Zitat Zitat von Isaak Beitrag anzeigen
Liebe/r Kerzenlicht,

zu deinem click itPosting #56click it möchte ich dir gerne antworten.

Ich empfinde keinen Angriff, ausgehend von deiner Antwort, auf meinen Glauben, dem Jüdischen und meiner Wenigkeit, im Gegenteil ich erfreue mich an deiner Antwort und das auch wenn ich dieser widerspreche.

Was du Historie nennst und zwar dass Schriftgelehrten und später auch Paulus Jesus verurteilt hätten, entspricht meiner Kenntnis, einer christlichen Rekonstruktion und Interpretation, welche aus der Unkenntnis des Jüdischen entspringt und nicht aus einer Historie.

Zwischen den damaligen (zu Jesus Zeiten) Diskussionen der Pharisäer, Sadduzäer, Sanhedrin, Essener, der Angehörigen von Qumran und vielen anderen religiösen jüdischen Richtungen, befand sich sicher auch der Jude, welchen ihr Christen Jesus Christus nennt.

Dem entsprechend widersprach er sicherlich den jüdischen Strömungen, Richtungen und Auslegungen, welche im nicht stimmig erschienen. Das ist sehr typisch jüdisch.

Dieses widersprechen aber als eine schon christliche Diskussion und zwar gegen ein Verfehlten jüdischen Glauben zu verstehen und zwar wie es eben viele Christen aus ihrer Unkenntnis zum Jüdischen hin bei Jesus verstehen und erklären, entspricht schlich und einfach nur einem christlichen Kenntnisstand, welcher jeglicher Kenntnis vom Jüdischem entbehrt.

Dein schöner Satz, dass es ist wie es ist, widerspreche ich und behaupte, dass es im Punkt der Kritik von Jesus an die Pharisäer bedeutend anders verstanden werden muss, als es Christen jahrhunderte lang, mangels Wissen vom Glauben und Religion von Jesus verstanden haben und bis heute noch verbreiten und behaupten damit richtig zu liegen.

Wenn ich Dir damit zu Nahe getreten bin, dann entschuldige ich mich.

Shalom
Isaak
Nein, lieber Isaak,
Du bist mir nicht zu Nahe getreten. Eher finde ich diese Diskussion anregend und förderlich für meine grauen Zellen.

Merkwürdigerweise lese ich aus Deinen Zeilen immer wieder heraus, dass Nichtjuden keine Ahnung vom jüdischen Leben und ihrer Geschichte haben. So ganz stimmt das nicht. Ich sehe Christus durchaus im jüdischen Zusammenhang und verstehe auch seine Kritik gegenüber den Pharisäern, die zu jener Zeit einen großen Einfluss hatten. In einer kritischen Beschreibung werden sie als solche beschrieben, die sich stolz darauf wähnten, das Gesetz des Mose genau zu befolgen. Sie hielten aber auch das mündliche Gesetz und die Überlieferungen dem schriftlichen Gesetz gleichwertig. Genau dagegen wandte sich Jesus. Er warf ihnen vor, das Gesetz auf einfache Regeln zu reduzieren. Aus meiner Erinnerung war es die Regel, dass am Sabbat nur eine bestimmte Anzahl Schritte gegangen werden durfte. Man durfte auch nicht über eine Wiese laufen, weil dadurch Saat verteilt wurde. Christus wurde angegriffen, weil er einem Kranken am Sabbat sagte, er solle sein Bett nehmen und nach Hause gehen. Es war aber nach Auffassung der Pharisäer verboten, am Sabbat sein Bett zu tragen. Er wurde angegriffen, weil seine Jünger am Sabbat Getreide dreschten, um Nahrung zu erhalten usw. Schaue ich nach Israel, so finde ich auch heute noch ein orthodoxes und ein liberales Judentum. Vielleicht meinst Du, dass sei eine "Innere jüdische Angelegenheit", die uns Christen nichts angeht.

Nun, JHWH sagte, dass Israel das auserwählte Volk sei, gewissermaßen seine Braut. Wir Nichtjuden schauen auf euch ...