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Hybrid-Darstellung

  1. #1

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    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen

    Nicht nur die Schulkinder. Ich arbeite ja seit August in einem Kindergarten (mache da ein FSJ) und selbst die Vorschulkinder (also die 5-6 jährigen) erhalten von Zeit zu Zeit von den Erzieherinnen Druck.
    Ziemlich bescheuert und vorbei an allen neurowissenschaftlichen und lernmethodischen Erkenntnissen. Am besten und nachhaltigsten lernen Kinder intrinsisch, aus sich heraus, weshalb ja auch die Interessen, Stärken und Themen beobachtet werden sollen, um Kinder in nächste Entwicklungsschritte zu begleiten.

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Dann müssen sie am Bärenkinderprogramm (Bärenkinder= die Vorschulkinder) teilnehmen und schonmal Formen, Buchstaben etc. lernen und im Anschluss dann Arbeitsblätter ausmalen, obwohl sie lieber mit ihren Freunden spielen würden, Frühstücken wollen oder an einem anderen Angebot teilnehmen möchten.
    Oh weh, das hört sich etwas vorgestrig an. Warum müssen Menschenkinder als "Bärenkinde" bezeichnet werden? Wenn sie Lust hätten, könnten sie im Freispiel als Kinder in die Rolle von Bären schlüpfen, aber als Gruppe so benannt zu werden ist m. E. ziemlich wenig sinnvoll. Solche Ausdrücke machen Kinder irgendwie klein und niedlich, aber dann Arbeitsblätter....

    Entschuldige, ich muss da kritisieren. Arbeitsblätter in dieser klassischen Form sind einfach überholt. Kinder lernen einfach am freudvollsten enaktiv, sprich handelnd und dann können sie ihr Tun immer noch selber dokumentieren. Da sind dann Impulse der Fachkräfte gefragt.

    Kein Wunder findet der Beruf keine Aufwertung, wenn immer noch nach altem Stiefel Kinder abgerichtet werden, anstatt mit ihnen gemeinsam ihre Entwicklung zu gestalten. Partizipation ist sogar schon gesetzliche Pflicht, Selbstbildungskonzepte haben sich als vorteilhaft und entwicklungsfördernd bewiesen und dennoch wird lieber gleichgeschaltet "abgerichtet". Es ist so spannend, mit Kindern gemeinsam zu entwickeln, mit ihnen im lebensweltlichen Bezug zu planen und zu verwirklichen... da erfährt man so viel... Es ist sooo wichtig Kinder ernstzunehmen und als eigenständige Persönlichkeiten wahrzunehmen.
    Geändert von anonym017 (31.12.2014 um 09:23 Uhr)

  2. #2
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    Hi

    Ziemlich bescheuert und vorbei an allen neurowissenschaftlichen und lernmethodischen Erkenntnissen. Am besten und nachhaltigsten lernen Kinder intrinsisch, aus sich heraus, weshalb ja auch die Interessen, Stärken und Themen beobachtet werden sollen, um Kinder in nächste Entwicklungsschritte zu begleiten.
    Naja... du darfst dir jetzt nicht den ganzen Alltag in der Kita so vorstellen. Das war jetzt nur aufs Vorschulprogramm bezogen. Ansonsten ist das eine offene Kita, ohne Gruppenräume. Die haben da Themenräume und die Kinder dürfen sich frei bewegen und wählen womit sie sich grade beschäftigen wollen. Ich finde das da sehr viel darauf geachtet wird das die Kinder mitbestimmen dürfen. Nur ab und zu...und grade bei den älteren Erzieherinnen (so 40+)...fällt mir auf das Druck gemacht wird oder man in "Schienen" laufen will. Ich bin keine Fachkraft, bin keine Erzieherin. Ich mache da nur ein FSJ (eine Art soziales Praktikum) und wenn ich mit den Kleinen was mache, dann mach ich das immer nach Bauchgefühl und Intuition. Oder ich erinnere mich zurück an meine eigene Kindheit und frage mich was ich gewollt hätte als Kind. Ich hab leider kein Fachwissen das ich anzapfen kann und schau mir deswegen vieles von den Erzieherinnen ab. Da ist viel gutes dabei aber auch manche Dinge die ich persönlich jetzt nicht so gut finde... mittlerweile traue ich mich dann aber auch das zu sagen. Am Anfang hätte ich mich das nicht getraut, da hab ich einfach alles so gemacht wie die Erzieherinnen damit ich keinen Ärger kriege. Aber ich gehe sowieso nur für die Kinder dort hin...stehe jeden Tag nur für die Kleinen auf die mir an der Tür schon in die Arme springen weil sie sich freuen das ich da bin.



    Oh weh, das hört sich etwas vorgestrig an. Warum müssen Menschenkinder als "Bärenkinde" bezeichnet werden? Wenn sie Lust hätten, könnten sie im Freispiel als Kinder in die Rolle von Bären schlüpfen, aber als Gruppe so benannt zu werden ist m. E. ziemlich wenig sinnvoll. Solche Ausdrücke machen Kinder irgendwie klein und niedlich, aber dann Arbeitsblätter....
    Hm.. das mit dem Namen "Bärenkinder" finde ich jetzt nicht so schlimm. So wie ich das verstanden habe werden die Vorschulkinder so genannt um zu signalisieren das sie jetzt zu den Großen gehören. Und alle Kinder sind immer sehr stolz jetzt Bärenkinder zu sein und bald in die Schule zu dürfen. Das wird auch ganz liebevoll gestaltet. Ich meine in anderen Kitas haben die Vorschulkinder ja auch Namen...da heissen sie dann eben "Wackelzähne" oder so. Und wenn das schlimm ist...dann dürfte man ja auch die Gruppenräume nicht mehr "Pinguingruppe" oder "Mäusegruppe" nennen... ich denke das soll einfach ne Orientierung sein und das Gemeinschaftsgefühl stärken.
    Die Arbeitsblätter..naja^^ Finde ich jetzt auch nicht sooo toll. Das sind so Blätter wo die Kinder dann Tiere anmalen oder Formen in Farben anmalen. Das macht meistens den Mädchen ganz viel Spaß und die Jungs quängeln und geben sich keine Mühe weil sie das langweilig finden.

    Kein Wunder findet der Beruf keine Aufwertung, wenn immer noch nach altem Stiefel Kinder abgerichtet werden, anstatt mit ihnen gemeinsam ihre Entwicklung zu gestalten. Partizipation ist sogar schon gesetzliche Pflicht, Selbstbildungskonzepte haben sich als vorteilhaft und entwicklungsfördernd bewiesen und dennoch wird lieber gleichgeschaltet "abgerichtet". Es ist so spannend, mit Kindern gemeinsam zu entwickeln, mit ihnen im lebensweltlichen Bezug zu planen und zu verwirklichen... da erfährt man so viel... Es ist sooo wichtig Kinder ernstzunehmen und als eigenständige Persönlichkeiten wahrzunehmen.
    Ich weiss :) ich seh das doch genauso wie du. Deswegen mache ich auch schon lange nimmer alles wie die Erzieherinnen. Aber ich hab auch gemerkt das es im Alltag gar nicht so einfach ist jedem einzelnen Kind die Aufmerksamkeit zu geben die es gerade braucht. Vor allem da dort offene Räume sind... als ich neu dort war fiel es mir schwer da überhaupt nen Überblick zu haben welches Kind jetzt wo spielt. Mittlerweile hab ich den Überblick aber einfach ist es auch nicht immer.

    LG Thalestris

    PS. Bist du Erzieherin? Du redest wie die Erzieherinnen bei mir :D
    Geändert von thalestris (31.12.2014 um 11:20 Uhr)
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

    Wenn ich mit Gott spreche, dann nennt man das beten. Wenn Gott mit mir spricht, dann nennt man das Psychose :D :D

  3. #3

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    dieser Beitrag wurde auf ausdrücklichen Wunsch des Verfassers gelöscht! Die Administration - das GnaKi-Team!
    Geändert von anonym017 (02.01.2015 um 15:35 Uhr)

  4. #4
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    Huhu (:

    Ich wollte eigentlich in dem Thread hier jetzt keine Diskussion über Pädagogik bzw. die Kita starten... aber vielleicht kann man das ja mal von der Seite betrachten ob falsches Verhalten von Erziehern/Lehrern/Eltern und so dazu führen kann, das Kinder später für die "Wohlstandskrankheiten" anfälliger werden?
    Aber jetzt nochmal kurz zu deinen Antworten:

    Hi thalestris,
    "Vorschulprogramme" sagen einiges darüber aus.
    Ich muss jetzt mal ganz doof Fragen. Ich hab nicht so nen großen Überblick wie du und kenne nur die Kita in der ich bin aber...sind Vorschulprogramme nicht normal? Ist nicht in jeder Kita das letzte Kindergartenjahr das "Vorschuljahr?" Ich hab gedacht das ist überall so o.O

    Schließlich gibt es auch keine "perfekten" Erwachsenen.
    Jo. Niemand ist perfekt. Viele Menschen wollen aber perfekt sein. Vielleicht werden sie deswegen auch schneller krank? Meine Eltern z.B. wollten immer perfekte Kinder haben. Tja.. wurd nix draus. Ich wollte in Klassenarbeiten immer perfekt sein. Ne 1 oder ne 2 war okay. Alles andere war in meinen Augen ultra schlecht und ich war den ganzen Tag schlecht gelaunt wenn ich mal ne 3 geschrieben hatte. Eine Freundin von mir geht immer nur perfekt geschminkt und gut gekleidet aus dem Haus. Ansonsten denkt sie sofort das alle sie ansehn und als sie mal bei mir übernachtet hat (da waren wir 15), durfte ich sie nachdem sie abgeschminkt war nimmer ansehn wenn das Licht an war O.o
    Keiner ist perfekt aber alle wollen es immer sein?

    Das geschieht aus meiner Erfahrung altersunabhängig. Es gibt viele junge Fachkräfte, die Kinder abrichten wollen. Sie stülpen den Kindern ihre Ideen und Werte über und die Kinder haben zu folgen. Ihre Ziele sind daran ausgerichtet und sie messen die Zielerfüllung daran wie gut die Kinder mitgemacht und sich gefügt haben.
    Keine Ahnung, kann ich nix zu sagen. Ich hab wie gesagt nur so nen beschränkten Eindruck auf die Kita in der ich bin und da ist es eher umgekehrt.

    Ich liebe es zu spüren, wenn Kinder sich ernstgenommen fühlen und wie sie dann aus dieser wundervollen Basis heraus agieren.
    :) Das ist auch richtig so. Kinder sind schliesslich selbstständig denkende und fühlende kleine Menschen. Auch wenn manche Leute das ab und zu mal vergessen...

    Ja, klar sind sie stolz. Wären und sind sie aber auch ohne Tiernamen.
    Ja, das mag sein. Aber ich finde das mit den Tiernamen wie gesagt gar nicht schlimm.

    Kenne ich so nicht. Offene Kitas haben Funktionsräume wie Bau- oder Konstruktionszimmer, Atellier oder Kreativraum, Rollenspielzimmer usw. ... . Im Rollenspielbereich können die Kinder sich dann nach Lust und Laune als Mäuse oder Pinguine verkleiden. Sie können aber auch Arzt spielen mit echtem Stethoskop und so.
    Ich meinte auch nicht die Kita in der ich bin sondern andere Kindergärten, die kein offenes System haben. Soweit ich weiss gibt es viele Kitas die feste Gruppen haben mit Namen von Tieren, Farben Märchen oder sowas. Das meinte ich :)
    In meiner Kita (meine...das klingt als würde die mir gehören :D) gibt es 5 Funktionsräume und eine Nestgruppe :)

    Was lernen die Kinder dabei? Langweile aushalten? Irgendwann erzählte mal eine Erzieherin, dass sie mit Kindern gerne Mandala male, mit Musik im Hintergrund und so. Ich ging natürlich davon aus, dass die Kinder individuelle Mandalas erstellen, also selber welche entwickeln. Das würde dann schon bei der Bestimmung der äußeren Form beginnen und geht weiter mit dem Schauen wie man diese realisieren kann. Wie kriege ich einen Kreis hin? Frei gezeichnet? Mit Bleistift und Schnur oder Zirkel oder einen Teller umzeichen? Ausprobieren und eigene Ideen entwickeln. Aber nein, weit gefehlt, die Erzieherin druckte fertige Mandalas aus. Von IHR im Internet ausgewählt und durch sie ausgedruckt. Die Kinder haben nicht mal diesen Vorgang miterlebt.
    Ich mag Mandalas auch :) Ich hab sowas ähnliches im Herbst gemacht. Die Kinder haben jeden Tag wenn wir draußen waren alles mögliche gesammelt... Blätter, Eicheln, Kastanien, Stöcke, Steine, Erde, Beeren...alles was sie gefunden haben. Jeden Tag. Und jeden Tag haben sie ne ganze Tüte mit nach Hause genommen. Die Eltern waren sehr erfreut wenn die Kleinen schon wieder ne Tüte angeschleppt haben (Sarkasmus off).
    Jedenfalls kam mir dann ne Idee. Ich hab mir überlegt.. wie kann ich den Kleinen diesen Sammeldrang ermöglichen ohne das die Eltern die Hälfte genervt wegschütten. Ich hab dann mit den Kindern die Lust hatten mit zu machen einen Fühlkasten gebastelt (da stehn die total drauf o.O) und ein Herbstmemory gemacht. da haben wir die gesammelten Sachen auf kleine Kacheln aus Holz geklebt und sie von einer Seite mit Fingerfarben bemalt. Wenn die Gegenstände (z.B. Steine und Kastanien) zu groß waren zum Aukleben haben wir sie eben abgemalt. Die lieben das Memory voll.

    Cya :)
    Geändert von thalestris (03.01.2015 um 12:13 Uhr)
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

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