Moin,

Zitat Zitat von ed
Im Judentum stand die Tora über jede persönliche Gotteserfahrung. Jede persönliche Gotteserfahrung mußte mit der Tora übereinstimmen, in ihr Bestätigung finden.
sagen wir statt Judentum eher im Pharisäer- und Schriftgelehrtentum... Jesu Auftreten in den Evangelien macht vor allem eines sehr klar: Der Fundamentalist will die Begegnung mit Gott am einmal ergangenen Gesetz messen, er will Gott verfügbar halten, in die Tasche stecken. Jesus aber läßt sich nicht einbetonieren und ans Gesetz fesseln, vielmehr vertieft und überbietet er es durch liebevolle Vergebung. Dennoch hält der Fundamentalist am Gesetz fest und will Gott darin bannen und töten, Joh 19,7: "Wir haben ein Gesetz und nach dem Gesetz muss er sterben." Und das ist die eigentliche Perversion: Der fundamentalistische Geist, der eigentlich das Gute will, schafft ausschließlich Böses bis hin zum Tode Gottes. Ein solcher Glaube geht auch heute noch über Leichen.

Zitat Zitat von Padma
Dieses Bedürfnis finde ich ja auch sehr legitim. Aber wenn das auf Kosten der Freiheit und Lebendigkeit des Glaubens geht, läuft irgendetwas falsch, meine ich.
Sehr richtig, die wenigsten fühlen sich auch wohl dabei; falscher Glaube kann sehr, sehr krank machen. Allerdings leben auch einige davon, wie gesagt, "Leiter"... Das sind Hirten ohne Gnade, Wölfe im Schafspelz, die die Schäflein zur Gesetzlichkeit anhalten und darin versklaven. Hier ist jedem dieser Schäflein die Befreiung zu wünschen.

Liebe Grüße, Plueschmors.