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Hybrid-Darstellung

  1. #1
    kirschbluete Gast

    Unglücklich Ich kann nicht glauben - bin ich verloren?

    hallo,

    ich bin seit etwa einem halben jahr beschäftigt mit dem thema gott/jesus/glaube. habe viel bibel gelesen, kenne schon einiges und auch die grundgedanken des christentums habe ich verstanden. bin auch in einige gottesdienste gegangen, die mich auch echt interessiert haben.

    in den letzten wochen allerdings musste ich etwas trauriges einsehen. klar, ich hatte von anfang an zweifel, aber ich wollte mich dem ganzen öffnen, weil ich weiß, dass es das richtige ist. ich habe echt versucht mein herz gott hinzugeben und jesus zum chef in meinem leben zu machen.
    mein größtes problem ist folgendes: das meiste, was das christentum ausmacht, kann ich einfach nicht glauben. es geht nicht, ich habe es echt ernsthaft versucht. ich kann nicht glauben an auferstehung, erlösung, heilung, wunder, himmelreich und das alles...

    mich frustriert am meisten, dass ich eigentlich glauben WILL. ich spüre, dass es das richtige ist, und ich habe mich entschieden, dass ich nicht mehr kehrt von gott machen will.

    aber dann hab ich beispielsweise in der bibel gelesen, dass gott mit menschen, die ihm nicht vertrauen und die an ihm zweifeln nichts zu tun haben will (Hebräer 10,38; 11,6)

    ich bin so traurig, warum kann ich nicht glauben? was ist falsch mit mir? ich hab mich doch so angestrengt, aber wenn ich bete, rede ich mit luft und ich weiß auch warum: weil ich nicht glauben kann, kein vertrauen habe, und dann hört gott mich auch nicht. ich bin dabei aufzugeben, weil ich mittlerweile nicht weiß, was ich tun soll...

    ich komme mir so lächerlich vor, dass ich nicht glauben kann.

    kann mir jemand einen rat geben?

  2. #2
    generalissime Gast

    Standard Du bist nicht verloren

    Deine Erfahrung erstaunt und verwundert überhaupt nicht, liebe Kirschblüte.

    Du bist aber schon deshalb nicht verloren, weil Du für Dich die Notwendigkeit erkannt hast, Gott zu suchen....

    Der Fehler liegt nicht in Dir, wqeshalb Du Dir nicht lächerlich vorkommen brauchst. Glauben kann man nicht erzwingen, nicht lernen. Glauben ist kein ergebnis einer Leistung oder Anstrengung.

    Glauben-Können wird geschenkt- ganz langsam. Es lässt sich nicht beschleunigen.

    Du sollst nicht traurig sein, denn "an Dir" ist nichts "falsch"!

    Glauben geht nicht durch Wollen- es ist ein eher passivisches Geschehen.

    Gib Dir Zeit und erzähl uns mal, woran Du Glauben misst oder weshalb Du meinst, Gott würde Dich nicht hören.... *lächel

    generalissime

  3. #3
    Registriert seit
    11.07.2006
    Beiträge
    5.546
    Blog-Einträge
    7

    Standard

    Hallo liebe Kirschbluete

    erst mal Herzlich Willkommen bei den Gnadenkindern.

    Es ist gut, dass du hier angekommen bist und den Mut fandest, deine Gedanken mitzuteilen. So können wir einander begegnen und zusammen nach Antworten für dich suchen.

    General hat dir ja schon einiges geschrieben was auch ich geschrieben hätte. Danke General für dein Herz das du investierst.

    Aus deinem posting sprang mir ein Satz ganz massiv entgegen.

    mich frustriert am meisten, dass ich eigentlich glauben WILL. ich spüre, dass es das richtige ist, und ich habe mich entschieden, dass ich nicht mehr kehrt von gott machen will.
    Das ist die Grundlage auf die du aufbauen kannst. Du akzeptierst Gott und erkennst ihn an. Alles andere, das kann man besprechen und auch klären, das kannst du finden oder auch nicht - aber es ändert nichts daran, dass du ein geliebtes Kind Gottes bist. Du bist keine Heuchlerin, sondern du setzt dich mit den Dingen auseinander die für dich nicht schlüssig sind, das ist völlig in Ordnung und gut so.

    Du schreibst auch, dass du dich seit einem halben Jahr mit dem Glauben auseinander setzt - liebe kirschbluete, das ist auf der einen Seite eine lange Zeit - aber auf der anderen Seite eine ganz kurze Zeit. Ich kann dir nur den Rat geben, gibt dir viel mehr entspanntere Zeit. Krampfhaft nach etwas zu suchen, an dem du deinen Glauben festmachen kannst, das kann zehrend sein.

    Du darfst weiterhin deine Zweifel hier in diesen Forum zu Ausdruck bringen, vielleicht kann der eine oder andere für dich zum Wegbegleiter werden. Zweifel ist etwas ganz normales und gesundes, nimm es für dich an, auch wenn du denkst, dass du nicht zweifeln darfst - ich behaupte mal, dass es jeder kennt und dass es zum Glauben auch dazu gehört.

    Habe eine gute Zeit bei den Gnadenkindern.

    Fisch

  4. #4
    geliebtes Korn Gast

    Standard auf dem Weg

    Liebe Kirschblüte,

    als ich deine Zeilen las, spürte ich deine Verzweiflung und deine Frage, die ja auch direkt geschrieben ist, was "an dir falsch ist"...

    Ich kenn dich zwar nicht, aber gedanklich erst mal
    was du schreibst, ist mir sehr bekannt.

    Ob du das Gleichnis vom verlorenen Sohn kennst?
    (Lukas 15)#
    Es gab eine Zeit, in der ich mich oft fragte, was mache ich falsch... warum klingt das bei Anderen so einfach und ist für mich so seltsam schwer... warum können andere glauben/ vertrauen und ich schaff das nicht...
    dann stolperte ich, obwohl ichs schon kannte, über diese Bibelstelle.
    Wochenlang dachte ich darüber nach und irgendwann tat es gut, zu erkennen, dass ich vielleicht ähnlich wie der verlorene Sohn auf dem Weg war, noch nicht am Ziel, in Vaters Armen.
    Glauben/ Vertrauen bekommen, so mein Verstehen, die wenigsten Menschen so blitzartig von jetzt auf gleich geschenkt.
    Es ist ein Weg, so glaube ich, dessen Ziel Gott, der Vater ist, dein Schöpfer.
    Auf dem Weg bleibst du vielleicht oft stehen und fragst dich, ob es lohnt, weiter zu gehen... oder du fürchtest, ob Gott dich überhaupt liebt, wie du bist... oder du kannst mal ein Stück davon froh und voller Hoffnung laufen... oder du setzt dich an den Wegrand und schämst dich für dein Unvermögen...
    all das, glaube ich, ist dem verlorenen Sohn sicher nicht fremd gewesen.

    Ich habe mich lange mit anderen verglichen und mir dadurch meinen eigenen Weg zu Abba unglaublich schwer gemacht.
    Gott weiß, was du schaffst und was nicht... er ist nicht enttäuscht von dir, wenn du Zweifel hast oder in dir Chaos herrscht, denn er hat nichts von dir erwartet, worüber er enttäuscht sein könnte.
    Dein Weg zu Gott, zum Verstehen, Erkennen, Vertrauen und Lieben ist einzigartig und hat, so glaube ich, aus deinen Zeilen zu lesen, bereits begonnen, weil du ein Ziel hast.

    Viele Worte ... rede mit Gott über all deine Zweifel, dein "Nicht vertrauen" oder deine Ängste. Das tut gut und allein das baut schon mal eine Beziehung zwischen dir und ihm auf.
    und glaube mir, du bist nicht allein auf dem Weg ;-)

    Ich wünsch dir alles Liebe
    Geändert von geliebtes Korn (19.11.2008 um 08:42 Uhr)

  5. #5
    kirschbluete Gast

    Standard

    hi,

    danke, dass ihr mir geantwortet habt. das hat mir schon trost gegeben. ich hab es von dem blinkwinkel noch gar nicht betrachtet, dass ich mir eventuell zu viel druck mache.

    ich habe noch weiter nachgedacht. ich glaube, ich hetzte zu sehr, weil ich einfach damals erschreckt darüber war, dass ich den teil meines lebens, den ich ohne gott verbracht habe, sozusagen "verschwendet" habe. oder wie denkt ihr darüber? das leben ohne gott ist doch quasi wertlos? ich denke ich habe unbewusst versucht, das ungeschehen zu machen und war alarmiert, als es nicht ging..

    ich werde jetzt erstmal den rat verfolgen und mir und meinem glauben mehr zeit geben. vermutlich entwickelt er sich genauso schnell/langsam wie ich und meine entwicklung kann ich ja auch nicht beschleunigen...


    was mich mal echt interessieren würde: wenn ihr betet? was betet ihr und was passiert dann? wie erlebt ihr euer gebet?

  6. #6
    Geli71 Gast

    Standard

    Auch ich freue mich sehr darüber, dass du ernsthaft suchst und fragst. Das ist die allerbeste Voraussetzung.

    Und gerade weil du so ernsthaft und ehrlich bist, wird dein Glaube irgendwann auf besonders sicheren Füßen stehen. Zweifeln gehört dazu, Zweifel können Werkzeug für tiefe und elementare Glaubenserfahrungen sein.

    Viele in deiner Situation machen den Fehler, sich abzuwenden, weil nicht gleich etwas passiert (wenn sie Gott schon mal den Gefallen tun und nach ihm fragen). Aber wer dennoch dabei bleibt, dem schenkt Gott irgendwann etwas Wunderbares.

    Ich bin von Kind an in einer Gemeinde groß geworden und habe hauptsächlich unter "Gläubigen" gelebt. Gott erfahren, so dass sich mein Leben dadurch nachhaltig verändert hat, habe ich aber erst vor 3 Jahren. Das war der Zeitpunkt, als ich durch tiefen Zerbruch gehen musste. Da endlich konnte Gott etwas in mir neu machen, was ich vorher zurück gehalten habe. Da erst war ich bereit, den Schuld- u. Scherbenhaufen meines Lebens anzugucken und zuzugeben, dass ich es allein nicht schaffe.

    Gott hat mich nicht enttäuscht. Seine Heilung war allumfassend.

    Geli


 

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