliches Thema unterhalten und wir haben uns im Kreis gedreht. Der Punkt ist, aus jüdischer Sicht sind viele andere Religionen ok. Die Religion hat eine andere Basis. Juden sind Juden mit einem besonderen Auftrag Gottes und die anderen Religionen können sich entwickeln wie sie wollen, solange sie bestimmte Grundprinzipien, z.B. Monotheismus respektieren. Daher kann ein Jude ziemlich leicht sagen, dass verschiedene Religionen "richtig" sind. Z.B. dass für Christen halt Jesus wichtig ist und der Weg zu Gott und aber für ihn sein Judentum. Als Christ kann man daran fast verzweifeln, weil eben das christliche Glaubensfundament ist, dass Jesus der einzige ist, durch den man zu Gott finden kann. (Klar, manche Christen glauben das auch nicht aber ... na in die Diskussion jetzt besser nicht einsteigen ...).
    Also im Prinzip, wenn ein Jude sagt, dass das Christentum ok ist, und vielleicht sogar (schon von jüdischer Seite gehört) Gott Jesus "für die Christen" geschickt hat, dann bleibt er damit voll und ganz in seiner jüdischen Interpretation. Das ist Teil des jüdischen Glaubens, sozusagen, dass andere Religionen es anders machen können, deswegen auch keine Mission.
    Wenn ein Christ dem jetzt zustimmt und sagt, dass er eben durch Jesus, der andere durch seine andere Religion zu Gott findet, dann hat er im Prinzip in diesem Teil schon die jüdische Sicht auf die Sache übernommen. Allerdings bringt daswiderum dann mit sich, dass er nicht auf dem Boden der christlichen Interpretation ist. Ein Christ kann eigentlich nicht der jüdischen Interpretation in dieser Sache zustimmen und gleichzeitig Christ bleiben.

    Daher verstehe ich Isaaks und Nette's Auseinandersetzung, und beide haben jeweils von ihrer religiösen Warte aus geschrieben. Also Isaak (oder der Rabbiner) kann schon sagen, dass "Gott das nicht gesagt hat", und gleichzeitig meinen, dass es für Nette aber ok und richtig ist. Während Nette halt das von ihrer religiösen Warte natürlicherweise das nicht tun kann, ohne ihren Glauben zu verletzten. Klar, da gibt es dann Missverständnisse aber ich glaube, keiner von euch hat es böse gemeint, es war nur jeder "bei sich". Der Gespräch mit dem Rabbiner, das du, Isaak, hereingestellt hast, ist sehr interessant in dem Bezug.

  4. #294
    Isaak Gast

    Cool der Fingerhut tut selten gut als Hut

    Ho la la Eliza,

    einen Kommentar zu den Seiten 1-5

    Du scheinst es wie ich selbst zu unternehmen und zwar so viel wie möglich vorher zu lesen ehe du antwortest.

    Dein bisheriger Kommentar sagt mir zu.

    Scheuen wir einmal, ob du noch alle restlichen 25 Seiten durchließt.

    Zumindest kannst du scheinbar dialektisch denken. Damit meine ich nicht in zwei sprachlichen Dialekten, sondern das "di" von zwei, also Zweispurig. Beziehungsweise du scheinst dich auch in andere Gedankengänge zu vertiefen können.

    Ich bin gespannt, ob für dich es das NUR über Jesus als Antwort geben wird, denn für eine Christenheit, oder ein Judentum zu antworten entspräche dem Selben, als wenn man mit einem Fingerhut, sieben Körnchen Salz und ein Paar Tröpfchen Wasser, das Meer beantworten wollte.

    Shalom
    Isaak

  5. #295

    Standard

    Hallo Isaak

    Ich bin gespannt, ob für dich es das NUR über Jesus als Antwort geben wird, denn für eine Christenheit, oder ein Judentum zu antworten entspräche dem Selben, als wenn man mit einem Fingerhut, sieben Körnchen Salz und ein Paar Tröpfchen Wasser, das Meer beantworten wollte.
    (hu, mein erstes Zitat, mal sehen ob es klappt ...)

    Manchmal muss man schon zusammenfassen und vereinfachen, sonst kann man gar nichts darstellen. Es ist mir schon klar, dass es auch im Judentum Leute gibt, die das Christentum als Götzendienst ansehen (Dreieinigkeit) und genauso im Christentum Menschen sind, die beides ohne Probleme nebeneinander stellen können und alles ist richtig.

    Wie meinst du das,
    ob für dich es das NUR über Jesus als Antwort geben wird
    das ist nämlich doppelt zweideutig, hier im Fortführen des Textes oder im Leben und geht es um mich oder meine Sicht auf alle. Tatsächlich ist mir nämlich im Moment nicht klar, welche Rolle Jesus in meinem Leben weiterhin spielen wird. Im Bezug auf andere mag ich persönlich mir im Moment kein Urteil erlauben. Aber vielleicht kannst du uns ja mal von deiner persönlichen Beziehung mit Gott etwas erzählen, wie du betest, wie du dich Gott nah fühlst, was du mit Gott schon erlebt hast etc. wenn du magst.

    Es ist auch schwer, etwas darüber zu sagen, denn man müsste vielleicht erst mal genau sagen worauf Jesus die Antwort ist. Wozu braucht man ihn *unbedingt* (vielleicht können das Christen mal definieren). Man kann ja z.B. niemandem absprechen, dass er eine Beziehung zu Gott hat, wenn er betet und Dinge mit Gott erlebt, Gott lässt sich auch nicht so leicht in eine Hutschachtel sperren. Aber ich glaube ich fände diese Definition von Christen mal ganz interessant. Wenn niemand zum Vater kommt außer durch Jesus, was bedeutet das dann "zum Vater kommen" genau? Wenn in keinem anderen Namen das Heil ist (Apg. 4,12, glaube ich, nicht verifiziert), was ist das Heil/die Rettung genau? Und was schließt das nicht ein bzw. wie weit kann man in der christlichen Auslegung ohne Jesus gehen?

    Und zum Rest des Postings sage ich mal, danke für das Kompliment. Weitergelesen habe ich noch nicht, immer langsam :-) Es ist zu interessant, als dass ich es nicht lesen könnte.

    liebe Grüße

    +Eliza+

  6. #296
    Isaak Gast

    Pfeil ich glaube, dass es ein NUR nicht geben kann

    Hallo Eliza,

    ein Bild von uns Juden und von Christen zu zeichnen, eine Umschreibung irgendwie wieder zu geben und zwar dass es unterschiedliche Ausrichtungen im jeweiligen Glauben gibt, das ist sicher ab und an notwendig, damit man vielleicht daran erinnert, dass es keine einheitliche Ausrichtung und einheitlichen Glauben innerhalb einer Religion gibt. Ebenso sind unterschiedliche Bemühungen in den jeweiligen Religionen zu erkennen. Eine davon ist das Bemühen der Gleichschaltung des Glaubens und eine andere die individuelle Freiheit im Glauben aufrecht erhalten zu können.

    Natürlich gibt es jüdische Glaubensbrüder und –schwestern, welche die christliche Religion als eine neben ihrem eigenen Glauben sehen und stehen lassen können. Dazu ist aber dann eine große Distanz notwendig, denn wenn man näher in die Nachbarreligion hineinschaut, in den glaubenden Menschen und auch in die Theologie und Lehre, dann wird es immer schwieriger den Nachbarglauben neben dem seinigen stehen lassen zu können.

    Nun ist es ausgerechnet noch so, dass unser jüdischer Glaube komplett ohne den Christlichen selbst tragend bestehen kann, aber der Christliche den Jüdischen bedarf, auch wenn dieser sich, in meinen Augen, abgespalten hat. Diese christliche Abspaltung und zwar vom Jüdischen klappt aber nicht, denn es wäre wie ein absägen eines Tischbeines von einem dreibeinigem Tisch. So also müss, in meinen Augen, das Christentum unseren jüdischen Glauben umdeuten und bietet dazu mehrere Möglichkeiten an.

    Die Möglichkeiten:

    • Das Christentum sind die Erben dessen was einst der Ewige Israel versprach und Israel (wir Juden) wird solange verloren bleiben, bis es sich Jesus Christus anschließt.
    • Die Christen sind Israel, das Volk G“ttes und die Juden sind blind, aber werden am Ende der Zeit Jesus Christus erkennen, weil sie im 1. Bund mit G“tt verankert sind. So also müssen die Christen ihre (z.Z. blinden) Juden achten.
    • Oder viele andere Möglichkeiten, welche die Verschiedenheit der jüdischen und christlichen Eigenheiten überbrücken müssen.


    Wenn Juden und Christen etwas intensiver aufeinander zugehen, dann kommt irgendwann die Frage auf und zwar wer war Jesus Christus.

    Auch wir Juden haben zu solch einer Frage mehrere mögliche Antworten.

    Die Möglichkeiten:

    • Für einige Juden ist Jesus Christus ein Jude, mit offener Bedeutung. Das heißt, sie machen sich keine vertieften Gedanken über ihn und warten auf die für Juden verständliche Offenbahrung, am Ende der Zeiten.
    • Für andere Juden ist Jesus Christus ein Jude und Rabbi, von welchem man viel lernen kann und aber welchen man aus dem christlichen Verständnis und vor allem dem christlichen verklären und erheben herausschälen müsse.
    • Andere Juden sind der Meinung, dass Jesus Christus eine totale Erfindung von Heiden sei.
    • Und vieles mehr.


    Ich persönlich schließe mich einer unserer jüdischen Meinungen über Jesus Christus an, welche vertritt, dass es so und so immer schon Erlöser in unserer jüdischen Geschichte gab und dass die Erwartung der Talmidim (Schüler) des Nazareners, welche möglicherweise tatsächlich hofften und glaubten, dass dieser Nazarener einer der Erlöser (Messiase) Israels sei.

    Was immer der Nazarener auch gewesen sein mag, er war nicht wie die Messiase Israels zuvor waren. Rr griff nicht zu den Waffen, organisierte nicht die Vertreibung der Römer. Er predigte zur Umkehr zum rechteren jüdischen Glauben. Er forderte auf die Gebote zu beleben und zwar mit Herz und Verstand. Er war der Rabbi der einfachn Juden und nicht der Gelerten.

    Möglicherweise, als die Talmidim (Jünger Jesus) nach und nach erkannten, dass er, dessen Name nicht mit in den mündlichen Überlieferungen mit transportiert wurde, sondern nur vom Erlöser gesprochen wurde, was auf hebräisch Jeshua heißt, völlig anders Israel zu erlösen suchte und zwar nicht von den Römern, sondern von der machtintrigierten Gelehrsamkeit des antiken jüdischen Adels, des Könighauses und der Priesterschaft und die Talmidim ihren Meister, ihren Rabbi am römischen Kreutz, von Römern ermordet, vom jüdischen Adel und der königs- und machttreuen Priesterschaft gebilligt, vom jüdischen Volk eher geliebten, verloren haben, zerviel ihre Gemeinschaft nach und nach und verselbstständigte sich in einigen mündlichen Überlieferungen. Diese mündlichen Überlieferungen wurden dann aber wieder aufgegriffen, und zwar in Zeiten als wir Juden erneut aus unserem Land, von den Römern, vollendest vertreiben wurden. Wir mussten in der Diaspora unseren Glauben auffangen und festigen, denn es sah so aus, als ob der Ewige uns verlassen hat und das gelobte Land in die Hände der Feinde legte. Die Levi versanken und versickerten, ohne Tempel und ohne Jerusalem in der Diaspora und man musste nun die Synagoge und die Tora in den Mittelpunkt stellen. Gelehrte Juden, in Griechenland und Rom, fanden eine Alternative und haben die, inzwischen aufgeschriebenen Überlieferungen des Erlösers aus Nazaret, aufgegriffen und entwickelten einen neueen, nicht mehr nur für Juden möglichen Zugang, zum Ewigen Jisraels. Schon damals schien es deshalb notwenig gewesen zu sein die ältesten Schriftüberlieferungen zusammenzufassen, die alten verschwinden zu lassen und ein eindeutiges Übernehmen des Bundes Jisraels theologisch zum Testament zu machen. So machte man aus Jesus den Erlöser der (neuen) Juden. Diese (neuen) Juden waren teils Juden und aber auch Nichtjuden und man nannte sich nun Christ, die welche dem gesalbten Israels, dem Erlöser Israels und der Welt aller Sünden folgen. Danach kamen die komplett nichtjüdischen Gnostiker und sie Erklärten dann Jesus zu G“tt. Damit war dann der endgütige Bruch mit Israel vollzogen. Und wenn man heute Jesus Christus sagt, schreibt und denkt, dann ist dies nicht mehr der Rabbi aus Nazaret, sondern ein Glaube an Etwas was man glauben möchte.

    Dies entspricht meinem Glauben an die Überlieferungen, welche ich aus der Christenbibel und dem was ich dazu noch in Erfahrung bringen konnte stammt. Dieser Glauben am Nazarener widerspricht nicht meinem jüdischen Glauben und ist kein Wissen sondern Glauben.

    Dies aber wiederum widerspricht den meisten christlichen Lehren und dem Christlichen Glauben. Dieser Widerspruch ist aber nicht weiter schlimm und beansprucht auch nicht, dass nun Christen, welche der christlichen Lehre und dem christlichen Glauben angehören, dass sie sich angegriffen oder in Frage gestellt empfinden müssten, denn auch ich empfinde mich nicht in Frage gestellt, von den Christen, welche einen Zugang zu G“tt NUR über Jesus Christus als möglich erachten.

    Man kann also mein Auftauchen, hier im Gnadenkinder.de, in vieler Hinsicht annehmen, oder ablehnen und muss sich aber nicht damit und mit mir auseinandersetzen. Man kann, muss aber nicht.

    Man kann aber auch einfach alles noch einmal überdenken und sich selbst im Glauben prüfen, entweder sich bestätigen und zwar das was man bisher glaubte, oder sich bewegen, in vertiefter Abteile unseres Glaubens am Ewigen.

    Es ist legal, dass es für einige Christen ein NUR über Jesus Christus gibt und es ist legal, dass viele Juden sagen, ein NUR gibt es nicht im Ewigen.

    Dass dabei die welche das NUR glauben NUR unter ihres Gleichen Frieden finden und andere ungewollt als falsch glaubend klassifizieren und dass aber die welche diese das NUR nicht als zwingend erkennen, auch mit Fremdgläubigen gemeinsam auf G“tt zugehen, bzw. den Ewigen in sich und miteinander begegnen können, das ist sicher verständlich. Und dass wo zwei NUR über (Jesus - oder den einzigen Propheten Alla) Glaubende sich begegnen und nicht ausweichen können, dass da Krieg und Tod entsteht, das ist sicher ebenfalls klar.

    Allein deshalb glaube ich, dass es ein NUR nicht geben kann.

    Shalom
    Isaak
    Geändert von Isaak (05.01.2009 um 13:33 Uhr)

  7. #297

    Standard

    Lieber Isaak,

    was für ein tolles Posting!

    Dass dabei die welche das NUR glauben NUR unter ihres Gleichen Frieden finden und andere ungewollt als falsch glaubend klassifizieren und dass aber die welche diese das NUR nicht als zwingend erkennen, auch mit Fremdgläubigen gemeinsam auf G“tt zugehen, bzw. den Ewigen in sich und miteinander begegnen können, das ist sicher verständlich. Und dass wo zwei NUR über (Jesus - oder den einzigen Propheten Alla) Glaubende sich begegnen und nicht ausweichen können, dass da Krieg und Tod entsteht, das ist sicher ebenfalls klar.
    So ganz bin ich bei diesem Punkt nicht mit dir einversanden. Ich verstehe ihn aber von deinen Erfahrungen her. Ich habe jahrelang ganz fest dieses "nur" geglaubt, um es kann sein, dass ich es auch wieder so glauben werde, ich weiß es nicht. Trotzdem ist meine beste, jahrelange Freundin, die wie eine Schwester für mich ist, keine Christin. Man kann so etwas glauben und trotzdem den anderen respektieren und miteinander reden. Ich glaube viele Christen haben das Gefühl, sie "müssen" dem anderen sagen, dass Jesus der einzige Weg ist, weil sie sonst irgendwie dran schuld sind, dass die Person vielleicht in der Hölle landet, so blöd es sich anhört. Daher habe ich mit meiner Freundin auch öfters über Jesus als Weg gesprochen - bis ich mir sicher war, alles gesagt zu haben. Dann war es für mich einfach ihre Entscheidung. Man darf den anderen nicht drängen oder verurteilen. Man kann sich gegenseitig seinen Glauben erklären und manchmal, wenn es eine enge Beziehung ist, rückt man automatisch ein Stück näher zum anderen mit der Zeit, so ist es auch bei mir und meiner Freundin passiert, von beiden Seiten. Vielleicht kannst du das ja, wenn jemand dir sagt, es geht nur über Jesus, das als eine Art Kompliment aufnehmen, dass du dem anderen so wichtig bist, dass er selbst riskiert, dass du auf ihn sauer wirst, um dir diese Botschaft zu sagen, die in seinen Augen dich retten kann. Dieser Person bist du offensichtlich nicht egal. Vielleicht kannst du ja statt der Botschaft, die sich sehr intolerant anhört, die gute Motivation hören und darauf stattdessen reagieren. Du kannst dir ja zur Botschaft deinen Teil denken.

    Natürlich gibt es jüdische Glaubensbrüder und –schwestern, welche die christliche Religion als eine neben ihrem eigenen Glauben sehen und stehen lassen können. Dazu ist aber dann eine große Distanz notwendig, denn wenn man näher in die Nachbarreligion hineinschaut, in den glaubenden Menschen und auch in die Theologie und Lehre, dann wird es immer schwieriger den Nachbarglauben neben dem seinigen stehen lassen zu können.
    Da magst du Recht haben. Im Bezug auf das Christentum kommt aber noch ein zweites dazu. Wenn man nämlich nach innen schaut und sich mit dem eigenen Glauben bzw. den eigenen Schriften (NT) näher beschäftigt, dann kann man weniger die verschiedenen Glauben nebeneinander stehen lassen. Im Judentum ist weniger so. Wer sich da mit den Schriften beschäftigt, der findet, dass die Juden eine besondere Berufung haben und die anderen Völker "ihr eigenes Ding" machen dürfen, das ist ja verbrieft in den jüdischen Schriften. Daher kann ein Jude sich sehr auf seine Schriften stützen und Christen gegenüber immernoch sehr tolerant sein. Je mehr aber ein Christ sich auf das NT stützt, desto mehr ist er überzeugt, dass der christliche Auftrag die Mission ist. Diesen Unterschied habe ich vorher auch gemeint gehabt. Daher glaube ich, dass es im Christentum meistens Menschen sind, die mehr in Richtung Beziehung etc. denken und weniger ihren Glauben auf die Schriften stützen, die die Religionen als gleich richtig nebeneinander stehen lassen können. Mit einem relativ wörtlichen NT Glauben ist dies nicht möglich.

    Nun ist es ausgerechnet noch so, dass unser jüdischer Glaube komplett ohne den Christlichen selbst tragend bestehen kann, aber der Christliche den Jüdischen bedarf, auch wenn dieser sich, in meinen Augen, abgespalten hat. Diese christliche Abspaltung und zwar vom Jüdischen klappt aber nicht, denn es wäre wie ein absägen eines Tischbeines von einem dreibeinigem Tisch. So also müss, in meinen Augen, das Christentum unseren jüdischen Glauben umdeuten und bietet dazu mehrere Möglichkeiten an.
    Du bringst es exakt auf den Punkt. Das ist ganz genau das Problem jeden Dialogs. Da ist es sicher interessant, einmal mehr darüber zu reden bzw. mal ein Thema dazu zu eröffnen.

    Ich finde es toll, dass du da bist und uns auch ein Stück die jüdische Sicht der Dinge hineinkucken lässt!

    Lieben Gruß,

    +Eliza+

  8. #298
    Isaak Gast

    Pfeil ich bin mitten im Ewigen und das ohne Jesus Christus

    Liebe Eliza,

    nun die Mission, welche ja in sich selbst nicht ausschließlich christlich ist, sondern genau so gut sich außerhalb von Religion und Glauben bewegt, wie aber auch vom Buddhismus und dem Islam betrieben werden, als einen Akt, einer Bewegung der Fürsorge und Liebe zu umschreiben, bedarf schon mächtiger Überzeugung, im Anbetracht unserer gemeinsamen geschichtlichen Erinnerung.
    Ich möchte nicht, an dieser Stelle, eine Tabelle listen, in welcher die Guten und auch die Schlechten Seiten der Mission, in unserer Geschichte und deren hinterlassenen Spuren aufzeigt.

    Sei mir böse oder auch nicht, aber auf mich wirkt christliche Mission wie Fliegen. Ich empfinde sie nicht wie Bienen und mich nicht wie die leere Wabe. Sie ist wie ein ungeladener Gast, welcher nach dem Honig lechzt, wie Menschenfischer nach der Seele von Menschen.

    Ich kenne den Ewigen anders. ER bedarf keine Fischer für Sich und ER sendet keine Erlöser für SICH, sondern ER schenkt dem Fischer Fische und erlöst die Bedrängten und Gefangenen.

    Du schreibst: Wenn Christen nach innen schauen und sie sich mit dem eigenen Glauben bzw. den eigenen Schriften (NT) näher beschäftigen, dann können sie weniger die verschiedenen Glauben nebeneinander stehen lassen. Das sehe ich auch so. Der christliche Glaube scheint so konstruiert zu sein, dass es neben diesen keinen zweiten Glauben geben kann.
    Weiter schreibst du, dass weil es bei uns Juden anders sei wir uns besser auf unsere Schrift stützen könnten und würden, der Christ aber, welcher nur seinen Glauben als wahr und richtig verstehen kann, deswegen eher auf Beziehung etc, ausgerichtet wäre.
    Da geht mir ein warmes schmunzeln durch meinen Bauch und mein Herz schlägt gelassen. Denn man kann alles verstehen und erklären wie es einem der eigene Glauben vorerzählt. Es ist eher ein altes und für mich so abgedroschenes Klischee, dass wir Juden, Damals wie Heute, uns mehr als die Christen auf unsere Schrift stützen würden und dabei die menschliche Beziehung vernachlässigten. Wenn ich kein Kude wäre, hätte es schon sein können, dass ich solchen Klischees glauben schenken würde, um so öfters ich diese lesen und hören würde. Da ich aber Jude bin, sehe ich in unserer jüdischen Geschichte und auch im jüdischen Heute, bedeutend mehr und intensievere zwischenmenschlich gepflegte Beziehungen, als ich diese in den Kulturen, der christlich geprägten Lebensräumen, antraf und antreffe.

    Du befürwortest ein öffnen eines Themas, welches das selbststehende Judentum und das aus dem Judentum heraus ragende und abgeschnitten sein wollendes Christentum, welches doch nicht ohne Judentum bestehen kann und deshalb noch Heute das damalige und heutige Judentum eigennützig umdeuten muss.

    Sicher das wäre ein neues Thema und vielleicht für einige Leser interessant und für andere ein eher zu verbietendes Thema.

    Hier im Thema geht es aber um die Frage ob G“tt NUR und ausschließlich über Jesus Christus erreichbar ist.

    Denn wie könnte das sein, ich bin schon mitten im Ewigen und das ohne Jesus Christus.

    Shalom
    Isaak
    Geändert von Isaak (05.01.2009 um 17:29 Uhr)

  9. #299
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard Was wäre wenn ....

    Vieles ist ja Glauben, das bestimmte Voraussetzungen zum Teil selber setzt.

    Nun, letzthin kam bei uns wieder einmal diese Frage über Jesus, Gott und Trinität auf. Da wird dann den Juden eben diese Decke vorgeworfen, dass sie stur und verblendet wären, und dass sie natürlich den Heiland, ja Gott selber ans Kreuz schlugen, und dass sie ohne Gottesgeist schon gar nichts erkennen könnten.
    Gleichzeitig wird aber sehr stark betont, dass dies ja alles so sein müsste, da nur eben dadurch das Heil zu den Nationen erging, ansonsten wären sie ja verloren. Dies ist das alleinige Opfer der Versöhnung. Aber wenn es nun dieses Opfer nicht gäbe, wenn die Juden „einsichtiger“ gewesen wären?

    Nehmen wir mal an, dass die Juden dazumal Jesus als Messiach erkannt hätten, es also nicht zu einer Hinrichtung Jesu gekommen wäre (und er somit ganz normal gestorben wäre), sondern er damals, so wie das Volk eigentlich auch Jesus zum König machen wollte, denn das ist mithin ein Teilauftrag des Messiach, Befreiung aus Unterdrückung, Jesus sich diesem aber nun entzog, also wenn es nun nicht zu dieser Hinrichtung gekommen wäre, was wäre dann das Heil für die Nationen, oder für den Mensch?

    Es gäbe keine christliche Opfertheologie, somit ist sie auch nicht notwendig, weil in dieser Behauptung sich ja die Dinge selber widersprechen, aber die chr. Theologie darauf baut.

    So schliesse ich mich doch recht an die Ausführungen von Isaak an.


    Lehit
    Alef


    Ein kleiner Nachtrag nun an Christen, die nun seitenweise Antwort schreiben wollen, es Rechtfertigen und jetzt ihre Bemerkungen los haben wollen, bemüht euch nicht darum, es gibt sie nicht, die Antwort, es entspringt der Glaubenslehre der Kirche, weshalb es so sein soll. Selbstgemachtes ist nicht allgemein gültig.


  10. #300
    Isaak Gast

    Blinzeln wenn wäre was wäre wenn Geschichte

    Was wäre wenn …

    Was wäre wenn die Geschichte, die Überlieferung, das Neue Testament kein Testament der Geschichte, sondern ein Testament des Glaubens ist?

    Dann wäre auch eine „wenn wäre“ Geschichte vom Jesus Christus eine erweiterte „was wäre wenn“ Geschichte, also eine „wenn wäre was wäre wenn“ Geschichte.

    Wäre dann das NUR und ausschließlich über Jesus Christus richtiger?

    Aber der liebe User Alef spricht einige wichtige Punkte zum Thema „Warum NUR über Jesus Christus?“ an.

    Christen, welche den Weg zu G“tt NUR und ausschließlich über Jesus Christus verstehen und leben können, müssen uns Juden als blind, mit einer Decke überworfen, erklären, uns einen momentanen Anspruch, auf das Erbe vom Ewigen an Jisrael ausgesprochen, absprechen und dieses selbe Erbe für die Christen über und NUR über Jesus Christus erklären und das dazugehörige Testament anfertigen und später als Fundament verwenden.

    Aber wie schon geschrieben, meine Wenigkeit als Jude und meine Glaubensbrüder und –schwestern, sind mitten im Ewigen und das ohne blind machende Decke, ohne Verlust am Bund, mit dem Ewigen und ohne Jesus Christus.

    Für mich sind aber Christen und auch die Christen, welche glauben, dass jeder Mensch NUR und ausschließlich über Jesus Christus zu G“tt gelangen könnte und allein durch Jesus Christus erlösende Vergebung aller Sünden erfahren könnte, selbst diese sind, für mich, neben mir, mitten im Ewigen.

    Was also ist der Unterschied und was könnte stimmen und was weniger?

    Shalom
    Isaak


 

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