Doch, das ist Diskrimminierung! Denn ein orthodoxer Mann kann anderen Männern die Hand geben, auch Andersgläubigen. Aber kann das eine orthodoxe Jüdin gegenüber einer anderen, auch nichtgläubigen, Frau?
Und was ist, wenn zwei orthodoxe Jüdinnen, beide verwitwet und Mutter und Großmutter, sich plötzlich ineinander verlieben und zusammensein wollen (sah ich in einer Dokumentation über zwei Jüdinnen in New York)? Oder wenn eine orthodoxe Jüdin feministisch redet, und sie deswegen von Männern und Frauen ihrer Synagoge verbal und auch körperlich angegriffen wird (so geschehen 1989 in Jerusalem, laut Weltspiegel in der ARD)?
Frauen, die im orthodoxem Judentum aus den Rollen ausbrechen wollen, die ihnen das orthodoxe Judentum vorherbestimmt, erleben sehr krass, wie sie unter Druck gesetzt werden, um wieder "normal" zu werden. das ist Frauenunterdrückung, die nicht nur im orthodoxem Judentum, sondern auch bei seinen Vettern im Islam und Christentum zu finden ist.
Und darum ging ich davon aus, dass orthodoxe Jüdinnen untereinander anders reden, als wenn Männer dabei sind, wobei das Motiv oft Angst ist. Angst, die Liebe des Mannes/Vaters/Gottes zu verlieren. Angst, in der Synagoge als Aussätzige stigmatisiert würden,wenn ihre wirklichen Gefühle bekannt werden, Und auch Angst, dem Bild nicht zu entsprechen, das von ihnen erwartet wird.
Du hast Recht, ich habe bis jetzt mit keiner orthodoxen Jüdin gesprochen, und vielleicht würde ich meine Meinung ändern, wenn ich das getan hätte?
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