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  1. #41

    Standard

    Hallo saved,

    Zitat Zitat von saved
    Plueschmors, dafür dass du immerzu von Liebe sprichst, hast du nicht selten einen ziemlich agressiven Unterton.
    natürlich, Liebe und Sanftmut sind freilich nicht dasselbe. Auch der tempelreinigende Jesus war ein Liebender trotz allem Widerschein. Christen sind nicht dazu aufgerufen, jeden Stiefel zu lecken, der sie tritt. Oder mit Luther zu sprechen: "Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil." Geh doch mal der IS mit Sanftmut und Blumen im Haar entgegen, viel Spaß!

    Zitat Zitat von saved
    ...ich bin dann mal weg :o)
    Gute Idee, der ich mich auch anschließen sollte. Letztendlich erschöpfen sich Forenbeiträge heutzutage nur noch in sinnlose Kabbeleien. Gesagt ist ja schon alles.

    Liebe Grüße, Plueschmors.
    Geändert von anonym018 (03.12.2014 um 22:53 Uhr)

  2. #42

    Standard

    Hallo an alle,

    lieben Dank für Eure Teilnahme an diesem Thread. Er hat mich in meiner Meinung weiter bestärkt; ich hoffe, Ihr konntet auch ein bisschen profitieren. Danke!

    Liebe Grüße, Plueschmors.
    Geändert von anonym018 (03.12.2014 um 22:55 Uhr)

  3. #43

    Standard

    Zitat Zitat von Plueschmors Beitrag anzeigen
    Hat auch keiner behauptet, wie gesagt, bin ich kein Feind der Bibel, im Gegenteil. Es geht nur nicht an, daß Christen nicht mehr beten und denken, weil sie ja die Bibel haben.
    Woher nimmst du daß Fundamentalisten nicht mehr beten? Meines Wissens nach beten sie mehr als die in der Landeskirche.

    Du ziehst völlig falsche Schlüsse. Wer sagt, daß Jesu Meinung nicht interessiert? Du meinst, wer kein Fundamentalist ist, kann kein richtiger Christ sein.
    Nein, du meinst daß wer die Bibel nicht so versteht wie du, ein Verbrecher ist!

    Glaube ist unter anderem festhalten am Wort, das ist ja richtig, doch muß es nicht so geschehen, wie Du es gerne hättest.
    Natürlich, es muß so geschehen wie du es gerne hättest. Und wer aus der Reie tanzt, ist ein Verbrecher.

    Wir müssen freilich unterscheiden zwischen der Welt, die Gottes gute Schöpfung ist, und der Welt, die sich Gott entgegenstellt. Liebe zur Schöpfung (Welt) ist biblisch begründet, Liebe zur gottfeindlichen Macht, die die Bibel auch als "Welt" bezeichnet, ist zu verwerfen.
    Und die Bibelkritik kommt von der gottfeindlichen Macht.

    So ist nicht die Bibel der Beleg der gestörten Beziehung, sondern nur das Gesetz. In Jesus findet das Gesetz sein Ende.
    In Jesus findet das Gesetz eine neue Anwendung, als Wegweisung.

    Die hatten aber alle noch keine Bibel, wie wir sie heute haben. Diese ist erst 396 n.Chr. abgeschlossen worden. Vielmehr standen sie in einer sehr lebendigen und persönlichen Beziehung zu Gott und mußten sich nicht mit Schriften behelfen. Die Psalmen Davids etwa sind bester Ausdruck, was aus dieser lebendigen Beziehung an Poesie erwuchs.
    "Wohl denen, deren Weg ohne Tadel ist, die leben nach der Weisung des Herrn.
    Wohl denen, die seine Vorschriften befolgen und ihn suchen von ganzem Herzen,
    die kein Unrecht tun und auf seinen Wegen gehen.
    Du hast deine Befehle gegeben, damit man sie genau beachtet.
    Wären doch meine Schritte fest darauf gerichtet, deinen Gesetzen zu folgen!
    Dann werde ich niemals scheitern, wenn ich auf all deine Gebote schaue.
    Mit lautem Herzen will ich dir danken, wenn ich deine gerechten Urteile lerne.
    Deinen Gesetzen will ich immer folgen. Laß mich doch niemals im Stich!
    Wie geht ein junger Mann seinen Pfad ohne Tadel? Wenn er sich hält an dein Wort.
    Ich suche dich von ganzem Herzen. Laß mich nicht abirren von deinen Geboten!
    Ich berge deinen Spruch im Herzen, damit ich gegen dich nicht sündige.
    Gepriesen seist du, Herr. Lehre mich deine Gesetze!
    Mit meinen Lippen verkünde ich alle Urteile deines Mundes.
    Nach deinen Vorschriften zu leben freut mich mehr als großer Besitz.
    Ich will nachsinnen über deine Befehle und auf deine Pfade schauen.
    Ich habe meine Freude an deinen Gesetzen, dein Wort will ich nicht vergessen.
    Tu deinem Knecht Gutes, erhalte mich am Leben! Dann will ich dein Wort befolgen.
    Öffne mir die Augen für das Wunderbare an deiner Weisung!
    Ich bin nur Gast auf Erden. Verbirg mir nicht deine Gebote!
    In Sehnsucht nach deinem Urteil verzehrt sich allezeit meine Seele. ...
    Deine Forschriften machen mich froh; sie sind meine Berater. ...
    Laß mich den Weg begreifen, den deine Befehle zeigen, dann will ich nachsinnen über deine Wunder. ...
    Ich halte an deinen Vorschriften fest. Herr, laß mich niemals scheitern! ...
    Herr, weise mir den Weg deiner Gesetze! Ich will ihn einhalten bis ans Ende.
    Gib mir Einsicht, damit ich deiner Weisung folge und mich an sie halte aus ganzem Herzen.
    Führe mich auf dem Pfad deiner Gebote! Ich habe an ihm Gefallen.
    Deinen Vorschriften neige mein Herz zu, ..." (Ps. 119:1-...)

    Der Unterschied zwischen uns ist bloß das Bibelverständnis, Deins ist modern-fundamentalistisch, meins ist traditionell-lutherisch, weiter nichts.
    Nein, dein Bibelverständnis ist nicht traditionell-lutherisch. Luther hätte sich an den Kopf gefaßt von so einem Verständnis.

    Kommt jetzt die Märtyrer-Masche? Laß es bleiben, das zieht heute nicht mehr. Steh lieber ein für Deine Hoffnung, anstatt Mitleid zu haschen.
    Ich hasche nicht nach Mitleid zu mir, denn ich teile nicht alle "Dogmen" der Fundamentalisten. Und in meiner Theologie bin ich vom gesammten Christentum bereits weit abgewichen.
    Mir gefällt's nur nicht wenn Menschen, die keine Ahnung von der Materie haben, fremden Klatsch nachplappern.

    Von der Freiheit, durch Jesus einen liebenden und barmherzigen Vater zu haben anstatt eines höchst gestrengen Diktators, der nichts als Zorn und Strafe kennt.
    Du meinst, einen Vater, der gerne auch mal ein Auge zudrückt?
    Geändert von ed (04.12.2014 um 00:15 Uhr)

  4. #44

    Standard

    Wer wirklich was über den christlichen Fundamentalismus wissen will, sollte mal hier nachlesen: http://www.efg-hohenstaufenstr.de/do...ntalismus.html

  5. #45

    Standard

    Moin,

    Zitat Zitat von ed
    Woher nimmst du daß Fundamentalisten nicht mehr beten? Meines Wissens nach beten sie mehr als die in der Landeskirche.
    nun, wer die Bibel zum Gott macht, wozu sollte der noch beten müssen? Der Eindruck bleibt bestehen, daß Gott und das Gebet im Fundamentalismus bloß Alibis sind. Die Radikalinskis im IS beten fünfmal am Tag, was kommt dabei heraus? Daß sie "Ungläubigen" die Hälse abschneiden. Kann das eine Frucht des Gebets sein? Nein, Fundamentalisten beten, um gesehen zu werden, wie fromm sie doch sind, um der Forderung zu genügen. Mit einem liebenden, vertrauten Gespräch mit Papa hat ein solches Beten wenig zu tun.

    Zitat Zitat von ed
    Nein, du meinst daß wer die Bibel nicht so versteht wie du, ein Verbrecher ist!
    Fundamentalismus ist tatsächlich ein Verbrechen an der Menschlichkeit, gegenüber sich selbst und an anderen. Das gilt für jede Form von Faschismus und Totalitarismus. Zum Glück hat die evangelische Kirche dazu schon klare Worte gefunden, etwa durch Nikolaus Schneider: "Fundamentalismus ist für mich die als Glaubensstärke verkleidete Angst." Richtig! Und auch eine Margot Käßmann erkennt klar, daß christlicher und islamischer Fundamentalismus ein und derselben Herkunft sind. Da ist gar kein Unterschied, nur das Gewand ist ein anderes.

    Zitat Zitat von ed
    Natürlich, es muß so geschehen wie du es gerne hättest. Und wer aus der Reie tanzt, ist ein Verbrecher.
    "Du!" - "Nein, Du!" - "Nö, Du!" - "Selber, selber, lachen alle Kälber!" - "Wäwäwäwäwäwäh..." usw. usf. Nachäffen und Aussagen einfach umdrehen ist nur wenig kreativ.

    Zitat Zitat von ed
    Und die Bibelkritik kommt von der gottfeindlichen Macht.
    Fundamentalismus auch, dann sind wir also beide Verbrecher und Teufel... Immerhin sind gegenseitige Anschuldigungen unterhaltsam für die Mitlesenden. Gerne weiter, wenn der Mod nichts dagegen hat, dann kommt hier endlich mal Leben ins scheintote Forum. "Kontrovers" zu diskutieren ist hier ja gewünscht, anders funktionieren Foren auch nicht mehr. Je mehr Effekte, desto besser.

    Zitat Zitat von ed
    Nein, dein Bibelverständnis ist nicht traditionell-lutherisch. Luther hätte sich an den Kopf gefaßt von so einem Verständnis.
    Was weißt Du bitte vom lutherischen Schriftverständnis? Das lutherische Schriftverständnis ist vom Fundamentalismus so weit weg wie man nur voneinander entfernt sein kann. Mit Luther kann man den Fundamentalismus nur kritisieren, denn er denkt von der Mitte der Schrift her, die Christus ist, Gottes ganz direktes und unmittelbares Wort. Für Fundamentalisten ist die gesamte Bibel vollgültig und irrtumslos, eine Sicht, die Luther nicht teilen kann. Schon Jesus und Paulus deuten die Tora der Juden von der Mitte her, nämlich dem Liebesgebot, welches das ganze Gesetz erfüllt, daher kritisierte Luther die Bibel freimütig, wo er Christus nicht gepredigt fand: Dem Buch Esther war er "spinnefeind", den Jakobusbrief bezeichnete er als "Epistel ohne Saft und Kraft", das Alte Testament bezeichnete er als Windel, in die das Jesuskind gewickelt sei... Er ordnete die Bibel absteigend nach Relevanz (darum sind Römer, Korinther und Galater ganz vorne; Hebräer, Jakobus und Judas ziemlich am Ende). Er sah die Gefahr deutlich, was Du hier versuchst zu vermitteln, nämlich die Bibel zu einem "papiernen Papst" zu machen, der keinen Widerspruch mehr duldet. Der Geist erst läßt die Bibel zum Wort Gottes werden durch Christus, sie ist aber selbst nicht Wort gewordener Heiliger Geist zum Anfassen. Sie ist geschöpflich, dank Inspiration zwar göttlicher Herkunft, aber doch keine göttliche Größe wie Gott selbst. Wenn ich nun sage, die Bibel sei nicht Gott und Du mit einem harschen "Falsch!" widersprichst, dreht sich in Wittenberg noch heut ein feister Doktor im Grabe um. Das sind mal die wesentlichen Punkte, kurz zusammengefaßt. Luther und Fundamentalismus sind Feinde wie Tag und nacht.

    Zitat Zitat von ed
    Und in meiner Theologie bin ich vom gesammten Christentum bereits weit abgewichen.
    Das wundert mich nicht, in christlichen Foren versammeln sich vor allem christliche Separatisten und sehr eigenwillige Theologen, die ihre Sonderlehren so an den Mann bringen wollen, was im echten Leben nicht so recht klappen will.

    Zitat Zitat von ed
    Du meinst, einen Vater, der gerne auch mal ein Auge zudrückt?
    Wir haben allesamt den Tod verdient, durch Jesus aber läßt Gott diese unsere verdiente Strafe fahren, ja.

    Und lieben Dank für den Link, er faßt gut zusammen, wenn auch unfreiwillig, was ich selber vertrete: Nicht der Islam ist ein Problem, sondern der religiöse Fundamentalismus. Hier muß tatsächlich widersprochen werden, um Krieg zu verhindern. Würde man dazu schweigen, nähme man Teil am Bösen. Martin Niemöller: "Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte." Jesus hat es gesagt, die Liebe wird in vielen erkalten... Und das ist vor allem eine Frucht des religiösen Fundamentalismus, vor dem Gott uns gnädig bewahren möge.

    Liebe Grüße, Plueschmors.
    Geändert von anonym018 (04.12.2014 um 10:30 Uhr)

  6. #46

    Standard

    Das mit dem nicht beten ist absoluter Quatsch, Plueschmors, tut mir leid. Klar gibt es Fundamentalisten wie du sie beschreibst, aber es sind bei weitem nicht alle so! Meinst du nicht das Jesus selbst radikal war als er ans Kreuz ging?! Er hat uns erlöst, richtig. Aber wir sollten Gottes Wort und seinen Willen kennen und lieben denn ER selbst ist das Wort!!! Deine Ansichten sind sehr eingefahren und du suchst Bestätigung dafür. Wiedermal geschafft weil du selbst es so willst.. :-(
    Übrigens beachte vielleicht mal wie viele Prophetien scjon in Erfüllung gegangen sind und gerade gehen. Alles Menschenwerk????

    lg, saved

  7. #47
    Registriert seit
    01.03.2010
    Ort
    BaWü
    Beiträge
    163

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    Zitat Zitat von saved Beitrag anzeigen
    Meinst du nicht das Jesus selbst radikal war als er ans Kreuz ging?!
    Das einzige, was in dieser situation an Jesus radikal war, war seine Entscheidung den Kreuzestod für uns zu erleiden.
    wo war er radikal, als er physisch und psychisch misshandelt wurde?

  8. #48

    Standard

    Ja, das meinte ich liebe Cloudy und er hätte in jedem
    Moment vom Kreuz herabsteigen können.

    lg, saved

  9. #49

    Standard

    Zitat Zitat von Plueschmors Beitrag anzeigen
    nun, wer die Bibel zum Gott macht, wozu sollte der noch beten müssen?
    Und wer seine, vom Zeitgeist eingeflüsterte, Meinug zum Gott macht, erwartet daß alle sie "anbeten".

    Der Eindruck bleibt bestehen, daß Gott und das Gebet im Fundamentalismus bloß Alibis sind.
    Der Eindruck! Es ist also keine Tatsache, die du beobachtet hast, sondern nur der Eindruck, b.z.w. deine Meinung, was du unter Fundamentalismus verstehst. Wie du als Fundamentalist handeln würdest.
    Dieser "Eindruck" beschreibt also nicht die Fundamentalisten, sondern dich, deine geistige Welt.

    Fundamentalismus ist tatsächlich ein Verbrechen an der Menschlichkeit, gegenüber sich selbst und an anderen. Das gilt für jede Form von Faschismus und Totalitarismus.
    Die Christenverfolgungen gehen immer Hand an Hand mit Verleumdingen.

    "Selber, selber,
    Ja, du wirfst den Fundamentalisten vor, was du selbst auf Schtitt und Tritt tust.
    Du engst das Bibelverständnis aufs metaphorische ein.
    Du betest nicht um erhört zu werden, sondern trägst dein Beten zur Schau, wie die Pharisäer. Aber eigentlich brauchst du das Beten nicht. Denn du brauchst von Gott keine Antworten, du weißt ja auch so alles besser.
    Und du beschuldigst pauschall alle Fundamentalisten, wobei du ihnen deine verdrehte Sichtweise zuschreibst. Benimmst dich als aggressiver Fanatiker.

    Was weißt Du bitte vom lutherischen Schriftverständnis? Das lutherische Schriftverständnis ist vom Fundamentalismus so weit weg wie man nur voneinander entfernt sein kann. Mit Luther kann man den Fundamentalismus nur kritisieren, denn er denkt von der Mitte der Schrift her, die Christus ist, Gottes ganz direktes und unmittelbares Wort. Für Fundamentalisten ist die gesamte Bibel vollgültig und irrtumslos, eine Sicht, die Luther nicht teilen kann. Schon Jesus und Paulus deuten die Tora der Juden von der Mitte her, nämlich dem Liebesgebot, welches das ganze Gesetz erfüllt, daher kritisierte Luther die Bibel freimütig, wo er Christus nicht gepredigt fand: Dem Buch Esther war er "spinnefeind", den Jakobusbrief bezeichnete er als "Epistel ohne Saft und Kraft", das Alte Testament bezeichnete er als Windel, in die das Jesuskind gewickelt sei... Er ordnete die Bibel absteigend nach Relevanz (darum sind Römer, Korinther und Galater ganz vorne; Hebräer, Jakobus und Judas ziemlich am Ende). Er sah die Gefahr deutlich, was Du hier versuchst zu vermitteln, nämlich die Bibel zu einem "papiernen Papst" zu machen, der keinen Widerspruch mehr duldet. Der Geist erst läßt die Bibel zum Wort Gottes werden durch Christus, sie ist aber selbst nicht Wort gewordener Heiliger Geist zum Anfassen. Sie ist geschöpflich, dank Inspiration zwar göttlicher Herkunft, aber doch keine göttliche Größe wie Gott selbst. Wenn ich nun sage, die Bibel sei nicht Gott und Du mit einem harschen "Falsch!" widersprichst, dreht sich in Wittenberg noch heut ein feister Doktor im Grabe um. Das sind mal die wesentlichen Punkte, kurz zusammengefaßt. Luther und Fundamentalismus sind Feinde wie Tag und nacht.
    1. Luther ist kein Aufklärer. Er ist ein religiöser Fundamentalist.
    Ende des 15. Jahrhunderts führen die Wiederentdeckung der Antike, das Studium des Aristoteles und die Verweltlichung der Kirchenhierarchie dazu, dass sich in der europäischen Elite ein toleranter Skeptizismus breitmacht, am besten verkörpert in den Humanisten um Erasmus von Rotterdam. Dieser Bewegung gegenüber vertritt Luther eine buchgläubige Intoleranz: "Wer den Erasmus zerdrückt, der würget eine Wanze, und diese stinkt noch tot mehr als lebendig!" Die Vernunft bezeichnet Luther als "des Teufels Hure". Die Astronomie des Kopernikus lehnt er ab, weil sie der Bibel widerspricht: "Der Narr will mir die ganze Kunst Astronomia umkehren! Aber wie die Heilige Schrift zeigt, hieß Josua die Sonne stillstehen und nicht die Erde!" Wo Schrift und Verstand einander widersprechen, ist Luther immer für die Schrift und "will doch meinen Verstand gefangen nehmen unter den Gehorsam Christi". Luther verhilft dem Fundamentalismus zum Sieg über den aufklärerischen Humanismus.

    2. Im 16. Jahrhundert gibt es eine breite Bewegung für eine Reform der Kirche.

    Luther jedoch will keine Reformen, sondern eine "Reformation": eine Neu-Formierung der Kirche gemäß seiner Lehre. Der Papst ist für ihn der "Antichrist" im Dienst des Teufels: "Wenn wir Diebe mit dem Galgen, Räuber mit dem Schwert und Häretiker mit dem Feuer bestrafen, warum werfen wir uns nicht umso stärker mit allen unseren Waffen auf diese Herren der Sündhaftigkeit, diese Kardinäle, diese Päpste und diesen Sumpf römischer Sodomie, die unablässig die Kirche Gottes befleckt, und waschen unsere Hände in ihrem Blut, um uns ... zu befreien"? Das ist wörtlich gemeint.

    3. Luther hat die Frohe Botschaft in ihr Gegenteil verkehrt.

    Der befreiende Kern der christlichen Botschaft lautet: Jesus ist für die Sünden der Menschen gestorben. Die Rechnung mit Gott ist beglichen. Diese Botschaft hat Luther bei Augustinus und Paulus wiederentdeckt. Doch würde diese Botschaft, konsequent zu Ende gedacht, auch die Entlassung der Menschen in die völlige Freiheit bedeuten. Kirche, Liturgie, Sakramente, ja der Glaube selbst wären überflüssig. Befreiung aber will Luther so wenig wie sein Lehrer Augustinus, der große Pessimist der Antike. Luther will ja die totale Unterwerfung des Menschen, das Leben als Buße. Wie Luther schreibt: "Das ist die höchste Stufe des Glaubens, zu glauben, jener (Gott) sei gütig, der so wenige selig macht..."
    http://www.welt.de/print/wams/kultur...er-Luther.html

  10. #50

    Standard

    Lieber Plueschmors, ein kurzer Gedanke noch bevor ich in die Pause gehen muss:
    Womit hat Jesus dem Feind geantwortet als er versucht wurde?
    "Es steht geschrieben!" Damit wich der Teufel von ihm... Bemerkenswert, oder?!

    lg, saved


 

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